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Das Buch untersucht anhand literarischer, historiographischer sowie
autobiographischer Werke unterschiedliche interdisziplinare
Sichtweisen auf den Ersten Weltkrieg. Die Zasur, die der Erste
Weltkrieg in der europaischen Geschichte darstellt, veranderte das
Leben der Menschen und setzte neue Massstabe in vielen
Lebensbereichen. Die alten Monarchien wurden abgeloest und durch
neue Staaten ersetzt. Durch die rasante Modernisierung und
Technisierung veranderte sich die Form der Kriegsfuhrung. Die
Einfuhrung neuer Waffen kostete Millionen Menschen das Leben. Die
Autorinnen und Autoren der einzelnen Beitrage reprasentieren
verschiedene wissenschaftliche Disziplinen, die eine historische
sowie literatur- und kulturwissenschaftliche Herangehensweise
ermoeglichen.
Dystopien haben Konjunktur. Sie stellen der Gegenwart eine
Diagnose, hypertrophieren sie und uben Kritik an den
Zeitverhaltnissen. Dystopien fokussieren u.a. den Ruckbau
demokratischer Systeme und globaler Sozialgefuge, das Aufkeimen von
Rassismus, Antisemitismus und religioesem Fanatismus, den Verlust
burgerlicher Rechte, die Ausweitung von UEberwachungspraktiken oder
die Ruckkehr zu einer segregierten Klassengesellschaft. Die
Beitrage des Bandes reflektieren aus literatur- und
kulturwissenschaftlicher Perspektive diese Erosion der sozialen
Ordnung im Spiegel dystopischer Literatur und fragen, welche
politischen, sozialen und kulturellen Problemlagen der Gegenwart im
literarischen Zukunftsentwurf kritisiert werden.
UEberwachung ist smart geworden in Zeiten, in denen Freiheiten und
private Daten freiwillig an UEberwachungsmaschinerien abgegeben
werden. Im Spannungsverhaltnis von Kontrolle, Selbstkontrolle und
dem Wandel der Kommunikationsmedien wird Unsicherheit zum Motor
eines Handelns, das in Praktiken der Selbstversicherung qua
Selbstoptimierung mundet. Dabei ist das Subjekt der Gegenwart immer
schon ein uberwachtes - vom Staat, von privaten Dienstleistern und
von sich selbst. Die medien-, kultur- und
literaturwissenschaftlichen Beitrage des Bandes gehen den
Ambivalenzen und Paradoxien des UEberwachungswandels nach und
reflektieren, wie sich Narrative der UEberwachung in den Medien und
Kunsten darstellen.
"Was ist Lagerliteratur?" lautet die Frage, der die Beitrage
nachgehen, die in diesem Band versammelt sind. In drei Sektionen
fragen die Beitrager*innen nach den asthetischen Spezifika der
Literatur aus Lagern und Ghettos, stellen bisher wenig erforschte
Lagertexte vor und diskutieren didaktische Dimensionen der
Auseinandersetzung mit Lagertexten. Der Band verfolgt das Ziel,
Lagerliteratur als einen eigenstandigen asthetischen Komplex zu
profilieren und sein Verhaltnis zur Holocaustliteratur genauer zu
bestimmen. Lagerliteratur wird dabei als ein vielstimmiger
literarisch-kultureller Kommunikationsprozess und als ein pluraler
Diskurs vorgestellt, der immer auch die Reflexion daruber
einschliesst, wie diese Literatur sein kann und sein sollte. In
diesem Sinne ist die Frage "Was ist Lagerliteratur?" als eine noch
offene zu verstehen und der Band als eine Einladung, sich mit ihr
zu beschaftigen.
