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Mit der Einfuhrung der nichtionischen Rontgenkontrastmittel hat ein
mehrere Jahrzehnte wahrender Prozess der pharmakologischen
Entwicklung zum Erfolg gefuhrt. In dem vorliegenden Buch werden die
Ruckwirkungen von Rontgenkontrastmitteln auf die Gefasswand, auf
Herz, Kreislauf und Lungenstrombahn, Nieren- und
Schilddrusenfunktion sowie ihre Toxikologie und Pharmakologie
ubersichtlich dargestellt. Weitere Beitrage befassen sich mit der
klinischen Wertigkeit der Rontgenkontrastmittel im Rahmen der
Angiographie und Computertomographie sowie mit den nichtvaskularen
Applikationen. Die hohe Sicherheit nichtionischer
Rontgenkontrastmittel bei Arthrographie, Sialographie,
Pankreatikographie und indirekter Lymphographie wird belegt. Ein
besonderer Abschnitt ist medikolegalen Fragen im Zusammenhang mit
der Patientenaufklarung gewidmet. Forschungsergebnisse der letzten
Jahre zur Kontrastmittelvertraglichkeit und zur Vermeidung von
Kontrastmittelnebenwirkungen schliessen das Buch ab.
Einleitung durch den Entdecker des Calcitonin D.H.Copp mit der
'calcitonin story'. A-bersichtsreferate und neue For-
schungsergebnisse }ber normales undgest]rtes Skelettwachs- tum,
osteologische Aspekte der Endoprothetik, Kortikoid- effekte am
Bewegungsapparat und aktuelle Fragen der Osteolo- gie, unter
besonderer Betonung des interdisziplin{ren Cha- rakters der
Osteologie.
Die Sonographie gehort zu den Routinemethoden der
Schilddrusendiagnostik. Das vorliegende Buch vermittelt knapp und
systematisch die Grundlagen der Interpretation sonomorphologischer
Schilddrusenveranderungen. Dabei beschrankt es sich nicht auf die
Beschreibung von Sonogrammen, sondern stellt auch den Zusammenhang
zur Histopathologie her und entwickelt darauf aufbauend einen
Schlussel zur Interpretation der nodalen Nuklidanreicherung. Die
Abhandlung der szintigraphischen Erscheinungsformen sonographisch
abgrenzbarer Schilddrusenknoten zeigt, dass vielfach allein durch
Sonogramm und Szintigramm eine definitive Diagnose moglich ist.
Arzte und Facharzte finden in diesem Buch uber das aktuelle
Basiswissen hinaus eine wichtige Hilfe fur die Bewaltigung
differentialdiagnostischer Probleme.
Die Szintigraphie mit 111-Indium markierten Thrombozyten ist eine
funktionelle Methode, die die Thrombogenitat von
Gefasswandveranderungen misst und somit eine Aussage uber das
Embolierisiko erlaubt. In diesem Buch werden die Technik und die
Indikationen dieser neuen Methode in der Angiologie, Kardiologie,
Pharmakolgie und in der Neurologie geschildert. Die Ergebnisse der
Karotis-Szintigraphie bei 179 Schlaganfallpatienten werden
vorgestellt und mit den herkommlichen Untersuchungsverfahren
verglichen, wobei deutlich wird, dass die Plattchenszintigraphie in
der Lage ist, Gefassstrukturen mit einem hohem Embolierisiko
nachzuweisen."
