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Die rasche Entwicklung der modernen elektronischen Rechenanlagen
und ihre fortschreitende Verbreitung haben es ermoglicht, da die
Aufgaben des numerischen Rechnens im ingenieurwissenschaftlichen
Bereich heute zu einem uberwiegenden Teil von elektronischen
Rechenanlagen ubernom- men werden. HierfUr sind im letzten
Jahrzehnt sowohl weitere schlagkraf- tige numerische Verfahren als
auch die erforderlichen Rechenprogramme und Programmiersprachen
entwickelt worden. Dagegen ist ein anderer Bereich der
Ingenieurtatigkeit bisher noch kaum in der Lage, sich der modernen
Hilfsmittel, wie sie die Datenverarbei- tungsanlagen bieten, zu
bedienen und damit seine Arbeit zu rationalisie- reno Es handelt
sich urn solche Aufgaben, die mit Hilfe von Methoden der
konstruktiven, insbesondere der Darstellenden Geometrie, nach wie
vor zeichnerisch gelost werden mussen. Fur die Automatisierung
solcher Ar- beiten bieten sich grundsatzlich zwei Moglichkeiten an:
1. die zu losenden Aufgaben und das anzuwendende zeichnerische
Verfah- ren werden in der Sprache der analytischen Geometrie
formuliert und danach mit Hilfe eines Rechenautomaten numerisch
gelost, so da die Daten fUr die Steuerung eines automatischen
Zeichengerates gewonnen werden konnen. 2. Die auszufUhrenden
Konstruktionen konnten ohne explizite Heranziehung der Hilfsmittel
der analytischen Geometrie auf ihre geometrischen Grundoperationen
zuruckgefUhrt werden. Diesen waren dann entspre- chende logische
Grundoperationen zuzuordnen, mit deren Hilfe eine spezifische
geometrische Programmiersprache zu entwickeln ware.
Der vorliegende Bericht knupft an zwei fruhere Berichte ([8] und
[9] *) an. Wahrend [9] der Anwendung des Digitalrechners zur
Herstellung konformer Abbildungen ge widmet war, wird hier
(Abschnitt 1) zunachst die Anwendung des Analogrechners zur
Herstellung konformer Abbildungen behandelt. Die dafur geeigneten
Schaltungen und die Frage nach deren Stabilitat werden eingehend
untersucht und auf eine groessere Zahl von Beispielen angewandt;
die Grenzen der Anwendungsmoeglichkeit werden auf gezeigt. Sodann
wird (Abschnitt 2) in teilweiser Anknupfung an ein schon in [8] auf
gegriffenes Problem - die ( ebene) U mstroemung zweifach
zusammenhangender Bereiche behandelt, und zwar zunachst an Hand der
schon von LAGALLY [7] angegebenen kom plexen Potentialfunktion fur
die Umstroemung zweier Kreise. Das im vorliegenden Bericht
angewandte Verfahren gestattet es, die Abhangigkeit dieser
Stroemung von der relativen Lage und dem Radienverhaltnis der
beiden Kreise sowie der Zirkulation um diese durch Herstellung
einer groesseren Anzahl von Stroemungsbildern mit ertraglichem
Aufwand zu untersuchen. Schliesslich wird durch Anwendung eines in
[9] behandelten numerischen Verfahrens mittels konformer Abbildung
die Umstroemung zweier Profile auf die Umstroemung zweier Kreise
zuruckgefuhrt (Abschnitt 3). Einige Hilfsmittel zur Behandlung der
in Abschnitt 2 benoetigten hoeheren transzendenten Funktionen sind
in Abschnitt 4 zu sammengestellt. 1. Anwendungsmoeglichkeiten des
Analogrechners bei der Herstellung konformer Abbildungen 1. 1 Kurze
Zusammenstellung der in diesem Bericht verwendeten Operations und
Schaltsymbole. Stabilitatsbetrachtungen Beim elektronischen
Analogrechner werden die Rechengroessen durch mit der Zeit t
veranderliche elektrische Spannungen U = u(t) dargestellt. Aus der
Eingangsspannung ue(t) wird in einem geeigneten RechenelementF die
Ausgangsspannung ua(t) = F(ue(t" gebildet.
