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Wenn den physiologisch bedeutsamen Spurenelementen ein Anteil an
der Fermentsteuerung zugesprochen wird, so muss eine ubermassige
Zufuhr von Schwermetallen zu Fermentstoerungen bzw.
Funktionsstoerungen des Substrates fuhren, die dann als Vergiftung
imponieren. Das gilt in erster Linie fur Schwer- metalle, die zum
Substrat eine groessere Affinitat haben als das physiologische
Element. Am Eiweissmodell liess sich zeigen, dass sich Eisen durch
Kupfer in fest- gelegten molaren Verhaltnissen verdrangen lasst,
dass auch zwischen Kupfer und Kobalt eine derartige Beziehung
besteht. Dieser Grundversuch, angestellt mit un- spezifischem
Eiweiss, lasst sich allerdings nicht auf spezifische Substrate
uber- tragen. Blei z. B. kann Hamoglobineisen nicht ersetzen, hemmt
aber auf noch unbekannte Weise die Eiseneinlagerung in den
Porphinring. Fur das dem Eisen eng verwandte Kobalt dagegen wird
vermutet, dass es das Hamoglobineise- wenn auch nicht funktionell -
ersetzen kann. Ziemlich sicher ist der Ersatz des Katalaseeisens
durch Kobalt unter Katalaseaktivierung nachgewiesen. Daraus ergibt
sich, dass die gegenseitige Ersetzbarkeit der Schwermetalle eine
Funktion der spezifischen Eigenart des jeweiligen Metalls und des
Reaktions- partners ist. Allgemeingultige Gesetzmassigkeiten lassen
sich also nicht auf- stellen. Voraussetzung der Schwermetall
wirkung ist das Vorliegen in aktiver und resorbierbarer Form.
Enteral gegebene Schwermetalle werden nur resorbiert, wenn sie im
Intestinaltrakt in loeslicher Form und als Kation ionisiert
auftreten. Schwermetalle im anionischen Komplex haben keine
Schwermetallwirkung. Die reinen fein verteilten Metalle auch in
kolloidaler Form werden immer resorbiert. Die Resorption erfolgt an
verschiedenen Stellen.
Neurovegetative Regelsysteme und ihre Funktionsordnung. Von Richard
Jung, Freiburg (Breisgau). Die neurovegetativen Regulationen
betreffen vorwiegend, aber nicht allein Binnenbedingungen des
Organismus. Ihre funktionelle Organisation bildet komplizierte
Regelsysteme, die nicht nur CLAUDE BERNARDs Stabilitat des "milieu
interieur" oder CANNONs Horneostase erhalten, sondern nach HEss mit
dem ergotropen System auch die Bereitschaft zu animalen Leistungen
foerdern und schliesslich noch endokrine Funktionen steuern. Daher
verbinden diese neurovegetativen Regulationen drei Funktionssysteme
des Organismus: 1. somatisch-animale Funktionen, die auf
Umweltverbindung und aktive Leistung ausgerichtet sind; 2.
Gewebsregulationen, vegetative Funktionen im engeren Sinne mit dem
Wechsel von Aktivitat und Erholung in den Zellverbanden des
Organismus; 3. endokrine Funktionen mit ihren hormonalen Wechsel-
wirkungen im Gesamtorganismus. Das endokrine System ist nicht nur
mit seinem ubergeordneten Apparat durch Hypothalamus und Hypophyse
in die neurovegetativen Regulationen eingeschaltet, auch periphere
Hormone wie das Adrenalin sind an vegetativen
Bereitschaftsleistungen beteiligt: Somatische Verhaltensanderungen
durch Adrenalinausschuttung bei Angst, Wut und nach Umweltreizen
zeigen die nervale Steuerung mit Ruckwirkung hormonaler Vor- gange,
wie schon CANNON betont hat. Seit AscHOFF bezeichnet man als
System-im Gegensatz zum anatomisch definierten Organ-funktionell
zusammengehoerige Gewebsformationen, die topo- graphisch an
verschiedenen Orten des Koerpers lokalisiert sein koennen. Zu
diesem: Funktionsgesichtspunkt fugte W. R. HEss das Kriterium der
Leistung hinzu. HEss unterschied in dem gesamten vegetativen
System, das vom Gehirn bis zur Peripherie reicht, zwei funktionelle
Untersysteme: 1. das ergotrope System, das die
Leistungsbereitschaft animaler Funktionen foerdert, 2. das
trophotrope System, das fur die Erhaltung und Erholung der
Gewebsleistungen sorgt.
