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Dieses Buch hat sowohl einen soliden Rumpf als auch beschwingte
Flugel. Gesicher- tes klinisches Wissen ist mit letzten
wissenschaftlichen Erkenntnissen zu einer ausser- ordentlich
anregenden Lekture fur den Kinderarzt sowohl als auch fur den
Urologen, den Radiologen und den Mikrobiologen gemischt. Das Buch
gibt praktische, klini- sche Information, bringt uns in die
Werkstatt des Wissenschaftlers und ladt ein zum Nachdenken.
Infektionen der Niere und des Harntrakts gehoeren zu den haufigsten
bakteriellen Erkrankungen in Gesellschaften mit hohem Stand der
Koerperhygiene. Die Pyelone- phritis im breitesten Wortsinn wurde,
nachdem sie wahrend der ersten Dekaden die- ses Jahrhunderts nur
wenig wissenschaftliche Beachtung fand, in letzter Zeit ein blu-
hendes und bedeutendes Forschungsfeld. Der Grunde hierfur sind
viele; zum Beispiel sind die Kosten, welche der Gesellschaft und
dem einzelnen Kranken durch diese Krankheit entstehen, erheblich;
die Auswirkungen der Krankheit koennen das Wohl- befinden des
Betroffenen uber Jahrzehnte beeintrachtigen und sich sogar gegen
die Kinder erkrankter Mutter wenden. Hieruber hinaus mussen wir
eingehender untersu- chen, ob einige Probleme bakterieller
Infektionen von Nieren und Harnwegen, denen wir in unserer
taglichen Arbeit gegenuberstehen, iatrogen sind; setzen wir
beispiels- weise Antibiotika und Operationen in der richtigen Weise
ein? Ein anderer Grund fur das Interesse an der Forschung besteht
einfach darin, dass es sich um eine faszinieren- de Krankheit
handelt, bei der die Pathogenese sowohl der Infektion selbst als
auch ei- nes Nierenschadens ein Ratsel bleibt.
Begriissung und Einfuhrung G. Gasser; Wien Meine Damen, meine
Herren Wir sind der heutigen Einladung zu einem Rundtischgesprach
uber Urol gefolgt, und ich mochte Sie aUe recht herzlich willkommen
heissen. Es erscheint mir angebracht, dass wir heute bei der
Begrussung einmal den umge kehrten Weg einschlagen, und als
Eingeladene die Einladenden - namlich Herrn Hoyer und seine
Mitarbeiter - zuerst begrussen, weil die Anregung zu diesem Rund
tischgesprach - das schon langst hatte stattfinden mussen -
eigentlich von uns aus gegangen ist. In wirklich selbstloser Weise
hat die Firma Hoyer GmbH & Co. - insbesondere Herr Ziemer - uns
bisher bei der Gestaltung, der Organisation und der Finanzierung
der Harnsteinsymposien Bonn - Wien unterstutzt und dadurch die
ersten Voraus setzungen fur die Durchfuhrung der Symposien
geschaffen. In aU den Z4UUckliegenden Jahren bis heute ist aber von
seiten der Firma Hoyer oder von Herrn Ziemer nie der Versuch
gemacht worden, die Symposien in ihrem Inhalt zu beeinflussen oder
Vortrage und Diskussionen mit dem Ziel der Werbung fur die eigenen
Praparate einzuschleusen. Auch dieses. Rundtischgesprach ist nicht
auf Verlangen der Firma Hoyer zustan degekommen. Es wurde vielmehr
von mir bei Gelegenheit des Deutschen Urologen kongresses im
vergangenen Jahr in Essen angeregt. Ich hoffe nun, dass dieses
Gesprach fur aUe Beteiligten neue Erkenntnisse auf dem Sektor der
so schwierig zu beurteilenden medikamentosen Therapie des Harn
steinleidens bringen wird. In diesem Sinne durfen wir jetzt Herrn
Ziemer bitten, uns einen Uberblick uber das Praparat Urol zu
geben."