In einem fruheren Forschungsbericht [20] wurden die Ergebnisse von
Unter suchungen uber die numerische Behandlung von
Anfangswertproblemen ge woehnlicher Differentialgleichungssysteme
mit Hilfe von LIE-Reihen mitgeteilt (vgl. hierzu auch [13] bis
[16])*. Doch erweist sich die LIE-Reihen-Methode auch fur eine
ganze Reihe anderer Probleme aus verschiedenen Gebieten der
Mathematik als ein mitunter recht nutzliches Hilfsmittel. Hierher
gehoert zu nachst ihre Anwendung zur numerischen Behandlung von
Randwertproblemen gewoehnlicher Differentialgleichungen [7], [24].
Da sich Systeme partieller Differentialgleichungen mit Hilfe der
Gleichungen ihrer Charakteristiken auf gewoehnliche
Differentialgleichungssysteme zuruck fuhren lassen, bietet sich
schon auf diesem Wege eine Anwendung der Methode zur Behandlung von
Anfangswertproblemen bei partiellen Differentialgleichungen an [8].
Der vorliegende Bericht befasst sich mit zwei Anwendungen der
LIE-Reihen Methode auf zwei voneinander unabhangige Problemkreise.
Zunachst wird im 1. Teil eine Anwendung der Methode zur
unmittelbaren Behandlung von Rand wertproblemen bei gewissen
linearen partiellen Differentialgleichungen dargelegt. Die
Entwicklung des Verfahrens und seine numerische Erprobung erfolgt
am Beispiel der Grundgleichungen der Schalentheorie. Sodann wird im
2. Teil auf Grund der schon von W. GROEBNER [8] gegebenen Anwendung
der LIE-Reihen zur Inversion von Funktionensystemen ein numerisches
Verfahren zur Auf loesung beliebiger (nichtlinearer)
Gleichungssysteme aufgezeigt. Die im 1. Teil benoetigten Annahmen
und Gleichungen der Schalentheorie werden zuvor kurz entwickelt
(vgl. auch [17], [21]).
Die Differentialgleichungen der Schalenstatik stellen ein
kompliziertes System partieller Differentialgleichungen dar, und es
gibt noch kein allgemeines Loesungs- verfahren fur beliebige
Schalenformen, Belastungsfalle und Randbedingungen. Wohl sind in
der Literatur schon vor langerer Zeit fur eine ganze Reihe von ein-
zelnen Problemen Loesungen gegeben worden. Hierzu zahlen unter
anderem die Zylinderschale, die Kegelschale, die Kugelschale,
allgemeiner die Rotationsschalen der LovE-MEIssNERschen Theorie und
andere mehr. Aber schon die Berechnung einer Schale, deren
Mittelflache ein Stuck einer Flache zweiter Ordnung darstellt,
bereitet erhebliche Schwierigkeiten. Die vorliegende Arbeit will
einen Beitrag zum Problem des Membranspannungs- zustandes von
Schalen geben, deren Mittelflache eine beliebige Flache zweiter
Ordnung darstellt. Ausgangspunkt der UEberlegungen war die
Tatsache, dass die Berechnung des Membranspannungszustandes einer
Kugelschale bei der Null- belastung, die seit langerem bekannt ist,
auf die CAucHy-RIEMANNschen Diffe- rentialgleichungen fuhrt. Durch
Einfuhrung geeigneter Koordinaten lassen sich die
Differentialgleichungen des Membranspannungszustandes auch fur
Schalen mit allgemeineren Mittelflachen auf die CAucHy-RIEMANNschen
Differential- gleichungen zuruckfuhren. Verwendet man insbesondere
sogenannte konjugiert- isometrische Parameter, so werden die
Koeffizienten der mit den Ableitungen behafteten Glieder konstant
und einander gleich bzw. entgegengesetzt gleich (I, 3).
