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Islamischer Religionsunterricht ist ein junges Fach. Religioeses
Wissen allein reicht nicht aus, um sich als religioeser Mensch im
Leben orientieren und erfolgreich handeln zu koennen. Welche
Kompetenzen mussen sich muslimische Schulerinnen und Schuler also
aneignen, um religioeses Wissen lebendig werden zu lassen? In
ausgewahlten Curricula des Faches wird daher das Verstandnis von
Kompetenzorientierung und religioeser Bildung untersucht,
eingebettet in Entwicklungen und Rahmenbedingungen des islamischen
Religionsunterrichts und Diskussionen um die Kompetenzorientierung
in der christlichen Religionspadagogik. Die Ergebnisse dieser
Arbeit geben einen Einblick in das Verstandnis
islamisch-religioeser Bildung in der Schule und erhellen Starken
und Schwachen des Instruments der Kompetenzorientierung.
Der Tafsir des tunesischen Gelehrten Ibn 'Asur ist einer der
meistgelesenen Korankommentare, die im 20. Jahrhundert verfasst
wurden. In diesem dreissigbandigen Werk wird versucht, eine
Verbindung zwischen traditionellen islamischen Wissenschaften und
den geistigen Errungenschaften der Moderne herzustellen. Die
vorliegende UEbersetzung der Einleitung zu diesem Tafsir ist die
erste UEbertragung aus dem Werk Ibn 'Asurs ins Deutsche. Der Text
ist eine eigenstandige UEberblicksarbeit uber die verschiedenen
Zweige der koranischen Deutungswissenschaften. Ibn 'Asur legt darin
die aus seiner Sicht wesentlichsten Grundbegriffe der Koranexegese
dar: Definitionen, verwendete Quellen, Ruckgriff auf andere
Disziplinen und Methoden, die er in seiner exegetischen Praxis
verwendet. Damit liefert er wertvolle Informationen uber die
hermeneutischen Grundlagen, welche seinem Korankommentar zugrunde
liegen und erhellt in vielen Elementen auch Fragestellungen zu
exegetischen Herangehensweisen, welche die gesamte sunnitische
Kommentarliteratur durchziehen.
In der islamischen Geschichte stand die Poesie im Mittelpunkt des
kulturellen und wissenschaftlichen Lebens. In diesem Zusammenhang
zahlt die Abhandlung Bast al-maqbud fi mabadi' 'ilm al-'arud von
Mahammad b. 'Abd al-MaGid b. 'Abd as-Salam b. Kiran (gest. 1214 n.
HiGra / 1799 n. Chr.) zu den seltenen Manuskripten im Bereich der
Erforschung fruherer arabischer Gedichte sowie deren Metrik ('ilm
al-'arud). Nach einer inhaltlichen Darstellung der Abhandlung
erlautert der Verfasser die Grundprinzipien der Metrik ('ilm
al-'arud) und ordnet sie in stringenter Reihenfolge. In dieser
Edition wird der Abhandlung Bast al-maqbud fi mabadi' 'ilm al-'arud
ein Kurztraktat desselben Verfassers beigefugt, in dem eine
Auseinandersetzung mit den drei Zweigen der arabischen Rhetorik
(balaga) vorgenommen wird.
Die Lehre uber die Ziele der Scharia (maqasid as-sari'a), die immer
starker an Bedeutung gewann, stellt sich in der islamischen
Normenlehre (fiqh und usul) als Alternative, um u. a. die neu
entstehenden Fragen (nawazil fiqhiya) normativ-rechtlich zu
fundieren und mit modernen Erfordernissen in Einklang zu bringen.
Hier spielt das im klassischen Islam etablierte Konzept der
Berucksichtigung des Allgemeinwohls der Menschen (maslaha) eine
entscheidende Rolle. Diese Thematik wird in diesem Band
epistemologisch mit einer Expertise von besonderer Tiefe behandelt.
Mit der Darstellung vieler klassischer und moderner UEberlegungen
uber die Verbindung zwischen maqasid und maslaha soll speziell der
um dieses Themengebiet kreisende und hoechst aktuelle rechtliche
Diskurs pointiert nachgezeichnet werden.
Shu'ayb al-'Arna'ut war ein zeitgenoessischer Hadith-Gelehrter, der
einen grossen Teil des Hadith-Kanons und daruber hinaus
klassifiziert hat. In diesem Band wird zum ersten Mal seine
Methodologie vorgestellt. Anhand einer komparativen Analyse wird
ein exemplarischer Korpus von Hadithen untersucht, um die
Charakteristika der Methodologie von al-'Arna'ut feststellen zu
koennen. Zudem werden seine Beurteilungen von Hadithen mit denen
von al-Tahanawi und al-'Albani verglichen. Die Autorin zeigt in
diesem Buch auf, wie zeitgenoessische Hadith-Gelehrte mit den
Erkenntnissen fruherer Gelehrter umgehen, welche Herausforderungen
und neuen Entwicklungen dabei entstanden sind.
