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The study examines autobiographies of non-exiled writers after the war as testimonies to a 'crisis of biography' sparked off by the National Socialist dictatorship. The reflection on biographical narrative manifest in the experimental approaches taken and the recent research discussion on this subject both call for a systematic review of the theoretical foundations of autobiographic narrative. The differing constructions of identity and individuality are all traceable to the vitalist model of biography common to the writers in question. The sudden awareness of the problems involved in talking about one's own life had the effect of problematizing the conventions and typical structures of the genre. Ultimately most of the writers belonging to the right-wing conservative camp before 1933 engaged in a radically self-critical reckoning with their own past.
Thomas Mann is regarded as the best-known representative of modern German literature. This exceptional status is the result of very conscious work on his own profile. How did Thomas Mann manage to achieve this status as the representative of German literature? Which categories did he use to reflect on his role as a writer? And which alliances or conflicts determined the perception he had of himself and others had of him? What was the part played by his publishers, by German scholars and journalists in the augmentation of his fame? The answers to these questions show how Thomas Mann and both his patrons and his rivals worked to invent him as a writer. They open a new perspective on Thomas Mann and his work.
The relationship between theology and literature in the 18th century is not identical to the relationship between religion and literature or piety and literature, neither conceptually nor factually, neither historically nor systematically. On the whole the relationship can be described as unstable, and in detail as difficult and open. Church-historical differentiations in the religious spectrum of Judaism, Catholicism and - with historically appropriate internal differentiation - Protestantism connect the contributions throughout the literary-historical epochs from the Baroque period to Romanticism with the description and analysis of constellations and relationships of competition and supplementation, of confrontation and coexistence. For example, theology learned from literature how to captivate the congregation as an audience; literature - as sermon - wanted to take over the claim to meaning and orientation from theology.
Tobias O. Meissner zeigt mit seinen Romanen, wie sich die vermeintlich engen Grenzen der Genreliteratur dehnen lassen. Durch Brechung und Verfremdung entfaltet er das innovative Potential, das Konvention und Tradition mit sich bringen. Dabei zeichnen sich seine Werke nicht nur durch einen innovativen Umgang mit dem gegebenen Genre aus, sondern prasentieren eine ernsthafte Auseinandersetzung mit philosophischen und asthetischen Themenkomplexen, die im Genre gemeinhin nicht vermutet wird. Seine Science-Fiction-, Fantasy- und Horrorromane sind gleichzeitig unterhaltsam und sperrig, brutal und reflektiert, handlungsgetrieben und formal komplex. Der Band enthalt auch eine unveroeffentlichte Kurzgeschichte von Tobias O. Meissner, ein Interview mit ihm sowie eine Chronologie der Textentstehung.
Burgerlichkeit and Burger are central concepts in (German) literary history. The emancipation of the Burgertum (bourgeoisie/middle classes) in the modern age has in fact been identified as the prime source of the profound cultural and socio-structural changes taking place in the 18th century. However, close scrutiny of the historical circumstances has split up the apparently close-knit concept of the Burger into a diversity of semantic and socio-structural components that appear to be anything but unified. Accordingly, traditional models operative in literary history and sociology need to be thoroughly reviewed and revised."
Michael Endes Werk wird in diesem Band erstmals mit dem Fokus auf eine fundierte poetologische Auseinandersetzung betrachtet. Dies geschieht aus der Perspektive unterschiedlicher Forschungsrichtungen sowie aus interdisziplinarer Sicht. Die Schwerpunkte liegen auf dem literarischen Nonsens bei Ende, der Visualitat seiner Texte, ihrer medialen Bearbeitung und Verbreitung, Aspekten der fantastischen Literatur sowie neuen Erkenntnissen aus dem Teilnachlass Michael Endes. Neben den Hauptwerken werden zahlreiche weniger bekannte Werke Endes analysiert, zu denen es bisher kaum Forschungsliteratur gibt.
