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Schaltende Regler zeichnen sich, oberflachlich betrachtet, ge-
genUber stetigen Reglern durch ihren einfachen Aufbau und ihre
PreiswUrdigkeit aus. Die Auffassung, daB sie nur einfachen Regel-
aufgaben gewachsen seien, konnte durch /1/ nicht nur widerlegt
werden, sondern es konnte auch gezeigt werden, daB sie unter be-
stimmten Voraussetzungen ein den aquivalenten stetigen Reglern
gleichwertiges Regelverhalten aufweisen. In /1/ wird das Verhalten
von Regelkreisen mit schaltenden PD- und PID-Reg1ern bei konstantem
Eingangssigna1 beschrieben. Es wird ein Vergleich des
Regelverha1tens von stetigen und schalten- den Reglern durchgefUhrt
und es werden Bemessungsvorschriften fUr schaltende Regler mit
veranderlicher Hysteresebreite angege- ben. Zur Beurtei1ung der
RegelgUte von Regelkreisen werden haufig Test- Eingangsfunktionen
verwendet, die sich dadurch auszeichnen, daB sie besonders einfach
erzeugt werden konnen und fUr eine mathe- matische Behandlung
geeignet erscheinen. Das wohl bekannteste Testsignal ist die
Sprungfunktion. Die meisten Untersuchungen mit schaltenden Reg1ern,
wie in /1/, /2/, /3/ und /4/, verwenden die- se Eingangsfunktion.
Man gelangt dort Uber eine Vielzah1 von Optimierungsvorschriften
fUr eine sprungformige StorgroBe zu einem gUnstigen Regelverha1ten.
In der Praxis tritt diese StorgroBenform jedoch nur selten auf;
meistens ist die StorgroBe eine zufa11ige oder "stochastische"
Funktion, die sich nur mit Kennwerten der mathematischen Statis-
tik beschreiben 1aBt.
Unstetig wirkende Regler haben seit Jahrzehnten einen festen Platz
in der industriellen Regelung. Oberflachliche Kennt- nisse der
Vorgange in schaltenden Reglern fUhren haufig zu ungenUgenden
Regelergebnissen. Solche Erfahrungen konnen rasch zu der Ansicht
verleiten, unstetig wirkende Regler seien nur einfachen
Regelaufgaben gewachsen. Die vorliegende Arbeit sei ein Beitrag
dazu, einen Einblick in die Vorgange in schalteRden Reglern zu
vermitteln, und auf dieser Grund- lage das Verhalten unstetiger
Regler im geschlossenen Regel- kreis darzustellen und zu erlautern.
2 2. STAND DER FORSCHUNG Die im folgenden angesprochenen
Veroffentlichungen stellen eine reprasentative Auswahl aus einer
groBen Anzahl von Ar- bei.ten dar, die das Verhalten
hysteresebehafteter Zweipunkt- schalter mit RUckfUhrung betrachten.
KatzenbeiBer und Schafer untersuchen in IKII das Verhalten des
schaltenden PD-Reglers im eingeschwungenen Zustand. An- hand einer
Beschreibungsfunktion, die die RUckfUhrung ein- schlieBt, kann man
fUr mittelwertfreie kleine Regeldifferen- zen u.a. die Frequenz und
die Schwankungsbreite der Regel- groBe angeben, die sich im
geschlossenen Regelkreis einstellt. Die Ortskurven der
Beschreibungsfunktion sowie die Reaktion des Reglers auf ein
rampenformiges Eingangssignal geringer Steigung deuten an, daB der
schaltende PD-Regler-Regelvor- gange bewirken kann, die sich
abgesehen von einer Restschwin- gung der RegelgroBe von denen
stetiger Regler kaum unterschei- den. Latzel erortert in IL11 das
Verhalten des schaltenden PID-Reglers in der Phasenebene. Er zieht
aus seinen Unter- suchungen die SchluBfolgerung, daB sich der
schaltende Regler mit sehr kleiner Hysteresebreite bei einer
sprungformigen nderung des Reglereingangssignals nicht wesentlich
anders verhalt als der ideale stetige Regler.