Die im Konstituierungsprozess befindliche Islamische
Religionspadagogik (IRP) steht der Herausforderung gegenuber,
Forschungsansatze zu generieren, die die Konzeption, Inhalte und
Massnahmen der schulisch-islamischen Bildung und Erziehung
reflektieren. Die Autorin untersucht das Thema "islamische Bildung
und Erziehung im islamischen Religionsunterricht (IRU)" unter
gesellschaftspolitischen und wissenschaftstheoretischen
Gesichtspunkten und hinterfragt, welche Bedeutung sie fur
muslimische Eltern und Lehrkrafte besitzen und wie sie im Rahmen
des IRU reflektiert werden. Grundlage ist eine quantitative
Forschungsstudie, die sich in religionspadagogischer,
islamisch-theologischer und empirischer Hinsicht mit der Erkundung
der Bildungs- und Erziehungsvorstellungen aus der muslimischen
Binnenperspektive beschaftigt. Die Erkenntnisse der Studie leisten
einen Beitrag zur konzeptionellen Entwicklung einer empirisch
abgesicherten Fachdidaktik fur die IRP.
Dieser Band gibt Impulse sowohl fur den gesamtgesellschaftlichen
als auch den innermuslimischen Diskurs uber
Geschlechterverhaltnisse im Islam, indem er das Narrativ
feststehender Geschlechterrollen hinterfragt. Die Beitrage
analysieren u.a. historische und gegenwartige Mechanismen der
Konstruktion muslimischer Frauen- und Mannerbilder, die
Auswirkungen der gesamtgesellschaftlichen Diskussion auf
muslimische Frauen in Deutschland sowie die Rolle der Kategorie
Gender im islamischen Religionsunterricht. Im historischen Teil
untersuchen die Autoren und Autorinnen die Moeglichkeiten und
Funktionen weiblicher Gelehrter und Lehrerinnen. Weiterhin werden
Meinungsbeitrage zur innermuslimischen Debatte um die Rolle von
Frauen in Moscheen und zum Phanomen des spirituellen Missbrauchs
dokumentiert.
Zu Beginn der 2000er Jahre begannen Universitat Osnabruck,
Kultusministerium, Politik und muslimische Verbande mit der
Konzeption einer Islamischen Religionspadagogik und der Einfuhrung
des Islamischen Religionsunterrichts, die letztlich zur Grundung
des Instituts fur Islamischen Theologie in Osnabruck fuhrten. Heute
blickt das Institut auf eine inzwischen fast 16jahrige Geschichte
zuruck. Der vorliegende Sammelband soll in Form von Beitragen von
Akteuren aus Politik, Kirche und Wissenschaft, die die ersten Jahre
des Instituts aktiv mitbegleitet haben, die bisherigen
Entwicklungen zusammenfassen, kritisch bewerten und Perspektiven
fur weitere wissenschaftliche Herausforderungen aufzeigen. Dabei
werden alle zentralen Aufgabenfelder des IIT intensiv behandelt und
kritisch reflektiert.
Im Zentrum des Bandes steht die Frage nach den Entstehungskriterien
religioeser Autoritat in der Fruhzeit des Islam. Es geht dabei um
jene Kriterien, die den Gelehrten die Berechtigung verliehen, im
Namen des Islam zu sprechen. Grundlage der Analyse sind die beiden
islamischen Gelehrten Sufyan at-Tawri (gest. 161/778) und Sufyan b.
'Uyayna (gest. 198/813) aus dem 2. Jahrhundert n. H. (8./9.
Jahrhundert n. Chr.) - einer Zeit, in der die islamischen
Wissenschaften ihre Entstehungsphase erlebten. Im Rahmen einer
deskriptiven und kritisch-analytischen Methode zeichnet der Autor
das wissenschaftliche Netzwerk der Wissenschaftler nach, erarbeitet
die Kriterien der Autoritatswerdung und hinterfragt ihre aktuelle
Gultigkeit.
Ziel der Studie, die einen deskriptiv-analytischen und normativen
Ansatz verfolgt, ist der Frage nachzugehen, was die Intentionen der
Scharia sind und welche Bedeutung sie fur das Bankwesen im Rahmen
des Kreditwesengesetzes (KWG) haben. Daruber hinaus geht es um die
Frage, ob das sogenannte Islamic Banking in der Form der Bank, wie
sie das KWG definiert, im Sinne der Intentionen der Scharia
moeglich ist.
