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"Aus Tradition in die Zukunft", der Wahlspruch der Universitat
Heidelberg anlaBlich ihres Bestehens tiber sechs lahrhunderte, gilt
in gleichem MaBe fUr die Chirurgische Klinik dieser Uni- versitat.
Gedanken, Erfahrungen und Entwicklungen auf dem Gebiet der
Krebsforschung und Krebsbehandlung in Heidelberg sind auch heute
Triebfedern fUr eine Vielzahl von Arbeitsschwer- punkten und
Projekten in der Onkologie und hier vor allen Dingen in der
chirurgischen Onkologie. Die in dieser historischen Skizze der
Krebschirurgie in Heidelberg geschilderten wichtigen Beitrage sind
bei den heutigen Oberlegungen immer wieder gegen- wartig. So bildet
die Leitidee von Czerny einer interdisziplinaren multimodalen
Therapie - urn die lahrhundertwende konzi- piert - auch heute ein
entscheidendes Arbeitskonzept. Die enge Kooperation mit dem von
Karl Heinrich Bauer gegrtindeten Deutschen Krebsforschungszentrum
liefert beste Voraussetzungen fUr ein kooperatives Planen und
Arbeiten, urn neue Akzente und Perspektiven in der Krebschirurgie
zu setzen. Das heutige Spektrum der Krebschirurgie reicht von den
rein technisch chirurgischen Fragen der Ersatzorganbildung von
Magen, Speiser6hre und Mastdarm tiber die Erprobung multi- modaler
Therapieverfahren bei Carcinomerkrankungen, wie z. B. dem
Speiser6hrenkrebs oder dem Rektum- und Analcarcinom zu
Modellversuchen tiber Rezidiv und Metastasenentstehung, -verhiitung
und -bekiimpfung. So ist auch die Rezidiv- und Metastasenchirurgie
ein Schwerpunkt der aktuellen Krebschirurgie in Heidelberg.
Praventive Chirurgie bei Priikanzerosen, wie z. B. der Colitis
ulcerosa oder dem Barret-Oesophagus, spielen eine ebenso wichtige
Rolle wie Oberlegungen zur Einschrankung der v Radikalitat bei
verschiedenen Carcinomeingriffen oder zur Rationalisierung und
Systematisierung der Lymphknotenchirur- gie.
Der Mensch, geschaffen zur Selbstbehauptung, geformt im permanenten
Widerstand gegen die Krafte der Natur, gezwungen, sich im taglichen
Kampf gegen den Mangel zu bewahren, hat innerhalb kiirzester Zeit
eine Schwelle erreicht und zum Teil iiberschritten, hinter der er
befahigt ist, auf vielen Gebieten noch vor Jahrzehnten Undenkbares
zu vollbringen. Der stiirmische Drang zu immer groBerer technischer
VolIkommenheit hat ihn jedoch seiner geistig-moralischen Fundamente
zu berauben begonnen. Dem wissenschaftlich-praktischen Fortschritt
fehlte langere Zeit hindurch das kulturelle Aquivalent. "Fahrt das
Geisterschiff des wissenschaftlichen und technischen Fortschritts
nicht mit leerer Kom- mandobriicke?", fragt der Theologe HELMUT
THIELICKE. Auch die immer imponierenderen chirurgischen GroBtaten
erfolgten vielfach in einer U mwelt, die mit dem wissenschaftlichen
Wachstum nicht Schritt halten konnte. Nicht PROMETHEUS war die
Symbolgestalt dieser Zeit, sondern SISYPHOS (ZAHRNT). Auch wenn es
vielen verfriiht oder gar verfehlt erscheinen mag, schon jetzt von
einem beginnenden Wandel, einer - Freilich noch sehr zaghaf- ten -
Wiedererlangung der geistigen Basis zu sprechen, von einer
langsamen Wiederbelebung der Grundwerte und Neuentdeckung morali-
scher N ormen, so sind doch in aller Welt erste Zeichen vorhanden,
daB einst verponte Tugenden wieder an Wert gewinnen und auch die
Medizin und speziell die Chirurgie zu ihren Urkraften
zuriickzufinden beginnen. Das jedoch kann nicht von allein und
nicht ohne den vollen Einsatz der Besten gelingen.
H. MELCHIOR Hamostase und Wundverschluss durch Kleber anstelle von
Ligatur und Naht ist ein alter Wunsch der operativen Medizin. Unter
physiologischen Bedingungen uber nimmt diese reparativen Aufgaben
der Wundheilung in erster Linie das Fibrin, indem es die initiale,
thrombozytare Hamostase stabilisiert, durch praliminaren
Wundverschluss eine Infektionsbarriere bildet sowie die
Narbenbildung durch Stimu lation des Fibroblasten-Wachstums und der
konsekutiven Kollagen-Synthese for dert [4]. Seit den ersten
experimentellen Untersuchungen durch Berger [1], der die Funk tion
des Fibrin ( ogen)s bei der Reparation von Gewebslasionen erkannte
- "Heilungs vorgange, mit Hilfe derer der reaktionsfahige Korper
selbst die Heilung zustande bringt, nachgeahmt werden konnen" -,
sind zahlreiche Versuche unternommen worden, Fibrin in Form von
Plattchen und Tampons zur Einleitung der Hamostase bei Blutungen
aus parenchymatosen Organen zu verwenden [5, 6]. Wahrend des 2.
