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Die mittelalterliche Literatur zeigt sich erst bei genauerem
Hinsehen quer durch alle Gattungen gepragt von Sprachbildern aus
dem Nahrungsbereich. Die dazu nun vorgelegte motivgeschichtliche
Studie stutzt sich fur die Erforschung dieses Feldes nicht nur auf
Quellen zur historischen Ernahrungslehre, sondern nutzt zusatzlich
die Methoden des Distant Reading - unter Ausschoepfung der
Mittelhochdeutschen Begriffsdatenbank (MHDBDB) - sowie des Close
Reading. Damit koennen zahlreiche Fundstellen detektiert und in
Themenkreise wie "Kulinarische 'Klassensoziologie'", "Nahrung und
Sexualitat" oder "Diatetik" eingeordnet werden. Die Analyse
ausgewahlter Fundstellen bietet literaturwissenschaftliche
Neudeutungen und macht in Summe den Blick frei auf einen bislang
unterschatzten poetischen Diskurs.
Das deutschsprachige "Munchener Arzneibuch" aus dem 15. Jahrhundert
gewahrt mit fast 250 reich kommentierten diatetischen
Kochrezepttexten tiefe Einblicke in die praktische Umsetzung der
humoralmedizinischen Theorie. Aufgebaut ist das von Hippokrates
mitbegrundete medizinphilosophische System, an dem bis ins 18.
Jahrhundert festgehalten wurde, auf der Annahme von vier
Koerpersaften. Diese galt es uber eine kluge und massvolle
Lebensfuhrung zu steuern, wobei der Ernahrung zur Heilung von
Krankheiten, aber auch zur Gesundheitsvorsorge eine zentrale Rolle
zukam. Anhand ausgewahlter Zubereitungsanleitungen untersucht und
interpretiert die Autorin in diesem Buch die Ratschlage des
spatmittelalterlichen Ernahrungsexperten.
Was verbindet Wolframs von Eschenbach Versepos Parzival, Richard
Wagners Oper Parsifal und Mozarts/da Pontes Oper Don Giovanni? Alle
drei Werke sind wichtige Pratexte fur Julian Schuttings Gralslicht,
ein idealtypisches Beispiel fur gekonntes postmodernes Spiel mit
intertextuellen Bezugen. Die Figuren P (Parzival/Parsifal), K
(Cundrie/Kundry) und G (Don Giovanni/Gurnemanz) verhandeln darin
die Beziehung zwischen Mann und Frau, den Kuss als Versuchung oder
Erloesung, die Mitleidsfrage, Schuld, Unterlassung und Wagners
Antisemitismus und Misogynie. Neben theoretischen Fragen zu
Konzepten, Kriterien, Formen, Bezugsfeldern und -moeglichkeiten
sowie Funktionen von Intertextualitat werden in dieser Studie rund
230 intertextuelle Verweise entschlusselt und interpretiert.
Das Buch vereint 16 fachwissenschaftliche und fachdidaktische
Beitrage, die rund um die Aktivitaten des Grazer Projektes
Arbeitskoffer zu den Steirischen Literaturpfaden des Mittelalters
entstanden sind. Fuhrende Forscherinnen und Forscher aussern sich
zur mittelalterlichen, aber auch zur modernen deutschsprachigen
Literatur. Dabei ist ihr Blick auf einen moeglichst erlebnishaften
Zugang in der Praxis gerichtet, sei es in universitaren,
schulischen, musealen oder anderen Zusammenhangen oeffentlicher
Literaturvermittlung. Geboten werden vor diesem Hintergrund Best
Practice-Beispiele sowie noch zu erprobende methodische Ansatze,
die offen sind fur experimentelle, sowohl den Vermittler/innen von
Literatur als auch ihrem Publikum gleichsam unter die Haut gehende
Text-Erfahrungen.
Vorbeugen ist besser als heilen - unter diesem Motto lasst sich die
Bedeutung der Gesundheitsvorsorge in Mittelalter und Fruher Neuzeit
zusammenfassen. 16 Fachbeitrage von international angesehenen
Wissenschaftler/innen und jungen Nachwuchsforscher/innen aus den
Fachern Germanistische Literatur- und Sprachwissenschaft,
Geschichtswissenschaft/Medizingeschichte, Volkskunde, Archaologie,
Kunstgeschichte und Theologie widmen sich in quellennahen Studien
breit gestreuten Aspekten der Gesundheitslehre und der Kulinarik
des (vorwiegend) deutschsprachigen Raums von der Antike bis in die
Barockzeit. Die einzelnen Beitrage beleuchten vielfaltige
Fragestellungen aus unterschiedlichsten Perspektiven und wollen so
diesem transdisziplinaren Forschungsbereich neue, grundlegende
Impulse verleihen.
