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Die bis in unsere Gegenwart hineinreichende Gewissheit, dass es sich bei asthetischer Praxis um die Praxis von Kunstlern und die Wahrnehmung von Kunst durch ein Publikum handeln musse, ist bruchig geworden. Eine Reihe von Indizien legen den Schluss nahe, dass der Bereich asthetischer Praktiken und das Kunstfeld in der Gesellschaft eine nur noch partiale Deckung aufweisen. Beispiele fur asthetische Praktiken finden sich in der Mode, der Werbung und dem Design ebenso wie in den neuen Medien sowie in der Musik- und Videospielindustrie. Aber auch Kosmetik-Ketten und Parfumerien, Schoenheitschirurgen, Tatowierungsshops, Buros fur Inneneinrichtung- und Landschaftsarchitektur, Blumenladen sowie Wellnessbetriebe annoncieren ihre Produkte und Dienstleistungen als asthetisch. Angesichts des sowohl rasant steigenden Gebrauchs des Adjektivs "asthetisch" in der alltaglichen Lebenspraxis als auch des vermehrten wissenschaftlichen Bedurfnisses, das "AEsthetische" an (bis dato) unverdachtigen Stellen in der Gesellschaft nachzuweisen, sind die Beitrage dieses Bandes entlang einer Leitfragestellung organisiert: Soll man das verstarkte Aufkommen asthetischer Praktiken in der Gesellschaft in einer eher kulturwissenschaftlichen und -soziologischen Perspektive verstehen und also als eine "Selbstentgrenzung der Kunste"? Oder zieht man dazu besser eine zwar nur ausserst selten gebrauchte, nichtsdestotrotz ebenso einpragsame wie aufschlussreiche Formel Adornos heran und begreift die AEsthetisierung der Gesellschaft als eine "Entkunstung der Kunst"?
Welches sind die elementaren Strukturen der Weltvertrautheit eines Erfahrungssubjektes? In der vorliegenden Studie wird der Versuch unternommen, diese Frage uber eine methodisch innovative Analyse von autobiographischen Erzahlungen zu beantworten. Sie bringt dazu zwei heterogene Quellen zusammen: Die Lebensweltphanomenologie in der Tradition von Husserl und Schutz einerseits, den Strukturalismus Levi-Strauss'scher Provenienz andererseits. In der Folge dessen wird dafur pladiert, das Verhaltnis von Erfahrung und Erzahlung als eine topologische Reprasentation anzusehen."
Im letzten Jahrzehnt ist die gesellschaftspolitische Forderung nach mehr Burgerschaftlichem Engagement immer lauter geworden. Unklar blieb dabei, aus welchen Motiven und Orientierungen es sich speist. Im Gegensatz zur bisherigen Forschung, die sich auf generelle Motive und politische Orientierungen des Burgers konzentrierten, wird in dieser Untersuchung nachgewiesen, dass Burgerschaftliches Engagement weit starker von der biographischen Entwicklung spezifischer Motive und vom Wir-Sinn der Akteure fur die praktische Logik bestimmter gesellschaftlicher Handlungsfelder abhangt.
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