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That which we consider to be real we call knowledge. As a rule, we
consider what our five senses convey to us to be real. Our
perception and what we consider real and construct as socially
effective differs depending on which senses we focus on and how
intensively. The connection between reality constructions and
sensory conditions has received little attention in social research
so far. This concerns, for example, the use of our sensory organs
for empirical reconstructions of bodies of knowledge, sensory
perceptions as part of bodies of knowledge, or the question of how
far knowledge is dependent on sensory abilities. This anthology
attempts to close this gap by focusing on the social significance
of sensory perceptions and discussing it using the example of
various objects of investigation.Â
Diese Einfuhrung gibt einen Uberblick uber die aktuellen
sozialwissenschaftlichen Hermeneutiken als Auswertungsmethoden der
qualitativen Sozialforschung; orientiert an der Idee einer
standardisierten Prasentation nichtstandardisierter
Interpretationsverfahren."
Im Jahr 2010 fand im Ruhrgebiet "das" Kulturereignis Europas im
fruhen 21. Jahrhundert statt: die Kulturhauptstadt Europas
RUHR.2010 . An dessen Planung und Durchfuhrung war eine
unuberschaubare Zahl von Akteuren uber einen langen Zeitraum hinweg
zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orten in
mannigfaltigen Konstellationen beteiligt, die dabei mit multiplen
Taktiken und Strategien (zumindest auch) ihre Sonder- und
Eigeninteressen verfolgten. Das zentrale Erkenntnisinteresse der
hier vorgelegten ethnografischen Studie lautet, wie dieses
hochkomplexe Ereignis so organisiert werden konnte, dass es am Ende
doch klappte . Genauer gefragt: Welche Handlungsprobleme wurden
dabei insbesondere von den Mitarbeitern der zum Zweck des
Mega-Event-Machens gegrundeten Sonderorganisation auf Zeit der
RUHR.2010 GmbH wie bewaltigt?"
Das Buch analysiert die soziale Vergemeinschaftung der Besucher
eines Techno Events: das Fusion Festival. Der Festivalbesuch als
kulturelle Praxis zeigt, welchen Dingen und Handlungen die
Teilnehmer Bedeutung beimessen. Dabei sind die Abgrenzung zum
Alltag wie auch die gemeinsamen Handlungen entscheidend fur das
aussergewohnliche Erlebnis. Gemeinschaft(en) konstituieren sich
wahrend des Festivals nicht durch geteilte Interessen, sondern
durch gemeinsame Handlungen und gemeinsame Empfindungen. Aufgrund
dieser bruchigen Basis zerfallen manche Gemeinschaften ebenso
schnell wieder wie sie entstanden
In diesem Band sind Texte versammelt, in denen Leibsein und
Korperwissen den "roten Faden" bilden bei ethnographischen Studien
in einer Reihe heterogener Sinn- und (Be-)Deutungszusammenhange
unserer Gegenwartsgesellschaft. Auf der Grundlage einschlagiger
methodologisch-methodischer Uberlegungen werden kleine soziale
Lebens-Welten rekonstruiert - Lebens-Welten von Bodybuildern und
von Dementen, von Heimwerkern und von ehrenamtlichen Helfern, von
Reproduktionsmedizinern und von Patienten. Im Nachwort beschreibt
Ronald Hitzler den wissenschaftlichen Weg der Autorin.
Zu konstatieren ist ein Trend zur Eventisierung des Lebens in der
Gegenwartsgesellschaft schlechthin. Der Begriff "Eventisierung"
bezeichnet zum einen die Verspassung von immer mehr Bereichen
unseres sozialen Lebens mit einer bestimmten Art kultureller
Erlebnisangebote, zum anderen das Machen konkreter Events - sowohl
durch Anreicherung kultureller Traditionsveranstaltungen mit
zusatzlichen Verlustierungselementen als auch durch strategische
Neuschoepfungen von Unterhaltungsformaten fur moeglichst viele
Menschen. Illustriert wird dieser Befund anhand konkreter Studien
zum Weltjugendtag (2005 in Koeln), zur Kulturhauptstadt ("Metropole
Ruhr" 2010) und zur Loveparade - bis hin zu deren dusterem Ende
(Duisburg 2010). Die Zeitdiagnose mundet in die Frage, ob (auch)
"Eventisierung" moeglicherweise ein "Juggernaut" ist.
