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Nina Janich In Zeiten der Produktnivellierung, der grossen Fusionen und der Globalisierung werden Marken, und zwar Produktmarken wie Unternehmensmarken, fur die Wirtschaftskommunikation immer wichtiger: Marken sind nicht mehr nur - genstand von Werbebotschaften, sie dienen zunehmend der gesellschaftlichen Orientierung, sind Wegbegleiter im Alltag und entwickeln ein Eigenleben - und das heisst auch: Marken kommunizieren und Marken tragen Verantwortung. Werbung und OEffentlichkeitsarbeit sind diejenigen Bereiche der Untern- menskommunikation, in denen vornehmlich mit und uber Marken kommuniziert wird. Beide Kommunikationsdomanen werden von den Wirtschaftswissensch- ten, der Soziologie und Psychologie ebenso erforscht wie von den Sprach-, Kommunikations- und Medienwissenschaften. Die seit Jahren viel beschworene Inter- oder Transdisziplinaritat bleibt dabei jedoch oft genug ein leeres Schl- wort: Was fehlt, ist ein gegenseitiges Zurkenntnisnehmen oder gar ein konstr- tiver Austausch zwischen den Disziplinen, was Begrifflichkeiten, Theorieansatze und Forschungsmethoden sowie Umsetzungsmoeglichkeiten in der Praxis betrifft. Insbesondere aus sprach- und kommunikationswissenschaftlicher Perspektive fehlt noch eine fundierte Methodologie zur Erforschung der Werbe- und PR- Kommunikation, die jedoch nur im Gesprach mit der Praxis und den anderen Wissenschaften sinnvoll entwickelt werden kann.
Die Autoren setzen sich aus sprach- und kommunikationswissenschaftlicher, aus psychologischer und wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive mit den Begriffen Unternehmenskultur und Unternehmensidentitat auseinander. Themen sind u.a.: Gestaltung und strategische Bedeutung von Unternehmenskultur; Widerspiegelung in der Unternehmenskommunikation; Zusammenhang von Unternehmensidentitat und Werbung; interkulturelle Prozesse und Konflikte."
Die sich aus der Globalisierung der Markte ergebenden Themen "Interkulturelle Aspekte der Unternehmenskommunikation", "Interkulturelles Training" sowie "Innovation und Kreativitat in der Werbung" werden aus sprachwissenschaftlicher, psychologischer und wirtschaftswissenschaftlicher Sicht untersucht.
Der interdisziplinare Band postuliert eine Macht des Kontextes und erklart, was darunter verstanden wird. Die Beitrage beleuchten und hinterfragen die Macht des Kontextes in dessen Relationen zu Sprache(n), Gesellschaft(en) und Medien. Dies geschieht teils aus philologischem, teils aus sozialwissenschaftlich-kommunikationswissenschaftlichem Blickwinkel und schliesst jeweils mit Thesen zur Macht des Kontextes. Der Fokus in den Beitragen lasst sich entlang der sozialwissenschaftlichen Ebenen (Mikroebene, Mesoebene, Makroebene) differenzieren. Mit Blick auf die gewonnenen Erkenntnisse eroeffnet sich die Perspektive einer breit verstandenen Kontextlinguistik, und es werden Impulse und Anknupfungspunkte fur weitere Forschung in den Einzeldisziplinen sowie fur disziplinenverbindende Forschung geboten.
Die enge Verbindung zwischen Sprache und Kultur ist eine Grundidee der kulturwissenschaftlich-interkulturellen Linguistik sowie der Fremdsprachendidaktik. Ausgehend von kommunikationstheoretischen Ansatzen untersucht die Autorin, wie genau sich die Brennpunkte dieser Verflechtung ausgestalten. Darauf basierend erfasst sie systematisch die Voraussetzungen fur erfolgreiche, sozial erfolgreiche und selbstbestimmte Kommunikation - auch unter Bedingungen der Fremd- und Mehrsprachigkeit. Die entwickelte interkulturell orientierte Theorie der Kommunikation bildet schliesslich die Grundlage fur den anwendungsbezogenen Teil der Studie. Dieser zeigt klare Perspektiven fur die Sprach- und Kulturvermittlung auf.
