|
Books > Social sciences > Education > Higher & further education > Adult education
Anna Laros untersucht die transformativen Lernprozesse von
Unternehmerinnen mit Migrationsgeschichte vor, wahrend und nach
ihrer Unternehmensgrundung. Mithilfe der Methodologie und Methode
der Grounded Theory arbeitet sie heraus, wie die Unternehmerinnen
in vier Lernphasen ihre Bedeutungsperspektiven verandern, wie aus
einem beruflichen Selbstverstandnis ein unternehmerisches entsteht.
Grundlage fur die Diskussion der Ergebnisse bildet die Theorie des
transformativen Lernens nach Jack Mezirow. Die Studie wirft ein
neues Licht auf die Theorie des transformativen Lernens und liefert
eine theoretische Grundlage fur die Weiterentwicklung der
transformativen Erwachsenenbildung.
Die Autoren untersuchen, welche Modelle der Anerkennung und
Anrechnung ausserhochschulisch erworbener Kompetenzen an
Hochschulen in der einschlagigen Literatur enthalten sind
beziehungsweise bereits praktiziert werden und auf welche Weise
diese systematisiert werden koennen. Sie gehen der Frage nach, wie
die Modelle abstrahiert beziehungsweise generalisiert und damit fur
Angebote der wissenschaftlichen Weiterbildung nutzbar gemacht
werden koennen, und arbeiten empirisch die Grunde fur die
Zuruckhaltung der Hochschulen in Bezug auf Anerkennung und
Anrechnung heraus.
Anhand der Ergebnisse von drei empirischen Studien stellen die
Beitragsautoren Heterogenitat, Zielgruppenbezug und
Matchingherausforderungen der wissenschaftlichen Weiterbildung
pointiert und differenziert dar. Der Erfolg wissenschaftlicher
Weiterbildung ist Resultat der richtigen Passung von vier
unterschiedlichen Zielgruppen: den individuellen und
institutionellen Nachfragern (extern) sowie den Hochschulleitungen
und WissenschaftlerInnen (intern). Alle vier Zielgruppen sind noch
einmal je fur sich uberaus heterogen, so dass das Matching der
verschiedenen Gruppen die zentrale Herausforderung fur eine
gelingende Implementierung darstellt.
Mariska Ott zeigt am Beispiel des franzoesischen
Berufsbildungssystems auf, inwiefern es moeglich ist, auf Basis von
wirkungsorientierten Curricula (Outcome-Orientierung) verschiedene,
aber gleichwertige Lernwege - darunter ein Verfahren zur
Anerkennung von informell erworbenen Kompetenzen - zu etablieren.
Diesbezuglich liegen in Frankreich bereits Erfahrungen vor, da sich
die franzoesische Berufsbildung seit Mitte der 1980er Jahre
sukzessive einem outcome-orientierten Paradigma angenahert hat.
Frankreich hat damit eine Entwicklung antizipiert, wie sie derzeit
auch auf europaischer Ebene - beispielsweise mit der Einfuhrung des
Europaischen Qualifikationsrahmens - angestrebt wird. Insofern
leistet die Auseinandersetzung mit dem Potenzial von
outcome-orientierten Ansatzen im Hinblick auf eine Flexibilisierung
des Berufsbildungssystems auch einen Beitrag zum aktuellen Diskurs
uber die Europaisierung der Berufsbildung.
Die Autoren fuhren in die Thematik von Anerkennung und Anrechnung
sowohl von hochschulisch als auch von ausserhochschulisch
erworbenen Kompetenzen ein und geben eine Hilfestellung bei der
Entscheidung fur das jeweils passende Anerkennungs- und
Anrechnungsmodell. Sie zeigen vielfaltige Moeglichkeiten auf, die
Hochschulen bei der Konzipierung von Weiterbildungsmastern im
Kontext von Anerkennung und Anrechnung ausserhochschulisch
erworbener Kompetenzen haben. Dadurch ergibt sich eine hohe Varianz
und Flexibilitat bei der zielgruppenspezifischen
Programmgestaltung, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung
von Masterprogrammen im Rahmen der wissenschaftlichen
Weiterbildung.