Nach Einfiihrung einer neuen diagnostischen Methode in die Klinik
kann hiiufig erst nach vielen Jahren Uber die Wertigkeit des
Verfahrens geurteilt werden. Dies trifft in hohem Ma e fUr die
perkutane Nierenbiopsie zu Anderungen der Punktionstechnik und die
VerOffentlichung von Einzelergebnissen und Komplikationen haben die
Indikationsstellung wesentlich beeinflu t. In der vorliegenden
Abhandlung soll die Stellung der Nierenbiopsie bei der Dia- gnostik
von Nieren-und Hochdruckkrankheiten nach fast 25-jiihriger
Erfahrung dar- gestellt werden. Zur Uberpriifung dieser
diagnostischen Methode war eine moglichst vollstiindige
Literaturiibersicht sowie die Auswertung eigener Ergebnisse
erforderlich. Umfangreiche praktische Hinweise sollen der
Verbesserung der Technik sowie der Erkennung, Beurteilung und
Therapie moglicher Komplikationen dienen. Die Auswertung der
eigenen Ergebnisse gibt Hinweise auf den Wert und die Grenzen der
diagnostischen Nierenbiopsie und erleichtert somit die Indikations-
stellung. FUr ihre Grundlage dieser Arbeit ist meine
Habilitationsschrift von 1976 gewesen. UnterstUtzung und Beratung
bin ich Herrn Prof. Dr. fl. J. l)engler und Herrn Prof. Dr. W.
Vahlensieck zu Dank verpflichtet. Mein Dank gilt ferner Frau Dr. G.
Tfilden- brandt fUr die statistische Aufbereitung der umfangreichen
Daten. Der Uberwiegende Anteil der Nierengewebszylinder wurde
dankenswerterweise von Herrn Prof. Dr. A. Bohle beurteilt. Bonn,
Juni 1979 U. Frotscher VII INHALT V Zweck und Ziel der Sammlung
..... . VI Vorwort ............... . Historie der Nierenbiopsie ...
1.
2 gestellt, und muss man wohl fur ganz Europa kalkulieren, wobei
die Erkrankungs haufigkeit bei Frauen etwa bei der Halfte, d. h.
also bei etwa 7%, anzusetzen ist. Das sind m. E. auch
gesundheitspolitisch beeindruckende Zahlen, die einerseits Anlass
zu weiteren Querschnittserhebungen sein sollten, zum anderen aber
auch absolut die Bemuhungen verschiedener Arbeitsgruppen um ein
Screening mittels Untersuchung der Kristallurie zur Eruierung
potentieller Steinbildner rechtfertigen. Tab. 1: Ausschlaggebende
Faktoren rur die Therapie und Metaphylaxe von Harnsteinen I.
Steingrosse und Steinlokalisation 11. Steinzusammensetzung 111.
Pathogenese l. Harnabflussstorung a) Angeborene oder erworbene
Engen b) Funktionelle Storungen 2. Disponierende
Urin-pH-Veranderungen 3. Disponierende Urinkonzentrationen 4.
Verminderung von Inhibitoren der Steinbildung 5. Disponierende
Ausscheidung lithogener Substanzen Diese Haufigkeit des
Harnsteinleidens induziert, dass wir uns auf zukunftigen Symposien
auch wieder mehr mit den Problemen einer optimalen Harnsteinaustrei
bung sowie der instrumentellen und operativen Harnsteinsanierung
beschaftigen mussen. Es ist im Auge zu behalten, dass dies - wie in
der Tabelle dargestellt - nach wie vor der erste Faktor
ausschlaggebender Faktoren fur die Therapie und Metaphy laxe von
Harnsteinen ist. Neue Erkenntnisse zur Urodynamik und neue
Praparate zur Steinaustreibung mussen gesichert und Allgemeingut
werden, wie etwa die Tat sache, dass man statt mit kompliziertem
Behandlungsschema zur Steinaustreibung auch mit der alleinigen
Anwendung von 3 x taglich 2 Kapseln Urol in uber 80% der Falle
Harnleitersteine zum Abgang bringen kann. Verbessertes Gerat wie
die Steffens Schlaufenschlinge muss ebenso gelaufig sein wie der
derzeitige Stand der Bemuhungen um die Zertrummerung der Harnsteine
durch Ultraschall ohne Korperberuhrung ."
