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Das Buch bietet eine umfassende Einfuhrung in den aktuellen Stand
der Medienlinguistik. So werden einerseits grundlegende
kommunikationstheoretische Begriffe der Medienlinguistik
vorgestellt ("Autor," "Medientext," "Intertextualitat" usw.),
andererseits werden - nach einem kurzen historischen Ruckblick -
die wichtigsten sprachlichen Phanomene in den heutigen
deutschsprachigen Massenmedien Presse, Radio und Fernsehen an
aktuellem Beispielmaterial beschrieben (Mundlichkeit und
Schriftlichkeit, das sprachliche Profil des "Moderators," mediale
Textsorten, insbesondere Nachrichten und ihre narratologischen
Aspekte, Standardsprache und Dialekte etc.). Dabei ist auch das
Verhaltnis der Sprache zu anderen Zeichensystemen (Bilder,
Gerausche) zu berucksichtigen. Ein Ausblick auf die "neuen" Medien
soll skizzieren, wie "neue" und "alte" Medien sich zueinander
verhalten. Das Buch stellt eine umfassende Neubearbeitung und
Weiterfuhrung der zweiten Auflage des Goschen-Bandes "Sprache der
Massenmedien" (1990) dar."
Die Medienlinguistik ist seit einiger Zeit eine etablierte
Disziplin im deutschsprachigen Raum. Dabei stellt gerade im Kontext
kulturanalytischer Fragestellungen das Prinzip der Kontrastivitat
einen zentralen Bezugspunkt dar: Mediale Praktiken sind in der
Regel so selbstverstandlich, dass sie oft unsichtbar bleiben und so
in ihrer Charakteristik schwer erkennbar sind. Methoden des
Vergleichens und der Kontrastierung ermoeglichen es, die Spezifik
medialer Praktiken zu ergrunden. Dieser Sammelband vertieft die
Reflexion uber qualitative und quantitative Ansatze im Rahmen einer
kontrastiven Medienlinguistik, die heuristisch validiert und
ethisch befriedigend sind. Die Beitrage exemplifizieren das Thema
im Kontext verschiedener Medien (z. B. WhatsApp-Kommunikation,
YouTube-Filme, Diskussionsforen, digitale Restaurantkritiken,
Tweets, Live-Ticker, Zeitungsrubriken, Radioformate etc.) und
verbinden so empirische Beobachtungen mit theoretischen und
methodologischen UEberlegungen.
In unserem Dasein sind Medien heute omniprasent. Uns umgeben
standig mediatisierte Welten mit je eigenen Kulturen, wo
Bedeutungen mittels spezifischer technischer Moeglichkeiten
hervorgebracht und gepragt werden. Die jungere Entwicklung ist
durch Vernetzung und zunehmende Technisierung charakterisiert. Dies
fuhrt zu neuen Formen der Multimodalitat, d.h. der gleichzeitigen
Nutzung verschiedener Zeichenkodes, und zu Medienwechsel,
Medienkombination und intermedialen Bezugen. Der Band geht der
Frage nach, welche Konsequenzen diese Entwicklung fur die
Auspragung kultureller und sprachlicher Praktiken hat. Neben
Grundsatzfragen der Medienkulturlinguistik stehen
diskurslinguistische Analysen sowie Untersuchungen zu multimodalen
Medienformaten, zum Medienwechsel und Medienvergleich im Fokus.
Intime OEffentlichkeiten pragen unseren Alltag. Sei es in sozialen
Netzwerken, in Radio und Fernsehen oder in Buchform: Das zuweilen
sehr persoenliche Erzahlen aus dem eigenen Leben ist popular. Doch
wie kommt hierbei Intimitat zustande? Exemplarisch an drei
Erzahlformaten aus dem Schweizer Radio und Fernsehen zeigt die
Studie auf, wie und mit welchen Funktionen Intimitat in der
Interaktion kommunikativ angezeigt bzw. hergestellt wird. Der Fokus
liegt dabei auf ihrer narrativen Durchformung, zu der ein Mix an
Erzahlmustern ebenso zahlt wie ein grundsatzliches Spiel mit
Sichtbarkeiten. Kulturwissenschaftlich eingebettet, leistet die
vorliegende Positionierungsanalyse von Selbstthematisierungen in
oeffentlich-medialen Kontexten einen Beitrag zur Debatte um
Privatheit und OEffentlichkeit und bietet mit einem narrativen
Verstandnis von Intimitat eine Grundlage fur deren Erforschung in
weiteren Zusammenhangen.
Der Sammelband geht der Frage nach, inwiefern in massenmedialen
Kontexten neue Emotionskulturen zum Tragen kommen. Die Beitrage
untersuchen, wie Emotionen verbal und mit anderen Zeichen
hervorgebracht oder neu verhandelt werden und welche
soziopragmatischen oder diskursiven Effekte dies hat. Im Zentrum
steht damit einerseits die Analyse der Medialitat des
Emotionsdisplays, andererseits die Frage nach medial emergierenden
Emotionskulturen: Sind neue sprachliche und andere soziale
Praktiken der Emotionalisierung zu beobachten? Der Band vereinigt
kulturanalytisch-medienlinguistische Analysen zu
Emotionsdarstellungen in digitaler Kommunikation (Facebook,
YouTube, Twitter, Selbsthilfeplattformen), aber auch im Fernsehen
(Talkshows, Wissensdokus) und in der Medialitat der
Handschriftlichkeit. Dabei werden Phanomene wie Hatespeech und
Shitstorms auf Facebook und Twitter ebenso untersucht wie
Fan-Trauer auf Twitter, Fussball-Livetweets und Emotionalisierungen
in YouTube-Videos, Online-Selbsthilfegruppen, TV-Wissensdokus oder
in der Fernsehrezeption in Social Media.
