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- BewuBt oder unbewuBt werden wir tiiglich von unserem Geruchssinn
geleitet. Er kontrolliert die Nahrungsaufnahme, steuert unser
GefGhlsleben und hilft uns bei der . Suche nach der verlorenen
Zeit': - GeruchseindrOcke haben die Menschheit seit grauer Vorzeit
in ihren Bann - zogen. Aus dem Mythos Duft entwickelten sich Riten
und Symbole. Be- deutende Zeugnisse davon reichen bis we it ins
Altertum zurOck. Am An- fang standen Rauchopferdurch Verbrennen von
Harzen, Holzern, Rin- den und anderen aromatischen Pflanzenteilen.
Duftsignale hatten eine kultisch-magische Bedeutung und wurden zu
Ehren der Gotter dar- gebracht. Wohlgeruch sollte Lebende und Tote
vor Unbilden schOtzen, Gesunde stiirken und Kranke heilen, sowie
den Menschen mit seinen Ahnen verbinden oder ganz einfach seine
Sinne erfreuen. - Weihrauch und Myrrhe gehoren zu den iiltesten
Duftstoffen der Menschheit. FOnftausend Jahre alten Schrifttafeln
der Assyrer entnehmen wir, daB in Ninive am Tigris dem Sonnengott
Weihrauch geopfert wurde. Wiihrend der Regierungszeit von
Hammurabiverbrannte man im Bel- tempel zu Babylon jiihrlich
eintausend Talente (29 000 kg) dieses Har- zes. Bereits zurZeit der
Pharaonen (5000 v. Chr. ) bereiteten die Agypter ihre Rauchopfer
aus einem Gemisch verschiedener Harze, wie Myrrhe, Weihrauch und
Opoponax, oft unter Zugabe von Zimtrinde und anderen Duftspendern.
Wohlriechende Edelholzer besaBen eine iihnliche Symbolkraft. So
wird das Zedernholz schon im Gilgamesch-Epos (3200 v. Chr. ), der
iiltesten Aufzeichnung Ober die Entstehungs- geschichte der
Menschheit, erwiihnt.
Die Hodentumoren gehoeren zu den bestbehandelbaren Tumoren des
Erwachsenen uberhaupt. Bei optimalem therapeutischem Vorgehen
werden 95 % aller Patienten geheilt. Das Buch beschreibt neben den
experimentellen Grundlagen der Chemotherapie und der Biologie von
Hodentumoren die Diagnostik einschliesslich Tumormarkerbestimmung,
die aktuellen Therapiestrategien in allen Stadien des
seminomatoesen und nichtseminomatoesen Hodenkarzinoms im Sinne
einer stadienorientierten und prognoseorientierten,
standardisierten Therapie, die den Patienten die optimale
Heilungschance bei moeglichst minimalen Nebenwirkungen bietet. Nur
durch die gemeinsame Abstimmung des therapeutischen Vorgehens
zwischen internistischen Onkologen und Strahlentherapeuten ist eine
optimale Hodentumor-Behandlung moeglich. Das Buch ermoeglicht dem
praktisch tatigen Onkologen und dem Kliniker einen schnellen
Informationszugriff zu allen Fragen und Problemen, die in
Zusammenhang mit der Durchfuhrung der Tumortherapie auftreten
koennen.
