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Behandelt werden zentrale Themen der Geschichtskultur, wie der Umgang mit verstoerenden historischen Erfahrungen oder die Komplexitat historischer Identitatsbildung. Das Buch stellt die Vielfalt und Bedeutung der historischen Orientierung fur das Verstandnis der Gegenwart in unterschiedlichen Perspektiven dar. Damit werden grundlegende Voraussetzungen der Geschichtsdidaktik deutlich und deren Rolle im Bildungssystem von modernen Gesellschaften einsichtig. Die einzelnen Kapitel fugen sich zu einer umfassenden Theorie der historischen Bildung zusammen.
Der anhaltende Geschichtsboom stellt die Historiker*innen in Forschung und Praxis vor neue Herausforderungen. Die Kommunikation von Geschichte im oeffentlichen Raum ist inszeniert und zweckgebunden. An sie werden Vermittlungsanspruche gestellt und doch hat oeffentliche Geschichte als Teil von gegenwartigen Erlebniskulturen nicht langer die leitende gesellschaftliche Kraft, die ihr im ausgehenden 19. Jahrhundert noch zugesprochen wurde. Um die aktuellen medialen, materiellen und performativen Praktiken oeffentlicher Geschichte besser zu verstehen, wenden sich die Beitragenden in diesem Band der kritischen Reflexion theoretischer Konzeptionen oeffentlicher Geschichte wie der Erinnerungskultur, Geschichtskultur und des neuen Ansatzes der Public History zu. Sie stellen in einem zweiten Teil in Einzelanalysen ausgewahlte Medien der Geschichte vor und prasentieren in einem dritten Teil Reflexionen aus der Praxis.
Der Sammelband diskutiert Ausrichtung, zentrale Kategorien sowie Kontroversen der Geschichtsdidaktik. Auch wenn die Begriffe Geschichtsbewusstsein, Geschichtskultur und historisches Erzahlen fest im Diskurs verankert sind, stehen sie wieder unter kritischer Inspektion. Mit den Kontroversen uber Kompetenzmodelle historischen Denkens und Modellierungen historischen Wissens sowie den Debatten uber "guten" Geschichtsunterricht oder das Verhaltnis von Sprache und historischem Lernen sind weitere wichtige Diskussionsfelder hinzugekommen. Mit Blick auf diese Kategorien und Kontroversen ziehen die Beitrage des Buchs Bilanz, eroeffnen neue Perspektiven und schlagen Brucken zu anderen Teildisziplinen der Geschichtswissenschaft.
Wer Geschichte in ihrem Wesen begriffen hat, der weiss, dass der Gegenwart immer eine Zukunft, dass dem Heute immer ein Morgen folgt. Joern Rusen hat sich mit dem einmal Erreichten nie zufrieden gegeben, sondern hat in den vergangenen funf Jahrzehnten seit seiner Promotion an der Universitat zu Koeln immer wieder zentrale wissenschaftliche Beitrage zum besseren Begreifen der Geschichte vorgelegt. Weggefahrten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland, die seinen Weg weiter verfolgen, knupfen in diesem Band an Rusens OEuvre an und setzen sich mit seinen geschichtstheoretischen, geschichtsdidaktischen und kulturwissenschaftlichen Positionen produktiv auseinander.
Karl Filser gehoert zur ersten Generation von Geschichtsdidaktikern, von denen Reflexionen in engem Zusammenhang mit der fachwissenschaftlichen Forschung betrieben wurden. Diesem Selbstverstandnis tragt die Aufsatzsammlung Rechnung, indem sie Beitrage prasentiert, in denen folgende Themenfelder behandelt werden: Geschichte der Geschichtsdidaktik und des Geschichtsunterrichts, Didaktik der Geschichte, Geschichtskultur und Geschichtsunterricht, Landes-, Regional- und Lokalgeschichte im bayerischen Schwaben. Die Zusammenschau der Beitrage, die Karl Filser zwischen 1972 und 2013 zu diesen Themenfeldern verfasste, erweist sich als eine spannende Lekture, bei der das wissenschaftliche Profil des Autors zutage tritt, der Ordinarius fur Didaktik der Geschichte an der Universitat Augsburg war.
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