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Die Beiträge des vorliegenden Bandes bilden unterschiedliche
Ebenen des Zeitbezugs wissenschaftlicher Weiterbildung ab und geben
aus konzeptioneller und empirischer Perspektive zeitbezogene
Einblicke in ein dynamisch wachsendes Feld. Zeit in der
wissenschaftlichen Weiterbildung gilt als äußerst knappe
Ressource, die häufig schwieriger bereitzustellen ist als
monetäre Ressourcen. Dies gilt für Weiterbildungsnachfragende und
Teilnehmende ebenso wie für Angebotsgestaltung und
Hochschulorganisation.​
Anhand der Ergebnisse von drei empirischen Studien stellen die
Beitragsautoren Heterogenitat, Zielgruppenbezug und
Matchingherausforderungen der wissenschaftlichen Weiterbildung
pointiert und differenziert dar. Der Erfolg wissenschaftlicher
Weiterbildung ist Resultat der richtigen Passung von vier
unterschiedlichen Zielgruppen: den individuellen und
institutionellen Nachfragern (extern) sowie den Hochschulleitungen
und WissenschaftlerInnen (intern). Alle vier Zielgruppen sind noch
einmal je fur sich uberaus heterogen, so dass das Matching der
verschiedenen Gruppen die zentrale Herausforderung fur eine
gelingende Implementierung darstellt.
Die Beitrage dieses Bandes fokussieren das breite Anbieterspektrum
der hessischen Weiterbildung. Sie fragen nach den ministeriellen
Steuerungsformen, uber die die hessische Weiterbildung adressiert
wird, systematisieren Formen, Raume, Akteure und Inhalte der
professionellen (Selbst-)Reflexion und analysieren die
Weiterbildungsbeteiligung der hessischen Bevolkerung. Die
vorliegende Studie ist eine erweiterte Fassung des zweiten
Hessischen Weiterbildungsberichts, den die Herausgeber 2011
vorgelegt haben. "
Die Studie liegt im Spannungsfeld von qualitativer
Erwachsenenbildungs-, Migrations-, Vereins- und
Biographieforschung. Sie versucht, am Fall spanischer Migranten
eine institutionengebundene Vereinsperspektive mit einer
subjektbezogenen Biographieperspektive zu verschranken und dadurch
- ublicherweise - getrennt behandelte Forschungsansatze miteinander
zu verbinden. Methodisch bedient sie sich des Instrumentariums der
teilnehmenden Beobachtung und der biographischen Analyse. Sowohl in
den biographischen Entwurfen von Migranten als auch in ihren
vereinskulturellen Gesellungsformen koennen Prozesse der
Risikobearbeitung, UEbergangsbewaltigung, Biographisierung oder
Padagogisierung rekonstruiert werden, wie sie fur Institutionen und
Biographien einer modernisierten Moderne typisch sind. Der Autor
analysiert in Fallstudien z.B. das Bemuhen um Solidaritat im
Verein, um weibliche Emanzipation und den Umgang mit der
Kollektivgeschichte der Migranten.
Ausbau und Verstetigung einer inklusiven Bildungsinfrastruktur fur
das Lernen Erwachsener sind dezidierte Aufgaben offentlicher
Weiterbildung. Grundversorgung, Zuganglichkeit und
Bildungsgerechtigkeit signalisieren die politisch-gesellschaftliche
Dimension der Aufgabenstellung, ein effizientes Management die
okonomische Dimension. Beide Perspektiven stehen im Zentrum dieses
Bandes, der Klaus Meisel zum 60. Geburtstag gewidmet ist.
Engagierte Beweglichkeit kann in institutioneller Perspektive als
gleichzeitige Fokussierung auf Infrastruktur- und
Angebotsgestaltung fur das Lernen Erwachsener und auf
wirtschaftliche Ressourcenoptimierung und Sparsamkeit gedeutet
werden. In professioneller Perspektive verweist sie auf das
habitualisierte Handeln der verantwortlichen Akteure, die nicht nur
die Gestaltung des Lernens, sondern auch die Gestaltung in und an
der Organisation in Bewegung bringen. "
Wolfgang Seitter untersucht Angebots- und Inhaltsprofil(e)
konfessioneller Erwachsenenbildung in Hessen. Im Zentrum stehen
funf Programmhefte der evangelischen und katholischen
Erwachsenenbildung in kontrastierenden Regionalkontexten. Die
Ergebnisse der Analyse zeigen die Komplexitat, Variationsbreite und
Tiefendimension konfessioneller Bildungsarbeit auf. Sie
dokumentiert sich in einer Vielfalt von Anspracheformaten,
semantischen Feldern, Methoden, Darbietungs- und Erarbeitungsmodi
und spricht den Menschen in spiritueller, kognitiver, emotionaler,
korperlicher und aktionaler Perspektive gleichermassen an. Die
anthropologischen Entsprechungen einer derart lebensbreiten,
lebenslangen und lebenstiefen Bildungsarbeit aussern sich in einer
sinnesbezogenen, biographie- und gemeinschaftsorientierten sowie
eindrucks- und ausdrucksstarken Bildung, die sich in spezifischen
Raum- und Zeitdimensionen manifestiert und die Mensch, Welt und
Gesellschaft in einer doppelten Codierungsperspektive ansprechen
kann.
