|
Showing 1 - 6 of
6 matches in All Departments
Nicht nur Geschichte im Allgemeinen boomt, sondern vor allem auch
die zyklische Auseinandersetzung mit ihr. Jubilaen,
Erinnerungsjahre und Jahrestage sind daher eine der wichtigsten
Triebfedern fur die oeffentliche Beschaftigung mit Geschichte. Sie
thematisieren Geschichte als Ressource historischer
Identitatsbildung. Die gegenwartige Jubilaumskultur ist dabei aus
verschiedenen historischen Praktiken und Traditionen entstanden und
durch ganz unterschiedliche Geschichtskulturen beeinflusst worden.
Im Fokus dieses Bandes stehen die gesellschaftlichen Deutungen in
Form von Praktiken, Ritualen und kommunikativen Regeln, wie sie
sich in Jubilaen und Gedenktagen zeigen.
Der Band versammelt Aufsatze zur Schulbuchforschung, zur deutschen
Zeitgeschichte, zur polnischen Geschichte sowie zur Geschichte der
deutsch-polnischen Beziehungen. Die Beitrage dokumentieren nicht
nur die zentralen Arbeitsfelder Wolfgang Jacobmeyers, sondern auch
den Anspruch, bei der Aneignung von Geschichte stets zwei
Perspektiven miteinander zu verbinden: geschichtswissenschaftliche
Forschung und geschichtsdidaktische Kompetenz.
Der anhaltende Geschichtsboom stellt die Historiker*innen in
Forschung und Praxis vor neue Herausforderungen. Die Kommunikation
von Geschichte im oeffentlichen Raum ist inszeniert und
zweckgebunden. An sie werden Vermittlungsanspruche gestellt und
doch hat oeffentliche Geschichte als Teil von gegenwartigen
Erlebniskulturen nicht langer die leitende gesellschaftliche Kraft,
die ihr im ausgehenden 19. Jahrhundert noch zugesprochen wurde. Um
die aktuellen medialen, materiellen und performativen Praktiken
oeffentlicher Geschichte besser zu verstehen, wenden sich die
Beitragenden in diesem Band der kritischen Reflexion theoretischer
Konzeptionen oeffentlicher Geschichte wie der Erinnerungskultur,
Geschichtskultur und des neuen Ansatzes der Public History zu. Sie
stellen in einem zweiten Teil in Einzelanalysen ausgewahlte Medien
der Geschichte vor und prasentieren in einem dritten Teil
Reflexionen aus der Praxis.
Der Sammelband diskutiert Ausrichtung, zentrale Kategorien sowie
Kontroversen der Geschichtsdidaktik. Auch wenn die Begriffe
Geschichtsbewusstsein, Geschichtskultur und historisches Erzahlen
fest im Diskurs verankert sind, stehen sie wieder unter kritischer
Inspektion. Mit den Kontroversen uber Kompetenzmodelle historischen
Denkens und Modellierungen historischen Wissens sowie den Debatten
uber "guten" Geschichtsunterricht oder das Verhaltnis von Sprache
und historischem Lernen sind weitere wichtige Diskussionsfelder
hinzugekommen. Mit Blick auf diese Kategorien und Kontroversen
ziehen die Beitrage des Buchs Bilanz, eroeffnen neue Perspektiven
und schlagen Brucken zu anderen Teildisziplinen der
Geschichtswissenschaft.
Wer Geschichte in ihrem Wesen begriffen hat, der weiss, dass der
Gegenwart immer eine Zukunft, dass dem Heute immer ein Morgen
folgt. Joern Rusen hat sich mit dem einmal Erreichten nie zufrieden
gegeben, sondern hat in den vergangenen funf Jahrzehnten seit
seiner Promotion an der Universitat zu Koeln immer wieder zentrale
wissenschaftliche Beitrage zum besseren Begreifen der Geschichte
vorgelegt. Weggefahrten sowie Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler aus dem In- und Ausland, die seinen Weg weiter
verfolgen, knupfen in diesem Band an Rusens OEuvre an und setzen
sich mit seinen geschichtstheoretischen, geschichtsdidaktischen und
kulturwissenschaftlichen Positionen produktiv auseinander.
Im kollektiven Gedachtnis sind die Julikrise 1914 und das
Augusterlebnis mit Sonne, Hitze und Feriengluck verbunden. Auf
einen Traumsommer sei der Krieg wie ein Gewitter gefolgt. Basierend
auf meteorologischen Daten, zeitgenoessischen Quellen sowie
retrospektiven Deutungen zeigt der Autor das Verhaltnis zwischen
Topos und Realitat auf. Das Wettergeschehen wahrend der Julikrise
kann zwar mit dem "reinigenden Gewitter" durchaus in Einklang
gebracht werden, aber erst das Sommerwetter im August hat die
euphorische Herausstellung des "Augusterlebnisses" nachhaltig
unterstutzt. Die retrospektive Deutung von "Traumsommer" und
"Kriegsgewitter" bildet so die Grundlage, argumentativ die
schicksalsergebene Unschuld gegenuber einer Naturkatastrophe zu
betonen. Der Autor untersucht, wie sich Strategien der
Rechtfertigung und der Schuldzuweisung am Umgang mit dem Topos
nachweisen lassen.
|
You may like...
Catan
(16)
R1,150
R887
Discovery Miles 8 870
|