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Die Radioaktivitat von Boden, Wasser und Luft ist ein klassisches
Forschungs- gebiet der Geophysik, aus dessen Ergebnissen diese von
jeher reichen Nutzen zieht: Fragen nach der Warmebilanz des
Erdinnern, nach dem Alter der Erde und dem der Gesteine haben erst
von hier aus eine befriedigende Losung gefunden; H ydro- logie und
Balneologie verdanken der Radioaktivitat entscheidende
Bereicherung; im Rahmen der Prospektion und Bodenforschung hat sie
ihren Platz; in der Physik der Atmosphare bietet sie die
wesentliche Grundlage zum Verstandnis der
atmospharisch-elektrischen Erscheinungen; dem Meteorologen gibt sie
neue Moglichkeiten zur Bearbeitung atmospharischer Austausch- und
Transport- probleme. Die Moglichkeit der Injektion gewaltiger
Mengen radioaktiven Materials in die Atmosphare und das Auftreten
kunstlich-radioaktiver Elemente im geo- physikalischen Bereich als
Folge von Spaltprozessen oder Wirkungen der kos- mischen Strahlung
haben dieser engen Verbindung zwischen Radioaktivitat und Geophysik
neue Impulse verliehen. Die im letzten J ahrzehnt gewonnenen neuen
Erkenntnisse und Fortschritte ubertreffen bei weitem die in den
rund 50 Jahren "klassischer" Periode erworbenen Einsichten und
haben dazu neue Probleme, Aufgaben und Moglichkeiten aufgezeigt.
Die Zeit fiir geschlossene und umfassende lehrbuchmaBige Dar-
stellungen groBer Wissens- und Forschungsgebiete aus einer Feder
ist vorbei. An ihre Stelle ist das Handbuch mit seinen
Darstellungen ein- zeIner Spezialgebiete durch kompetente
Spezialisten getreten. Diese durch die lawinenartige Vermehrung der
wissenschaftlichen Publizistik bedingte Anderung wird den
Bediirfnissen des in dem be- treffenden Gebiet tiitigen
Spezialisten am besten gerecht. Gleichzeitig aber erschwert sie es
dem Studierenden, der in das Gebiet Eingang sucht, zunachst einen
Gesamtiiberblick zu gewinnen, der die Voraussetzung fiir das
spatere tiefere Eindringen in der einen oder anderen Spezial-
richtung ist und sein muB. Hier liegt die Aufgabe fiir einluhrende
DarsteUungen in groBere Ge- biete. In Erganzung zur einfiihrenden
Grundvorlesung solI sie dem Studierenden in kurzer Form einen
Gesamtiiberblick iiber das betreffende Gebiet und seine
Hauptergebnisse vermitteln. Sie solI ihn an die Pro- bleme
heranfiihren, ohne diese in ihren Einzelheiten zu behandeln, solI
ihm auBerdem den Weg zur vertiefenden Spezialliteratur erleichtem.
Unter diesen Gesichtspunkten solI mit der vorliegenden Einluhrung
in die Geophysik der Versuch gemacht werden, das gesamte Gebiet der
Umweltphysik kurz in seinen Grundziigen darzustellen. Das Buch
wendet sich in erster Linie an den Studierenden, der sich auf der
Grundlage der Physik diesem Erscheinungsgebiet zuwendet. Es solI
ihm vor allem die im Vergleich zur physikalischen
Laboratoriumsarbeit in vielerlei Hin- sicht anders gelagerte
Arbeits- und Betrachtungsweise darstellen.
Die Darstellung der elektrischen Erscheinungen in der At- mosphare,
wie sie im vorliegenden Bandchen gegeben wird, ist aus einer
einfiihrenden Vorlesung iiber diese Dinge entstanden. Sie verfoIgt
die Absicht, in kurzer und allgemein verstandlicher Art dem Leser
Eingang in die Probleme eines Gebietes zu ver- schaffen, von dem
zwar hiiufig und gerade heute im Zusammen- hang mit Atomspaltung,
Atombomben und radioaktiver Ver- seuchung der Luft immer wieder die
Rede ist, iiber dessen Grund- Iagen und Einzelheiten aber im
allgemeinen in weiten Kreisen vollig unzureichende Vorstellungen
herrschen. Es mag dies damit zusammenhangen, daB die iiber die
reine Fachveroffentlichung hinausgehende Publizistik auf diesem Ge-
biet verhiiltnismaBig gering ist: Monographische Ubersichtsdar-
stellungen des Gesamtgebietes fehlen seit Iangem, solche in all-
gemein verstandlicher Art, die sich an einen groBeren Leserkreis
wenden, seit J ahrzehnten vollig. So mag das vorliegende Bandchen
in mehrfacher Hinsicht eine Liicke schlieBen helfen. Dem Charakter
der Reihe "Verstandliche Wissenschaft" entsprechend wendet es sich
gieichzeitig an den Fachmann und an den Nichtfachmann, urn beiden
die seit Iangem fehlende deutschsprachige Gesamtdarstellung unserer
heutigen Kenntnisse und Anschauungen auf dies em Gebiet zu
vermitteln. An den fachkundigen Leser sei dabei die Bitte urn
Verstandnis daftir gerichtet, daB im Interesse der Klarheit und
Anschaullchkeit der Darstellung auf zahlreiche Einzelheiten, auf
Verfassernamen und auf Literaturangaben verzichtet werden muBte;
alle EinzeI- heiten dieser Art sind einem im Druck befindlichen
zweibandigen Werk des Verfassers "Atmospharische Elektrizitat*"
vorbehalten.