Harm Kuper Organisationstheoretische Zugange haben in der jungeren
Weiterbildungsf- schung eine Wirkmachtigkeit erreicht, die noch vor
wenigen Jahren allenfalls zu erahnen gewesen ware. Das
Anregungspotential der Organisationstheorien m- det aber keineswegs
in grundlegend veranderte Betrachtungen der Weiterb- dung; vielmehr
fuhrt es zu einer Reformulierung recht bestandiger Themenst- lungen
der Weiterbildungsforschung mit Blick auf veranderte Rahmenbeding-
gen der Weiterbildungspraxis. Die wissenschaftliche Reflexion der
Weiterb- dung bezieht sich zu einem erheblichen Teil auf zwei
drangende praktische Probleme, die bedingt durch den Wandel
gesellschaftlicher Voraussetzungen die Weiterbildung dauerhaft
herausfordern - was bewegt Erwachsene zur Bildun- beteiligung und
welche institutionellen Voraussetzungen sind fur die nachhaltige
Absicherung einer eigenstandigen Praxis der Erwachsenenbildung zu
erfullen? Organisationen sind ein massgebliches Strukturmerkmal
moderner Gese- schaften; die Entstehung von Bildungsbedarf ist in
vielen Fallen ohne Organi- tion ebenso wenig zu verstehen wie die
Entwicklung von Bildungsangeboten. Freilich stehen Organisationen
dabei in unterschiedlichen Relationen zur Weit- bildung.
Bildungsbedarf entsteht im Speziellen mit den besonderen Anforder-
gen, die Organisationen an ihre Mitglieder stellen, und im
Allgemeinen mit dem Leben in einer Gesellschaft, in der die
Kommunikation mit und in Organisat- nen unausweichlich ist.
Organisationen sind Orte hochgradig spezialisierter Kommunikation;
e- sprechend spezialisiert sind die individuellen Voraussetzungen,
die fur die Bet- ligung an organisierter Kommunikation zu erfullen
sind. Historisch gehen die Entstehung moderner Organisationen und
die Entwicklung von Bildungsgangen, die zur Mitgliedschaft in
Organisationen - hauptsachlich im Rahmen beruflicher
Erwerbstatigkeit - berechtigen, Hand in Hand."
Ziel von Beratung ist es, zur Bewaltigung eines Problems zu
befahigen. Es geht darum, das schwierig gewordene Leben wieder
meistern zu lernen. Dies gilt auch fur die Beratung von
Organisationen. Dabei sind aus dem padagogischen Diskurs um
Individualberatung bekannte Fragen neu zu stellen, z.B. inwieweit
Beratung Partei nimmt oder wie sich Beraterrolle, -techniken und
-phasen zueinander verhalten. Zum anderen entstehen aber auch neue,
auf das Verhaltnis von Organisation und Beratung zugeschnittene
Fragen: Wie verlauft organisationsinterne Beratung ohne
professionelle Beratung? Wie verhalten sich Beratungsprozesse auf
individueller, kollektiver und organisationaler Ebene zueinander?
Was haben Beratungsdienste und Beratungsunternehmen gemein und wie
unterscheiden sie sich? Wie wirkt Organisationsberatung und wie
kann sie evaluiert werden? Der Band gibt einen Uberblick uber die
deutschsprachige Forschung zu diesen und anderen Fragen der
Beratung in und von Organisationen."
Die Entwicklung des Lebenslanges Lernens impliziert - so haben
neuere Unt- suchungen gezeigt - zugleich die Entwicklung
lebenslangen Lehrens und somit die Generalisierung und
Professionalisierung eines Lehr- und allgemeiner: V-
mittlerhabitus. Wenn Erwachsene lifelong und lifewide lernen bzw.