Das Skelettsystem ist eine der hiiufigsten Lokalisationen fUr
Fernmetastasen maligner Tumoren. Zwar ist das Auftreten von
Knochenmetastasen bei den verschiedenen Organtumoren als
ungiinstiger prognostischer Faktor anzusehen, da es eine
hiimatogene Tumoraussaat bedeutet, jahrelange Verliiufe sind jedoch
insbesondere bei Mammakarzinom- und Prostatakarzi- nompatienten
nicht selten. Eine friihzeitige Diagnose und Therapie kann dem
Patien- ten die erwiinschte Lebensqualitiit erhalten und
Komplikatio- nen der Knochenmetastasierung wie pathologische
Frakturen und neurologische Ausfallserscheinungen verhindern. Ande-
rerseits kann eine Verwechslung ossiirer Metastasen mit Norm-
varianten, traumatischen, entziindlichen oder degenerativen
Veriinderungen katastrophale Auswirkungen haben. Ais un-
verzichtbare Voraussetzung fUr eine rechtzeitige und adiiquate
Therapie ossiirer Liisionen bei Tumorpatienten ist somit die exakte
diagnostische Abkliirung anzusehen, die hiiufig den Ein- satz
mehrerer radiologischer Untersuchungsmethoden erfor- dert. Die
rasche Entwicklung und weite Verbreitung neuerer bildgebender
Verfahren sollte jedoch nicht dazu fUhren, primiir eine aufwendige
apparative Diagnostik zu betreiben, sondern dazu, die verschiedenen
Methoden unter patientenbezogenen Gesichtspunkten individuell, auch
im Hinblick auf eine sinn- volle Relation zwischen
Kostenintensitiit und dem zu erwarten- den Nutzen einzusetzen.
Die Hodentumoren gehoeren zu den bestbehandelbaren Tumoren des
Erwachsenen uberhaupt. Bei optimalem therapeutischem Vorgehen
werden 95 % aller Patienten geheilt. Das Buch beschreibt neben den
experimentellen Grundlagen der Chemotherapie und der Biologie von
Hodentumoren die Diagnostik einschliesslich Tumormarkerbestimmung,
die aktuellen Therapiestrategien in allen Stadien des
seminomatoesen und nichtseminomatoesen Hodenkarzinoms im Sinne
einer stadienorientierten und prognoseorientierten,
standardisierten Therapie, die den Patienten die optimale
Heilungschance bei moeglichst minimalen Nebenwirkungen bietet. Nur
durch die gemeinsame Abstimmung des therapeutischen Vorgehens
zwischen internistischen Onkologen und Strahlentherapeuten ist eine
optimale Hodentumor-Behandlung moeglich. Das Buch ermoeglicht dem
praktisch tatigen Onkologen und dem Kliniker einen schnellen
Informationszugriff zu allen Fragen und Problemen, die in
Zusammenhang mit der Durchfuhrung der Tumortherapie auftreten
koennen.
Das vorliegende Buch behandelt das Ferment Hyaluronidase und dessen
Wirkung in der Behandlung maligner Erkrankungen. Es enthAlt
auAerdem eine Beschreibung der Substanz, der biochemischen
Grundlagen, des experimentellen Hintergrundes und der klinischen
Anwendung, mit besonderer BerA1/4cksichtigung der aufgrund einer
rezenten klinischen Beobachtung neuerdings in PrA1/4fung
befindlichen Anwendung bei malignen Erkrankungen. Die
Untersuchungsergebnisse unterstA1/4tzen die Annahme, daA
Hyaluronidase die Wirkung der zytostatischen Chemotherapie bei
malignen Erkrankungen intensivieren kann und zudem auch eine
MAglichkeit darstellen kAnnte, eine bestehende Chemoresistenz zu
durchbrechen.
In den letzten 20 lahren hat sich ein grundlegender Wandel in den
Erkenntnissen fiber die Therapiemethoden von Rektal- und
Analkarzinomen vollzogen. Der Wissensstand fiber die
Entstehungsgeschichte und das pathologische Ver- halten dieser
Tumoren ist erheblich groBer geworden. Gleichzeitig hat die
Strahlentherapie einen wesentlichen Stel- lenwert bei der
Behandlung dieser Tumorarten erlangt. In der vorliegenden
Abhandlung faBt Werner Dobrowsky unter Verwendung von Daten aus der
Fachliteratur und aus seiner eigenen Erfahrung die jfingsten
Entwicklungen der Strahlentherapiemethoden zusammen, die in
Verbindung mit einem chirurgischen Eingriff oder al1ein eingesetzt