Grundlegende physiologische Untersuchungen uber die
Ischamietoleranz der Niere fuhrten in Zusammenarbeit mit dem
Radiologischen Institut zu einer neuen Methode der insitu
Nierenkonservierung. Nach ausgedehnten Tierversuchen fand das Ver-
fahren Eingang in die Klinik und eroberte sich in Kurze einen
festen Platz im Gesamt- spektrum der verschiedenen lokalen
Konservierungsmethoden. Die konservative Nierenchirurgie erhielt
durch die Anwendung der Ballonokklusion mit kontrollierter
Kalteperfusion eine neue Dimension. Der breitgefacherte Anwen-
dungsbereich reicht von den Steinerkrankungen uber die
doppelseitige Tumorbildung bis zu den komplizierten plastischen
Korrekturen am Kelchsystem. Die enge Korrelation zwischen
Ischamiedauer und drohendem Funktionsverlust setzte bisher dem
Eingriff am Nierenparenchym naturliche Grenzen. Der unter Zeit- not
stehende 0perateur war gezwungen, zwischen sorgfaltiger Technik und
irrever- sibler Parenchymschadigung einen zweifelhaften Kompromiss
zu schliessen. Die risiko- lose Verlangerung der Ischamiedauer ist
mit einer der wesentlichen Vorteile dieses Verfahrens. Bei einer
minimalen Komplikationsquote beweisen die differenzierten
postoperativen Funktionsprufungen die schnelle Erholungsfahigkeit
des Parenchyms bis zu den ursprunglichen Ausgangswerten. Die
moderne konservative Nierenchirurgie stellt an den Operateur nicht
nur hohe technische Anforderungen, sie erfordert auch Kenntnisse
auf dem Gebiet der Nieren- physiologie sowie Bereitschaft und
Moeglichkeit der interdisziplinaren Zusammenarbeit mit Radiologen
und Nuklearmedizinern. . Der operativ tatige Urologe findet in der
vorliegenden Monographie einen um- fassenden UEberblick und eine
detaillierte Beschreibung samtlicher aus der modernen
Nierenchirurgie nicht mehr weg zu denkenden
Konservierungsverfahren.
Das Problem kurzgefaBter Lehr- und Tasmenblicher eines Fachgebietes
liegt in der Stoffauswahl. Dabei besteht die Hauptgefahr darin,
groBe Dbersichtwerke proportional zu ver- kleinern in der Hoffnung,
dann eine didaktism anspremende Darstellung zu erhalten. Dies
gelingt in aller Regel nicht. Der Autor dieses UTB-Taschenbuches
ist der gesmilderten Gefahr auch ausgezeichnet entgangen, insofern
als er eindeu- tige Akzente gesetzt und sein Buch aum so
strukturiert hat, wie es die Bedlirfnisse der Praxis verlangen.
Entspremend dem banalen aber nun einmal zutreffenden Satz, daB
haufige Krankheiten haufig sind, hat er die Glomerulonephritiden
und die intestitiellen Nephritiden besonders ausflihrlich dar-
gestellt. Andererseits ist das gesamte Krankheitsmuster ne-
phrologischer Erkrankungen in einer knapp kommentierten Systematik
der Nierenerkrankung" dargestellt, so daB der Dberblick liber das
Fach nicht verloren geht. Aus ihr werden auch die mannigfachen
Verknlipfungen der Nephrologie zu anderen Teilgebieten der inneren
Medizin und anderer Diszi- pline ersimtlich. Besonderer Wert ist
auf Auswahl, Temnik und Bewertung nephrologischer
Untersuchungsmethoden gelegt, wobei konse- quent der Weg yom
Symptom zur zugrunde liegenden Erkran- kung beschritten wird. Die
ausfiihrlime Darstellung der chronischen Niereninsuf- fizienz ist
nicht nur aus den langjahrigen Erfahrungen des Au- tors in der
Haemodialysebehandlung verstandlich, sie ist auch sachlim
gerechtfertigt, da heute immer mehr Krzte zahlreicher Disziplinen
mit entsprechenden Patienten befaBt werden. Die Diktion des Buches
ersmeint mir erfreulim prazise, ein- deutig in ihrer Stellungnahme
und didaktisch engagiert. Der Bezug zur Praxis ist allenthalben
gewahrt, ohne daB die Wis- senschaftlimkeit der Darstellung
darunter litte. 1ch wlinsche diesem Tasmenbuch eine weite
Verbreitung.