Die hier versammelten Aufsatze verdeutlichen anhand konkreter Anforderungen und Erfahrungen aus der Kommunikationspraxis, wie linguistisches Wissen zur Bewaltigung kommunikativer Herausforderungen und zur Entwicklung der Kommunikationskompetenz beitragt. Sie unterstreichen das Potenzial angewandter linguistischer Forschung fur den Transfer in Beratungs- und Trainingssituationen. Gleichzeitig rucken Berufsfelder fur Linguistinnen und Linguisten in den Fokus, in denen sich Fachforschung sowie deren praktische Umsetzung erganzen und bereichern. Sprache, Sprachwissen und Sprachreflexion bieten die Grundlagen fur Rhetorikseminare, Gesprachstrainings und fur die Kommunikationsberatung. Die Linguistik kann und sollte dazu einen wesentlichen Beitrag leisten mit Publikationen sowie durch die Vermittlung und Anwendung ihrer Forschung.
Die interdisziplinar angelegte Studie verbindet ein sprachwissenschaftliches mit einem strafrechtlichen Erkenntnisinteresse: So werden aus sprachwissenschaftlicher Perspektive Entschuldigungs- und Entschuldigungsannahmehandlungen als spezifische Rituale in einem strafrechtlich relevanten Kontext, namlich dem Tater-Opfer-Ausgleich untersucht. Die Autorin spurt dabei theoretisch wie empirisch der sprachlichen Form dieses Rituals, seiner gesprachsorganisatorischen Lokalisierung sowie seiner pragmatischen Organisation als Sprechaktsequenz nach. Die entsprechenden Befunde werden strafrechtlich gerahmt: So zeigt die Autorin, in welche diskursiven Prozesse Entschuldigung und Entschuldigungsannahme im Rahmen des Tater-Opfer-Ausgleichs eingebettet sind, d.h. ob die Durchfuhrung dieses Rituals von den Mediatoren der Ausgleichsgesprache als Erfolgskriterium betrachtet wird und inwiefern sein Gelingen von der Sprachkompetenz aller Beteiligten abhangt.
Selbstdarstellung, Image- und Beziehungsarbeit spielen in der Wissenschaft eine zentrale Rolle. Dieses Buch untersucht aus vornehmlich gesprachsanalytischer Perspektive, wie Images und Beziehungen der Akteure interaktiv konstituiert und ausgehandelt werden. Im Fokus stehen dabei Fachdiskussionen von Wissenschaftlern auf interdisziplinaren Konferenzen. Grundlage ist ein von Soziologie und Psychologie befruchtetes linguistisches Methodeninventar. Die Autorin zeigt, wie Wissenschaftler in Diskussionen Images aufbauen, angreifen und verteidigen, wobei die Fachidentitat der Akteure von zentraler Bedeutung ist. Sie erklart ebenso, wie Wissenschaftler Kompetenz - auch bei vorhandenem Nichtwissen - signalisieren und Humor zur Beziehungsgestaltung nutzen.
Die zwischen Sprach- und Politikwissenschaft angesiedelte Studie beschaftigt sich mit der Situation der Kleinsprachen in Europa und mit den soziolinguistischen, gesellschaftlichen und politischen Bedingungen ihres UEberlebens. Sie nimmt durchgehend zweierlei in den Blick: die Ursachen fur Sprachgefahrdung einerseits, die Faktoren fur eine erfolgreiche Spracherhaltung andererseits. Sprache wird hierbei immer sowohl als Identitatstrager als auch als Kommunikationsmittel verstanden und aus Sicht der unterschiedlichen Akteure, des Staates und der Sprecher der Kleinsprachen, beleuchtet. Diskutiert werden unter anderem Aspekte wie Fragen zu Sprachstatus und Sprachkompetenz, deren Domanenspezifik, die Chancen und Risiken individueller und staatlicher Mehrsprachigkeit sowie die voelkerrechtlichen Rahmenbedingungen.
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