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In Krisenzeiten wird Geld weit mehr Aufmerksamkeit gewidmet als an
Tagen wirtschaftlicher Problemlosigkeit. Das zeigt sich im
Vergleich der Zeiten vor und nach dem jungsten Ausbruch der Krisen
(Hypothekenmarkt, Banken, oeffentliche Haushalte,
Wirtschaftssystem, Arbeitsmarkt). Doch grundsatzlich kann Geld
soziologisch als eine mehr oder weniger bewusste
Handlungsorientierung angesehen werden, die das Tun der Menschen in
den modernen, extrem arbeitsteiligen, Gesellschaften entscheidend
beeinflusst: UEber das Zahlungsmittel ausreichend verfugen zu
koennen bestimmt, wie das Leben in dieser "Geldgesellschaft" zu
gestalten ist, in der nahezu alles gekauft werden muss, was
gebraucht wird. An Geld zu gelangen wird daher nicht nur in
wirtschaftlichen Krisen die vorherrschende Orientierung des
gesellschaftlichen Handelns. Doch wenn das konkrete Geld nicht
entsprechend durch reale Leistungen (auch des in Krisen ungenutzten
Arbeits- und Produktionsvermoegens) gedeckt wird, ist es nicht mehr
viel wert. Eben so verlieren dann virtuelle Finanzwerte
langerfristig ihren Wert.
Zu Beginn des Wintersemesters 2008/2009 verzeichnet die
Hochschulrektor- konferenz in Deutschland 80 staatlich anerkannte
Hochschulen in privater T- gerschaft, von denen immerhin neun
Universitaten das Promotionsrecht zuer- 1 kannt wurde. Obwohl an
diesen Universitaten und Fachhochschulen nur etwa 2 drei Prozent
aller Studierenden eingeschrieben sind, ist ihre Leitungsform, ihre
Unternehmensfuhrung, stilbildend auch fur die staatlichen
Hochschulen. Statt Verwaltung als Behoerden ist ihr Management als
Unternehmen das Ideal und neue Paradigma: Im Wettbewerb
untereinander sollen und wollen sie Alleinst- lungsmerkmale
entwickeln, aus wissenschaftlichem Reputationskapital wirk- ches
Geldkapital durch neue Formen der Hochschulfinanzierung generieren,
einen Bildungsmarkt aufbauen und an und auf ihm bestehen. Das
betriebswirtschaftliche Leitbild tritt auf den Plan in einer Zeit,
in der notwendige hochschulpolitische und -didaktische Reformen
erneut anstehen. Die Bologna-Erklarung (1999) soll einen
gemeinsamen europaischen Ho- schulraum schaffen, der die Mobilitat
fur Studierende und Graduierte erleichtert, der Nachfrage des
Arbeitsmarkts nach hoch qualifizierten Kraften entspricht und in
der weltweiten Konkurrenz um Studierende und Ressourcen besteht.
UEberdies versuchen die Reformen an den Hochschulen eine Antwort zu
geben auf die Krise der uberkommenen Hochschulorganisation, die -
so der Vorwurf - zunehmend weniger vermochte, die erforderlichen
Leistungen fur im globalen Wettbewerb stehende Volkswirtschaften zu
erbringen.
Ziel des "Klagenfurter Gelddiskurses" ist, Gebrauch und Bedeutung
von Geld in der Welt von heute in fortgefuhrten interdisziplinaren
Gesprachen zu thematisieren, zu beschreiben, zu analysieren und zu
interpretieren. Der Sammelband enthalt Beitrage von ForscherInnen,
LehrerInnen und Studierenden aus Philosophie, Informatik,
Musikgeschichte, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Er setzt
Diskussionen fort, die mit dem Sammelband "Geld und Gesellschaft"
begonnen wurden, und ladt zur Teilnahme an den Diskussionen ein.
Der Sammelband analysiert das Verhaltnis von Geld und Gesellschaft
und prasentiert Beitrage aus den Fachgebieten Soziologie, Betriebs-
und Volkswirtschaftslehre, Recht, Mathematik, Informatik,
Politologie, Psychologie, Philosophie und Kulturwissenschaften.
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