Dilettanten, Grenzganger, Querdenker, unerwunschte Reformer - in
der Wissenschaftsgeschichte sind sie vielfach vertreten, als
Aussenseiter, die mit unkonventionellen Ideen die Wissenschaft
bereichert haben. Johannes Kepler und Paracelsus, Charles Darwin
und Alexander von Humboldt, Alfred Wegener, Barbara McClintock und
Hoimar von Ditfurth - ihnen und vielen anderen Forschern und
Gelehrten ist gemeinsam, dass sie Neuland betreten oder sich mit
Problemen in Disziplinen befasst haben, die nicht ihre eigenen
waren. Sie waren Abenteurer, "Amateure" (im besten Sinn des
Wortes), haben herrschende Paradigmen in Frage gestellt, ausserhalb
der jeweils etablierten Wissenschaft geforscht oder einfach einen
ungewohnten Blickwinkel eingenommen. Viele von ihnen sind bei ihren
Zeitgenossen auf Argwohn und Ablehnung gestossen, ignoriert oder
bekampft worden und haben erst nach ihrem Tod die ihnen gebuhrende
Anerkennung gefunden (wovon sie dann nichts mehr hatten). Dieses
Buch portraitiert Wissenschaftler aus mehreren Jahrhunderten, die
als Aussenseiter gewirkt, letztlich aber der Wissenschaft
unverzichtbare Dienste erwiesen haben. Es handelt von sehr
verschiedenen - teils tragischen - Schicksalen und zeigt, dass die
Wissenschaft von unterschiedlichen Temperamenten lebt. Auf sehr gut
lesbare Weise liefert der Autor damit nicht nur einen Beitrag zur
Wissenschaftsgeschichte, sondern gibt auch Einblicke in den
Wissenschaftsbetrieb einst und jetzt und hilft, manche Vorurteile
zu beseitigen, die sich nach wie vor um die Wissenschaft ranken.
Das Buch ist daher keine blosse Sammlung interessanter
(wissenschaftlicher) Biographien, sondern auch ein bemerkenswerter
kritischer Beitrag zum Verstandnis der Wissenschaft insgesamt,
deren Entwicklung sich nicht geradlinig, sondern als Zickzackweg
vollzieht. Aussenseiter sind dabei unerlasslich. _____ Wie in allen
Bereichen des gesellschaftlichen Lebens treten auch in der
Wissenschaft immer wieder Aussenseiter in Erscheinung. Sie wollen
entweder von aussen Ideen in die Wissenschaft hineintragen oder
gehoeren zum jeweils etablierten Wissenschaftsbetrieb, vertreten
aber Theorien, die ihrer Kollegenschaft suspekt sind. Von "echten
Spinnern" abgesehen, die meist schnell als solche entlarvt werden,
sind sie mutige, eigensinnige, selbstbewusste und hartnackige
Forscher, die gegen den Strom schwimmen und wichtige Beitrage zum
Fortgang der Wissenschaft leisten. In vielen Fallen wird ihre
Bedeutung allerdings erst spat erkannt. Das Buch stellt 35
Aussenseiter der Naturwissenschaften aus mehreren Jahrhunderten
vor, darunter einige sehr bekannte, aber auch manche heute
weitgehend in Vergessenheit geratene Forscher und Gelehrte. Es
fordert zum kritischen Nachdenken auf und kann auch als Aufruf zum
Querdenken gelesen werden. Naturlich wurden und werden massgebliche
Probleme der Wissenschaft nicht nur von Aussenseitern geloest, aber
wie die Wissenschaftsgeschichte zeigt, sind Aussenseiter
unverzichtbar. Sie setzen sich uber Konventionen hinweg, beugen
sich keinem "Anpassungsdruck" und verteidigen ihre Ideen meist mit
bewundernswerter Leidenschaft. Dieses fur ein breites Publikum
geschriebene Buch entfaltet neben vielen
wissenschaftsgeschichtlichen und biographischen Details ein buntes
Panorama von der (Natur-)Wissenschaft insgesamt.
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