Weltkrieges wurde die Technik der Fibrinklebung zur
Hauttransplantation, zur Narbenklebung und zur Blutstillung
eingesetzt [2, 3, 8]. Anfang der siebziger Jahre wurde die Idee der
Wundversorgung durch die lokale Anwendung von Plasmafraktio nen
wieder aufgegriffen [7]. Seither hat sich die Fibrinklebung in fast
allen Bereichen der operativen Medizin durchgesetzt [9]: Ersatz von
Nahtmaterial, Verschluss nicht (blut)trockener Wunden, lokale
Hamostase. Da das Prinzip der Fibrinklebung die Endphase der
plasmatischen Blutgerinnung nachahmt, stellt es die derzeit
physiologischste Art der Wundversorgung dar. Die Festigkeit mit
Fibrin verklebter Gewebe ist zunachst recht gross; sie nimmt jedoch
in vivo rasch ab, da gewebe-, plasma- und zellstandige Enzyme den
Fibrinabbau fruhzei tig einleiten."
Labor- und Funktionsuntersuchungen bei Patienten mit Erkrankun- gen
des Verdauungsapparats gehoeren zu den alltaglichen Aufgaben des
Arztes in Klinik und Praxis. Sie nehmen in der Diagnostik trotz der
Entwicklung von Sonographie, Endoskopie und Computerto- mographie
einen wesentlichen Platz ein. Doch unterliegen die Moeg- lichkeiten
und Aufgaben des gastroenterologischen Labors einem raschen Wandel,
bedingt durch neue Techniken und sich weitende Kenntnisse
theoretischer Grundlagen und klinischer Zusammen- hange. Neben noch
gultigen, lange eingefuhrten Methoden stehen neue, welche das
Spektrum diagnostischer Moeglichkeiten wertvoll erweitern und
manches altere Verfahren entbehrlich werden las- sen. Dieses
Taschenbuch wurde fur Allgemeinarzte, Internisten, Chirur- gen und
vor allem fur Gastroenterologen unter ihnen zusammen- gestellt. Es
vermittelt Grundlagen, Methoden und - darauf basie- rend -
Aussagemoeglichkeiten derzeit aktueller gastroenterologi- scher
Labor- und Funktionsuntersuchungen. Dem Leser soll die kritische
Indikationsstellung und Gewichtung seiner diagno- stischen
Massnahmen und auch das Verstandnis manches Arztbriefes erleichtert
werden. Und mancher moege angeregt sein, die eine oder andere
Untersuchung selbst durchzufuhren; die Methodik derjenigen Tests,
welche uber die Ausstattung eines klinisch-chemischen Routinelabors
hinaus nur wenige appara- tive Mehraufwendungen erfordern ist im
Einzelnen beschrieben. Die dabei getroffene Auswahl entspricht der
Erfahrung der Auto- ren. Die Auswahl der Literaturhinweise wurde
nach der Zielsetzung des Taschenbuches vorgenommen. Die Verfasser
danken dem Springer Verlag, insbesondere seinem Mitarbeiter, Herrn
Dr. Wieczorek, fur die verstandnisvolle Zusam- menarbeit. Munchen,
Marz 1985 H. Kaess O. Kuntzen M. Liersch Inhaltsverzeichnis 1 Magen
(H. KAESS) 1.1 Allgemeine Grundlagen 1 1.1.1 Physiologie ...... . 1
1.1.2 Pathophysiologie . . . . . .
An 22 frisch entnommenen Leichenbecken wurden die Ileosacralge-
lenke isoliert in einer speziellen Halterung einer statischen
Zugbelastung unterworfen. 39 Ileosacralgelenke wurden ausgewertet.
In transversaler Richtung kam es in 10 von 12 Gelenken zu Band-
rupturen bei 3320 + 938 N und zu 2 Frakturen bei 2892 + 1318 N. Bei
ventro-cranialer Zugbelastung wurde das Gelenk abgeschert (8
Bandausrisse 4508 + 1187 N, 9 Frakturen 3316 + 482 N). Die dorso-
craniale Zugbelastung ergab die hochsten Kraftwerte (6 Bandr- se
5150 + 946 N, 4 Frakturen 5653 + 940 N). Diese Zugrichtung
entspricht annahernd der Belastungsrichtung beim Stehen. Summary
Experiments were carried out on 22 human cadaver pelves. The iso-
lated sacroiliac joints were subjected to static traction in three
dimensions (transversal, ventrocranial, dorsocranial) in a special
holding device. The ileum was pulled away from the sacrum in each
case. In all,39 joints were evaluated. The transverse traction
tested the tightness of the ligamentous fibers only: 10 of 12
joints ruptured with an average force of 3320 + 938 N, while in 2
cases fracture of the sacrum occurred with 2892 + 1318 N. The
ventrocranial traction force was much higher. It generated rupture
in 8 cases (4508 + 1187 N) and in 9 cases, fracture (3316 + 482 N).
The dorsocranial traction simulated the weight- bearing situation
in standing (6 ruptures with 5150 + 946 Nand 4 fractures with 5653
+ 940 N). Literatur 1.