Bei der Behandlung linearer Systeme der Regelungstechnik werden die
meisten Synthese-Verfahren im wesentlichen zur Bestimmung der
Parameter bei bekannter Struktur der Regler angewandt. In anderen
Fallen kann darliber hinaus die Wahl eines geeigneten Netzwerkes
notwendig werden. Diesen Verfahren ist die mathemati- sche
Behandlung des Optimierungsproblems gemeinsam, wonach das Minimum
fUr ein integrales GUtemaB, welches die meBbaren GroBen als
Integrand enthalt, zu finden ist. Wird nach dieser Methode ein
ProzeB mit einer Vielzahl von Ein- zelproblemen behandelt, so wird
fUr das Gesamtsystem nur dann ein globales Optimum gefunden, wenn
keine Kopplungen der Einzel- systeme untereinander vorhanden sind.
In diesem Fall ist das globale Optimum gleich der Summe der lokalen
Optima. Bei Kopp- lungen im Gesamtsystem kann nur dann von einem
globalen Optimum gesprochen werden, wenn samtliche Systemvariablen
im Integranden des GUtemaBes BerUcksichtigung finden. Im Hinblick
auf techni- sche Prozesse ist festzuhalten, daB diese im
wesentlichen nur als MehrgroBensysteme beschrieben werden konnen.
Durch geeignete Entkopplungsnetzwerke ist es zwar m6glich, das
Ubertragungsver- halten der einzelnen RegelgroBen auf
EingroBenstruktur zu trans- formieren, wobei allerdings zu bedenken
ist, daB dieses Verfahren nicht notwendigerweise den kleinsten Wert
eines speziellen GUte- maBes liefert. Im Hinblick auf das globale
Optimum ist eine Ent- kopplung nur dann anwendbar, wenn jede der
Systemvariablen tat- sachlich isoliert von den anderen zu sehen
ist. Ist dies nicht der Fall, sind also insbesondere Gewichtungen
der einzelnen Re- gelgroBen notwendig, so kann eine Entkopplung
nicht in Betracht kommen.
Das Verhalten eines Regelkreises wird ublicher weise danach
beurteilt, wie er auf bestimmte Test-Eingangsfunktionen reagiert,
wobei das bekannteste Testsignal die Sprungfunktion ist. Auch die
Optimierungsvorschlage gehen von der Be dingung aus, dass eine
sprungformige Storgrosse eine moglichst kleine und kurz zeitige
Regelabweichung ergibt. In der Praxis tritt diese Storgrossenform
jedoch nur selten auf; meistens ist die Storgrosse eine zufallige
oder stochastische Funktion, die sich nur mit Kennwerten der
mathematischen Statistik beschreiben lasst. Uber die Anwendung der
statistischen Betrachtungsweise in der Regelungs technik liegt
bereits eine grosse Anzahl von Arbeiten vor. Doch behandeln diese
vorwiegend Folgesysteme, bei denen sich ein optimaler Gesamtentwurf
gemass der Wienerschen Optimalfiltertheorie durchfuhren lasst. Die
der vorliegenden Arbeit zugrunde liegende Fragestellung ist
wesentlich bescheidener und mehr den Verfahrens-Regelkreisen
angepasst. Vorausgesetzt ist namlich einmal, dass eine un
veranderliche Regelstrecke vorliegt, und zum anderen, dass nur die
bekannten Reglertypen verwendet werden. Lediglich die
Reglerparameter sollen veranderlich sein, und gefragt ist danach,
welche Regelgute sich auf diese Weise bei verschie denen
stochastischen Storgrossen erreichen lasst. Auch diese Frage wurde
bereits in der Literatur angeschnitten, aber nur bei ganz einfachen
Systemen, die noch eine rechnerische Behandlung gestatten. Bei
Systemen hoherer Ordnung ist eine Berechnung kaum noch moglich, man
geht zweckmassig zu Messungen an Modell anordnungen uber. Fur die
vorliegenden Untersuchungen stand ein Telefunken Analogrechner Typ
RA 463/2 zur Verfugung. Die verwendeten Messmethoden sind in
Abschnitt 3 ausfuhrlich beschrieben. Zuvor ist jedoch eine
Bemerkung uber das benutzte Optimierungskriterium gemacht."
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