Morphologisch zeigten die Daunomycin-Nephrose und die
Antinierenserum-Nephritis unterschied liche Reaktionsmuster: 1) die
Veranderungen waren bei der DMS erheb lich schwerer und diffus
ausgebildet, 2) entzundliche Veranderungen ( leukozytare,
monozytare und lymphozytare Infiltrationen fehlten bei der DMS, 3)
die Basalmembranen waren bei der DMS im ganzen verdickt mit
zusatzlichen spindeI formigen Auftreibungen, die ANS ging nur mit
lokal verdickter Basalmembran einher, 4) Podozyten wiesen bei der
DMS vermehrte Zelleinschlusse und Vakuolen auf, Fusschen fortsatze
verschwanden, die Zellen bildeten einen tuchartigen Belag auf dem
Kapillar konvolut gegenuber 11 nur 11 fokalen Veran derungen mit
unregelmassig gerippt gestalteter Zelloberflache und vereinzelt von
dem Kapillar konvolut abgehobenen Fusschenfortsatzen bei der ANS,
5) proliferative Veranderungen traten hingegen bei der DMS in den
Hintergrund. Stoffwechselversuche Utilisation von Fettsauren durch
Nierenrinden schnitte ( Daunomycin-Nephrose ) Inkubiert man
Nierenrindenschnitte von gesunden und an Daunomycin-Nephrose
erkrankter Ratten in Fettsauren ( Abb. 14 ), die unter
physiologischen Bedingungen als bevorzugte Energiequelle dienen (
Nieth und Schollmeyer 1966, Weidemann und Krebs 1969 ), so findet
sich gegenuber der endogenen Atmung - 4- ohne zugesetztes Substrat
ei n Anstieg im Sau erstoffverbrauch mit allen getesteten Sauren.
Die Erkrankung hatte jedoch keinen Einfluss auf den
Sauerstoffverbrauch. Die 14COz-Freisetzung der 14 - markierten
Fettsauren als Indikator. c1 fur die vollstandige Ver br ennung der
j ewei l i gen Fettsaure zeigt e bei Nierenrindenschnitten ge
sunder und kranker Tiere keine statistisch sig nifikanten, unt
erschiedlichen Werte."
XII Be ung und Einflihrung G. Gasser (Wien): Sehr verehrte Damen
und Herren! Ich darf Sie herzlich im Namen meines Freundes
Vahlensieck und in meinem eigenen Namen willkommen he en. Es ist
uns eine besondere Freude, da in Vertretung seiner Spektabilitiit,
der Prodekan der Medizinischen Fakultiit Wien, Herr Professor
Mayerhofer, unser Symposium eroffnen wird. V. Mayerhofer (Wien):
Meine Herren Priisidenten, sehr verehrte Damen und Herren. Ich darf
Ihnen die GrU e und besten WUnsche der Wiener Medizinischen
Fakultiit Uberbringen und auch selbstverstiindlich die personlichen
WUnsche des leider verreisten Dekans. den zu vertreten, ich
heute-hier die Ehre habe. Als Anaesthesiologe bin ich ja sehr
hiiufig in direktem Kontakt mit Urologen - Gott sei Dank nicht als
steinleidender Patient - aber zumindest am anderen Ende des
Operationstisches und sehe daher die Probleme, mit denen Sie
tagtiiglich konfrontiert sind, aus niichster Niihe. Auch mir ist es
eine sehr gro e Freude, feststellen zu konnen, da Vortragende aus 7
Liindern und Symposiumsteilnehmer aus ebenso vielen Liindern hier
vereint sind. Ich habe gehort, da dies schon das V. der abwechselnd
in Bonn und Wien stattfindenden Symposien ist. Die gro e Zahl von
Vortriigen ist auch sehr beein druckend. Allerdings sind auch viele
kurze Referate darunter. Ich wUrde fast sagen, da der Versuch
gemacht zu werden scheint, mit vielen kleinen Mosaiksteinchen den
vielen kleinen Steinchen an den Leib zu rUcken, die Ihre so
steinreichen Pa tienten mit sich herumtragen."