Die Literatur des 1967 in Saarbrucken geborenen Schriftstellers Christopher Ecker ist spannend, komisch, hintersinnig und kraftvoll. Oft zur Phantastik neigend, zeichnet sie sich durch ein hohes Reflexionsniveau und grosse stilistische Koennerschaft aus. Der vorliegende Band versteht sich als erste Bestandsaufnahme, die Analysen, Hintergrunde und Materialien zu Ecker bereitstellt. Hierzu gehoeren Laudationes, Essays und Interviews sowie eine ausfuhrliche Bibliographie, die auch weniger bekannte Teile des Werks erschliesst. Christopher Eckers Rezensionen einflussreicher Lekturen und ein Essay uber das Verhaltnis von Literatur und Wirklichkeit runden das Unterfangen ab, das durch die preisgekroente Erzahlung Kaninchen, Nashorn, Wombat und Qualle erganzt wird.
Mit der dreibandigen Jubilaumsedition zum 100. Geburtstag liegen erstmals Helmut Heissenbuttels spate Schriften zur Literatur in gesammelter Form vor. Sie enthalt bislang nur verstreut veroeffentlichte Texte und zeichnet wesentliche Entwicklungslinien des essayistischen Werks nach. Der dritte Teil beinhaltet Aufsatze zu Poetik und Literaturtheorie, Gattungen und Geschichte radiophoner Literatur sowie Comic und Science Fiction, ebenso wie autobiographische Essays, Interviews und Schriften zum Kulturbetrieb. Er versammelt ausserdem Texte zum Kriminalroman aus allen Phasen von Heissenbuttels jahrzehntelanger Auseinandersetzung mit dem Genre.
Mit der dreibandigen Jubilaumsedition zum 100. Geburtstag liegen erstmals Helmut Heissenbuttels spate Schriften zur Literatur in gesammelter Form vor. Sie enthalt bislang nur verstreut veroeffentlichte Texte und zeichnet wesentliche Entwicklungslinien des essayistischen Werks nach. Der zweite Teil beinhaltet Schriften zur Lyrik und Experimentellen Literatur, die eng verbunden sind mit Neuansatzen im eigenen Schaffen Heissenbuttels. Auf Texte zu ubergreifenden Problemstellungen und zur Lyrikszene seit den 1970er Jahren folgen Ruckblicke auf die von ihm zunehmend als historisch begriffene Konkrete Poesie. Die Schriften im dritten Abschnitt beschaftigen sich schliesslich mit Versuchen der avantgardistischen Selbsterneuerung sowie dem Aufkommen neuer Buchtypen im Spannungsfeld von Dokumentarismus und Postmoderne.
Dieser Sammelband widmet sich neuen Lesarten der Kinder- und Jugendliteratur. Dabei werden zum einen Werke der Weltliteratur behandelt, die als klassisch zu bezeichnen sind und unter neuen Fragestellungen betrachtet werden. Andere Aufsatze sollen wiederum als Baustein dienen, ein Forschungsdesiderat zu schliessen. Beispielsweise erweist sich Kinder- und Jugendliteraturforschung uberwiegend als Prosaforschung, so dass eine Betrachtung des Dramas "Ehrensache" einen Beitrag dazu leistet, auch Jugenddramatik als Forschungsgegenstand zu etablieren. Das kinderliterarische Werk Almut Hoppes ist bislang kaum beforscht. Ebenso haben die Kinderbucher um den "kleinen Nick" oder Andreas Steinhoefels "Es ist ein Elch entsprungen" bisher kaum Beachtung in der Kinder- und Jugendliteraturforschung gefunden.