werden. Er zeigt auf, daB wir uns an einem Wendepunkt in der Be-
handlungsstrategie von Rektal- und Analkarzinomen be- finden. In
den Kapiteln, die sich mit dem Rektalkarzinom befassen, untersucht
Dobrowsky die allgemeinen Merkmale der Krank- he it und das Problem
der Friiherkennung, bevor er sich mit der Lokalisierung der
Strahlentherapie als unterstiitzende Therapie nach einem
chirurgischen Eingriff oder als Allein- therapie befaBt. Er weist
auf die Vorteile hin, die eine praope- rative Strahlenbehandlung in
den meisten Fallen biete- nicht nur durch die Erhohung der lokalen
Tumorkontrolle, sondern auch durch die Aufrechterhaltung der
Analfunktion beim Patienten. Der Autor macht aber deutlich, wie
not- wen dig gerade in diesem Zusammenhang ein Klima des Ver-
trauens zwischen Chirurgen und Strahlentherapeuten ist.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen fiihren heute in den industrialisier-
ten Liindern die Liste der Todesursachen an; etwa 54% aller
Todesfiille sind darauf zuriickzufUhren. An der Spitze steht meist
ein durch eine stenosierende Koronarsklerose verursachter Herz-
infarkt. Da der weitere Verlauf der koronaren Herzkrankheiten im
we- sentlichen von der Herzinsuffizienz und dem AusmaB der Stenose
im Koronarsystem beeinfluBt wird, ist es von groBer Wichtigkeit,
die Restleistung des Herzens nach einem Herzinfarkt abzuschiitzen
und das AusmaB der betroffenen GefiiBe zu kennen. Besondere
Bedeutung kommt dabei der Bestimmung der Ven- trikelfunktion zu, da
diese als bestimmender Faktor sowohl fUr den Spontanverlauf als
auch fUr die Therapie der koronaren Herz- krankheit immer mehr in
den Vordergrund riickt. Wiihrend bis vor einigen lahren nur
aufwendige Linksherzka- theteruntersuchungen moglich waren, gelingt
es in letzter Zeit, auch mit nicht-invasiven nuklearmedizinischen
Untersuchungstechniken Veriinderungen des Herzens nachzuweisen. Das
vorliegende Buch zeigt erstmals an Hand einer neuen nicht-
invasiven nuklearmedizinischen Untersuchungstechnik an einem
groBeren Krankengut Koronarkranker, daB die Funktion des lin- ken
Ventrikels mit einer neuen nicht-invasiven Szintillationssonde sehr
gut erfaBt werden kann. Prinzip und Methodik der nuklear-
medizinischen Funktionsanalyse des Herzens mit dieser neuen
nicht-invasiven Technik werden beschrieben. Die dabei gewonne- nen
Untersuchungsergebnisse werden in Relation zu Linksherz- und
Rechtskatheterdaten SOWle zu echokardiographischen VI Vorwort
MeBergebnissen gesetzt. Durch die vergleichenden Arbeiten konnte
die Giiltigkeit der neuen nuklearmedizinischen Methode in Relation
zu Linksherz- und Rechtsherzkatheterdaten belegt werden, und es
wurde erstmals gezeigt, daB man die fUr die linksventrikuHire Funk-
tion so wichtige diastolische Funktion nicht-invasiv sehr gut er-
fassen kann.
Die vorliegende Arbeit soll die Grundlagen der Computertomographie
erklaren und die Orientierung an ausgewahlten, fur die Praxis
wichtigen Koerperquerschnit ten durch Selbststudium ermoeglichen.
Folgende Lernziele werden aufgestellt: 1. Verstehen des Prinzips
der Computertomographie (CT), 2. Studium der Querschnittanatomie
anhand von ausgewahlten Schnitten des Kopf-, Hals- und
Rumpfgebietes, 3. Orientierung an CT-Bildern mit Hilfe von
entsprechenden anatomischen Praparaten. In der Querschnittanatomie
werden die Studierenden der Medizin v. a. aus Zeit grunden nicht
unterrichtet. Mit der Einfuhrung der Computertomographie hat die
Querschnittanatomie an Wichtigkeit stark zugenommen. Das liegt
daran, dass die Querschnittanatomie die Grundlage fur das Verstehen
und Interpretieren von CT-Bildern darstellt. So entstand im
Unterrichtswesen das Bedurfnis, den Studierenden der Medizin Quer
schnittanatomie und Computertomographie zuganglich zu machen. Die
meisten Lehrbucher uber Querschnittanatomie bzw.