Muslime des Westens benoetigen heute keinen "fiqh al-aqalliyat"
mehr, der sie als "Minderheit" sieht. Vielmehr brauchen sie einen
fiqh des Zusammenlebens; ein Normensystem, das mit einem toleranten
und offenen Blick auf den religioes Anderen eingeht, den
Zusammenhalt der Gesellschaft foerdert und dem Wohl aller Menschen
dient. Die Studie geht der Frage nach, wie die Normenfindung
("igtihad") fur Muslime des Westens erfolgt, und diskutiert, wie
dies im Sinne eines friedlichen und solidarischen Zusammenlebens
und Zusammenwachsens zwischen Muslimen und Nichtmuslimen geschehen
sollte. Zum einen werden die rechtstheoretischen Grundlagen des
"igtihad" herausgearbeitet, zum anderen wird anhand von
Fallstudien/Fatwas eruiert, ob und wie diese Instrumente der
Normenfindung in der Praxis, d.h. bei der Erteilung von Fatwas,
Anwendung finden.
Gegenstand dieser Arbeit bildet die kommentierte Teilubersetzung
und historische Einordnung des klassisch-hanafitischen usul
al-fiqh-Werks Mirqat al-wusul ila 'ilm al-usul von Mulla Husraw
(gest. 1480). Damit soll ein authentisches Bild dieser klassischen
Literaturgattung ubermittelt und ein Beitrag zur Erforschung der
usul al-fiqh-Geschichte im osmanischen Kontext geleistet werden.
Charakteristisch fur die usul al-fiqh-Werke aus dieser Zeit ist,
dass sie zu einem grossen Teil aus Sprachanalyse bestehen. Auch bei
Mulla Husraw besteht das Werk ca. 60 % aus sprachtheoretischen
Themen, was auch den Schwerpunkt dieser Arbeit bildet. Mit der
Teilubersetzung der sprachwissenschaftlichen Teilbereiche der usul
al-fiqh bietet der Autor erstmalig einen direkten und authentischen
Zugang zu einem wichtigen Teil der usul-Wissenschaft.
Spielt das islamische Recht noch eine Rolle im Leben und Denken
gegenwartiger Muslime? Was kann man von der Scharia noch umsetzen?
Wie steht die Scharia mit sakularem Recht im Verhaltnis? Sind die
Maqasid noch anwendbar? Diese Fragen werden von Laien-Muslimen
sowie Experten haufig gestellt. Die Beitrage dieses Bandes bieten
einen Einblick in die innerislamische Debatte uber das islamische
Recht und seine Rolle im Leben gegenwartiger Muslime. Dabei sind
mindestens zwei Hauptansatze von besonderer Bedeutung: im ersten
Teil werden die Fragen der Entstehung, Definition und Entwicklung
des islamischen Rechts debattiert. Der zweite Teil ist dem Thema
Maqasid gewidmet. Hierbei werden bedeutende Abschnitte aus
arabischen Quellen ins Deutsche ubersetzt. Somit wird in diesem
Buch eine Brucke zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart sowie
zwischen Theorie und Praxis geschlagen.
Der Autor erforscht die Anwendungsdynamiken des islamischen Rechts
(fiqh) in wandelnden Kontexten anhand der Werke von Hayreddin
Karaman, einem beruhmten islamischen Rechtsgelehrten in der Turkei.
Dabei analysiert er die Entwicklungen chronologisch seit dem Beginn
in der Prophetenperiode und die wissenschaftlichen Entfaltungen der
Nachfolgezeit bis in die sakulare Postmoderne. Anhand der
diachronischen Forschungsmethode untersucht der Autor die
innovative fiqh-Anwendung bei Karaman und zeigt seine Methode auf.
Es geht hierbei um die Anknupfung an die Tradition und die daraus
gewonnene Innovation in ihrem wissenschaftlich-argumentativen
Diskurs. Auf kritischer Grundlage begegnet Karaman den
Herausforderungen eines innovativen Aufschwungs in der sakularen
Postmoderne.