In den letzten 20 lahren hat sich ein grundlegender Wandel in den
Erkenntnissen fiber die Therapiemethoden von Rektal- und
Analkarzinomen vollzogen. Der Wissensstand fiber die
Entstehungsgeschichte und das pathologische Ver- halten dieser
Tumoren ist erheblich groBer geworden. Gleichzeitig hat die
Strahlentherapie einen wesentlichen Stel- lenwert bei der
Behandlung dieser Tumorarten erlangt. In der vorliegenden
Abhandlung faBt Werner Dobrowsky unter Verwendung von Daten aus der
Fachliteratur und aus seiner eigenen Erfahrung die jfingsten
Entwicklungen der Strahlentherapiemethoden zusammen, die in
Verbindung mit einem chirurgischen Eingriff oder al1ein eingesetzt
werden. Er zeigt auf, daB wir uns an einem Wendepunkt in der Be-
handlungsstrategie von Rektal- und Analkarzinomen be- finden. In
den Kapiteln, die sich mit dem Rektalkarzinom befassen, untersucht
Dobrowsky die allgemeinen Merkmale der Krank- he it und das Problem
der Friiherkennung, bevor er sich mit der Lokalisierung der
Strahlentherapie als unterstiitzende Therapie nach einem
chirurgischen Eingriff oder als Allein- therapie befaBt. Er weist
auf die Vorteile hin, die eine praope- rative Strahlenbehandlung in
den meisten Fallen biete- nicht nur durch die Erhohung der lokalen
Tumorkontrolle, sondern auch durch die Aufrechterhaltung der
Analfunktion beim Patienten. Der Autor macht aber deutlich, wie
not- wen dig gerade in diesem Zusammenhang ein Klima des Ver-
trauens zwischen Chirurgen und Strahlentherapeuten ist.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen fiihren heute in den industrialisier-
ten Liindern die Liste der Todesursachen an; etwa 54% aller
Todesfiille sind darauf zuriickzufUhren. An der Spitze steht meist
ein durch eine stenosierende Koronarsklerose verursachter Herz-
infarkt. Da der weitere Verlauf der koronaren Herzkrankheiten im
we- sentlichen von der Herzinsuffizienz und dem AusmaB der Stenose
im Koronarsystem beeinfluBt wird, ist es von groBer Wichtigkeit,
die Restleistung des Herzens nach einem Herzinfarkt abzuschiitzen
und das AusmaB der betroffenen GefiiBe zu kennen. Besondere
Bedeutung kommt dabei der Bestimmung der Ven- trikelfunktion zu, da
diese als bestimmender Faktor sowohl fUr den Spontanverlauf als
auch fUr die Therapie der koronaren Herz- krankheit immer mehr in
den Vordergrund riickt. Wiihrend bis vor einigen lahren nur
aufwendige Linksherzka- theteruntersuchungen moglich waren, gelingt
es in letzter Zeit, auch mit nicht-invasiven nuklearmedizinischen
Untersuchungstechniken Veriinderungen des Herzens nachzuweisen. Das
vorliegende Buch zeigt erstmals an Hand einer neuen nicht-
invasiven nuklearmedizinischen Untersuchungstechnik an einem
groBeren Krankengut Koronarkranker, daB die Funktion des lin- ken
Ventrikels mit einer neuen nicht-invasiven Szintillationssonde sehr
gut erfaBt werden kann. Prinzip und Methodik der nuklear-
medizinischen Funktionsanalyse des Herzens mit dieser neuen
nicht-invasiven Technik werden beschrieben. Die dabei gewonne- nen
Untersuchungsergebnisse werden in Relation zu Linksherz- und
Rechtskatheterdaten SOWle zu echokardiographischen VI Vorwort
MeBergebnissen gesetzt. Durch die vergleichenden Arbeiten konnte
die Giiltigkeit der neuen nuklearmedizinischen Methode in Relation
zu Linksherz- und Rechtsherzkatheterdaten belegt werden, und es
wurde erstmals gezeigt, daB man die fUr die linksventrikuHire Funk-
tion so wichtige diastolische Funktion nicht-invasiv sehr gut er-
fassen kann.
Die Erfolge der modernen Intensivmedizin liegen klar zu Tage.
Weltweit weisen die Statistiken aus, daB akute und perakute lebens-
bedrohende Krankheitsbilder durch den Einsatz naturwissenschaft-
lich begriindeter, moderner, nicht invasiver und invasiver
Verfahren in Oberwachung und Therapie erfolgreich behandelt werden
kan- nen. Es sei etwa nur an die Komplikation des Herzinfarktes, an
die Folgen von Sepsis und UnfalIen, an lebensbedrohliche Vergiftun-
gen, oder an schwere tOdliche Komplikationen von Lungenkrank-
heiten gedacht. Trotz groBer Erfolge steht die Intensivstation aber
auch heute noch in der Diskussion, weil neben den Erfolgen eben
auch konzen- triert die MiBerfolge liegen, liegen mtissen und -von
der Natur der Dinge her - die Konzentration von Schwerstkranken und
Sterben- den ein besonderes Klima schafft. Die Fragen nach einem
sinnvol- len, aber auch sinnlosen Einsatz der zur Verftigung
stehenden Mittel verdichten sich tiber die Problematik einer
zunehmenden Verteue- rung hinaus in der Suche nach dem humanitaren
Ansatz einer sol- chen Intensivstation. Nicht selten wird der Arzt
als "MeBknecht im Apparatepark einer seelenlosen Medizin"
beschrieben, der menschliche Zuwendung zu seinen, ihm anvertrauten
Kranken tiber das technische "Know how" hinaus fast zu verlieren
scheint. Die Frage nach der Humani- tas im weitesten Sinne, die
sich hier an der Grenze zwischen Leben und Tod unserer Kranken in
aller Deutlichkeit stelIt, und die die Of- fentlichkeit bewegt, hat
nicht zuletzt tiber aIle Anerkennung des Fortschrittes hinaus, zu
Zweifel und Angsten geftihrt. Es war an der Zeit, mit den Methoden
der Wissenschaft hier Hilfe zu bringen.
