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Der Band fragt auf der Grundlage derzeitiger Lebensbedingungen
danach, welche Aufgaben, Formen, Formate, Wege und Visionen die
Volkshochschule heute braucht, um neue Erlebnis- und
Begegnungsräume für das Miteinander schaffen zu können. Wie
nimmt die Volkshochschule die Aufgaben einer zeitgemäßen
Erwachsenenbildung wahr, um mit der steigenden Komplexität der
Lebensbedingungen zurechtzukommen und um die wachsenden
Unterschiede und das Ungewohnte lernend zu bewältigen? Welche
Lern- und Begegnungsangebote braucht es, um Menschen in ihren
Lebenswelten, in ihren vielfältigen biographischen und praktischen
Lebensbedürfnissen soziale Anschlussmöglichkeiten zu bieten?
Der Band ist eine Auswahl von derzeit praktizierten
Online/Hybrid-Formaten und deren didaktische Grundlegung in der
(wissenschaftlichen) Weiterbildung. Gefragt wir danach, welche
Erfahrungen und konkreten Angebote bzw. didaktischen UEberlegungen
den Ruf nach verstarkter flexibler Online-Lehre rahmen. Dabei
sollen einerseits Praxisbeispiele, Materialien und
Handlungsanleitungen im Mittelpunkt stehen, zum anderen soll der
wissenschaftliche Diskurs uber die Moeglichkeiten, Voraussetzungen
und auch die Grenzen derartiger Lehr- und Lernformen erweitert
werden. Vor allem aus didaktischer Sicht ist hier zu klaren, ob und
wie dies mit den derzeitigen Formaten einzuloesen ist und ob das
zutrifft, was vielerorts behauptet wird: "The learning is
equivalent, regardless the mode."
Das Buch klart, wie eine hochschul- und wissenschaftsdidaktisch
schlussige Verbindung von Lehren und Lernen, Lehr- und
Lernhandlungen aussehen sollte, und welche Rolle die Vorlesung in
ihren verschiedenen Auspragungen hierbei spielen kann. Die
aufeinander abgestimmten Beitrage versuchen dabei - in einer
dezidierten Gegenbewegung zu technokratischen, aktivistischen und
postulatorischen Ansatzen der Hochschuldidaktik - die derzeit
dominierenden Spannungsverhaltnisse in diesem Bereich aufzugreifen,
zu untersuchen und begrifflich wie empirisch gehaltvoll
auszuleuchten. Es wird der Blick daraufhin gescharft, wie im Format
"Vorlesung" das Lehren einen zentralen Stellenwert erhalt und in
seiner Beziehung zum Lernen akzentuiert werden kann, ohne die
Parolen eines "shift from teaching to learning" unhinterfragt
aufzunehmen.
Ziel des vorliegenden Bandes ist es, eine interdisziplinare Sicht
auf die derzeitigen rasanten Phanomene raumlicher Disparitaten in
der Sicherstellung der Grundinfrastruktur von Bildung, Verkehr,
Nahversorgung, Gesundheit etc. global, aber auch in regionalen
Strukturen zu entwickeln. In den spurbar massiven
gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und demographischen
Transformationsprozessen kommt es in vielen landlichen Regionen in
den grundlegenden Daseinsgrundfunktionen zu einer betrachtlichen
Erosion von Angeboten, was wiederum zu einer weiteren Schwachung
der Vitalitat und Funktionsfahigkeit der Gebiete durch die
Entstehung alternder oder bildungs- und kulturell-homogener Milieus
fuhrt.
An osterreichischen Fachhochschulen wird die
hochschuldidaktische Weiterbildung der Lehrenden gezielt gefordert.
