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Seit dem Ausgang des Weltkrieges haben verschiedene Gebiete des
Siidostens in der Politik und Strategie und hiermit im
Verkehrswesen - allgemein aus gedriickt in der Geopolitik - eine
besonders gro. Be Rolle gespielt. Es waren dies: 1. Die englischen
Mandats-und Einflu. Bgebiete an den ostlichen Kiisten des
Mittelmeers (Zypern, Syrien, Palastina, Arabien, Irak, Agypten).
England stellte sich hier darauf ein, in irgendeiner Form eine
Eisenbahnverbindung, eine britische Bagdadbahn, yom Mittelmeer
(Haifa ) nach dem Persischen Golf (Bagdad oder Basra) zu schaffen;
es schuf sich hier ferner einen Luftkorridor fiir seine Luft
verbindungen nach Indien, also fiir den britischen "Suezkanal der
Luft"; es baute (in Verbindung mit Frankreich) die Olleitung von
Mosul nach Haifa (und Tripolis), um die Treibstoffversorgung seiner
im Mittelmeer liegenden Kriegs flotte sicherzustellen; es schuf
sich in Palastina das gro. Be Glacis, das ihm zur Verteidigung des
Suezkanals gegen einen Angriff von Norden notwendig erschien; und
es fa. Bte schlie. Blich aIle seine dortigen Krafte in einer
gewaltigen militarischen Basis zusammen, die von Zypern iiber
Haifa, den Suezkanal, das Nildelta und Alexandria bis zu seiner
libyschen Grenze reicht. Diese Basis, die die drei Wehr machtsteile
zu einheitlicher Machtentfaltung befahigen solIte, wurde zu diesem
Zweck durch eine durchgehende normalspurige Eisenbahn verbunden,
die von Haifa iiber Kairo bis Bir Garrab rd. 1000 km lang ist. 2.
Der -Suezkanal. Seine groBe strategische Bedeutung wurde durch den
Krieg zwischen Abessinien und Italien besonders sinnfallig. 3. Li
byien."
Das vorliegende Buch wendet sich zuniichst an die Studierenden del'
Uni versitiiten, Technischen und anderen Hochschulen und del'
entsprechenden Fach schulen, fUr die eine grundlegende Ausbildung
im Verkehrswesen notwendig ist. Daruber hinaus soll es den jungeren
Beamten ein Wegweiser sein, urn sich in die Verkehrsfragen
einzuarbeiten. Es soll aber auch den schon in hoheren Stellungen in
den Verkehrsanstalten tiitigen Miinnern und den Beamten der
Reichs-, Staats- und Kommunalbehorden, die den Verkehr zu leiten
und zu beaufsichtigen haben, ein zuverliissiges Hilfsmittel sein,
urn zu den so viel gestaltigen und teilweise so heW umstrittenen
Problemen des Verkehrs sachlich Stellung nehmen zu konnen; in
iihnlicher Weise moge es den Industrie- und Handelskammern und
wirtschaftlichen Korperschaften dienen. Das Werk behandelt
vorzugsweise die geschichtlichen, politischen, sozialen und
wirtschaftlichen Gebiete; es geht dagegen auf die technischen (also
die bau-, maschinen- und betriebstechnischen) Fragen nur insoweit
ein, wie das zum Verstiindnis der angegebenen Gebiete notwendig
ist; es werden also bei dem Leser mathematische und technische
Kenntnisse nich t vorausgesetzt. Aus den Erorterungen wurden die
verkehrsgeographischen Fragen und die des N ah verkehrs (Vorort-
und Stadtverkehrs) fortgelassen, wei ich diese Gebiete in meinen
Buchern "Verkehrsgeographie" (Springer 1936) und "Stiidte bau"
(Springer 1937) eingehend erortert habe."