In zwei fruheren Forschungsberichten 13], 14] wurde uber
Untersuchungen uber die nomographische Darstellung von Funktionen
einer komplexen Ver anderlichen, insbesondere elliptischer
Funktionen, sowie uber die Darstellung von Systemen von zwei
Funktionen zweier reeller Veranderlichen berichtet. Die Gegenstande
des jetzt vorliegenden Berichtes stehen auf mehrfache Weise mit den
damaligen Untersuchungen in Zusammenhang. In Kap. I werden,
anknupfend an die fruher mitgeteilten Ergebnisse zur
nomographischen Dar stellung von Funktionensystemen, theoretische
Fragen der Nomographie, die seit langem ungeklart waren, behandelt.
Insbesondere lassen sich dabei auch Aussagen gewinnen, die das
Eindeutigkeitsproblem der Nomographie betreffen. Die elektronische
Berechnung der in 13], 16], 17] mitgeteilten Nomogramme gab Anlass
zu Uberlegungen uber eine moglichst zweckmassige Berechnungs weise
der Funktionswerte elliptischer Funktionen reeller Veranderlicher
mit Hilfe eines elektronischen Rechengerates. Eine solche
Berechnungsweise wird in Kap. II fur beliebige Werte des Moduls k 2
entwickelt. Da die Jacobischen elliptischen Funktionen eines
komplexen Arguments auf Grund der Additionstheoreme gebrochen
rational aus den Funktionen eines reellen Arguments aufgebaut sind,
ermoglicht das in Kap. II dargelegte Berech nungsverfahren auch die
Herstellung von Tafeln Jacobischer Funktionen eines komplexen
Arguments. Die hierfur notwendigen Uberlegungen werden in Kap. III
mitgeteilt. Ein danach hergestelltes Tafelwerk steht Interessenten
zur Verfugung. Um seinen Umfang moglichst klein zu halten und
dennoch eine auf moglichst viele Stellen genaue Bestimmung der
Funktionswerte zu garantieren, wurde mit verschiedenen
Schrittweiten gearbeitet. Diese wurden so gewahlt, dass bei
linearer bzw."
Mittels LIE-Reihen, deren Theorie Prof. Dr. W. GRaBNER (Innsbruck)
ausge baut hat, lassen sich - neben vielen anderen
Anwendungsmoglichkeiten - sofort die Losungen von
Anfangswertproblemen gewohnlicher regularer Differential
gleichungssysteme anschreiben. Diese Gestalt der Losungen eignet
sich jedoch kaum flir die numerische Auswertung, weil die Reihen
meist sehr schwach kon vergieren. Dagegen lassen sich nach W.
GRaBNER auf Grund von Umordnungen der Losungsreihen durch Abbrechen
der umgeordneten Reihen beliebig gute Naherungen fur die Losung
entwickeln. Jede solche Umordnung beruht auf einer Zerlegung des
zugeordneten Differentialoperators in eine Summe zweier
Bestandteile. Das Auffinden einer fur die numerische Auswertung
besonders gunstigen Zerlegung des Operators erforderte bisher nicht
nur eine eingehende Kenntnis der Theorie der Methode der
LIE-Reihen, sondern stellte auch hohe Anforderungen an das Geschick
des Bearbeiters. Indessen ist es nunmehr auch gelungen, ein
Verfahren zur numerischen Auffindung einer gunstigen Zerlegung
anzugeben. In dem vorliegenden Bericht wird nun die Methode so
dargestellt und ausgebaut, daB sie sofort praktisch einsatzbereit
ist. Dabei ist es insbesondere gelungen, ziemlich scharfe und
leicht durchfuhrbare Fehierkontrollen aufzustellen und eine
automatische Schrittweitensteuerung anzugeben. Ais numerisches
Beispiel wird das Dreikorperproblem Sonne-Jupiter-achter
Jupitermond auf einer elektroni schen Rechenanlage SIEMENS 2002
behandelt. Es wird aber nicht nur gezeigt, daB die Methode als
solche zur numerischen Behandlung solcher verwickelten Pro bleme
durchaus gut geeignet ist, sondern es wird auch ein Vergleich mit
anderen Methoden zur numerischen Behandlung derartiger
Differentialgleichungspro bleme angestellt. Es wurden hierfur zwei
erst in den letzten Jahren von E."