Allen Lehrende soll eine fundierte hochschuladaquate didaktische
Ausbildung vermittelt werden, wodurch die Qualitat der Lehre
gesichert und eine gemeinsame Basis der Lehrkompetenz erzeugt
werden soll. In diesem Band der Reihe Lernweltforschung wird
exemplarisch eine systematische Sichtung aller Massnahmen und
Aktivitaten der Hochschuldidaktischen Weiterbildung an der
Fachhochschule Joanneum Graz vorgenommen. Unter der Fragestellung,
welche Effekte die systematisierte hochschuldidaktische
Weiterbildung erzeugt hat, werden die bisherigen Erfahrungen
analysiert. Damit werden Grenzen und Moglichkeiten einer
Professionalisierung der Lehre sichtbar, die neu diskutiert und
verortet werden mussen. "
Demographische Veranderungen und geographische
Wanderungsbewegungen fuhren zu zahlreichen sozialen und
lebensweltlichen Spannungen zwischen stadtischen Zentren und
landlichen Gebieten. Die Folgen dieses Wandels sind in zahlreichen
peripheren Regionen bereits deutlich zu spuren. In diesem Buch
werden die Effekte von Abwanderungsprozessen und
Gegensteuerungsmassnahmen durch Bildung anhand eines Modellfalls
beschrieben. Dabei werden die Gestaltungskrafte von Weiterbildung
fur Prozesse der Regionalentwicklung, der Schaffung
sozial-regionaler Ankerpunkte und der Daseinsvorsorge fur Menschen
analysiert. "
Hochschulspezifisches Lehren umfasst viele Elemente alltaglicher
und lebensgeschichtlicher Erfahrungen und Entscheidungen, die immer
an den Kontext einer konkreten Biographie gebunden bleiben. In
dieser Publikation wird die Herausbildung biographischer Elemente
kompetenter Lehre rekonstruiert und innerhalb ubergeordneter,
generativer Handlungs- und Wissensstrukturen im tertiaren Raum
analysiert. Untersucht wird, welche institutionellen,
fachspezifischen und biographischen Elemente in der Entwicklung von
Lehrkompetenz eine gewichtige Rolle spielen. Der Erwerb und der
Aufbau biographischer 'Lehrdispositionen' und didaktischer
Orientierungssysteme soll dabei anhand narrativer Interviews
interpretiert werden."
Welcher Zusammenhang besteht zwischen der Entwicklung von Kompetenz
in der Hochschullehre und den Bedingungen, unter denen diese
Kompetenzen umgesetzt werden? Mit dem neuen Band der Reihe
'Lernweltforschung' wird versucht, theoriebasiertes und
empiriegestutztes Wissen hierzu aufzubauen. Im Vordergrund stehen
Aspekte der Entwicklung, Koordinierung und der kontextsensitiven
Regulierung.
Die Begriffe, mit denen eine Gesellschaft beschrieben wird, sind
Ergebnisse von D- tungsversuchen rivalisierender Interessensgruppen
und deren Weltsicht. Die hier in die Diskussion gebrachten
Prinzipien, Urteile und UEberzeugungen bestimmen in - ren
Interpretationsraumen das soziale Gewebe, innerhalb dessen wir
unser Leben interpretieren. Gesellschaftliche Macht beruht deshalb
nicht einfach auf Gewalt, Zwang oder Unterdruckung, sondern in
Demokratien ist die Erlangung und Erh- tung von Zustimmung zu
bestimmten Erzahlungen und Interpretationen von Gese-
schaftsvorstellungen zentraler Bestandteil der Absicherung von
Herrschaft. Heute dominieren hier (trotz der anhaltenden und sich
noch verscharfenden Krisen) neo- berale Denkweisen, die den Ort des
Handelns von Individuen in Konsumentsch- dungen und globalen
Wirtschaftstrends aufloesen. Der Versuch, die Krisen unserer
Gesellschaft durch derartige oekonomische und technologische
Strategien, durch mehr Effizienz im Wirtschaftssystem, durch immer
neue Kontrollen im Finanzsystem, durch Pflegeroboter oder
Autokatalysatoren etc. meistern zu wollen, die Hoffnung, durch mehr
Technik und Markt zu einer gerechteren, rationaleren Welt
beizutragen, scheint als Interpretationsfundament unserer Welt
trotz zahlreicher gravierender N- lagen kaum an Attraktivitat
eingebusst zu haben. Es weist vieles darauf hin, dass das Abrucken
von dieser Marktglaubigkeit mit einer enormen Angst vor der zunehm-
den sozialen Komplexitat gesellschaftlicher Sachverhalte und einer
damit einher- henden UEberforderung der Subjekte einhergeht. Die
Welt jenseits der reinen oeko- mischen Parameter von Kosten-Nutzen,
von Gewinn und Verlust, von In- und O- put, wird hier als zu
kompliziert und auch als zu wenig kontrollierbar angesehen.
Damit Lernprozesse auch tatsachlich als lebenslange und lebensnahe
Handlungsformen gesehen werden konnen, sind auch die oft
unspezifizierten Lernorte der Subjekte starker in den padagogischen
Blick zu nehmen. Gerade fur bildungsungewohnte Menschen spielen
informelle Lernwelten eine grosse Rolle. Im Bildungsdiskurs mussen
deshalb die hier wirkenden spezifischen Formen des Zugangs zum
Lernen besser an die konkreten Lebenswelten angebunden werden. Erst
dadurch konnen die konstitutiven, sinnhaften Dimensionen in
Lernprozessen in ihren biographischen, sozialen und raumlichen
Bedingungen wirksam werden. Lernen gibt sich solcherart als eine
fundamentale Form praktischer Lebensbewaltigung zu erken-nen, und
wird dadurch auch wieder an die vielgestaltigen emanzipatorischen
Bedeutungshorizonte von Bildung anschlussfahig."
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