Computertomographie sind einerseits an Kliniker gerichtet,
andererseits von der Materie her sehr umfangreich. Mit dieser
Arbeit sollen die Leser ein kurzes, leicht verstandliches und
ubersichtliches Mate rial fur das Selbststudium der
Querschnittanatomie und Computertomographie erhalten. Ein
Lernprogramm in eben dieser vorgelegten Form wurde fur das
Selbststudium als am besten geeignet angesehen. Am Anfang der
Arbeit wird das Prinzip der Computertomographie auf einfache und
ubersichtliche Weise erklart. Bei den anatomischen Querschnitten
wurde die optimale Anzahl der benoetigten Schnitte so festgelegt,
dass noch eine reprasentative UEbersicht uber die einzelnen Koerper
regionen ermoeglicht wird. Dieses Ziel konnte mit 10 Querschnitten
im Kopfbe reich, 2 Querschnitten im Halsbereich, 3 Querschnitten im
Brustbereich, 3 Quer schnitten im Bauchbereich und 3 Querschnitten
im Beckenbereich erreicht werden. Im Beckenbereich wurden beide
Geschlechter berucksichtigt.
Bis heute ist Gallium-67 (67Ga) in der Nuklearmedizin die einzige
routinemaBig verwendete Substanz fUr die Tumordi- agnostik
geblieben. Neben der Tumordiagnostik wird 67Ga heute jedoch weit
haufiger zur Diagnostik entziindlicher Pro- zesse eingesetzt. 1m
intemationalen Vergleich ist auffallend, wie wenig die
Galliumszintigraphie in Deutschland genutzt wird. Bei ca. 2000
Untersuchungen pro Jahr sind es nur ca. 0,1 % der nu-
klearmedizinischen Untersuchungen uberhaupt (zum Ver- gleich: USA
7%). Aufgrund unserer Erfahrungen mit der Gal- liumszintigraphie
bei der Diagnostik entziindlicher Prozesse und Tumoren, die in
enger Verbindung mit Ultraschallunter- suchung, Computertomographie
und Angiographie gewon- nen wurden, haben wir den Wert der
Galliumszintigraphie schatzen gelemt. Richtig eingesetzt ist sie
ein auBerordentlich effektives diagnostisches Verfahren, das, auch
angesichts neuerer Methoden, einen festen Platz in der klinischen
Routine einzunehmen vermag. Die heutigen Gammakameras, zuneh- mend
ausgerustet mit der fUr die Galliumszintigraphie optima- len
Dreipeakmessung, sowie die Entwicklung neuer hochsen- sitiver
Kollimatoren haben die methodischen Bedingungen fUr die
Galliumszintigraphie ganz erheblich verbessert.
Mit der vorliegenden Darstellung von Knochenerkrankungen und
Kalziumphosphat-StoffwechselstOrungen wenden wir uns an die
Kollegen, die sich tiber die Osteologie aus intemistischer Sicht
infor mieren wollen. Der interdisziplinare Charakter dieses
Gebietes wird deutlich durch seine engen Beziehungen zu anderen
Teilgebieten dieses Faches, insbesondere zur Endokrinologie, zur
Gastroentero logie und zur Nephrologie. Daneben bestehen
Verbindungen zu an deren medizinischen Fachrichtungen, von denen
nur die Padiatrie, Orthopadie, Radiologie und Pathologie genannt
seien. Dieses Buch ist Ausdruck unserer jahrelangen gemeinsamen
Arbeit in der Abteilung Klinische Osteologie der Medizinischen
Klinik der Universitat Hamburg, die uns taglich mit den
vielfaltigen osteologi schen Problemen konfrontierte und uns auch
wissenschaftlich begei sterte. Diese Abteilung wurde vor rund 20
lahren durch den damali gen Direktor der I. Medizinischen Klinik,
H. BARTELHEIMER, gegriin det. Er hatte vorher in Kiel und Berlin
zusammen mit seinem Mitarbeiter Schmidt-Rohde Knochenerkrankungen
bearbeitet und durch die routinemal3ige EinfUhrung der
Knochenbiopsie am Bek kenkamm dieses Gebiet als Spezialfach der
Inneren Medizin eta bliert und ihm richtungsweisende Impulse
gegeben."