In der vorliegenden Veroeffentlichung wird uber die Fortfuhrung und
den Abschluss mehrjahriger theoretischer, statistischer und
experimenteller Unter suchungen zum Problem raumklimatischer
Einflusse bzw. Einflussmoeglichkeiten auf das Spinngut in
Spinnereien berichtet. In einem vor einigen Jahren unter dem
gleichen Titel erschienenen ersten Bericht* war uber Untersuchungen
von Betriebsstoerungen (Fadenbruchen) in Baumwollspinnereien bei
gleichzeitiger Erfassung der thermodynamischen und elektrischen
Klimagroessen berichtet worden. Obwohl sich dabei zunachst gewisse
Hinweise auf Zusammenhange ergeben hatten, zeigte die strenge
mathematisch statistische Behandlung nur unerwartet geringe
Korrelationskoeffizienten. Es musste deshalb im Hinblick auf das
anstehende Problem als sinnvoller und vor allem auch rentabler
angesehen werden, die Fragen systematisch unter streng
kontrollierbaren Laboratoriumsbedingungen zu untersuchen. Dies
wurde in zwischen durch Ladungsmessungen und Zerreissversuche an
Faden in Abhangig keit von genau bekannten und gesteuerten
thermodynamischen und elektrischen Klimafaktoren realisiert. Im
vorliegenden Bericht sind die Untersuchungen dar gestellt und
diskutiert. Die Arbeiten wurden an der Forschungsstelle fur
Geophysik und Meteorologie der Rheinisch-Westfalischen Technischen
Hochschule Aachen durchgefuhrt. Sie wurden ermoeglicht durch einen
vom Landesamt fur Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen
bewilligten Forschungsauftrag, fur den auch an dieser Stelle unser
verbindlichster Dank zum Ausdruck gebracht werden soll. Unser
besonderer Dank gilt ferner dem Institut fur Kunststoffverarbeitung
der Technischen Hochschule Aachen, das fur die Zerreissversuche
einen mit allen Klimatisierungsmoeglichkeiten ausgestatteten Raum
zur Verfugung stellte.
Die Untersuchungen, uber die im folgenden berichtet wird, wurden
ermoglicht durch einen vom Landesamt fUr Forschung der
Landesregierung von Nordrhein Westfalen bewilligten
Forschungsauftrag. Die Messungen erfolgten nacheinander in den
folgenden Betrleben: Leopold Schoeller jr. & Cie,
Baumwollspinnerei Kottenich bei Duren (Rhld. ) Mech.
Baumwollspinnerei und -Weberei Augsburg AG Werk IV, Augsburg H.
Krantz, Lufttechnik Aachen-Richterich Die statistischen
Auswertungsarbeiten wurden auf Lochkartenmaschinen der ge nannten
Firma Krantz und beim Rationalisierungsinstitut der TH Aachen sowie
mit Hilfe des Elektronenrechners im Rechenzentrum der TH Aachen
ausgefuhrt. Den genannten Firmen und Instituten sei fUr ihr
Entgegenkommen und ihr- z. T. sehr groBziigige - Hilfe auch an
dieser Stelle nochmals unser Dank aus gesprochen I Unser besonderer
Dank gilt den Herren Dr. HAUPT, Rechenzentrum der TH Aachen B.
REGENSCHEIT, Oberingenieur bei Fa. Krantz, Aachen Dr. VON
SCHMOLLER, Techn. Direktor der Mech. Baumwollspinnerei und -Weberei
Augsburg L. SCHOELLER jr., Inhaber der Firma gleichen Namens,
Kottenich bei Duren 5 Inhalt I. Problemstellung. . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . 10 1. Einfiihrung . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. 10 2. Abgrenzung der Untersuchungen. . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . 11 II. Die Eigenschaften
klimatisierter Luft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . 13 1. Grundprinzipien der Spinnereiklimaanlagen . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 a) Definitionen. . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . 13 b) Das thermische Funktionsschema der
Spinnereiklimaanlagen und seine Auswirkungen. . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . 14 c) Der technische Aufbau der untersuchten Klimaanlagen. . .
. . . . . . . . . . 17 d) Die Konstantklimaregelungsverfahren der
untersuchten Klimaanlagen 20 e) Luftreinigung in der Klimaanlage .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 2.
Der Ladungskreislauf im Klimatisierungskreis . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . 29 a) Beschreibung des Vorganges . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ., . . . 29 b)
Theoretische Grundlagen und MeBtechnik . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . 29 c) Die Ladungsquellen im Ladungskreislauf . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 cl) Der
Luftwascher als Ladungsquelle. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . 35 c2) Die Heizungen als Ladungsquellen . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . ."
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