Der vorliegende Band entspricht dem Wunsche von Freunden, Schiilern
und Kollegen, miindliche oder schriftliche AuBerungen aus
vergangenen Jah- ren gesammelt wiederzufinden, in denen meine
Gedanken zum Zeitgesche- hen, zum arztlichen Beruf oder mein
Gedenken an mir nahestehende bedeu- tende Chirurgen zum Ausdruck
kommen. Die Arbeiten umfassen eine Spanne von mehr als fiinfzig J
ahren. Die Zeiten andern sich und wir andern uns mit ihnen. So wird
der Leser in dieser Sammlung den EinfluB wechselnder auBerer
Lebensbedingungen und rasch fortschreitender wissenschaftlicher
Erkenntnisse, manche Wiederho- lung, vielleicht sogar Widerspriiche
feststellen. Er wird aber erkennen, daB meine Uberlegungen stets
urn das eine Thema kreisten, von dem sie sich auch he ute noch
nicht losen konnen: urn die sittlichen Pflichten und die hohen
Werte unseres Berufes und die Sorge urn seinen Bestand in einer
veranderten menschlichen Gesellschaft. Der befreundete Jurist
Hans-Ludwig Schreiber hat mich nicht nur nach- driicklich davon zu
iiberzeugen vermocht, daB eine solche Zusammenfassung
wiinschenswert sei, ich verdanke ihm auch manchen guten Rat und die
Er- laubnis zur Aufnahme gemeinsamer Arbeiten in diesem Rahmen. Das
Erschei- nen des Bandes in vorliegendem Umfange wurde durch den
Mitinhaber des Springer-Verlags Heinz Gotze verstandnisvoll
gefordert. Ihm sei hierdurch gedankt. Wenn die in diesem Sammelband
enthaltenen Gedanken, gerade in einer spannungsreichen Zeit, nicht
verlorengehen, sondern von der jungen Genera- tion erfaBt,
aufgenommen und weitergegeben werden, hat er seinen Sinn erfiillt.
Die Anasthesie bei Kindern ist tratz der ganz graBen Fortschritte,
die wir in unserem Fachgebiet in den zurlickliegenden J ahren
errei- chen konnten, ein unterentwickelter Bereich geblieben.
Schwer- punkte in dieser speziellen Aufgabenstellung haben sich nur
an eini- gen wenigen Kliniken gebildet, dort wo die Anzahl der
anasthesio- logisch zu versorgenden Kinder graB genug ist, urn
entsprechende Erfahrungen in der Praxis zu sammeln, aber auch
Forschung betrei- ben zu k6nnen. Nur wenige Anasthesisten wandten
sich ausschlieB- lich, insbesondere an Kinderkrankenhausern, dieser
Aufgabe zu. In allen anderen Bereichen muB jeder Anasthesist auch
die Anasthesie im Kindesalter sicherstellen. Padiater und
Anasthesisten weisen immer wieder darauf hin, daB ein Kind nicht
die Miniaturausgabe eines Erwachsenen darstellt, daB es also nicht
nur anatomische, sondern insbesondere physiolo- gische
Besonderheiten gibt, die bei der Auswahl der Anasthesiever- fahren,
der Durchftihrung der Narkose, aber auch der AUSWalll der Gerate
und des Monitorings zu beach ten sind. Mit der Zielsetzung, die
Sicherheit flir unsere Patienten weiter zu verbessern, hat die
Deutsche Gesellschaft flir Anasthesiologie und Intensivmedizin
Empfehlungen entwickelt, die die Geratekonstruk- tion, aber auch
die tiberwachung betreffen. Dabei stellte sich heraus, daB diese
Forderungen bei Verwendung der iiblichen Narkosesyste- me gerade im
Kindesalter nicht zu realisieren waren. Herr Altemeyer, der
Padiater und Anasthesist ist, hat in klinischen und tierexperi-
mentellen Untersuchungen die Frage bearbeitet, welche Narkosesy-
sterne unter welchen Voraussetzungen im Kindesalter anwendbar sind,
urn die gleiche Sicherheit auch fiir diese spezielle Gruppe un-
serer Patienten zu erreichen.
Proximal-selektive Vagotomie (PS V respektive SPV) als chirurgische
End- loesung fur das Problem des Gastroduodenalulkus nach einem
Jahrhundert an sich erfolgreicher chirurgischer Therapieversuche -
Illusion oder Pana- zee? Jeder Gastroenterologe weiss um die
Langzeitprobleme des Gastroduode- nalulkus - somatischer Ausdruck
einer Krankheitsanlage. Medikamentoese und chirurgische Therapie
der Neuzeit mit ihrer wirksamen, aber doch nur symptomatischen
Sekretionskorrektur am Endorgan - heilen sie die Krankheit oder
beseitigen wenigstens die Symptome auf Dauer? Wo steht in diesem
Rahmen die organerhaltende chirurgische Therapie der proximal-
selektiven Vagotomie? Die Beurteilung respektive Objektivierung
neuer Heilverfahren - vor allem in der Chirurgie - hat einem
besonderen "Anforderungsprofil" zu genugen. Die Studie von Claude
Muller und Sebastiano Martinoli durfte diesem Profil weitgehend
entsprechen, so dass der Kliniker neugierig die Resultate und der
an Statistiken medizinischer Richtung Interessierte kri- tisch die
Methodik studieren wird. Prospektiv sollte eine solche Studie sein
- die vorliegende Arbeit uberblickt die Funfjahresresultate; vom
Patientengut her lasst sich sogar eine Ergan- zung durch die
Zehnjahresresultate erhoffen. Die Studie ist multizentrisch,
umfasst sie doch acht chirurgische Abteilungen mit akademischen
Lehrverpflichtungen; sie ist grenzubergreifend - funf deutsche,
eine franzoesische und zwei schweizerische Universitatskliniken
respektive akademische Krankenhauser haben teilgenommen. An den
Operationen dieser Studie sind 89 verschiedene Chirurgen -, zum
grossen Teil noch in der Ausbildung begriffen - beteiligt, so dass
die Res- tate reproduzierbar erscheinen. . Soweit die klinischen
Resultate nicht durch Zahlen objektivierbar sind, wurden sie nicht
vom Chirurgen, sondern vom gastroenterologischen Inter- nisten
beurteilt.