Unter den Tumoren des Urogenitalsystems koennen das
Prostata-Karzinom, das Prostata-Adenom und hypernephroide
Nierenkarzinom als hormonabhangig be- zeichnet werden. Aus Grunden
der Vollstandigkeit musste noch das Aldosteron- produzierende
Nebennierenrinden-Adenom dazugezahlt werden, das aber nicht
Gegenstand dieser Arbeit ist. Geschwulste der Samenblasen, der
Hoden, der Neben- hoden und des Penis, also Organen mit
hormonsensiblem Muttergewebe, sind hormonresistent. Mit dem
Wachstumsabschluss dieser Urogenitalorgane erlischt ihre
Hormonabhangigkeit. In der konservativen Therapie der
Urogenitaltumoren wird ihre Hormonab- hangigkeit genutzt.
Wegweisend waren Autoren wie Lau1tois, Wugmeister, Huggins, Bloom
und Geller. Fur die heutige Behandlung stehen nebenwirkungsarme
Depot- praparate der Sexualsteroide zur Verfugung. Aus der Palette
der angebotenen Medikamente gilt es in einem pratherapeutischem
Screening die wirksamsten her- auszufinden. Die Arbeit, uber die
nachstehend berichtet wird, wurde stets unterstutzt von Herrn Prof.
R. Hohenfellner, dem ich dafur danken moechte. Fur ihre langjahrige
enge Zusammenarbeit gilt mein Dank auch Herrn Prof. F. Orestano und
Fraulein H. Kuhlmann. Die Sehering AG, Berlin stellte die Mehrzahl
der untersuchten Sexualsteroide zur Verfugung. Die Helmut Horten
Stiftung hat diese Arbeit als Sponsor gefoerdert. Mainz, Januar
1976 Jens E. Altwein VII INHALT Zweck und Ziel der Sammlung V
Vorwort. . . . VI I. Einfuhrung . 1 1.1 Hormonsensible Tumoren 1
1.2 Hormonresistente Tumoren. 1 1. 3 U ngezielte Hormontherapie . 2
2. Wirkung einer Hormonose auf hormonsensible Tumoren des Urogenit-
systems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 2.1.
Das Prostata-Karzinom . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 2.1.1
Hormonsensibilitat und -resistenz des Prostata-Karzinoms 3 2.2 Das
Prostata-Adenom . . . . . . . . . . . . . . . 4 2.2.1 Die
Hormonabhangigkeit des Prostata-Adenoms 5 2.3 Das Hypernephrom. . .
. . . . . . . . . . . . 5.
GroBere Erfahrungsberichte iiber zytologische Untersuchungen an der
Pros- tata lagen bis zum Jahre 1970 in Deutschland noch nicht vor.
Es war deshalb naheliegend, die in Schweden bereits vor 10 Jahren
von Franzen eingefUhrte transrektale Feinnadelbiopsie auf ihre
klinische Anwendbarkeit zu iiberpriifen. Dber einen Zeitraum von
41/2 Jahren konnte an Hand eines umfangreichen Krankengutes gezeigt
werden, daB die in Deutschland neue Methode der trans- rektalen
Feinnadelbiopsie in ihrer Treffsicherheit der Stanzbiopsie
mindestens ebenbiirtig ist. Besondere Beachtung findet in der
vorliegenden Arbeit der zytologisch fest- stell bare
Differenzierungsgrad des Prostatakarzinoms und seine Bedeutung fiir
den klinischen Verlauf der Erkrankung. RegelmiWige zytologische
Kontroll- untersuchungen hormonbehandelter Prostatakarzinomtrager
lassen typische morphologische Veranderungen erkennen, deren AuBmaB
Riickschliisse auf den therapeutischen Hormoneffekt zulaBt. Dieser
wurde dem klinischen Verlauf, d. h. den verschiedenen klinischen
Befundanderungen unter der antiandrogenen Behandlung vergleichend
gegeniibergestellt. Fiir die Unterstiitzung bei der DurchfUhrung
vorliegender Arbeit mochte ich vor allem meinen Doktoranden Herrn
Jocham und Fraulein Jostarndt herzlich danken. Herrn Professor
Rabes (Patholog. Institut der Universitat Miinchen, Direktor Prof.