Auch nach mehr als einem Vierteljahrhundert ist die Diskussion uber
die von Ulrich Beck in den 1980er Jahren vorgetragene
"Individualisierungsthese" so lebendig wie kontrovers. In
theoretischer Hinsicht eroeffnet sie immer wieder neue Perspektiven
auf (reflexiv) moderne Gesellschaften und provoziert Fragen nach
deren Zusammenhalt. Und in empirischer Hinsicht finden sich immer
zahlreichere Untersuchungen, die "Individualisierungen" in
verschiedenen Bereichen aufspuren, aber auch Gegenkrafte
identifizieren. Dieser Band reprasentiert die Vielzahl und Vielfalt
empirischer Analysen und theoretischer Stellungnahmen zu
"Individualisierungen". Mit Betragen von Soziologinnen und
Soziologen unterschiedlicher theoretischer und methodischer
Ausrichtungen und aus verschiedenen Generationen oeffnet er damit
zugleich den Blick auf die Fruchtbarkeit der vor mehr als 25 Jahren
entwickelten Individualisierungsthese. Mit Beitragen u.a. von Peter
A. Berger, Rolf Becker/Andreas Hadjar, Ronald Hitzler, Andre
Kieserling Gunnar Otte, Michaela Pfadenhauer, Michael Vester, Armin
Nassehi, Markus Schroer
Szenen sind 'wolkige' Formationen: Sie sind standig in Bewegung und
andern fortwahrend ihre Gestalt. Aus der Ferne scheinen die Rander
scharf zu sein und eine klare Gestalt zu ergeben. Je mehr man sich
ihnen nahert, desto starker jedoch verliert sich dieser Eindruck.
Abgrenzungen erweisen sich als ausserst diffus, die Rander
uberlappen sich mit anderen Szene-Randern oder erstrecken sich -
nach unterschiedlichen Richtungen ausfransend - in heterogene
Lebensstilformationen und Publika hinein. Naturlich koennen Szenen
gleichsam als Sozialisationsagenturen im Dienste der
Erwachsenen-Gesellschaft fungieren. Vor allem aber spannen Szenen
eigenstandige kulturelle Raume auf, die von Menschen getragen
werden, welche wir durchaus als 'Jugendliche' bezeichnen koennen,
aber eben in einem fur Erwachsene typischerweise recht unbequemen
Sinne: Jugendliche im dabei implizierten Verstande sind nicht
grundsatzlich junge Menschen - auch wenn ihr Alter (noch) sehr
haufig zwischen 15 und 25 liegen mag.
Koln im August 2005. Die rheinische Metropole befindet sich im
Ausnahmezustand. Es ist Weltjugendtag und der Papst ist in der
Stadt. Doch nicht nur Koln und das Rheinland sind ausser Rand und
Band. Ganz Deutschland befindet sich in einer Art von 'religiosem
Taumel'. Angestachelt durch eine flachendeckende
Medienberichterstattung scheint es kein anderes Thema mehr zu geben
als den Besuch des Papstes und das Glaubensfest der katholischen
Jugend. Selten zuvor wurde in Deutschland das Katholischsein so
enthusiastisch und so ausgelassen gefeiert. Dem 'Geheimnis' dieses
besonderen Ereignisses auf die Spur zu kommen, ist Absicht und Ziel
dieses Buches.
Der Sinn von Diagnosen liegt fur interpretativ arbeitende
Sozialwissenschaftler weniger darin, zu erklaren, was ist, als
vielmehr darin, zu verstehen, was wir tun. Und der Sinn von
Prognosen besteht dementsprechend ebenfalls nicht darin,
vorherzusagen, was sein wird, sondern darin, auf das aufmerksam zu
machen, was aus dem resultieren konnte, was wir tun. Verstehen zu
wollen, was wir tun, um Vorstellungen davon entwickeln zu konnen,
was das, was wir tun, fur uns bedeuten mag, das impliziert also,
unsere gesellschaftlichen Wirklichkeitskonstruktionen zu
re-konstruieren, um unsere Moglichkeitsraume zu konstruieren. Ein
breites Themenspektrum auffachernd erkunden die Beitrage dieses
Bandes dergestalt jenes methodisch unwegsame Grenzgebiet zwischen
schon' Gegenwartigem und noch' Zukunftigem.
Mit Beitragen u.a. von Peter Gross, Reiner Keller, Hubert
Knoblauch, Franz Liebl, Klaus Neumann-Braun, Manfred Prisching, Jo
Reichertz, Michael Schetsche und Hans-Georg Soeffner."
Die Macht von Eliten ist wesentlich legitimiert durch deren
Leistungsversprechen. Die Frage ist: Welche Leistungen versprechen
sich welche Adressaten heutzutage von welchen Eliten?