Das Krankheitsbild der Darmischamie mit konsekutivem Mesen-
terialinfarkt und Darmgangran ist schon seit dem 19.1ahrhundert
bekannt und immer wieder experimentell und klinisch untersucht
worden. Trotz der permanenten Weiterentwicklung diagnostischer Me-
tho den und therapeutischer Verfahren hat diese Erkrankung heute
noch eine Letalitat von 70-93%. Dies liegt - wie unsere Ergebnisse
im Tierversuch und am groBten radiologisch untersuchten Kran-
kengut der Weltliteratur zeigen - an der kurzen ischamischen Tole-
ranzzeit des Darms nach arteriellem oder venosem GefaBverschluB und
an der zu spaten Diagnosestellung. Das vorliegende Buch erarbeitet
ein klinisch-radiologisches Konzept, das es ermoglicht, mit Hilfe
bildgebender Verfahren -ins- besondere der radiologischen
Nativdiagnostik, der Realtime-Sono- graphie und der Angiographie
-die Diagnose in vielen Fallen friih- zeitiger zu stell en und
somit die Letalitat dieses Krankheitsbildes zu senken. Es zeigt
aber auch die Wichtigkeit des interdisziplinaren Ge- sprachs
zwischen behandelndem Arzt, Radiologen und Chirurgen, urn die
Moglichkeit eines ischamischen Geschehens -insbesondere bei alteren
Patienten mit bekannten praexistenten Herz-und Ge- fa13leiden oder
hochdosierter Glykosidtherapie - in Erwagung zu ziehen und eine
noch erfolgversprechende, kausale Therapie einzu- leiten. Wir sind
sehr zu Dank verpflichtet: Herrn Prof. Dr. B.SWART, Neuss und Herrn
Prof. Dr. G. FRIEDMANN, Koln, fUr ihre Beratung bei den
experimentellen und klinischen Untersuchungen und die Uberlassung
des radiologischen Untersuchungsmaterials. Herrn Prof. Dr.
PICHLMAIER, Koln und Herrn Prof. Dr. COBURG, Neuss fUr die
Moglichkeit der Auswertung der Krankenakten, Herrn Dr. M. BOHR,
Pathologisches Institut der Universitat Koln, ftir die DurchfUhrung
der histologischen Untersuchungen, Herrn Prof. Dr.
(G. Heberer) Die Politisierung aller Bereiche unseres Lebens
betrifft auch die Medizin, ganz besonders die in der Bundesrepublik
unverantwortlich vemachliissigte Katastrophenmedizin. Ich glaube,
daB die Zeit gekommen ist, der Katastro phenmedizin sine ira et
studio den richtigen Platz und Stellenwert in unserem iirztlichen
Denken einzuriiumen und absichtlichen oder unabsicht lichen
Fehlinterpretationen unseres iirztlichen Auftrages im Zusammenhang
mit der Katastrophenmedizin entgegenzutreten. Politisierung und
Emotio nalisierung haben in der Vergangenheit niemals Fortschritte
in der iirztli chen Leistung beWirkt. In ungleich hOherem MaBe wie
bei der Notfallmedizin, wird die Oberle bensprognose von
Katastrophenopfem von Organisation, Art und Ge schwindigkeit der
SofortmaBnahmen, Transportmoglichkeiten und Lei stungsfahigkeit der
Krankenhiiuser bestimmt. Katastrophenmedizin ist Massenmedizin. Sie
hat die Aufgabe. das Bestmogliche fiir die groBte Zahl zur rechten
Zeit am rechten Ort zu tun. Daraus geht hervor, daB unter
Katastrophenbedingungen eben nicht mehr das Optimum fiir jeden
einzel nen Verletzten geleistet werden kann, sondem das
Bestmogliche fiir die groBte Zahl. Katastrophenmedizin muB
groBriiumig, iiberregional, liinger fristig arbeiten. Sie benotigt
zahlreiche Behandlungseinrichtungen und meh rere Behandlungsstufen
auf verschiedenen Ebenen. I?eshalb bedarf sie einer straffen, den
Behandlungseinrichtungen und -stufen iibergeordnete iirztliche
Leitung, urn erste Laienhilfe, erste iirztliche Hilfe, Transport,
fachiirztliche und Krankenhausbehandlung moglichst effektiv
einsetzen, d. h. koordinie ren zu konnen. Damit verlangt die
optimale Versorgung von Kl\. tastrophen opfem vom Arzt neben den
Kenntnissen der organisatorisch-technischen Seite auch eine
entsprechende medizinische Aus-und Fortbildung. Nur die elektiv, am
einzelnen Patienten erworbenen Kenntnisse konnen auch unter
Katastrophenbedingungen erbracht werden.