Dieses Buch bezeugt eine fortwahrende Faszination fur die Ewige
Stadt, nicht nur in vergangenen Epochen der Klassik und Romantik,
sondern auch in der zeitgenoessischen deutschsprachigen Literatur -
unter anderen bei Wolfgang Koeppen, Ingeborg Bachmann, Rolf Dieter
Brinkmann, Hanns-Joseph Ortheil, Uwe Timm und Josef Winkler. Rom
bleibt ein wichtiges Ziel fur (Bildungs-)Reisen, Ort fur
Stipendienaufenthalte (Villa Massimo) und ist stets Quelle der
abendlandischen Kultur im europaischen Bewusstsein. Die
Auseinandersetzung mit dieser Tradition, vor allem mit Goethes
kulturpragenden Bildern aus der Italienischen Reise, mit der realen
Stadtlandschaft und ihrer Ikonographie in der Pop-Kultur verlauft
in der Gegenwartsliteratur oft kritisch und dient nicht zuletzt der
Reflexion uber eigene private oder nationale Anspruche und
Identitaten.
Das Ziel dieses Buches ist in erster Linie die Popularisierung
dieser Schweizer Theaterautoren, die - mit Ausnahme vielleicht von
Lukas Barfuss - im polnischen sowie europaischen Umfeld wenig
bekannt oder gar unbekannt sind, wie Mathias Zschokke, Thomas
Hurlimann, Lukas Linder, etc. Bei manchen von ihnen steht das
politische und soziale Engagement deutlich im Fokus (Albert
Ehrismann, Urs Widmer, Milo Rau). Daruber hinaus wird aus heutiger
Perspektive der Literaturkanon, d.h. das OEuvre von Max Frisch und
Friedrich Durrenmatt, neu gelesen und reinterpretiert. Nicht
zuletzt finden hier auch einige Aspekte der Organisation des
Theatersystems in der Schweiz, wie z.B. die Foerderungsmassnahmen
fur junge AutorInnen oder das gegenwartige Puppentheater, eine
Beleuchtung.
Die Grundlage fur den vorliegenden Band bilden
literaturwissenschaftliche Beitrage, die im Rahmen der Tagung
"Dialog der Kunste: Literatur und Musik" im Marz 2017 an der
Universitat Lodz prasentiert wurden. Der Band folgt dem Konzept von
Literatur und Musik als korrespondierende Kunste in Anlehnung an
Oskar Walzels These von der "wechselseitigen Erhellung der Kunste"
aus dem Jahr 1917. Diese grundet in Horaz' Idee von einer
heteronomen Natur der Kunste und hebt das kreative, dialogische
Potenzial des Vergleichs hervor. Durch vielfache Korrespondenzen
wird Musik zum Anlass fur poetologische bzw. metatextuelle und
semantische Reflexion. Die Beitrage befassen sich mit den
Wechselverhaltnissen zwischen Literatur und Musik, die zum einen
die Thematisierung von unterschiedlich funktionalisierten
Musik-Zitaten betreffen und zum anderen auch
strukturell-rhetorische Analogien erfassen.
Danzig/Gdansk war im 20. Jahrhundert mehrmals Schauplatz der
Weltgeschichte: Hier brach der Zweite Weltkrieg aus und hier
entstand die polnische Gewerkschaft 'Solidarnosc'. Die Autorin
untersucht das literarische Bild der Stadt als doppelten
Erinnerungsort bei Gunter Grass, Stefan Chwin und Pawel Huelle.
Vergleichend arbeitet sie heraus, wie die Schriftsteller die
kulturelle Diversitat der Stadt vor dem historischen Hintergrund
asthetisch zum Ausdruck bringen und die identitatsstiftende
Funktion Danzigs/Gdansks literarisch diskutieren.
Der Band nimmt lokale Perspektiven des Ersten Weltkriegs,
insbesondere der ostmitteleuropaischen Regionen, in den Blick. Die
Beitrage berucksichtigen dabei besonders die multiethnische
Gemengelage und die durch den Ersten Weltkrieg ausgeloesten
Konflikte in den regionalen Lebenswelten. Die Spannungen in den
multiethnisch gepragten Gebieten liessen das bereits vor 1914 labil
gewordene Gleichgewicht zwischen den einzelnen Bevoelkerungsgruppen
nicht allein an der oesterreichisch-italienischen Grenze, sondern
auch in vielen weiteren Gebieten Ostmitteleuropas aus der Balance
geraten. Anders als im Westen Europas war die Heimatfront im Osten
im Wesentlichen durch den Bewegungskrieg und zahlreiche Wechsel von
militarischen Besatzern gepragt. Die Situation in den unmittelbaren
Kampfgebieten und in der Nahe der militarischen Fronten unterschied
sich somit deutlich von den Bedingungen an der Westfront.