lernen s- len, bedeutet das, dass auch lifelong und lifewide
gelehrt wird bzw. werden muss. Die Professionalitat des
Lebenslangen Lernens wie auch Lehrens zielt - sofern auf die
Verbindung einer kontinuierlichen, beobachteten und reflektier- 1
ten Aneignung und Weitergabe von Wissen" in einem breiten
Formenspektrum zwischen Padagogischer Kommunikation und
Selbstbeobachtung bzw. Selb- aufklarung. Institutionell enger
verknupft ist das Lernen mit dem Lehren im Feld der
Erwachsenenbildung/Weiterbildung selber. Dessen von vielfaltigen
Prozessen der Entgrenzung und Restrukturierung begleitete Expansion
setzt einerseits die Durchsetzung des Lebenslangen Lernens voraus
und treibt sie zugleich weiter voran. Andererseits findet sie aber
auch in einem kaum professionalisierten, eher als kulturell zu
bezeichnenden Raum universell praktizierten Lehrens statt, der die
Gesellschaft gewissermassen zum Klassenraum ohne Wande werden
lasst. Dieser kulturelle Hintergrund ist fur die
Erwachsenenbildung/Weiterbildung Ressource und Problem
gleichermassen. Ressource insofern, als auf Lehrkom- tenzen ihrer
Adressaten zuruckgegriffen werden kann; Problem insofern, als -
durch lehrbezogene Prozesse des Vergleichens, des Wettbewerbs und
der K- kurrenz innerhalb des professionalisierten Feldes vermehrt
um sich greifen."
2 auf ihr theoretisches und normatives Potential hin abzuklopfen.
Uns scheint es sinnvoll, die normative Frage nach den
Moeglichkeiten anderer, besserer Bildungswelten nicht direkt
anzugehen, sondern uber einen Umweg, namlich uber die empirische
Erforschung der Pluralitat gegenwartiger, historisch moeglicher
Bildungswelten. Erst deren Rekonstruktion macht den Blick fur
moegliche Zukunfte offen. Die Vielschichtigkeit der Welt ernst zu
nehmen mit der Moeglichkeit, aus den gegebenen Elementen immer neue
Kombinatio nen und Ordnungen herzustellen, ist auch einer
Vorschlage, die Italo Calvino fur das nachste Jahrtausend macht:
"Wer sind wir denn, wer ist denn jeder von uns, wenn nicht eine
Kombination von Erfahrungen, Informationen, Lektu ren und
Phantasien? Jedes Leben ist eine Enzyklopadie, eine Bibliothek, ein
Inventar von Objekten, eine Musterkollektion von Stilen, worin
alles jeder zeit auf jede moegliche Weise neu gemischt und neu
geordnet werden kann" (Calvino 1991, S. 165). 3 2 So bestimmen
Christian Luders und Michael Winkler die Sozialpadagogik als einen
"Thematisierungsansatz fur die individuelle und soziale
Interpretation moeglicher Bil dungsgeschichten" (Luders/Winkler
1992, S. 368). 3 V gl. auch die etwas technischere Rede von der
"Bastelexistenz" des Menschen von Ronald Hitzier und Anne Honer
(1994) aus der Sicht der Individualisierungstheorie. I. Teil:
Theoretisches Programm und Forschungspraxis 15 Erstes Kapitel:
Lebenslanges Lernen - Theorie-und Forschungsprogramm 1.
Lebenslanges Lernen zwischen padagogischem Diskurs,
institutionellem Angebot und individueller Aneignung Seit den
1960er Jahren nimmt der Begriff des lebenslangen Lernens in der
erwachsenen bildnerischen Diskussion eine prominente Stellung ein.
In diesem Sammelband werden die Entwicklung und marktfoermige
Implementierung von Angeboten der wissenschaftlichen Weiterbildung
dargestellt, wie sie im hochschultypenubergreifenden Verbundprojekt
'WM3 Weiterbildung Mittelhessen' im Rahmen des Wettbewerbs
'Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen' umgesetzt wurden.
Dabei werden zentrale Dimensionen wie Bedarfe/Zielgruppen, Angebot,
Personal, Organisation/Kooperation beleuchtet und auch die
konkreten Instrumente der konzeptionell-rechtlichen
Entwicklungsarbeit - wie Regelungen innerhalb der beteiligten
Hochschulen, Konzepte und Handreichungen fur unterschiedliche
Zielgruppen - systematisiert dargestellt.
In diesem Sammelband werden Forschungsergebnisse des
hochschultypenubergreifenden Verbundprojekts 'WM3 Weiterbildung
Mittelhessen' uber zentrale Gelingensfaktoren wissenschaftlicher
Weiterbildung prasentiert und Optimierungspotentiale auf den
verschiedenen didaktischen Ebenen abgeleitet. In der
Gleichzeitigkeit der Ergebnisprasentation erschliesst sich ein
Mehrwert der Erkenntnisproduktion, der thematisch in den Spezifika
der Zielgruppen, in der Qualitatssicherung der Angebote, im Bedarf
an hochschulischer Professionalitatsentwicklung sowie im Matching
aller Zielgruppen und didaktischen Ebenen durch Kooperation und
Kommunikation gebundelt werden kann.
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