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Das Verhaltnis von Religion und Gewalt ist ein wiederkehrendes
Diskussionsthema. Anhand dieser Thematik versucht der Autor, den
Kern der christlichen Botschaft herauszuarbeiten und als Heiligen
Tausch (commercium sacrale) zu fassen, der wie kaum ein anderer
Gedanke das innere Leben Gottes und seine Inkarnation in der Welt
aufschliesst. Nachdem in einem kritischen Teil die Quellen und
Mechanismen der Gewalt ermittelt wurden, erarbeitet der Autor
grundsatzliche Reformvorschlage, die das noch ungehobene universale
und humanisierende Potential des Christentums freilegen. Dabei
bedient sich der Autor phanomenologisch-dekriptiver,
sprachanalytischer, historisch-kritischer, (tiefen-)psychologischer
und metaphysischer Methoden, die eine neue hermeneutische
Herangehensweise an die Heilige Schrift moeglich machen.
Katholische und Evangelische Studentengemeinden in der DDR standen
bisher kaum im Blickfeld wissenschaftlicher Aufmerksamkeit. Beide
Konfessionen boten zwischen 1949-1989 Freiraume fur
Demokratiefahigkeit sowie fur die Option im Sinn Charles Taylors,
der repressiven Religionspolitik des vormundschaftlichen Staates
eine Absage zu erteilen. In KSG und ESG wurden damit nach
Ernst-Wolfgang Boeckenfoerde Voraussetzungen geschaffen, die den
Weg zur Friedlichen Revolution eroeffneten. Diese Untersuchung
verbindet Konfession und Politik durch Bildung. Darin kommt die
Pramisse des Forschungsprojekts zum Ausdruck, wonach Religion in
ihrer jeweiligen historisch-konfessionellen Auspragung nach Hans
Maier das Potential besitzt, zu einem zentralen Faktor kultureller
Bildung zu werden.
Erst aus der Trennung der Spharen von Staat und Kirche im
Christentum konnten sich sakulare Demokratie und politische
Liberalitat entwickeln. Sakularer Staat und Religion bleiben jedoch
komplementar aufeinander verwiesen: Fallt das eine weg,
hypertrophiert das andere und eliminiert damit die Freiheit. Was
geschieht, wenn in diesem System der "Checks and Balances" ein
Akteur, die christliche Religion, geschwacht ist? Diesen und
weiteren Fragen aus dem spannungsreichen Verhaltnis von Politik und
Religion spuren die Beitrage dieses Bandes nach.
Die Erloesungslehre Anselms von Canterbury hat eine machtige und
auch negative Wirkungsgeschichte entfaltet. Sie gehoert zu den bis
heute umstrittensten und auch am meisten missverstandenen Theorien
der Theologiegeschichte. Die Studie unternimmt den Versuch, die
Soteriologie Anselms von dessen Gotteslehre her zu lesen. Das
Gottesverstandnis des Kirchenlehrers bietet den Schlussel, um Cur
Deus homo uberraschend neu zu verstehen und die eigentlich
problematische Rede von Erloesung vor der Vernunft zu verantworten.
Erst wenn Gott als Mensch begegnet, kann man definitiv sinnvoll von
Offenbarung und Erloesung sprechen. Zudem zeigt der Autor, dass die
apologetische Zielsetzung Anselms gegenuber Juden und Muslimen
seiner Zeit Cur Deus homo bereits als ein fruhes Zeugnis einer
Theologie der Religionen qualifiziert. Anselms Werk weist einen Weg
aus der religionstheologischen Sackgasse aus Exklusivismus,
Inklusivismus und Pluralismus, den man als "Interiorismus"
(Christus in den Religionen) bezeichnen kann.
Was ist der Mensch? Diese Frage stellt sich angesichts von
Verfuhrbarkeit, Totalitarismus und Barbarei im 20. Jahrhundert mit
grosser Dringlichkeit. Die Analyse menschlicher Existenz spielt
deshalb fur den Religionsphilosophen Eugen Biser (1918 bis 2014)
eine fundamentale Rolle. Wo liegen religioese Potentiale des
Einzelnen? Was vermag therapeutische Theologie? Welche
Moeglichkeiten des Menschseins eroeffnen sich im 21. Jahrhundert?
Um solche Fragen zu beantworten, fuhrte ein Berliner Symposium
Forscherinnen und Forscher, Wissenschaftler, Kunstlerinnen und
Politiker zusammen, um mit Blick auf Eugen Biser die Zeichen der
Zeit geistesgegenwartig zu deuten.
Der Titel "Umstrittene Religionsfreiheit" ist Programm. Denn
angesichts der Bedrohung des elementaren Menschenrechts erscheint
eine interdisziplinar angelegte Diskussion um Kontur, Reichweite
und Geltungsanspruch der Trias von Glaubens-, Gewissens- und
Religionsfreiheit heute unbedingt geboten.
"Wie stehen die Heiligen und das Heilige zueinander?" Die Erfahrung
des Heiligen, wie sie sich in heiligen Personen verkoerpert, ist
eine Grunderfahrung des Menschen. Heilige pragen Zeiten und Orte
des Lebens - sie erscheinen uns vertraut und bleiben oft zugleich
fremd. Wie die Bedeutung von "heilig" verdeutlicht, hangt der Sinn
dieses Wortes mit "Ewigkeit", "Unantastbarkeit" sowie "Erhabenheit"
zusammen. Der Aura des Heiligen entsprechen Scheu, Ehrfurcht und
Dankbarkeit. Das Heilige ist ohne Zweifel eine zentrale religioese
Kategorie: Nahezu alles kann zu etwas Heiligem werden; in fast
allem kann sich Heiliges manifestieren. Darum erscheint eine breit
angelegte Diskussion zur Frage "Die Heiligen und das Heilige", die
uber zentrale Aspekte dieses Phanomens nachdenkt, geboten.
Zwar schreitet die Sakularisierung in Europa voran, aber der
Prozess einer Re-Spiritualisierung gewinnt an Fahrt. Fragen, die
unsere Gesellschaft unabhangig von konfessionellen Bindungen
bewegen, lauten: Worauf koennen wir uns verlassen? Was sind Werte,
die wirklich zahlen? Braucht Europa das Christentum? Aber auch:
Welche Gefahren birgt Religion in sich? Koennen moderne Menschen
mit guten Grunden glauben?
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