Mit der dreibandigen Jubilaumsedition zum 100. Geburtstag liegen erstmals Helmut Heissenbuttels spate Schriften zur Literatur in gesammelter Form vor. Sie enthalt bislang nur verstreut veroeffentlichte Texte und zeichnet wesentliche Entwicklungslinien des essayistischen Werks nach. Im ersten Teil sind Aufsatze zur Literaturgeschichte und zur Moderne zusammengestellt. Er dokumentiert eine fortlaufende Beschaftigung mit einem historischen Bruch, der den Ausgangspunkt fur Heissenbuttels eigenes Werk darstellt. Zugleich zeigt er wesentliche Verschiebungen in der Bewertung des Fortschrittsgedankens sowie bislang weniger bekannte Schwerpunktsetzungen in der Beschaftigung mit Kurt Schwitters sowie Autoren der konservativen Moderne auf. Er versammelt Schriften u.a. zu Carl Einstein, Arnold Schoenberg, Rudolf Borchardt und Max Kommerell. Erstmals sind auch alle Beitrage zu Ernst Junger aufgenommen.
Zukunftsromane haben Konjunktur in der deutschsprachigen Literatur. Dabei fallen vor allem Texte an den Randern des Genres ins Auge und Autoren, die bislang nicht mit Science Fiction in Verbindung gebracht wurden. Ursachen dafur sind das gegenwartige Interesse fur Themen wie Kunstliche Intelligenz und Transhumanismus, aber auch apokalyptische Niedergangsdiagnosen im Kontext von Digitalisierung, Finanzkrise, Brexit, Populismus, Klimakatastrophe und Epidemien. Die hier versammelten spekulativen Fiktionen schliessen an einen international bereits seit langem zu beobachtenden Trend an und prasentieren sich als Alternative zum realistischen 'Mainstream'. Der Band illustriert dies an Romanen von Josefine Rieks' Leif Randt, Thomas von Steinaecker, Eugen Ruge, Georg Klein und vielen anderen.
Fuhmanns Held im "Judenauto" zieht als begeisterter Mitlaufer in den Vernichtungskrieg und kehrt als glaubiger Sozialist aus der sowjetischen Kriegsgefangenschaft zuruck in "seine" DDR. Obwohl 1962 und 1979 in differierenden Textfassungen erschienen, gilt "Das Judenauto" in der Forschung bisher nicht als Zensurfall im DDR-Literaturbetrieb. Die erste historisch-kritische Fuhmann-Studie erfasst drei publizierte sowie zwei unbekannte Textzeugen synoptisch und belegt so die Selbstzensur durch den Autor sowie die Fremdzensur. Editions- und Rezeptionsgeschichte sowie eine Textanalyse rahmen den Variantenvergleich und enthalten uberraschende Resultate, die neue Sichtweisen auf dieses Werk und dessen Autor ermoeglichen. Auf der begleitenden CD kommt Franz Fuhmann selbst zu Wort.
Dieser Band eroeffnet die erste Werkausgabe von Albrecht Haushofer (1903-1945) mit seinen drei zu Lebzeiten publizierten Dramen. Haushofer nahm eine ganz eigene Position in OEffentlichkeit und Literatur des Nationalsozialismus ein, zu dem er schon fruh auf Distanz gegangen war: Als konservativer Wissenschaftler und politischer Mitarbeiter in der Dienststelle Ribbentrop und spater des Auswartigen Amtes glaubte Haushofer daran, dass das nationalsozialistische System von innen verandert werden koennte. Seine hier vorgestellten, bislang wenig beachteten historischen Dramen reflektieren kritisch die politische Konfrontation von Geist und Macht. Um individuelle Schuld und die Moeglichkeiten und Grenzen des Widerstehens und der Selbstbehauptung in der Zeit der Barbarei kreisen daruber hinaus seine beruhmt gewordenen achtzig Moabiter Sonette, die er nach seiner Inhaftierung Ende 1944 im Berliner Gefangnis Moabit bis zu seiner Ermordung durch ein Gestapo-Kommando verfasste.
Bis weit in das 20. Jahrhundert wurde die Auseinandersetzung mit Gegenwartsliteratur von der Literaturwissenschaft weitgehend abgelehnt, da die jeweils aktuelle Phase der Literaturproduktion unabgeschlossen ist und sich daher durch Wandelbarkeit auszeichnet. Definitionen und Eingrenzungen sind also aufgrund der Heterogenitat des Feldes nicht ohne Weiteres zu leisten. Trotz der fehlenden Distanz zum Gegenstand lassen sich jedoch Entwicklungen erkennen, die uber den Einzeltext hinausreichen und als "Tendenzen der Gegenwartsliteratur" markiert werden koennen. Die Beitrage des vorliegenden Bandes legen den Fokus dabei auf narrative Verfahren und Traditionen der erzahlenden deutschsprachigen Literatur ab 2010.