Die Idee, Dermatologen und Nuklearmediziner zu einem Dialog zusam-
menzufiihren, basiert auf einer mehrjiihrigen fruchtbaren
Kooperation zwi- schen Dermatologen und Nuklearmedizinern aus
Frankfurt und Mainz. Geleitet wurden wir in unserem Vorhaben vor
alIem durch 3 Ziele: 1. Die gemeinsam von uns und von anderen
Zentren gewonnenen Erfah- rungen solIten einem breiten Kreis
dermatologisch und nuklearmedizi- nisch tiitiger Arzte vorgestelIt
und mit ihnen diskutiert werden. 2. Offene Probleme solIten bewuBt
dargelegt und diskutiert werden, urn Vorziige und Grenzen
nuklearmedizinischer Untersuchungen aufzu- zeigen. 3. Die Resultate
dieses 1. Frankfurter Gespriiches soUten zusammengefaBt in Buchform
erscheinen, urn jederzeit nachgeschlagen werden zu kon- nen. Der
Band solI bereits kurzfristig nach dem Symposium zur Verfii- gung
stehen. Dieses Vorgehen erscheint uns urn so mehr geboten als eine
entspre- chende Bearbeitung dermatologisch-nuklearmedizinischer
Themen und der Niederschlag in Form eines zusammengefaBten
Beitrages in Buchform aus- steht. Namhafte Referenten konnten
gewonnen werden, die urn eine praxisge- rechte Priisentation der
gewiihlten Themen bemiiht waren. Im Mittelpunkt stehen jene
dermatologischen Erkrankungen, bei denen nuklearmedizinische
Verfahren in den letzten Jahren sichtbare Fortschritte gebracht
haben, wie z. B. Psoriasis, Morbus Reiter, progressive Skleroder-
mie und das maligne Melanom. Der aktuelle Stand der
nuklearmedizini- schen Diagnostik solI umrissen werden, wobei auch
zelIkinetische und met- abolische Untersuchungsverfahren zur
Sprache kommen werden. Funktio- nell-nuklearmedizinische
Untersuchungsergebnisse bei dermatologisch bedeutsamen
Miterkrankungen des Gastrointestinalsystems werden ebenso
beriicksichtigt wie die Fortschritte nuklearmedizinischer und
radiologischer Verfahren auf dem Gebiet der angiologischen Probleme
des Hautarztes.
Die Thallium-Myokardszintigraphie hat sich in den vergangenen
Jahren zu einer wichti- gen nicht-invasiven Methode der
Koronardiagnostik entwickelt. Insbesondere vor Ein- griffen an den
Herzkranzarterien konnten Fragen nach der Vitalitat der zu
versorgenden Myokardareale nicht sicher beantwortet werden.
Lieferte die Sichtauswertung von Myo- kardszintigrammen hier schon
wichtige Hinweise, so steIIt die quantitative Computer- analyse des
heute wesendich verbesserten Bildmaterials eine verlal3liche
Bereicherung zur Beurteilung der regionalen myokardialen
Mikroperfusion dar. Herr Privatdozent Dr. Hermann Eichstadt
gehoerte Mitte der siebziger Jahre zu den ersten Kardiologen, die
hierzulande die moegliche k1inische Anwendbarkeit der von uns
vorgestellten Methoden erkannten. Seitdem hat er in systematischen
Studien die diagno- stische Anwendung gerade in der perioperativen
Koronardiagnostik bearbeitet und in intensiver und beispielhafter
Zusammenarbeit mit unserer Radiologischen Fachdis i- piin Ansatze
und Verbesserungen zur Quantifizierbarkeit dieses Verfahrens
entwickelt. Das hier nun vorgelegte Werk von Herrn Eichstadt ist
der Beweis, daB nur in enger Ko- operation zwischen Kardiologie und
Radiologie und nicht in einem Konkurrenzdenken die Zukunftsprobleme
des kardialen Imaging bewaItigt werden und gleichzeitig auch die
groBen Chancen, die in diesem neuen Fachgebiet liegen, genutzt
werden koennen. Die vorliegende Monographie faBt viele Teilaspekte
seiner Untersuchungen zusam- men. So wird die Korrelation
szintigraphischer Perfusionsareale zu koronarangiogra- phischen
GefaBverlaufen ebenso untersucht, wie z. B. das Verhaltnis von
szintigraphi- scher GesamtventrikelgroeBe zu CavumgroeBe beim
VOrliegen einer Myokardinsuffizienz. Die Untersuchungen sind durch
mathematische Ansatze akribisch begrundet und stati- stisch
umfangreich abgesichert. Die SchluBfolgerungen werden vor dem
Hintergrund langjahriger Erfahrungen des Autors mit den
besprochenen Methoden gezogen.