Die sogenannte, Techno-Szene' im weiteren Sinne umfasst europaweit
schat- zungsweise noch immer mehr als zehn Millionen Jugendliche,
die regelmassig an einschlagigen Tanz-Veranstaltungen teilnehmen -
und weitere ca. zehn Millionen, die dies gelegentlich tun bzw. die
zumindest auch oefter Elektro- nische Tanz-Musik hoeren. Obwohl
infolgedessen sozusagen jedermann ganz alltaglich Umgang mit
Anhangern der Musik bzw. des Lebensstils, Techno' haben durfte, und
obwohl - oder vielleicht auch gerade weil - das Phanomen, Techno'
nach wie vor immer wieder die Aufmerksamkeit der Massenmedien
erregt, ist das, durchschnittliche' Wissen uber die Techno-,
Kultur' nachwie- vor eher durftig und vorurteilsbeladen: Viele
Zeitgenossen, auch sozial- wissenschaftlich informierte (oder gar
professionalisierte) assoziieren mit dem Begriff, Techno' lediglich
ohrenbetaubenden Larm, nichtendenwollende Partys, exzessiven
Drogenkonsum und kommerziell interessierte Verdum- mung junger
Menschen. Demgegenuber hat die in den zuruckliegenden funf Jahren
auch im deutsch- sprachigen Raum stark intensivierte und personell
verbreiterte sozialwissen- schaftliehe Techno-Forschung auf der
Basis vielfaltiger empirischer Untersu- chungen einen
betrachtlichen Bestand an systematisierenden Beschreibungen,
analytischen Rekonstruktionen und auch theoretischen Deutungen
dieses Pha- nomens erzeugt. Anders als vor allem im
angelsachsischen Sprachraum wurden diese Forschungsertrage bislang
aber nicht gebundelt, sondern lediglich weit verstreut in anderen
thematischen Kontexten publiziert. Der vorliegende Band, bei dessen
Erstellung uns Cornelia Mohr eine wertvolle Hilfe war, versammelt
die aus den, Erkundungen einer Jugendkultur' resultierenden
Erkenntnisse massgeblicher Techno-Forscherinnen und Techno-Forscher
in der deutschen Soziologie und benachbarten Disziplinen - wie
Musikwissenschaft, Theologie, Betriebswirtschaftslehre,
Politikwissenschaft, Kommunikationswissenschaft und Kunstpadagogik.
Die Festschrift fur Friedhelm Neidhardt zum 65. Geburtstag enthalt
20 Beitrage von seinen Kollegen und Schulern. Zwei analytische
Perspektiven sind fur die Neidhardtsche Soziologie konstitutiv: Zum
einen werden soziale Phanomene nicht (allein) auf die Handlungen
von einzelnen Akteuren zuruckgefuhrt, sondern auf die
Wechselwirkungen zwischen Akteuren und die sich daraus entfaltende
Eigendynamik. Zum anderen fragt Neidhardt in seinen Arbeiten nach
Rationalitatskriterien sozialer Prozesse und versucht, die
Leistungsfahigkeit von Wissenschaft und Offentlichkeit zur
Verbesserung von Rationalitat zu bestimmen. Die Autoren des Bandes
greifen diese beiden analytischen Perspektiven auf und untersuchen
Prozesse der Eigendynamik in unterschiedlichen gesellschaftlichen
Bereichen und fragen nach der Rationalitat sozialer Prozesse.
Die Sektionen "Politische Soziologie" und "Soziale Probleme und
soziale Kontrolle" der Deutschen Gesellschaft fUr Soziologie
veranstalteten vom 9. bis 11. Oktober 1997 in der Carl von
Ossietzky UniversWit Oldenburg eine Tagung zum Thema "Die
Inszenierung, Innere Sicherheit' - Daten und Dis kurse." Die in
diesem Band abgedruckten Arbeiten von Hartmut Aden, Ro nald
Hitzler, Stefan Hornbostel, Thomas Kliche, Werner Lehne, Birgit Men
zel, Alexander Milanes, Detlev Nogala und Barbel PeterslMichael
Schetsche sind die erweiterten und ausgearbeiteten Fassungen der
Referate, die diese Autoren auf dieser Tagung gehalten haben.