Das Buch befasst sich mit Ulrich Holbeins ausserst facettenreichem Werk, das neben genuin literarischen Texten auch Essays, zahlreiche Feuilletonbeitrage und Hoerspiele beinhaltet. Kennzeichnend fur das OEuvre ist die Anwendung avantgardistischer Verfahren bei gleichzeitiger kontinuierlicher Auseinandersetzung mit der literarischen und philosophischen Tradition. Der Band schliesst an die allmahlich einsetzende wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Werk des Autors an. Er versammelt sowohl Einzelanalysen seiner bedeutendsten Texte als auch Beitrage zu ubergreifenden Fragestellungen wie etwa der ihm eigenen Form der Autorinszenierung oder seiner Publikationspraxis. Ein Verzeichnis samtlicher Publikationen sowie eine literarische Collage von Selbstzeugnissen des Autors runden das Buch ab.
Der historische Roman zahlt zu den Erfolgsgattungen der letzten 20 Jahre, doch erst jetzt beginnt die Literaturwissenschaft, sich intensiv mit dieser Entwicklung auseinanderzusetzen. Der Sammelband widmet erfolgreichen Leseklassikern des Genres ausfuhrliche Fallstudien. Er geht der Rehabilitierung des Geschichtsromans in der Postmoderne nach und beschaftigt sich besonders mit den parahistorischen und metafiktionalen Romanformen, die das Verhaltnis von factum und fictum verhandeln und fachliche Trends der Geschichtswissenschaft aufgreifen. Der Band bietet daruber hinaus detaillierte Untersuchungen zu aktuellen Bestsellern und deren Tendenz, sich vom traditionellen Modell der nationalen Erfolgsgeschichte ab- und der "Abweichlergeschichte" zuzuwenden. Den Abschluss bildet eine Primarbibliographie des historischen Romans seit 1985.
Mit dieser UEbersetzung liegt der Schlusseltext zur Neofantastik des argentinischen Literaturwissenschaftlers und Cortazar-Spezialisten Jaime Alazraki endlich in deutscher Sprache vor. Die Studie etabliert das Konzept der "Neofantastik" und definiert aus verschiedenen Perspektiven das Fundament ihrer Poetik. Das terminologische Instrumentarium, das in dieser Untersuchung erarbeitet und anhand der Erzahlungen Cortazars exemplarisch erprobt wird, bietet die fruchtbare Moeglichkeit der konzeptionellen Untergliederung des literarischen Genres der Fantastik in der Literatur des 20. Jahrhunderts. Das Buch veranschaulicht zudem die narrativen Mechanismen und spezifischen Intentionen neofantastischen Erzahlens, wodurch eine Abgrenzung der Texte von beispielsweise Kafka, Borges oder Cortazar von der fantastischen Erzahltradition des 19. Jahrhunderts ermoeglicht wird.
Albrecht Fabri (1911-1998) zahlt zu den brillantesten Essayisten der Nachkriegszeit. Mit seinem radikalen AEsthetizismus provozierte er alle, die in Kunst oder Literatur ein Medium zur Unterhaltung oder zum gesellschaftlichen Engagement erblickten. Fast unbekannt sind bis heute seine fruhen Essays und Rezensionen, die zwischen 1933 und 1940 im Dritten Reich erschienen. Sie zeigen neue Facetten seines Schreibens und lassen auf spannende Weise verfolgen, wie sich Fabris individueller Stil und wesentliche Motive seines asthetischen Denkens herausbildeten. Eine Personalbibliographie sowie eine umfassende Einfuhrung in Leben und Werk des Essayisten umrahmen die Textedition.
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