Die Publikation wurde 2020 mit dem Nachwuchspreis (1. Platz) der
Gesellschaft fur Schleswig-Holsteinische Geschichte ausgezeichnet.
Der schleswig-holsteinische Grenzort Buchen war Durchgangsstation
fur die Heimkehrer- und Aussiedlertransporte der 1950er Jahre und
ab Mitte der 1960er Jahre zentrales Drehkreuz fur Millionen
Interzonenreisende. Die Betreuung des Interzonenverkehrs im Kalten
Krieg wurde zu einem besonderen Aspekt deutsch-deutscher
Nachbarschaftspolitik. Das karitative Wirken der Bahnhofsmissionen
an den Grenzbahnhoefen lag im intentionalen Schnittpunkt des
Ministeriums fur innerdeutsche Beziehungen und der Bonner
Sozialpolitik. 1956 waren die Bahnhofsmissionen in der DDR verboten
worden. Die BRD-Politik hingegen zielte darauf ab, die
DDR-Reisenden als Ausdruck einer systemantagonistischen
Abgrenzungskonkurrenz zu ihren Adressaten zu machen. Dieses Buch
richtet den Blick auf die verschiedenen Facetten der
zeithistorischen Bedeutung der Bahnhofsmissionen wahrend der
deutschen Teilung. Vor allem die Bahnhofsmission Buchen schaffte
es, durch das besondere Engagement der dort tatigen Helferinnen und
Helfer den ansonsten mit Bedruckung und AEngsten besetzten
Grenzubergang zu einem Ort der Begegnung und der menschlichen
Zuwendung werden zu lassen.
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