Das Leitthema der 2l. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft fur
Plastische und Wiederherstellungschirurgie gilt Biomaterialien und
Nahtmaterial. Durch den interdisziplinaren Charakter unserer
Gesellschaft bietet dieses Thema breite experimentelle und
klinische Informationsmoeglichkeiten. Mag sich auch der klinische
Einsatz alloplastischer Substanzen in den einzelnen Disziplinen
durch unter- schiedliche Aufgaben und Techniken der Einzelfacher
unterscheiden, so sind die Grundgedanken des Einsatzes, die
Bedeutung des Implantatlagers wie die Gewebe- reaktionen auf die
verschiedenen Biomaterialien und damit die daraus resultierenden
Probleme weitgehend angeglichen. Die Aussprache ergibt zudem den
Vergleich der in den verschiedenen Fachern gefundenen Erfahrungen.
H. Rettig Giessen, den 21. Oktober 1983 Inhaltsverzeichnis
Eroeffnungsansprache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . Festvortrag: Haftpflichtprobleme im
Rahmen plastisch-rekonstruktiver Operationen (W. Spann) . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Implantat und Implantatlager (S. M. Perren) . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . 8 I. Keramische Implantate . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Keramische Werkstoffe-Struktur, Eigenschaften und Anwendungen in
Implantaten (R. Thull) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . 13 Zementlose Verankerung von
Endoprothesen durch Beschichtung mit bioaktiver Glaskeramik (G. A.
Fuchs) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Das Verhalten von Kompakta und Periost bei subperiostaler
Einlagerung von Hydroxylapatitimplantaten beim Hund (E.
Fischer-Brandies und E. Dielert) . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
Hydroxylapatit und Aluminiumoxid-Keramik mit und ohne Kollag-
beschichtung in der Zellkultur (G. H. Nentwig und 1. Glanville) . .
. . . . . . . . . 28 Biokeramik (Trikalziumphosphat) in der
plastischen und Wiederher- stellungschirurgie des Gesichtes -
Experimentelle und klinische Erfahrungen (W. L. Mang, C. Walter, W.
Permanetter und C. Hammer) . . . . . . . 33 Tierexperimentelle
Untersuchungen zum Einbau TCP-keramikbeschichteter Metallimplantate
(H. G. Luhr und G. Riess) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . 40 Die Keramikhufte - Erfahrungen nach 7 Jahren
endoprothetischen Ersatzes (G. Friedebold, R. Wolffund W. Groher) .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Klinische Erfahrungen mit
geformten poroesen Hydroxylapatitbloecken (F. Mager!, R. Schenk und
W. Muller) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Der zweite Band aus der Reihe Kinderanasthesie hat ein Gebiet zum
Thema, das nicht ganz unumstritten ist. Dennoch hat auch die
Regionalanasthesie im Kindesalter ihre Indikation. Als alleinige
Form der Anasthesie stellt sie sicherlich die Ausnahme dar, abgese-
hen von der Regionalanasthesie des Plexus brachialis. Ein weites
Gebiet, auf dem die Lokalanasthesie im Kindesalter eine wichtige
und sinnvolle Rolle spielen wird, ist die postoperative und thera-
peutische Schmerzbekampfung. Dieser Problembereich wird in dem
vorliegenden Buch von verschiedenen Seiten dargelegt und diskutiert
und damit auch dem Anasthesisten nahegebracht, der nur selten mit
Kindern zu tun hat. Deshalb wunschen wir dieser Ab- handlung eine
weite Verbreitung. Klaus Kuhn Hannover, im Juni 1984 Jurgen
Hausdoerfer Inhaltsverzeichnis J. Hausdoerfer Einfuhrung: Ist die
Regionalanasthesie im Kindesalter sinnvoll? . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . 1 B. van den Berg Kaudalanasthesie im
Kindesalter -ja oder nein? . . 3 G. Sprotte Kaudalanasthesie bei
orthopadischen Eingriffen im Kindesalter . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . 10 U. Bauer-Miettinen Regionalanasthesie -eine
kindgerechte Narkose? 17 E. Lanz Blockaden des Plexus brachialis im
Kindesalter 23 K. Kuhn Postoperative Schmerzbekampfung mittels
periduraler Opiatanalgesie bei Kindern. . . . . . . . . . . . 31
Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . 37 Mitarbeiterverzeichnis U.
Bauer-Miettinen Anasthesieabteilung, Kinderspital, Ronergasse 8,
CH-4005 Basel B. van den Berg Anasthesieabteilung, St.
-Antonius-Hospital, 4190 Kleve E. Lanz Institut fur
Anasthesiologie, Klinikum der lohannes-Gutenberg-Universitat,
Langenbeckstrasse 1, 6500 Mainz G. Sprotte Institut fur
Anasthesiologie der Universitats kliniken, losef-Schneider-Strasse
2, 8700 Wurzburg Einfuhrung: Ist die Regionalanasthesie im
Kindesalter sinnvoll? J.