Thema des Buches ist die gegenseitige Beeinflussung der
deutschsprachigen und der sudslawischen Kultur, ausgeloest durch
die Migrationswelle der Sudslawen in die deutschsprachigen Lander
infolge des Krieges im ehemaligen Jugoslawien. Die Idee einer
friedlichen Koexistenz mehrerer Nationalitaten in einem Staat sowie
der Multikulturalitatsgedanke wurden durch den Krieg in Frage
gestellt. Die daraufhin einsetzende Migrationswelle hat auch die
Gesellschaftsstruktur der deutschsprachigen Lander gravierend
beeinflusst. Im Buch wird einerseits das Kulturbild der Sudslawen,
das in Literatur und Kultur des deutschsprachigen Raums
dokumentiert wird, andererseits das deutsche Kulturbild in der
Literatur der Sudslawen im 20. und 21. Jahrhundert eingehend
untersucht.
Vor dem Hintergrund der Geschichte des Humor-Begriffs versucht die
Arbeit diese fur Frank Wedekind grundsatzliche asthetische
Kategorie zu verorten. Aus der oft verfehlten Rezeption und dem
eigenen Anspruch des Dramatikers resultiert eine frappante
Spannung. Neue Akzente im Hinblick auf die Verwendung des Terminus
manifestieren sich vordergrundig im Formalen. Im Ruckgriff auf die
Mittel des Performativen gibt sich der Humor als eine komplexe
asthetische Antwort Wedekinds auf den Zustand der Kultur und die
Kondition des Individuums. In der Ordnung der Kunst nimmt der
Dramatiker somit eine vitalisierende Korrektur des mit dem Label
Humorlosigkeit belegten Geistes des Wilhelminismus und seiner
Literaturen vor.
Zwischen den oesterreichischen Literaten Elfriede Jelinek und
Werner Schwab liegen auf den ersten Blick Welten. Trotz diverser
Dichotomien weisen ihre Theatertexte spurbare Affinitaten
zueinander auf, die sich zudem in die Tendenzen der seit einigen
Dekaden vorherrschenden Theaterasthetik einschreiben. Eklatant ist
in dieser Hinsicht die Omniprasenz des Sujets Koerper. Im
Mittelpunkt dieser Untersuchung steht die konfrontative Analyse und
Interpretation des Koerperdiskurses bei Jelinek und Schwab.
Ausgehend von hierfur relevanten Koerperkonzepten vor allem des 20.
Jahrhunderts werden ausgewahlte Theaterstucke in verschiedene
Themenkomplexe gefasst. Diese unterschiedlichen Versionen des
Koerpers werden mit einem interdisziplinaren Rekurs auf Aspekte wie
Sexualitat, Geschlecht, Macht und Religion hin befragt. In ihrer
groteskenhaften Performativitat erweisen sich die theatralisierten
Koerper letztlich als politisches Medium, durch das sich die
vorgefuhrten Koerperversionen als Koerpersubversionen aufdecken
lassen.
Angesichts enormer digitaler Vernetzungen, die den
Informationsfluss im Radius (a)sozialer Netzwerke wie in seiner
Aktualitat betrachtlich erhoehen, und gesellschaftlich
einschneidender Krisen erweist sich heutzutage gerade die
engagierte Literatur verstarkt als verspatet. So fallt der
einschlagigen Forschung zufolge auch das Wendejahr der
Gegenwartsliteratur ins Jahr 1995. Die Beitrage des Bandes
beleuchten das Potential literarischen Engagements sowohl unter den
neuen Konditionen digitaler Streuung samt ihrer Echoeffekte als
auch hinsichtlich medialer wie literarischer Felder, deren
Ausgestaltung bis in die deutsche Geschichte - insbesondere der
Shoah - zuruckreicht. In beiderlei Hinsicht werden narrative
Strategien aufgedeckt, die eine Artikulationsvielfalt des
Politischen veranschaulichen.
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