Hybridisierung und Ausdifferenzierung sind zwei Prozesstypen, die
fur die massenmediale Textsortengeschichte von grundlegender
Bedeutung sind: So werden fur ein Medium neue Textmuster nicht von
Grund auf neu entwickelt, sondern es werden oftmals Merkmale
bereits existierender Textsorten ubernommen, adaptiert und
transformiert. In der Folge entstehen neue Textsorten, die entweder
bestehende Textsorten abloesen und somit etablierte
Kommunikationspraktiken ersetzen oder es kommt zu einer Erganzung
des bisherigen Textsortenrepertoires. In beiden Fallen ist es
notwendig, die Aufmerksamkeit nicht nur auf einzelne, d.h. isoliert
betrachtete Textsorten, sondern auch auf ganze Systeme von
Textsorten zu richten; erst so werden die Auswirkungen von
Hybridisierung und Ausdifferenzierung auf den "kommunikativen
Haushalt" erkennbar. Dieser Band vereinigt medienlinguistische
Beitrage zu Fragen der Textsorten-Hybridisierung und
Ausdifferenzierung im Bereich von Online-Medien (Online-Zeitungen
und -Zeitschriften, Webforen, Facebook-Profilen, User-Kommentaren,
Infografiken) und traditionellen Medien (Zeitungen, Zeitschriften,
Fernsehen und Radio). Viele der Beitrage gehen auch
medienvergleichend vor.
Die Studie analysiert Fernsehnachrichten erstmals in groesserem
Umfang sowohl diachron wie auch sprach- und kulturvergleichend und
fuhrt dabei verschiedene Ansatze der Medienlinguistik, der
kontrastiven Textologie, der Textlinguistik, der Stilistik, der
linguistischen Kulturanalyse sowie der Neueren Sprachgeschichte
zusammen. Mit dem Konzept der "Textsortenprofile" entwickelt sie
zugleich eine innovative Methodologie fur die Analyse von
Textsorten. Im Zentrum der Untersuchung steht die Frage nach der
Kulturalitat von einzelnen Textsorten und ganzen Sendungsformaten
und damit die Frage nach kulturellen Unterschieden in der
massenmedialen Weltdarstellung. Exemplarisch bearbeitet werden
diese Fragen anhand der amerikanischen "CBS Evening News" und der
Schweizer "Tagesschau" von deren Anfangen in den 1940er bzw. 1950er
Jahren bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts. Als inhaltliche
Ergebnisse liefert die Studie eine fernsehnachrichtenspezifische
Textsortenklassifikation, eine umfassende Geschichte der
Sendungsformate und eine detaillierte diachrone Analyse wichtiger
Fernsehnachrichten-Textsorten.
Die externe Wissenschaftskommunikation - also die
Wissenschaftskommunikation uber die jeweilige
Forschungsgemeinschaft hinaus - hat in den letzten etwa 20 Jahren
stark an Bedeutung gewonnen. In besonderem Masse gilt dies fur die
Geisteswissenschaften, die ihre Existenzberechtigung zunehmend
oeffentlich legitimieren mussen. Der Band legt einen Grundstein fur
die systematische linguistische Erforschung der externen
Kommunikation der Geisteswissenschaften, die bisher weitgehend ein
Desiderat geblieben ist. Seine Beitrage untersuchen das
kommunikative Verhaltnis zwischen Geisteswissenschaften und
OEffentlichkeit(en) ausgehend von konkreten empirischen Beispielen.
Direkt oder indirekt zeigen sie auch Moeglichkeiten auf, wie sich
die externe Kommunikation der Geisteswissenschaften in Zukunft zu
deren Vorteil verandern koennte.
Sprachgesteuerte Dialogsysteme erlauben es, durch
naturlichsprachliche Benutzereingaben ein automatisches System zu
bedienen. Bei der telefonbasierten Mensch-Maschine-Interaktion
treten durch die Kombination von zwei Kommunikationstechnologien
neue Kommunikationsprobleme auf, zu deren Loesung neue
Konversationsstrategien erarbeitet und alte angepasst werden
mussen. Aufgrund von empirischen Benutzeruntersuchungen mit
produktiven Dialogsystemen stellt diese Studie linguistische
Probleme und Konversationsstrategien dar und zeigt das veranderte
Konversationsverhalten der Nutzer auf. Auf dieser Grundlage werden
linguistische Optimierungsprinzipien ausgearbeitet, die einerseits
die theoretischen Erkenntnisse berucksichtigen und andererseits die
Ergebnisse aus der Benutzeruntersuchung mit einbeziehen. Die
linguistischen Optimierungsprinzipien zeigen, wie die mundliche
Mensch-Maschine-Interaktion basierend auf der aktuellen
Spracherkennungstechnologie benutzerfreundlicher und effizienter
gestaltet werden kann, wenn linguistische Theorien, insbesondere
gesprachsanalytische Ansatze und grundlegendes Nutzerverhalten,
berucksichtigt werden.
The new edition of this textbook provides a comprehensive and
up-to-date introduction to media linguistics. It presents basic
terms in communication theory and describes the major linguistic
phenomena in today's German-language mass media (press, radio, TV,
and the "new media"), including recent examples.
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