Bei 44 Patienten nach elektiver Dickdarmcarcinomoperation wurden
unter parenteraler beziehungsweise enteraler Ernahrung der klini-
sche Verlauf uber 10 Tage beobachtet sowie folgende Parameter
untersucht: Praalbumin, Transferin, Fibronectin, Albumin,
Stickstoffbilanz (Ernahrungsphysiologische Parameter) sowie IgG,
IgM, IgA, die cellulare Hautreaktion auf Recallantigene (Immuno-
logische Parameter). Besonderer Wert wurde auf die Auswertung der
folgenden klinischen Gesichtspunkte gelegt: Vertraglichkeit, Klagen
der Patienten und postoperative Komplikationen. Dabei konnte kein
deutlicher Unterschied zwischen beiden Er- nahrungsformen
festgestellt werden. Auffallig sind die mehrfach auftretenden
unklaren Temperaturen in der parenteralen Gruppe, andererseits die
gehauften Aversionen gegen die Anwendungstechnik im enteralen
Kollektiv. Ein signifikanter Unterschied ergibt sich bei den
Kosten. Sie betragen fur die parenterale Ernahrung pro Tag DM 70,00
und fur die enterale Ernahrung pro Tag DM 10,00. Summary In this
study 44 patients underwent surgery for colon carcinoma. The
influence of postoperative parenteral and enteral nutrition was
investigated. The following parameters were registered: pre-
albumin, transferrin, fibronectin, albumin and N2 balance (ali-
mentary parameters), IgG, IgM, IgA, cellular skin reaction on
recall antigens (immunologie parameters). Special stress was laid
on the evaluation of the patients' compatibility to both methods,
complaints from the patients, and postoperative com- plications.
There was no difference between the two forms of nutrition.
Die Regionalanasthesie hat nach dem Jahrzehnte wahrenden Ver- lust
ihrer urspriinglichen Bedeutung flir die operative Medizin in den
letzten Jahren eine erstaunliche Renaissance erlebt. Mit dem
Rtistzeug der modernen Medizin ist es heute m6glich, das Verhalten
der verschiedenen Organsysteme intra- und post- operativ zu
beobachten. Vergleichende Untersuchungen mit statisti- scher
Berechnung lassen eine Aussage tiber die Auswirkungen ver-
schiedener Anasthesieverfahren zu. In der vorliegenden Arbeit von
Wtist werden die Ergebnisse so1cher Untersuchungen bei der Anwen-
dung der Epiduralanasthesie mit Sedierung, der Halothankombina-
tionsnarkose und der NLA vorgestellt. Sie erOffnen neue Perspekti-
ven flir den klinischen Einsatz der Epiduralanasthesie. Der zweite
Beitrag von Schulte-Steinberg befa t sich mit der Ausbreitung von
Lokalanasthetika im kindlichen Epidural- raum bei kaudaler
Injektion. Anhand von Korrelationsberechnun- gen lie sich ein
Dosierungsschema ermitteln, das die praktische Anwendung dieses
speziellen Epiduralverfahrens im Kindesalter erleichtert. Die
Anwendung kann somit je nach geplantem Ein- griff gezielt erfolgen.
H. J. Wtist O. Schulte-Steinberg Danksagung Mit wertvollen
RatschHigen und einer hilfreichen Diskussion hat Herr Prof. Dr. M.
Zindler die DurchfUhrung dieser Untersuchung sehr gefordert. Herrn
Prof. Dr. K. Kremer, an dessen Klinik diese Untersu- chungen
durchgeftihrt wurden, danke ich fUr die gro zugige Hilfe und
Forderung. Herrn Prof. Dr. J. O. Arndt, Herrn Prof. Dr. H. J.
Jesdinsky und Herrn Prof. Arnold danke ich fur die konstruktive
Kritik. Die Programmstellung und statistische Auswertung wurden
durch die hilfsbereite Unterstutzung von Herrn Prof. Dr. H. J.
Die Peritonitis ist nach wie vor ein ungeloestes Problem der
Chirurgie. In den letzten Jahren wurden in Deutschland
unterschiedliche Konzepte der Spulung der Bauchhoehle bei
Peritonitis erarbeitet: Die geschlossene Spulung, die offene
dorsoventrale Spulung und zuletzt die programmierte Lavage. Ziel
dieses Sym- posions war es, diese Methoden einander
gegenuberzustellen und damit v. a. dem praktisch tatigen Chirurgen
Kenntnisse uber diese neuen Moeglichkeiten zu vermitteln. Bewusst
wurde dabei nur die chirurgische Behandlung der Peri- tonitis
berucksichtigt, die Abhandlung weiterer Gesichtspunkte, z. B.