Die vorliegende zweite Auflage des im Jahre 1921 erschienenen
Buches ist nicht nur vollstandig neu bearbeitet, sondern hierbei
auch in den Stoff gebieten wesentlich geandert worden. Der
Hauptabschnit C der ersten Auflage "A briB des StraBen baues" ist
vollkommen fortgelassen, weil der StraBenbau bei seiner schnellen
Entwicklung und hohen Bedeutung - selbst bei Beschrankung auf die
Stad tstraBen - nicht mehr als ein Teil des Stadtebaues behandelt
werden kann, sondern ein sel bstandiges Fachgebiet darstellt. Die
StraBen und Platze sind daher nur ins owe it erortert, als sie
Glieder des Stadtkorpers sind, seine Gestalt durch Richtung und
Hohenlage beeinflussen und den Verkehr vermitteln. Der
Hauptabschnitt B der ersten Auflage, "Die Stadtischen Verkehrs mi
ttel," ist durch Fortlassen aller konstruktiven Fragen wesentlich
verkiirzt worden, da diese meines Erachtens in Lehrbucher uber
StraBenbahnen, Omnibus betriebe, Stadtbahnen, Tunnel-, Brucken- und
Grundbau usw. gehoren. Da das vorliegende Buch trotzdem den
Stadtebau erschopfend, aber kurz behandeln sollte, war zu prufen,
an welchen Leser kreis es sich wendet: Das Buch solI ein Lehrbuch
sein fUr Studierende, und zwar fUr angehende Architekten und
Bau-Ingenieure, aber auch fUr Maschinen- und Elektro-Ingenieure,
die sich dem Verkehrswesen zuwenden wollen; es solI den Anfangern,
die in den Dienst von Stadten und Gemeindeverbanden,
Planungsbehorden, stadtischen Verkehrs betrieben, Eisenbahn-,
Wasserbau- und StraBenbau-Behorden treten, die Weiter bildung
erleichtern; es solI den nicht-technischen Gemeindebeamten, ferner
den Beamten der Aufsichtsbehorden als EinfUhrung in die so
vielgestaltigen Probleme des Stadtebaues dienen, und es solI
schlie13lich allen denen Belehrung vermitteln,"
Die nachstehendenKapitel behandeln ein Teilgebiet der Geographie,
aber sie sind nicht von einem Geographen, sondern von einem
Ingenieur (Bauinge nieur) geschrieben, der in der PreuBischen
Staatseisenbahnverwaltung und spater im Weltkrieg in der Praxis des
Verkehrs gestanden hat und an einer Tech nischen Hochschule den
Lehrstuhl fiir Verkehrspolitik, Eisenbahnwesen und Stadtebau inne
hat. Die Berechtigung, mich iiber Verkehrsgeographie zu auBern,
leite ich daraus ab, daB dieser Wissenszweig ein Grenzgebiet
zwischen der Geographie und dem Verkehrswesen ist, daB er aber fast
nur von Geographen, dagegen kaum von Verkehrstechnikern bearbeitet
worden ist. Dies ist deswegen auffallig und bedauerlich, weil der
Verkehrstechniker bei der Netzgestaltung und Trassierung
(Linienfiihrung) erheblicher geographischer Kenntnisse bedarf und
auBerdem die Fahigkeit besitzen muB, sich in die natiirlichen,
wirtschaftlichen und politischen Verhaltnisse des Gelandes
einzufiihlen. In vielen Bearbeitungen der Verkehrsgeographie fallt
dem Verkehrsfachmann eine eigenartige Stellung der Verfasser zur
Verkehrstechnik auf: Einerseits werden namlich die Verhaltnisse,
die sich aus einer primitiven Verkehrstechnik ergeben, iibertrieben
betont, und die Beispiele aus Landern und Volkern mit tief
stehender Technik entnommen. Es ist nun zwar zuzugeben, daB sich
die Abhangigkeit des Verkehrs von den geographischen Gegebenheite-
den giinstigen und den widrigen - besonders anschaulich darstellen
laBt, wenn man yom Kanu, dem FuBpfad, dem Reittier, der Karawane
usw. ausgeht; aber heute spielen nun einmal die technisch
hochstehenden Verkehrsmittel in allen wichtigen Erdraumen die
entscheidende Rolle, und das muB auch in der Ver kehrsgeographie
beachtet werden."