Claudia Ang-Stein legt eine Bestandsaufnahme gangiger Konzepte des
interkulturellen Trainings (IKT) vor, denn trotz der grosser
Nachfrage sind die wissenschaftlichen Grundlagen bisher kaum
zusammengetragen und reflektiert worden. Vielfach beruht diese
Weiterbildung immer noch auf einem veralteten Kultur- und
Qualifikationsverstandnis, in das eklektisch vermeintlich bewahrte
Konzepte Eingang finden. Mithilfe des systematischen und
analytischen UEberblicks tragt die Autorin zur Verstandigung
zwischen Theoretikern und Praktikern bei. Aus dieser
wissenschaftlichen Analyse ergeben sich konkrete Anhaltspunkte fur
eine alternative Planung des IKT.
Ellen Prang gibt in praziser Form einen UEberblick u.a. zur
Planung, Durchfuhrung und Evaluation eines Gedachtnistrainings. Sie
beantwortet Fragen, wie eine Trainingsstunde optimal strukturiert
wird, welche Inhalte und Methoden gewahlt werden sollten und wie
die Effizienz gemessen werden kann. Beispiele erleichtern den
Transfer in die Praxis. Die aktuellen Bedurfnisse der
Teilnehmenden, ihre Ressourcen, Fahigkeiten und die Biografie
stehen im Mittelpunkt einer Einzelaktivierung ohne Leistungs- und
Zeitdruck. Praktiker erhalten fundierte Kenntnisse und
didaktisch-methodisches Wissen in kompakter Form fur die Leitung
eines Gedachtnistrainings.
Das Bildungspersonal bedarf vor dem Hintergrund einer Vielzahl
junger Menschen im UEbergangssystem einer besonderen
Qualifizierung. Im Hinblick darauf erweitert Kristin Hecker in der
vorliegenden Studie das Konzept der beruflichen Handlungskompetenz
um spezielle padagogische Kompetenzen und die "VEIT" Formel.
Mithilfe einer Analyse des ausserst komplexen und unuberschaubaren
UEbergangssystems gepaart mit der Sichtweise der in diesem Feld
Tatigen entwickelt die Autorin ein Kompetenzprofil des
Bildungspersonals, das dessen Aus- und Weiterbildung neu
auszurichten vermag. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf dem
notwendigen Ausbau padagogisch-psychologischer, diagnostischer und
didaktischer Kompetenzen, um damit auch einen Beitrag zur
nachhaltigen Integration sozial Benachteiligter in das Bildungs und
Berufssystem zu leisten.
Die AutorInnen prasentieren ein aussergewoehnlich breites Spektrum
an wissenschaftlichen Studien und praxisorientierten Einblicken zu
einem hochaktuellen Thema: der Entstehung von Bildungslandschaften
im Sinne einer Bildung fur nachhaltige Entwicklung. Der Sammelband
integriert Beitrage von WissenschaftlerInnen und PraxisakteurInnen,
die unter anderem zeigen, dass Soziale Netzwerkanalysen einen
massgeblichen Beitrag fur die Praxis erbringen koennen, indem sie
Starken und Schwachen der Netzwerke aufzeigen.
An osterreichischen Fachhochschulen wird die
hochschuldidaktische Weiterbildung der Lehrenden gezielt gefordert.
Allen Lehrende soll eine fundierte hochschuladaquate didaktische
Ausbildung vermittelt werden, wodurch die Qualitat der Lehre
gesichert und eine gemeinsame Basis der Lehrkompetenz erzeugt
werden soll. In diesem Band der Reihe Lernweltforschung wird
exemplarisch eine systematische Sichtung aller Massnahmen und
Aktivitaten der Hochschuldidaktischen Weiterbildung an der
Fachhochschule Joanneum Graz vorgenommen. Unter der Fragestellung,
welche Effekte die systematisierte hochschuldidaktische
Weiterbildung erzeugt hat, werden die bisherigen Erfahrungen
analysiert. Damit werden Grenzen und Moglichkeiten einer
Professionalisierung der Lehre sichtbar, die neu diskutiert und
verortet werden mussen. "
|
|