Ebene kompressible Stroemungen in der Umgebung der
Schallgeschwindigkeit, sog. transsonische Stroemungen, sind von
einer ganzen Reihe von Autoren be handelt worden. (Das
Literaturverzeichnis enthalt eine Auswahl aus der grossen Zahl
hierauf bezuglicher neuerer Arbeiten: [11], [12], [7], [27] bis
[32], [26], [3], [10], [5], [8], [9], [21], [22], [33], [34)1. Es
liegen auch bereits zusammenfassende Darstellungen vor ([6], [2)2,
vgl. auch [13] und [20)). ) Doch handelt es sich um ein Problem von
grossem Schwierigkeitsgrad, und fast alle bisher vorliegenden
Loesungen stellen nur Naherungsloesungen dar bzw. sind nur zur
Behandlung spezieller Aufgaben, z. B. Dusenstroemungen, geeignet.
Die im vorliegenden Bericht dargestellten Untersuchungen sollen
einen weiteren Beitrag zur Behand lung solcher Aufgaben leisten.
Ein Hauptziel aller Untersuchungen uber trans sonische Stroemungen
ist die Entwicklung eines Rechenverfahrens, das die Be rechnung
einer Stroemung bei vorgegebenen Profilkanten unter einer
parallelen Anstroemung mit einer solchen Geschwindigkeit gestattet,
dass ein Durchgang durch die Schallgeschwindigkeit zu erwarten ist.
Diese Aufgabe fuhrt auf ein Randwertproblem einer nichtlinearen
partiellen Differentialgleichung zweiter Ordnung von gemischtem
Typ. Wenn auch die Loesung solcher nichtlinearen Aufgaben
unmittelbar in der Stromebene noch nicht allgemein moeglich ist
(vgl. hierzu jedoch [33)), so liegen doch Ansatze zur Behandlung in
einer ge eigneten Bildebene vor. Durch die Transformation der
Stromebene auf diese Bildebene wird der nichtlinearen
Differentialgleichung eine lineare zugeordnet, wobei jedoch die
zugeordnete Randwertaufgabe in eine solche mit freiem Rand
ubergeht. Eine solche Transformation ist von TRICOMI angegeben
worden. Sie wird in I. 2 kurz dargestellt.
Die grossen Fortschritte der technischen Entwicklung zwingen immer
mehr dazu, bisher verwendete technische Berechnungsmethoden durch
genauere mathematische Verfahren zu ersetzen. Das fuhrt dazu, dass
Funktionen, die bisher im wesentlichen von rein mathematischem
Interesse waren, sehr an praktischer Bedeutung gewinnen. So sind
z.B. in den letzten Jahren an der Technischen Hochschule in Aachen
eine Reihe von Arbeiten uber Einflussflachen von Platten
polygonaler Berandung [1J entstanden, bei denen konforme
Abbildungen mit Hilfe Jacobischer elliptischer Funktionen
hergestellt werden mussten. Dieselben Funktionen treten u.a. auch
auf bei der Berechnung elektrischer Filter und bei zahlreichen
zweidimen- sionalen Problemen der Elektrotechnik, der
Stroemungslehre und der Ela- stizitatstheorie, die mit Hilfe der
konformen Abbildung eines polygona- len Bereiches auf die Halbebene
oder den Einheitskreis behandelt werden. Die Berechnung der zur
Konstruktion einer solchen konformen Abbildung benoetigten
zahlreichen Funktionswerte von elliptischen Funktionen eines
komplexen Arguments fuhrt aber auch bei Verwendung der bekannten
Tafeln [2J der Jacobischen Funktionen eines reellen Arguments zu
einem sehr grossen, sich oft uber Jahre erstreckenden
Rechenaufwand, sofern man sich nicht eines elektronischen
Rechenautomaten bedienen kann.
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