Bereits die ersten Anwendungen der Kernspin(NMR)-Spektrosko- pie
und -Tomographie auf medizinische Fragestellungen unter Ver-
wendung noch sehr unvollkommener Versuchs apparaturen liessen das
aussergewoehnliche Potential dieser Methode erahnen. Die folge-
richtig daraufhin einsetzende sturmische Entwicklung auf diesem
Gebiet wurde v. a. von den Herstellerfirmen vorangetrieben, denen
es gelang, durch Verbesserungen der Magnet- und Computertech-
nologie serienreife Gerate mit einer bereits erstaunlichen
Bildquali- tat herzustellen. Experimentelles Material aus ersten
systematischen klinisch-diagnostischen Untersuchungen lasst klar
erkennen, dass insbesondere die Kernspin(NMR)-Tomographie in
Zukunft einen festen Platz in der klinischen Diagnostik einnehmen
wird. Somit wird der klinische Mediziner mit einer voellig neuen
Untersuchungstechnik konfrontiert, die es zunachst in ihren Grund-
lagen zu verstehen gilt. Da die NMR-Technik bereits seit langem in
der Chemie und Physik vielseitig eingesetzt wird, liegen eine ganze
Anzahl von Lehrbuchern vor, die sich jedoch meist an einen natur-
wissenschaftlichen Leserkreis wenden. Die darin vorausgesetzten
physikalischen und mathematischen Kenntnisse, die sich auch im
benutzten Vokabular ausdrucken, sind nicht Lehrinhalt eines Medi-
zin- oder Biochemiestudiums. Ziel dieser Einfuhrung ist daher eine
fur den Mediziner verstandliche Darstellung der Grundlagen der
NMR-Techniken.
Die vorliegende Dissertation entstand im Rahmen eines Forschungs-
und Entwicklungsvorhabens, welches unter FederfUhrung des
Bundesministers fUr Forschung und Technologie gef5rdert wurde.
Zielsetzung dieses Vor- habens war die Planung, Realisierung und
modellhafte Erprobung eines Datenverarbeitungs- und
Informationssystems fUr den medizinischen Bera- tungs- und
Begutachtungsdienst der gesetzlichen Krankenversicherung. Angeregt
durch die Habilitationsschrift "Computer Assisted Medical Hi-
story" von Herrn Professor Dr.med. J.R. M5hr yom Institut fUr
Medizini- sche Dokumentation, Statistik und Datenverarbeitung an
der Universitat Heidelberg wurde in diesem Zusammenhang eine
computerunterstUtzte Scree- ninganamnese entwickelt. Leitender
Gedanke dieses effektiven und ein- fach zu handhabenden
medizinisch-technischen Verfahrens war die Unter- stUtzung der
allgemeinarztlichen Urteilsfindung bei gleichzeitiger Ent- lastung
des Arztes von der Routineanamnese. Durch Delegation und Stan-
dardisierung der anamnestischen Datenerfassung unter Anwendung
moderner Datenverarbeitungstechniken konnten Sprachprobleme mit
auslandischen Pa- tienten kompensiert und nachweislich eine
qualitativ verbesserte Diagno- stik angeboten werden. Herrn
Professor Dr.med. J.R. M5hr m5chte ich an dieser Stelle fUr seine
bereitwillige Beratung in allen methodischen Fragen, Herrn
Professor Dr.med. P.L. Reichertz und Herrn Dipl.-Inform. W.
Raufmann yom Depart- ment fUr Biometrie und Medizinische Informatik
der Medizinischen Hoch- schule Hannover fUr die UnterstUtzung bei
der Berechnung der Entropie- ma2e fUr die Validitatsbetrachtungen
herzlich danken. Weiterhin bedanke ich mich bei der
Arbeitsgemeinschaft fUr Gemeinschafts- aufgaben der
Krankenversicherung in Essen fUr die Nutzung der technischen
Einrichtungen und bei Frau R. Schwarzmeier fUr die umfangreichen
Schreib- arbeiten. Ein besonderes Dankesch5n gilt Meiner Frau fUr
Ihr Verstandnis, das sie Meiner Arbeit stets entgegenbrachte.