Die Orthologie und Pathologie des Wachstums und der Differenzierung
waren schon Gegenstand des 1955 erschienenen Bandes VI!I dieses
Handbuches. Seine von Biologen und Pathologen verfassten Kapitel
stutzten sieh auf die Ergebnisse der klassischen Morphologie. Die
morphologischen Probleme des Wachstums standen dabei ganz im
Mittelpunkt. Mit der systematischen Anwendung biochemischer
Methoden, der Histo- autoradiographie zur Markierung der
Reduplikationsphase der DNS sowie der RNS- und Protein-Synthese,
der Cytophotometrie zur quantitativen Messung der Nueleinsauren und
schliesslich der elektronenmikroskopischen Cytologie standen in der
Erforschung der Orthologie und Pathologie des Wachstums seit einem
.Jahrzehnt Methoden von vorher ungeahnter Aussagekraft zur
Velfugung. So wird jeder, der sich in den vorliegenden Band
vertieft, feststellen, dass der Einsatz dieser Methoden zu einer
sturmischen Entfaltung der Erforschung von Wachstum und
Differenzierung gefuhrt hat. In der Konfrontierung dieses Bandes
mit dem 1955 erschienenen wird er zugleich voller Respekt erkennen,
wievieles schon in der klassischen Biologie und Pathologie zu
diesem Thema grundgelegt war und bis heute fortwirkt. Im ersten
Beitrag des vorliegenden Bandes vermittelt R. SCH1NDLER-Bern einen
UEberblick uber die Biochemie der Regeneration. Er berichtet uber
Struktur und Synthese der DNS, deren Stoerungen durch chemische
Faktoren und strahlende Energie, eroertert die RNS-Synthese sowie
die Synthese der Proteine und ihre Stoerungen. Ausfuhrlich stellt
er dann die Regulation und den Ablauf der biochemischen Vorgange
wahrend der Regenerationsprozesse am Beispiel der
Oberflachenepithelien, der Zellkulturen und bei der
Leberregeneration dar und behandelt schliesslich die Frage nach den
Proliferations-ausloesenden bio- chemischen Faktoren.
Es bestehen nun immerhin sehr groBe Schwierigkeiten, auf Grund
einer solchen Definition die "echten" Tumoren von
entziindlich-hyperplastisch, regene- ratorisch oder hormonal
bedingten Wucherungen scharfer abzugrenzen. Denn rein morphologisch
konnen wir oft nicht mit Sicherheit erkennen, ob eine vor- liegende
Geschwulst wirklich ein "echter" Tumor ist. Das kann (nicht einmal
immer) nur durch die Kenntnis des ganzen Verlaufes, also klinisch
und ana- mnestisch erschlossen werden. Wir stimmen der Auffassung
BUNGELERS (1951) zu, daB die Mehrzahl der sog. gutartigen Tumoren
keine "echten" Tumoren sind. Man kann vielleicht sogar noch weiter
gehen und sagen, eine gutartige Geschwulst ist nur dann ein
"echter" Tumor, wenn er mindestens virtuell die Moglichkeit zum
schrankenlosen destruierendem Wachstum in sich birgt - was wir
wiederum morphologisch niemals beweisen konnen. Es konnte sich ja
so verhalten, daB der gutartige Tumor ein Vorstadium des malignen
Tumors ware. Diese Entwick- lung zum bosartigen Tumor brauchte der
Trager dieses Tumors nicht notwendiger- weise zu erleben. VerhieIte
es sich so, so ware das, was man allgemein bosartige Entartung von
gutartigen Geschwiilsten nennt, im Grunde gar keine Entartung. Es
bediirfte aber dann auch nicht der Annahme, daB zum gutartigen
Tumor ein "Ens malignitatis" hinzutreten miiBte. Eine weitere
Schwierigkeit in der Abgrenzung besteht in der Tatsache, daB manche
rein hyperplastisch hormonal bedingten Wucherungen - wenigstens
miissen wir sie morphologisch und klinisch als solche auffassen -
doch auch in echte maligne Geschwiilste iibergehen konnen, ohne daB
wir die hierzu notige Veranlassung kennen.
wurden 150-280 mg% genannt). Entsprechend lag auch der
Serumcholesterinwert mit 22 mg %, der Serumphosphorlipidwert mit 45
mg % und der Gesamtlipidwert mit 80 mg% extrem niedrig. Carotinoide
konnten uberhaupt nicht nachgewiesen werden, und der Vitamin
A-Gehalt war mindestens auf 1/ der Norm herabgesetzt. 5 Die Autoren
brachten ihre Beobachtung mit der Beschreibung von vier weiteren
Fallen von Acanthocytose und Hypocholesterinamie (37-60 mg%) in
Zusammenhang, bei welchen zwar auf A-ss-Lipoproteidamie nicht
untersucht worden war, die aber durch die grosse AEhnlichkeit der
Symptome als gleiche Krankheit imponierten. Bei allen vier Personen
war Konsanguinitat bei Eltern oder Grosseltern vorhanden. Von
groesster Bedeutung waren Verlaufsbeobach tungen uber mehrere
Jahre!, welche Schlusse auf die Entwicklung, also auch auf die
Folgen des ss-Lipoproteidmangels, erlaubten. Alle Kranken, auch der
von SALT beobachtete Fall, zeigten coeliakieahnliche Symptome:
Durchfallperioden, Fett stuhle und roentgenologisch weite
Dunndarmlumina. Die alteren Patienten litten an einer atypischen
Retinitis pigmentosa und an einer Ataxie vom Typ Friedreich 2. Bei
einem vom 13. bis 19. Lebensjahr beobachteten Knaben entwickelte
sich in 3 dieser Zeit die Retinitis, und es verstarkten sich die
neurologischen Symptome * Daraus ergab sich der naheliegende
Schluss, dass die Progredienz des Leidens ihre Ursache in einem
durch Transport- bzw. Vehikelinsuffizienz fortwirkenden spezifisch
lokalisierten Mangelzustand haben kann. Ob der Mangel an Blut
lipiden oder an in Lipiden geloesten Vitaminen und Wirkstoffen
(etwa Vitamin A oder Carotinoid) bedeutungsvoller ist, das kann
noch nicht naher bestimmt werden.
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