Dr. Max Eder) danke ich fUr die wertvolle Zusammenarbeit bei der
DurchfUhrung der autoradiographischen Untersuchungen. Die Arbeit
entstand an der Ural. Klinik und Poliklinik der Universitatsklinik
Miinchen, Direktor Prof. Dr. E. Schmiedt.
Bei metabolisch-aktiver Konkrementbildung der Nieren
(Hypercalciurie und Harnsaure- lithiasis) finden sich im Vergleich
zu klinisch Gesunden eine Reihe von diskreten Unterschie- den
beziiglich der renalen Saureelimination. Unter allopurinolbedingter
Harnsauresuppression sieht man einen Abfall der Titrationsaziditat,
und bei Hypercalciurie findet sich deutlich ver- mindertes
Urinzitrat. Bei primarem Hyperparathyreoidismus sind diese Symptome
starker ausgepragt, wiihrend Patienten mit Harnsaurelithiasis
offenbar anderen Gesetzmiilligkeiten unterliegen, die vorwiegend
iiber den Kohlenhydrat-und Fettstoffwechsel der meist adiposen
Patienten gesteuert werden. Literatur 1. Elliot, J. S. und M. E.
Ribeiro, Invest. Urol. 10, 102-106 (1972). - 2. Schwille, P. O. und
U. Jiigelt, Urologe A 11, 185-189 (1972). Anschrift des V
erfassers: Dr. P. O. Schwille Chirurgische Klinik und Abteilung
Urologie, Hormon-und Mineralstofflaboratorium der Universitat
Erlangen-Niirnberg 852 Erlangen, Maximiliansplatz C. F. Rothauge u.
S. F. Grebe, Nierendurchblutung und Harnsteingenese 127 14.
Lehrstuhl und Abt. f Urologie der Universitiit Giej3en
Nierendurchblutung und Harnsteingenese C. F. Rothauge und S. F.
Grebe Mit 4 Abbildungen und 8 Tabellen Seit den klinischen
Untersuchungen von Boshamer und den Tierexperimenten von F. E. Koch
gilt die Durchblutungsstorung der Niere als wesentliches Merkrnal
einer Steinentstehungskrise. Bekanntlich kann man aus den
Ergebnissen der kon- ventionellen Clearanceuntersuchungen gewisse
Rtickschltisse auf die Nierendurch- blutung ziehen. Ich mochte
deshalb zuniichst Ergebnisse seitengetrennter Clearance-
untersuchungen bei Patienten mit einseitiger Urolithiasis
mitteilen. Methodik und Durchflihrung seitengetrennter
Clearanceuntersuchungen kann in diesem Kreis als bekannt
vorausgesetzt werden. Zur Methodik mochte ich nur so viel sagen,
daB wir die PAH-und Inulin-Clearance im sog. stady state bestimmen.
The evolution of the classification of neoplasms of the urinary
passages has changed greatly since Friedman and Ash published the
first series AFIP fascicle on the urinary bladder in 1959. In their
classification, there were four variants of urothelial neoplasia,
some adenomas, adenocarcinoma, and smooth muscle and lymphoid
tumors. Today the classification continues to accrue entities based
upon morphology, immunophenotype, and compelling clinical
associations. The classification of renal cell carcinomas has
undergone a profound transformation, with the emergence of many new
entities, often with characteristic genetic alterations, with
significant implications for prognosis and treatment. This
comprehensive, detailed, and highly illustrated fascicle is a
remarkable resource to surgical pathologists and other specialists
who treat patients with tumors of these sites.