Der Paradigmenwechsel in den europaischen Bildungssystemen bringt
fur den muttersprachlichen Deutschunterricht umfassende
Veranderungen mit sich, die sich auch auf die Behandlung
historischer Texte auswirken. Fur mittelalterliche Literatur kann
diese Entwicklung Segen und Fluch zugleich sein: Einerseits boeten
sich durch inhaltlich offenere Lehrplane vielfaltige
Moeglichkeiten, altere Texte in der Schule einzusetzen,
andererseits koennte es zu einem voelligen Verschwinden aus dem
Unterricht kommen. Eine grossangelegte empirische Studie in
OEsterreich, Deutschland und der deutschsprachigen Schweiz liefert
eine Bestandsaufnahme der schulischen Prasenz mittelalterlicher
Texte und dient als Basis fur UEberlegungen zu einer nachhaltigen
Legitimierung mediavistischer Inhalte (nicht nur) im Fach Deutsch.
Computerspiele wie "Dragon Age: Inquisition", "Guild Wars 2" oder
"Star Wars: The Old Republic" versprechen ihrem Publikum
grossartige, nachgerade "epische" Inhalte. Dieses Buch zeigt, wie
sie das erreichen und welche Rolle dabei der Rezeption
deutschsprachiger Epik des Mittelalters zukommt. Zur
Veranschaulichung der bislang grossteils unentdeckten Parallelen
bietet dieses Buch erstmals auf Basis theoretischer UEberlegungen
zur Narrativik von PC-Spielen einen Gesamtuberblick sowie
exemplarische Einzelanalysen. Die Autorin erlautert in ihrer
umfangreichen multimedialen Beweisfuhrung haufig auftretende
Verfahren und untersucht ihre Wirkung innerhalb der Spiele. Sie
zeigt, dass sich nicht nur typische Stoff- und Motivtraditionen der
mittelalterlichen Epik in der Erzahlwelt moderner PC-Heldenepen
widerspiegeln, sondern auch einzelne narrative Strategien - etwa in
Form von Quests oder Handlungsvorausdeutungen.
Das Buch untersucht aus der Perspektive der germanistischen
Mediavistik, inwieweit facheinschlagige Wikipedia-Artikel profunde
Informationsquellen liefern oder zumindest eine verlassliche
Erstinformation bieten. Zur Klarung dieser Frage rekapituliert die
Autorin die allgemeine Geschichte der Enzyklopadie bis hin zur
Etablierung der Online-Enzyklopadie Wikipedia. Reprasentative
Metadaten auf Basis des Qualitatsbegriffs der Wikipedia bilden im
Anschluss den Ausgangspunkt fur eine semiautomatische Analyse von
Artikeln zur mittelalterlichen Sprache und Literatur. Die Autorin
stutzt das Ergebnis durch kritische Detailanalysen.
In this collected volume, editors are joined by expert archivists,
librarians, publishers and IT specialists to discuss the problem of
making editions of medieval texts available both in print and
digitally. To facilitate orientation, the discussion included
consideration of setting up an internet-based 'Text Portal', which
would include access to the a ~raw materialsa (TM) of editorship in
the form of historical text media or their facsimiles.
Graf Hugo von Montfort (1357-1423), Herr von Bregenz und
Landeshauptmann der Steiermark, hinterliess ein beachtliches
literarisches Werk. UEberliefert sind uns 40 Texte: Lieder, Briefe
sowie Reden zum Vortrag vor hoefischem Publikum. Die nach modernen
Editionsprinzipien neu erarbeitete Studienausgabe bezieht erstmals
auch die gesamte Streuuberlieferung mit ein. Neben den (behutsam
kommentierten) spatmittelalterlichen Originaltexten bietet sie eine
Einleitung zu Leben, Werk und Zeit Hugos von Montfort sowie einen
Anhang zu den Melodien. Wernfried Hofmeister wurde fur diese
Edition mit dem "Erzherzog-Johann-Forschungspreis des Landes
Steiermark 2006" ausgezeichnet.
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