Anasthe- siologie, hatte den zeitlichen Rahmen gesprengt. Die
erstaunlich grosse Beteili- gung an dem Symposion zeigte, wie
aktuell diese Thematik allerorten einge- schatzt wird. Vortrage wie
Diskussionsbemerkungen durften ein gutes Bild der derzeitigen
Situation der Peritonitisbehandlung bieten. Mein Dank gilt ausser
den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Chirur- gischen
Universitatsklinik Wurzburg, die das Symposion mit vorbereitet
haben, auch den pharmazeutischen Firmen, welche diese Veranstaltung
ermoeglichten. Wurzburg, September 1983 ERNST KERN
Inhaltsverzeichnis Pathophysiologie der Peritonitis aus
chirurgischer Sicht E. H. Farthmann, G. Ruf und U. Schoeffel (Mit
15 Abbildungen) Postoperative Peritonitis heute F. Largiader . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . 19 Diagnostik der diffusen und lokalen
Peritonitis L. Schweiberer. J. Bauer, K. H. Duswald, K. J. Pfeifer
und D. Wilker (Mit 11 Abbildungen) . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Gallige
Peritonitis W. Koele (Mit 2 Abbildungen) 36 Pankreatitis und
Peritonitis M. Trede und A. W. Hoffmeister (Mit I I Abbildungen) 47
Diskussion zu den Beitragen S. I-57 . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . 58 Erfahrungen mit der Etappenlavage seit
1980 W. Teichmann, A. Eggert, N. Herden, H. Kirschner und J. WeIter
(Mit 3 Abbildungen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . .
Eine Anaesthesie bei Sliuglingen und Kleinkindern kann vielfaltige
Abweichungen von den Bedingungen einer Erwachsenennarkose bieten.
Verlinderte Vertellungsrliume, apparative Besonderheiten, Art des
Eingriffes und nicht zuletzt die psychische Situation eines Kindes
im Krankenhaus erfordern fUr die Durchflihrung einer Anaesthesie
nicht nur Spezialkenntnisse, sondern auch Einfuhlungs- vermogen.
Von einer Subspezialitlit unseres Faches zu sprechen, oder dies gar
zu fordern, wlire sachlich jedoch nicht zu rechtferti- gen und
wtirde den Gegebenheiten unserer tliglichen Arbeit wider- sprechen:
Anaesthesien an Kindern finden heute in so vielen opera- iiven
Spezialgebieten statt, d jeder Narkosearzt die dabei zu be-
achtenden Besonderheiten kennen und beherrschen mu . Es ver-
wundert deshalb nicht, wenn dem Therna "Kinderanaesthesie" auf
unseren Kongressen immer ein Schwerpunkt eingerliumt wurde. Dieser
Band gibt die Vortriige und Diskussionen des Panels "Narko- se im
Kindesalter" (Leitung: J. Wawersik, Kiel) wieder, die auf dem 17.
Zentraleuropiiischen Anaesthesiekongre (ZAK 81) in Berlin gehalten
wurden. Angeschlossen sind die freien Vortrlige zur Kin-
deranaesthesie (Vorsitzende: V. Feurstein, Salzburg und R. Klose,
Mannheim) dieses Kongresses. Die Aufwachphase einer Anaesthesie
kann sich tiber Stunden ausdehnen. Trotz Aufwachrliumen, die leider
noch nicht in allen Krankenhliusern vorhanden sind, sinkt der
Uberwachungsaufwand gegentiber der intraoperativen Phase
betrlichtlich. Bedeutet dies eine Gefahrdung fUr den Patienten? Die
Forschung hat die Auf- wachphase bislang leider zu wenig beachtet.
Der zweite Tell dieses Bandes enthiilt Vortrlige und Diskussionen
eines von K. Bonhoeffer, Koln auf dem ZAK 81 organisierten Panels
tiber Narkoseausleitung zusammen mit freien Vortrligen zum Thema
Prlimedikation/frtihe postoperative Phase (Vorsitz S. Fitzal, Wien
und F. T. Schuh, Kiel).
Der vorliegende, umfangreichste Band der Fortbildungsreihe
"Operative Medizin" fUr Schwestem, Pfleger, Medizinstu- denten und
jiingere Ante behandelt die Operationen in der Aligemeinchirurgie.
Durch zunehmende Aufsplitterung in einzelne Fachbereiche ist die
Aligemeinchirurgie jetzt weitge- hend auf die Chirurgie des Halses,
des au13eren Brustkorbes, der Bauchdecken und der Bauchhohle
beschrankt. Dieser Entwicklung wurde hier Rechnung getragen, urn
wesentliche Uberschneidungen mit den anderen Banden der Reihe: Tho-
rax, Herz, Gefa13, Unfall, Neurochirurgie sowie Urologie und
Brandverletzungen zu vermeiden. Nach einem einfUhrenden Kapitel
iiber das Verhalten im Operationssaal, die Reinigung, Desinfektion
und Sterilisation der Instrumente sind die allgemeinchirurgischen
Operatio- nen nach anatomischen Gesichtspunkten von kranial nach
kaudal gegliedert. In den Einzelkapiteln werden nach einfiih- rend
en Bemerkungen jeweils die Operationsindikation und das
Operationsziel kurz beschrieben. Der Schwerpunkt der AusfUhrungen
liegt auf dem operativen, die Schwestem und Pfleger
interessierenden Sektor. Zunachst wird fUr jede Ope- ration
Lagerung, sterile Abdeckung, Stellung der Operateure und die
moglichen operativen Zugange dargestellt. Die ein- zelnen Schritte
im Ablauf der Operation werden anhand von instruktiven
Strichzeichnungen erlautert. Eine kurze Be- schreibung der
moglichen Komplikationen geht der ausfiihr- lichen Darstellung der
Operationstische voraus, wobei jeweils Grundtische und das
Erganzungsmaterial getrennt gezeigt werden. Durch diesen
systematischen Aufbau wird die Einar- beitung in jedes einzelne
Operationsverfahren erleichtert und eine schnelle und
iibersichtliche Information erreicht. Den proktologischen
Operationen ist ein eigenes Kapitel gewid- met, in dem auch die
neuesten Instrumente und Operations- verfahren aufgezeigt werden.