Harnstauungsnieren sind die Folge zahlreicher urologischer
Krankheitsbilder mit AbfluGstorungen. Ihre Funktion, die Zeitspanne
bis zur Entwicklung einer funktionslosen Wassersackniere, bzw. ihre
Erholungsfahigkeit, interessieren seit langem den klinisch und
praktisch tatigen Urologen. 1m internationalen Schrifttum liegen
zahlreiche Veroffentlichungen iiber diese Probleme vor.
Quantitative funktionelle Verlaufsstudien der Harnstauungsnieren
mit kom- pletter Ureterblockade waren bisher nur tierexperimentell
mit erheblichem in- strumentellen Aufwand durchfiihrbar. Die von
OBERHAGSEN entwickelte seitengetrennte Bestimmungsmethode des
effektiven Nierenplasmastroms mit Radioisotopen ermoglichte
erstmals derartige funktionelle und rontgenologische
Vergleichsuntersuchungen in der Klinik. Zu- dem wurden die akuten
und chronischen pathophysiologischen Veranderungen, insbesondere
der Nierendurchblutung bei Harnstauung, tierexperimentell gepriift.
Den pathophysiologischen Aspekten wurde eine eingehende Schilderung
normal physiologischer Vorgange in der Niere sowie der klinischen
Diagnostik bei Harn- stauungsnieren vorangestellt. Die vorliegende
Monographie vermittelt somit einen Oberblick iiber Patho-
physiologie, Diagnostik und Klinik der Harnstauungsniere. Mit der
unter dem Titel "Fortschritte der Urologie und Nephrologie" heraus-
gegebenen Schriftenreihe hat Professor V AHLENSIECK die
Voraussetzung ge- schaffen, interessante Probleme der urologischen
und nephrologischen Grund- lagenforschung einem groGeren Leserkreis
zuganglich zu machen. In diesem Sinne wiinsche ich der Monographie
eine gute Aufnahme und weite Verbreitung.
Operationen an den abfuhrenden Harnwegen, insbesondere am Pyelon
und Ureter, sind haufig geworden. Um so wichtiger ist die Kenntnis
der Pathophysiologie des Harnabflusses zur Beurteilung der
Indikation zur Operation und der Operationserfolge. Dies gilt nicht
nur fur die verschiedenen Ersatzplastiken, sondern auch fur die
transplantierte Niere, die in dieser Richtung noch kaum untersucht
ist. Hier eine systematische Grundlage fur vergleich- bare
Untersuchungen geschaffen zu haben, ist das Verdienst des
vorliegenden Beitrages von Herrn RUTISHAUSER. Obwohl der
Allgemeinchirurg diese Funktionsdiagnostik gerne dem Facharzt
uberlaBt, bleibt er doch an der grundsatzlichen Problematik
interessiert und ist fur gute Orientierung dankbar. Das vorliegende
Werk erfiillt in glucklicher Weise zwei Aufgaben, namlich einer-
seits diejenige der genauen Instruktion des Facharztes und
andererseits eine zusammenfas- sen de Darstellung der
Grundprinzipien fur den Allgemeinchirurgen. Dem Buch darf ich guten
Erfolg und dem Autor aufbauende Kritik und Anregungen wunschen.
Fruhjahr 1970 M. ALL GOWER VORWORT Die urologische Diagnostik
verfiigt zur Beurteilug der oberen Harnwege iiber eine Reihe
bewahrter Methoden der Rontgenkontrastdarstellung. Mit ihrer Hilfe
lassen sich Erkrankungen, die mit morphologischen Veranderungen am
Hohlraum- system einhergehen, zuverlassig erkennen. Fiir die
Erfassung funktioneller Symp- tome sind diese "klassischen"
Verfahren indessen weniger geeignet. Mit Ausnahme der
Rontgenkinematographie, deren Anwendung aber ebenfalls Grenzen
gesetzt sind, konnen sie zur ErschlieBung der immer noch
ungeniigend geklarten Physiologie und Pathophysiologie von Pyelon
und Ureter kaum mehr als Hinweise beitragen. Mehr AufschluB ist von
der kontinuierlichen manometrischen Beobachtung der
Harnwegsperistaltik zu erwarten.
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