Islamische Banken und Versicherungen sind weltweit auf dem
Vormarsch und verzeichnen zweistellige Wachstumsraten. Auch
hierzulande erfreut sich das sog. Islamic Finance & Banking
grosser Nachfrage. Im Fruhjahr 2015 wurde in Deutschland der ersten
islamischen Bank die Lizenz erteilt. Produkte und Dienstleistungen
dieser Banken basieren auf dem islamischen Wirtschaftsrecht (fiqh
al-mu'amalat al-maliyya), welches die Autoren in diesem Band naher
beleuchten. Neben der Frage nach der Umsetzbarkeit der Produkte und
Dienstleistungen, die massgeblich von der Konformitat mit der
hiesigen Rechtsordnung - insbesondere im Hinblick auf aufsichts-,
zivil- und steuerrechtlichen Anforderungen - abhangt, behandeln sie
grundsatzliche Fragen nach der Vereinbarkeit jener Institute mit
dem herrschenden Wirtschaftssystem.
In der historisch islamischen Welt gibt es seit langerem ein
Bewusstsein fur problematische Vorstellungen uber
Geschlechterverhaltnisse auch gerade in Zusammenhang mit Deutungen
bestimmter Koranpassagen. Der Tafsir (Koranexegese) ist ein
historisch gewachsenes und immer noch ausserst populares Genre
innerhalb der gelehrsamen islamischen Literatur und als solches
auch Ort fur die religioese Verhandlung von Geschlechterrollen. Die
vorliegende Studie untersucht 21 dieser Tafsirwerke auf ihren
Umgang mit Geschlechterrollenvorstellungen in Bezug auf die Familie
und bei der Zeugenschaft.
Die Arbeit behandelt die Problematik der Politisierung bzw.
Sakralisierung arabischer Begriffe sowie das Verhaltnis von
Religion und Politik im Islam. Die Geschichte des Islam zeigt, dass
die Bereiche des Religioesen und des Politischen nicht eins sein
koennen, allerdings werden sie fur bestimmte Ziele miteinander
verwoben. Der Islam unterscheidet zwischen beiden Bereichen und
wendet sich demnach prinzipiell nicht gegen die Sakularisierung des
politischen Bereichs. Eine Vereinbarung der Scharia mit dem
Sakularismus koennte anhand des maslaha-Prinzips (Gemeinwohl)
erreicht werden, da der Gesetzgeber (Gott) auf das Wohl der
Menschen abzielt. Dient der Sakularismus im oeffentlichen Bereich
dem Menschenwohl, so lasst er sich mit der Intention Gottes
vereinbaren und islamisch begrunden.
Wie steht es um die Vereinbarkeit von Islam und Menschenrechten?
Wiederholt wird eine vermeintliche Unvereinbarkeit behauptet, die
u.a. auf der Annahme fusst, dass die Menschenrechte ihren genuinen
Ursprung im christlich-fortschrittlichen Abendland hatten. Mit
Mohammad Hashim Kamali und Saffet Koese befassen sich zwei
Wissenschaftler aus verschiedenen Gegenden der islamischen Welt mit
den Menschenrechten aus einer sachlich-kritischen islamischen
Binnenperspektive heraus. Anhand von Koran und Sunna weisen die
Autoren eine Vielzahl von Menschenrechtsaspekten nach und zeigen
ein weit ausgreifendes Spektrum an Verbindungen und
Kompatibilitaten mit den Menschenrechtsideen auf. Beide Autoren
rekurrieren in ihren Ausfuhrungen auf die Bestimmungen der
Allgemeinen Erklarung der Menschenrechte und leisten somit eine
komparative Betrachtungsweise von menschenrechtlichen Paradigmen
und ethisch-moralischen Grundwerten des Islams.
Fiqh, das Islam(rechts)verstandnis, kann unterschiedlich ausfallen,
denn es unterscheidet sich je nach verwendeten Quellen und der Art
und Weise, wie diese Quellen verstanden und kombiniert werden. Usul
al-Fiqh behandelt die Regeln dieser Konstruktion und ihre
Legitimitat. In europaischen Sprachen ist das Angebot fur Lekture
zu den Usul al-Fiqh allerdings ausserst rar. Dieses Buch ist daher
primar als Fach- und Lehrbuch zu den Kernbereichen der Usul al-Fiqh
konzipiert. Es soll verstandlich machen, aus welchen "Bausteinen"
Fiqh ergrundet bzw. konstruiert wird - Was sind seine theoretischen
Grundlagen, seine Quellen, und nach welchen Methodiken werden diese
verstanden und kombiniert? Hierzu werden moegliche unterschiedliche
Zugange veranschaulicht, mit Schwerpunkt auf den vier sunnitischen
Hauptrechtsschulen.