a) Verkehrsarten. Die Eisenbahnen dienen, wie fast aIle
Verkehrsmittel, den drei V er kehrs arten: Menschen, Sachen und
Nachrichten. Der Nachrichtenverkehr wird aber meist von der
Eisenbahn nieht unmittelbar bedient, sondern von jenen Ver
kehrseinriehtungen wahrgenommen, die man "Post" nennt. Dies ist
geschicht lich begrundet, entspricht aber auch den technischen
Eigenarten. Der Post verkehr ist namlich ursprunglich aus den
BedUrfnissen des Nachrichtenverkehrs entstanden, namentlich aus den
Bediirfnissen der StaatsgewaIt, ist aber im Lauf der Zeit in vielen
Landern auf die Beforderung von Menschen und dann auch von Sachen
in Form kleiner Stiickgiiter - "Paketen" - ausgedehnt worden. Die
"Nachrichten" wurden von der Post hauptsachlieh in der Form von
"Briefen" iibermittelt; hierzu sind aber auBer den Postkarten auch
Geld anweisungen, Bargeld in Umschlagen, Drucksachen und Zeitungen,
Waren proben zu rechnen; auBerdem hat die Post vielfach auch
dieAufgabe iibernommen, (eilige) Nachrichten durch Schall, Licht
und insbesondere auf elektrischem Wege zu iibermitteln. Die
Eisenbahn hat nun der Post die Beforderung der Mensehen und Saehen
groBtenteils abgenommen, so daB die Post im wesentlichen auf die
Beforderung von Nachrichten und von kleinstiickigen, briefartigen
Sachen, unter denen Geld, Kostbarkeiten und Warenproben am
wiehtigsten sind, beschrankt ist."
Dieser Buchtitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer
Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfangen des Verlags
von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv
Quellen fur die historische wie auch die disziplingeschichtliche
Forschung zur Verfugung, die jeweils im historischen Kontext
betrachtet werden mussen. Dieser Titel erschien in der Zeit vor
1945 und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen
Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Vnter "Trassieren" versteht man zunachst das Aufsuchen und
Festlegen eines Verkehrswegs - einer "Trasse." Handelt es sich
dabe. i urn einen natiirlichen Weg, der also nicht gebaut zu werden
braucht (wie bei den Naturpfaden fiir FuBganger, Reiter, Tragtiere,
bei dem groBten Teil der Schiffahrt und in der Luftfahrt), so ist
das Trassieren damit beendet, daB der Weg erkundet wird, daB seine
geographischen, klimatischen und politischen Verhaltnisse und die
dem Verkehr giinstigen und ungiinstigen Umstande erforscht werden,
daB er in Karten und Beschreibungen (z. B. Segelanweisungen)
festgelegt und u. U. noch markiert wird. Handelt es sich aber urn
einen kiinstlichen Weg, der also noch gebaut werden muB, so geht
die Aufgabe des Trassierens weiter. Man versteht dann namlich
darunter alle Arbeiten, die erledigt sein miissen, bevor mit der
Bauausfiihrung begonnen werden kann, so daB hierfiir die
Bezeichnung "V orarbeiten" gepragt worden ist. In diesem Sinn
umfassen das "Trassieren (, oder die " Vorarbeiten" folgende
wichtigste Arbeitsgebiete: Die klare Bestimmung des Zwecks des
Weges, also seiner wirtschaft Ii c hen, u. U. auch der politischen
oder strategischen Bedeutung; dieser Teil ist vorwiegend vo
lkswirtschaftli cher Natur. Die Bestimmung der Art des Weges, z. B.
ob Kanal oder Eisenbahn oder LandstraBe und innerhalb der
ermittelten Hauptart der Unterart, z. B. ob Haupt-, N eben- oder
Kleinbahn. Die Klarung der wichtigsten verkehrstechnischen
Grundlagen (Zuggewicht, Geschwindigkeit, Spurweite, Zahl der
Streckengeleise, Steigungen, Krummungen); diese Arbeiten sind bau-
und maschinentechnischer Natur."
Dieser Buchtitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer
Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfangen des Verlags
von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv
Quellen fur die historische wie auch die disziplingeschichtliche
Forschung zur Verfugung, die jeweils im historischen Kontext
betrachtet werden mussen. Dieser Titel erschien in der Zeit vor
1945 und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen
Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv
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Forschung zur Verfugung, die jeweils im historischen Kontext
betrachtet werden mussen. Dieser Titel erschien in der Zeit vor
1945 und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen
Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
This is a reproduction of a book published before 1923. This book
may have occasional imperfections such as missing or blurred pages,
poor pictures, errant marks, etc. that were either part of the
original artifact, or were introduced by the scanning process. We
believe this work is culturally important, and despite the
imperfections, have elected to bring it back into print as part of
our continuing commitment to the preservation of printed works
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the preservation process, and hope you enjoy this valuable book.
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