Die Entwicklung von Spezialgebieten hat sich auch in der Anasthe-
sie in den letzten J ahren mehr und mehr durchgesetzt. 1m Gegensatz
zu den angloamerikanichen Liindem begann die Spezialisierung der
Kinderanasthesie in Deutschland erst relativ spat. Die
physiologischen, pathophysiologischen und pharmakodyna- mischen
Reaktionen des Kindes sind unterschiedlich zu denen des
Erwachsenen. Nur unter Beriicksichtigung dieser Unterschiede kann
eine sichere und adaquate Narkose im Kindesalter durchgefiihrt
werden. Das vorliegende Buch greift aus dem Gesamtgebiet der
Kinder- anasthesie einen Problemkreis heraus, um ihn von allen
Seiten zu durchleuchten. In lockerer Folge werden weitere Ausgaben
der Reihe die Kin- deranasthesie betreffende Ergebnisse aus
Forschung und Klinik referieren und diskutieren. Auf diese Weise
solI versucht werden, Fortschritte und Trends aus einem
Spezialgebiet der Anasthesie allen Interessierten und Beteiligten
nahezubringen. Deshalb wiinschen wir dieser Broschiire eine weite
Verbreitung. Hannover, im Miirz 1983 Klaus Kiihn Jiirgen Hausdorfer
Inhaltsverzeichnis J. Hausdorfer Einfiihrung . 1 K. KUhn und J.
Hausdorfer Rektale Narkoseeinleitung bei Kindem . 3 U.
Bauer-Miettinen Narkoseeinleitung bei Kindem durch
i.m.-Verabreichungen von Methohexital . . . . . . . . . . . . . . .
. .. . . . 18 . .
Vor zehn Jahren haben wir in dieser Schriftenreihe einen Band zum
Thema, Kinder- aniisthesie" herausgebracht. Dem Bereich,
Narkosebeatmung" wurden seinerzeit rund 25 Seiten gewidmet.
Narkosesysteme und Beatmungsgedite fUr das Kindesalter erfreuen
sich nach wie vor einer auBerst lebhaften Diskussion, wobei die
Fronten etwa zwischen den halboffenen Spiilgassystemen in ihren
verschiedenen Modifikationen einerseits und den halbge- schlossenen
Systemen andererseits verlaufen. Ausgedehntes Monitoring gehOrt
heute zu den Selbstverstiindlichkeiten der Anasthesie beim
Erwachsenen, der Nachholbedarf fUr das Kindesalter ist
betrachtlich. Das liegt zum Tell daran, daB Gerate, die im
Erwachsenenalter unproblematisch einsetzbar sind, fUr die v611ig
andersartigen Bedingungen des Kindesalters von minderem Wert sind.
Hinzu kommt, daB fUr Narkose-und Beatmungsgerate inzwischen
Empfehlungen erarbeitet worden sind, die auf fachlicher, aber auch
auf "sicherheitspolitischer" Ebene zunehmende Relevanz erhalten.
Diese und verschiedene andere Gedanken veranlaBten die Heraus-
geber der Schriftenreihe dazu, einen Workshop zu organisieren, der
sich allein den Problemen der Narkosesysteme, der Narkosebeatmung
und der Narkoseiiberwachung im Kindesalter widmete. Die Beitrage
selbst und insbesondere die wie immer zusammengefaBt dargestellten
Ergebnisse einer intensiven und lebhaften Diskussion demonstrieren
deutlich, wohin der Trend der Entwicklung dieses Spezialbereichs
innerhalb der Kinderanasthesie geht, belegen aber auch
nachdriicklich, wie zahlreich die technisch noch unge16sten oder
unbefriedigend ge16sten Probleme insbesondere der
Narkoseiiberwachung bei Neuge- borenen, Sauglingen und Kleinkindem
sind. Die Veranstalter des Workshops und die Herausgeber der
Schriftenreihe hoffen, mit diesem Teilgebiet der Kinderanasthesie
einen Beitrag zur Weiterbildung des Anasthe- sisten in der
taglichen Praxis zu leisten, aber auch Anasthesisten und Industrie
zu Weiterentwicklungen im technischen und wissenschaftlichen
Bereich anzuregen.
Signaling Pathways in Liver Diseases, 2nd edition focuses on
signaling pathways which are particularly important in liver
diseases. Recent progress brought hepatology to new frontiers. The
increasing frequency of surgery on steatotic and cirrhotic liver
obliges liver surgeons and hepatologists to understand the
molecular mechanisms at play in these situations and how they can
be influenced. Better comprehension of the cellular mechanisms
participating in liver regeneration, hepato-cellular apoptosis and
ischemia/reperfusion inquiry is mirrored by a dramatic increase in
complexity. The number and scope of publications is intimidating
and difficult for busy individuals to extract a coherent framework.
This book will serve as a source of information facilitating the
reading of the literature and the planning of trials. Translational
medicine implies knowledge of the molecular targets for novel
therapeutic strategies. It will furthermore stimulate more research
and lead to better exchange between the laboratory, the clinical
ward and the operation room.
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