Diese Arbeit leistet durch die wissenschaftliche Erforschung der
Theorie der maqasid und durch die Herausstellung ihrer Bedeutung
als Wandlungskonzept geistig und padagogisch einen Beitrag in der
islamischen Theologie. Aus der wissenschaftlich-kritischen
Auseinandersetzung mit der maqasid wurden Loesungsansatze fur eine
moderne islamische Theologie in einer neuen maqasid-Konzeption
formuliert. Epistemologisch wurde der Ansatz der Kontextualisierung
und methodologisch eine systembezogene Annaherungsweise verfolgt,
die die islamische Normativitat in eine dynamisch-pragmatische
Beziehung zur menschlichen Realitat setzen und die maqasid als
System begreifen. Dadurch wird eine Lesart des Quellentextes
begunstigt, die seine Intentionalitat und seine
Kommunikationsfunktion herausstellt sowie seinem transzendentalen
und regenerativen Charakter Rechnung tragt.
Dieses Buch beschaftigt sich auf der hermeneutisch-interpretativen
Ebene mit dem Verhaltnis zwischen dem Text und dem Kontext. Die
Grundlage dazu bilden die Debatten, die infolge der
gesellschaftlichen Umbruche in der bosnisch-herzegowinischen
Gesellschaft im Laufe des 20. Jahrhunderts. zur Frage der Deutung
und Anwendung der Scharia gefuhrt wurden. Der Autor identifiziert
und untersucht dabei alle wesentlichen Elemente und
Charakteristika, Reichweiten und Einschrankungen der
gesellschaftlichen, politischen, rechtlichen und theologischen
Verortung der Scharia im gesamtgesellschaftlichen Kontext eines
europaischen Landes. Vor dem Hintergrund der gegenwartigen
Diskussionen uber die Integration der Muslime in die europaischen
Gesellschaften ist diese Frage im hiesigen Kontext von grosser
Relevanz.
Das "Gulsan-i Raz" - "Rosenflor des Geheimnisses" - von Mahmud
Sabistari wird gemeinhin als eine Einfuhrung in die islamische
Mystik betrachtet. Das Lehrgedicht besteht aus Antworten auf
funfzehn Fragen, die von Sufi-Sayh Amir Husayni gestellt wurden.
Das Werk weist eine gegliederte Struktur mit einer Einfuhrung,
einer Analyse der Begriffe und einer Schlussbemerkung auf. In
dieser Ausgabe findet der Leser eine uberarbeitete Version des
Rosenflors des Geheimnisses, die von dem oesterreichischen Pionier
der Orientforschung Joseph von Hammer-Purgstall ubersetzt wurde,
und eine turkische Versubersetzung. Gulsen-i Raz, Mahmud
Sebusteri'nin Horasan'dan Seyh Emir Huseyni'nin on bes adet
sorusuna verdigi cevaplardan olusur. Bu kitapta Gulsen-i Raz'in
aciklamali Turkce manzum bir tercumesini bulacaksiniz.
Der Islam soll den Muslim zu einem ethischen und prosozialen Leben
fuhren. Entgegen dem heutigen Islambild ist festzuhalten, dass jede
Art von Prosozialitat, gegenuber allen Lebewesen und allem, was
existiert, eine vom Islam nicht nur erwunschte, sondern bei jedem
Anlass mit Nachdruck geforderte Haltung ist. Aus der aktuellen Lage
der Anschlage politisch-religioeser Bewegungen, der Missdeutung des
Islams und der notwendigen universalen Solidaritat heraus sollten
die Ideale des Islams als eine Bereicherung und konstruktive Kraft
der globalen Prosozialitat, der Solidaritat und des Friedens
erkannt und gefoerdert werden. Die hermeneutische Methode
ermoeglicht das Erfassen der prosozialen Sinnzusammenhange im Koran
und in der Sunna.
Das Buch bietet den Entwurf einer Didaktik des Gebets im
islamischen Religionsunterricht. Der Autor geht der Frage nach, wie
ein derart zentraler Begriff wie der des Gebets an Scharfe und
Kontur gewinnen kann, wenn er Gegenstand des islamischen
Religionsunterrichts wird. Wo verlaufen die Grenzen in einem
Unterrichtsfach, welches zwar eine res mixtae zwischen Staat und
Religionsgemeinschaft ist, bezuglich des religioesen Klimas im
Klassenzimmer vor dem Hintergrund des UEberwaltigungsverbots jedoch
besondere Bedingungen an die Unterrichtenden stellt? Muslimische
Schulerinnen und Schuler kommen mit heterogenen lebensweltlichen
Bezugen in die Schule. All die normative Vielfalt will dann
mithilfe geeigneter didaktischer Mittel in die unterrichtliche
Ebene ubersetzt sein. Letztlich kann ein sich all dieser Fragen
bewusster islamischer Religionsunterricht seinen Anteil dazu
leisten, das Gebet zwischen normativen und spirituellen Anspruchen
erfahr- und vor allem auch reflektierbar zu machen.
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