Bereits die ersten Anwendungen der Kernspin(NMR)-Spektrosko- pie
und -Tomographie auf medizinische Fragestellungen unter Ver-
wendung noch sehr unvollkommener Versuchs apparaturen liessen das
aussergewoehnliche Potential dieser Methode erahnen. Die folge-
richtig daraufhin einsetzende sturmische Entwicklung auf diesem
Gebiet wurde v. a. von den Herstellerfirmen vorangetrieben, denen
es gelang, durch Verbesserungen der Magnet- und Computertech-
nologie serienreife Gerate mit einer bereits erstaunlichen
Bildquali- tat herzustellen. Experimentelles Material aus ersten
systematischen klinisch-diagnostischen Untersuchungen lasst klar
erkennen, dass insbesondere die Kernspin(NMR)-Tomographie in
Zukunft einen festen Platz in der klinischen Diagnostik einnehmen
wird. Somit wird der klinische Mediziner mit einer voellig neuen
Untersuchungstechnik konfrontiert, die es zunachst in ihren Grund-
lagen zu verstehen gilt. Da die NMR-Technik bereits seit langem in
der Chemie und Physik vielseitig eingesetzt wird, liegen eine ganze
Anzahl von Lehrbuchern vor, die sich jedoch meist an einen natur-
wissenschaftlichen Leserkreis wenden. Die darin vorausgesetzten
physikalischen und mathematischen Kenntnisse, die sich auch im
benutzten Vokabular ausdrucken, sind nicht Lehrinhalt eines Medi-
zin- oder Biochemiestudiums. Ziel dieser Einfuhrung ist daher eine
fur den Mediziner verstandliche Darstellung der Grundlagen der
NMR-Techniken.
Die vorliegende Dissertation entstand im Rahmen eines Forschungs-
und Entwicklungsvorhabens, welches unter FederfUhrung des
Bundesministers fUr Forschung und Technologie gef5rdert wurde.
Zielsetzung dieses Vor- habens war die Planung, Realisierung und
modellhafte Erprobung eines Datenverarbeitungs- und
Informationssystems fUr den medizinischen Bera- tungs- und
Begutachtungsdienst der gesetzlichen Krankenversicherung. Angeregt
durch die Habilitationsschrift "Computer Assisted Medical Hi-
story" von Herrn Professor Dr.med. J.R. M5hr yom Institut fUr
Medizini- sche Dokumentation, Statistik und Datenverarbeitung an
der Universitat Heidelberg wurde in diesem Zusammenhang eine
computerunterstUtzte Scree- ninganamnese entwickelt. Leitender
Gedanke dieses effektiven und ein- fach zu handhabenden
medizinisch-technischen Verfahrens war die Unter- stUtzung der
allgemeinarztlichen Urteilsfindung bei gleichzeitiger Ent- lastung
des Arztes von der Routineanamnese. Durch Delegation und Stan-
dardisierung der anamnestischen Datenerfassung unter Anwendung
moderner Datenverarbeitungstechniken konnten Sprachprobleme mit
auslandischen Pa- tienten kompensiert und nachweislich eine
qualitativ verbesserte Diagno- stik angeboten werden. Herrn
Professor Dr.med. J.R. M5hr m5chte ich an dieser Stelle fUr seine
bereitwillige Beratung in allen methodischen Fragen, Herrn
Professor Dr.med. P.L. Reichertz und Herrn Dipl.-Inform. W.
Raufmann yom Depart- ment fUr Biometrie und Medizinische Informatik
der Medizinischen Hoch- schule Hannover fUr die UnterstUtzung bei
der Berechnung der Entropie- ma2e fUr die Validitatsbetrachtungen
herzlich danken. Weiterhin bedanke ich mich bei der
Arbeitsgemeinschaft fUr Gemeinschafts- aufgaben der
Krankenversicherung in Essen fUr die Nutzung der technischen
Einrichtungen und bei Frau R. Schwarzmeier fUr die umfangreichen
Schreib- arbeiten. Ein besonderes Dankesch5n gilt Meiner Frau fUr
Ihr Verstandnis, das sie Meiner Arbeit stets entgegenbrachte.