Dorothee Bittscheidt-Peters, Reinhard Kreissl und Sylvia Lustig
Hefern mit ihren hier abgedruckten Bei tragen die von den
Herausgebern auf der Tagung noch vermiBten und des wegen dankbar
begriiBten thematischen Erganzungen. Dortmund/Oldenburg, im Juni
1998 Ronald Hitz/er, Helge Peters Helge Peters Die Inszenierung
"Innere Sicherheit" - Zur Einfiihrung in das Thema 1. "Die Idee von
Sicherheit hat im Offentlichen Diskurs der Bundesrepublik
Deutschland eine erstaunliche Wendung genommen: Waren noch bis weit
in die 80er Jahre hinein Begriffe wie, Sicherheitspolitik' oder,
Sicherheitsbera ter' relativ eindeutig im Feld der AuBenpolitik
verortet, so hat der Zusam menbruch der Sowjetunion mit seinen
Folgeerscheinungen die Koordinaten fiir die bisherige Trennlinie
zwischen AuBen- und Innenpolitik verschoben."
Vor gar nicht allzuvielen Jahren war das Vertrauen auf die
Kompetenzen von Experten auch in modernen Gesellschaften noch
nahezu ungetrubt. Heute erscheint die Erinnerung an jene
konsensuellen Erwartungen in bezug insbesondere auf von diesen
'verkorperten' technischen Fortschritt und wissenschaftliche
Rationalitat wie ein 'Marchen aus uralten Zeiten' Zwischen dem
Horrorszenario der "Entmundigung durch Experten" und dem vielbe
klagten "Elend der Experten" wandelt sich der Experte vom
kulturellen Hoffnungstrager zum sozialen Buhmann. Dafur, dass die
Zukunft des Experten bereits hinter ihm liege, wie das mancher
'Berufslaie' verkundet, spricht, schon wenn man sich auch nur die
in den Medien prasente Expertisen- und Debattenkultur mit ihren
Rekrutie rungsstrategien, ihren Rekurs- und Repetitionskapazitaten
vor Augen fuhrt, gleichwohl nichts. Im Gegenteil: Die Expertise als
solche hat Konjunktur. Dass die professionelle Autonomie der
szientistischen Experten schon seit langerer Zeit nicht mehr
gewahrt werden kann, das allerdings zeigen die symptomatischen
Diskurse ebenfalls. Als eine zu simple Vorstellung durfte sich aber
auch erweisen, dass der naturwissenschaftlich-technische Experte
nun mit dem einen Typus des sozial-moralisch reflektierenden
Experten konfrontiert oder gar von einem neuen Meta-Typus des
'ganzheitlich-integra tiven' Experten abgelost werden konnte."
1) Vgl. Weber 1973, bes. S. 427-474 und 541-581. - Zu Schutz im
UEberblick vgl. Thomason 1982 und Wagner 1983. 2) Sonst ware wohl
auch Webers Generalthese von der zunehmenden Ra- tionalisierung und
Burokratisierung westlicher Gesellschaften nicht zu be- grunden
(vgl. z. B. Weber 1972, S. 196). 3) Im Gegensatz zu Talcott
Parsons, der ja ebenfalls bei Weber seinen Ausgang genommen hat,
weshalb Schutz zunachst falschlicherweise ver- mutete, sie hatten
gemeinsame Fragestellungen (vgl. hierzu Schutz/Par- sons 1977). 4)
Vgl. z. B. Schutz 1974, S. 115ft, 1971b, S. 80ff, Schutz/Luckmann
1984, S.33ff. 5) Verstehen als Vorgang, der sich auf meine eigenen
Bewusstseinsleistun- gen bezieht, liegt einerseits logisch dem
Verstehen des Anderen zugrunde, andererseits aber ist empirisch
Selbstverstehen ein Produkt dessen, was in der Tradition des
symbolischen Interaktionismus seit Charles Horton Coo- ley (1902)
als 'Spiegelungsprozess' bezeichnet wird, also sozusagen eine
UEbertragung des Verstehens Anderer auf mein Bewusstsein. 6) Vgl.
Schutz 1974; vgl. hierzu auch Eberle 1984, S. 45ft. 7) Vgl. Schutz
1971b, S. 174ff und 207ft, 1971c, S. 86ff; siehe z. B. auch
Grathoff 1983. 8) Dabei braucht es garnicht um derzeit ideologisch
aufgeladene Fragen zu gehen, wie die, ob Manner fur Frauen und ob
Frauen fur Manner grund- satzlich 'wie ich' sind oder nicht.
Problematisch wird es u. a. bei Behinde- rungen, bei
aussergewoehnlichen Bewusstseinszustanden, bei Kindern Onsb.
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