Morphometrisch-stereologische Verfahren haben seit Mitte der 60er
Jahre mehr und mehr Anwendung gefunden bei der ultrastrukturellen
Analyse biologisch-medizinischer Objek- teo Besonders der Schweizer
Arbeitsgruppe urn WEIBEL kommt das Verdienst zu, aus der
Minera10gie und Geologie bekannte Verfahren ftir diesen Bereich
nutzbar gemacht zu haben (s. WEIBEL, 1969). Dabei werden Anzahl-,
Oberflachen- und Volurnenbestirnmungen an Zellen und
intrazellularen Strukturen verschiedener Orga- ne durchgeftihrt.
Ziel dieser Verfahren sind reproduzierbare und objektivierbare
Aussagen, die an Hand dieser drei MeB- groBen tiber die
untersuchten Objekte gewonnen werden konnen. Ein bestimmter
Funktionsstatus ist durch eine ganze Reihe von Parametern
charakterisiert. So ist etwa eine "normale" Leber klinisch,
biochemisch, makroskopisch und histologisch erfaBt. Ihre
Organstruktur und Zellmorphe prasentiert sich auch im
elektronenmikroskopischen Bild in einer bestimmten, dazu
korrelierenden Weise: Ze11zuordnung, Zellkontakte,
Interzellularraurn, ZellgroBe und -form sowie Anordnung, Gro- Be
und Anzahl von Zellorganellen spiegeln - mit einer gewis- sen
Schwankungsbreite - den Funktionszustand "Normalitat" wider. In
analoger Weise sind funktionelle Alterationen oft mit Veranderungen
des elektronenmikroskopischen Erschei- nungsbildes
vergesellschaftet. Eine Reihe von Noxen ftihrt z.B. bei Einwirkung
auf die Leber zu typischen Scnadigungs- mustern: Veranderungen am
glatten und rauhwandigen endoplas- matischen Retikulurn, vermehrte
lysosomale Inklusionen, Mito- chondrienlasionen, Vermehrung von
Microbodies und Fettein- schltissen usw.
1. 2 1. 1. Quantitative Bildanalyse in der Elektronenmikro- skopie
Morphometrische Methoden 3 1. 2. Aufbau des Auswertungssystems 6 1.
3. 2. Methoden 7 Anwendungsbeispiele 10 3. 3. 1.
Tierexperimentelles Material 10 3. 1. 1. Vergleichende
feinstrukturell-morphometrische und 10 biochemische Befunde an der
Rattenleber nach Gallengangsligatur 3. 1. 2. Ein EinfluB von
Praseodymnitrat auf die quantita- 12 tive Cytoarchitektur der
Rattenleberzelle 3. 1. 3. Der Effekt von Clofibrat auf die
Rattenleber. Ver- 13 gleichende feinstrukturell-morphometrische und
bio- chemische Befunde 3. 1. 4. Der Effekt von
N-methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin 17 auf die Rattenleber 3. 1. 5.
Die quantitative Cytoarchitektur der Rattenleber 20 nach
Bleiintoxikation Menschliches Biopsiematerial 3. 2. 22 3. 2. 1.
Morphometrische Basiswerte der normalen mensch- 22 lichen Leber 3.
2. 2. Die quantitative Cytoarchitektur der menschlichen 26
Leberzelle bei chronisch aggressiver Hepatitis 3. 2. 3.
Morphometrische Befunde am normalen menschlichen 29 Herzmuskel 3.
3. Quantitativ-feinstrukturelle Befunde an experimen- 32 tell
erzeugten Tumoren im Drusenmagen der Ratte 4. SchluBbetrachtung 35
5. Literatur 37 43 6. Abbildungen - 1 - 1. Ein lei tung Seit
Einfuhrung manueller quantitativer Bildanalysev- fahren in der
elektronenmikroskopischen Auswertung von biologischem Material
durch Loud (1962) und Weibel (1963, 1966, 1969) sind mit dieser
Methode zunehmend gute Unter- suchungsergebnisse erzielt worden.
Die Quantifizierung von elektronenmikroskopischen Befunden scheint
besonders sinn- voll, weil pathologische Veranderungen von
biologischem Material insbesondere im feinstrukturellen Bereich
haufig mehr quantitiver als qualitativer Natur sind. Als besonders
geeignete Untersuchungsobjekte kommen Gewebesysteme in Frage, die
nicht isotrop aufgebaut sind.
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