Die koronare Herzkrankheit ist heute in den industrialisierten Lan-
dem die haufigste unmittelbar lebensbedrohliche Krankheit gewor-
den. Dabei bleibt der zugrundeliegende Prozel3 der stenosierenden
Atheromatose iiberviele Jahre asymptomatisch. Auch wenn gelegent-
lich durch ein Belastungselektrokardiogramm die Krankheit vorzei-
tig erkannt wird, sind in der Regel der Myokardinfarkt oder die
Angi- na pectoris erste Zeichen dieser Krankheit. 1m weiteren
Verlaufbe- einflussen im wesentlichen die Herzinsuffizienz und das
Ausmal3 der Stenosen im Koronarsystem die Prognose. Bis vor wenigen
lahren war es nur durch die relativ aufwendige
Linksherzkatheter-Untersuchung moglich gewesen, Veranderungen in
den Koronargefal3en aufzuzeigen, oder das Ausmal3 einer Herzin-
suffizienz mitte1s Bestimmung der Volumina, der Austreibungsfrakti-
on sowie der Drucke quantitativ zu erfassen. Mit der EinfUhrung der
nuklear-medizinischen Methoden konnen wir nun diese beiden fUr die
koronare Herzkrankheit wesentlichen Veranderungen auch nicht-
invasiv erkennen. Mit der Thallium-Szintigraphie ist es moglich ge-
worden, kritische Stenosen darzustellen und zusatzlich zum Bela-
stungselektrokardiogramm auch in ihrer Lokalisation und Ausdeh-
nung zu definieren. Die Radionuklidventrikulographie ermoglicht
aufunblutige Weise, die linksventrikulare Austreibungsfraktion, den
wichtigsten Einzelparameter zur Bestimmung der Herzfunktion, di-
rekt zu messen. Beide Anwendungsgebiete haben sich in kurzer Zeit
durchgesetzt und finden eine immer grol3ere Verbreitung.
Die wachsende Sorge urn eine: mnehmende genetische Schadigung der
Menschheit durch energiereiche Strahlen fu6t auf Forschungs
ergebnissen der Strahlenbiologie, einer Wissenschaft, die zu den
Grund lagenfachern der Medizinischen Radiologie gehort. Grenzen und
Mog lichkeiten einer modern en radiologischen Krebsbehandlung
lassen sich ohne strahlenbiologisches Wissen nicht interpretieren.
Forderungen der Strahlenhygiene und des Strahlenschutzes als
bestimmende und be grenzende Faktoren fiir den Einsat7
rontgendiagnostischer Verfahren ergeben sich aus der Kenntnis
biologischer Effekte der ionisierenden Strahlen. Das Bediirfnis
nach sachlicher, pcagnant kurzer Information iiber die
Strahlenbiologie und die klinische Nutzung ihrer Erkenntnisse
besteht somit nicht nur fiir den Arzt, der sich zum Facharzt fiir
Radio logie weiterbildet. 1m Zeitalter der technischen Nutzung der
Kern energie und der immer noch nicht gebannten Bedrohung der
Mensch heit durch atom are Massenvernichtungsmittel sollten die
Kenntnisse strahlenbiologischer Grundlagen und Zusammenhange zum
Wissen eines jeden Arztes und Biologen gehoren. In diesem Sinne
wiinsche ich der Schrift meines Mitarbeiters Dr. Herrmann eine
weite Verbreitung. Das Werk soll dazu beitragen, Grundfragen
unseres Zeitalters wissenschaftlich begriindet beurteilen zu konnen
und spezifische Probleme der Strahlentherapie und -diagno stik
besser Zu verstehen. Dresden, im Dezember 1977 R. Barke Vorwort Die
Strahlenbiologie mu ) als ein Grenzgebiet der Medizin bezeichnet
werden. Diesc Feststellung schmalert jedoch die Bedeutung dieses
Grundlagenfaches fur die Radiologie und fur viele weitere
Teilgebiete der klinischen Medizin in keiner Weise. Sie
verdeutlicht im Gegenteil die Tatsache, da ) strahlenbiologisches
Wissen gemeinsam von Bio logen, Chemikern, Physikern und Medizinern
zusammengetragen wurde."
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