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Die Arbeitswelt ist unbestritten ein SchlA1/4sselsektor fA1/4r das
gesundheitliche Wohlbefinden der Mehrzahl der BevAlkerung. Menschen
zwischen 16 und 65 Jahren verbringen einen groAen Teil ihrer Zeit
an ihrem Arbeitsplatz. Gleichzeitig beeinflussen die beruflichen
und privaten Sorgen den ArbeitsprozeA. In diesem Buch, das die
Erkenntnisse einer internationalen Konferenz zur
GesundheitsfArderung in der Arbeitswelt dokumentiert, werden aus
interdisziplinArer Sicht physiologische und soziologische
Erkenntnisse zur Bedeutung der Arbeitsbedingungen und -prozesse
fA1/4r die Gesundheit der BeschAftigten dargestellt. Im Mittelpunkt
steht dabei die Arbeitswelt in den industrialisierten Staaten
Europas und Nordamerikas. Der Leser wird umfassend A1/4ber den
aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung A1/4ber die
gesundheitlichen Auswirkungen der Arbeitswelt auf den Arbeitnehmer
informiert. Strategien zur GesundheitsfArderung in der Arbeitswelt
und erste praktische AnsAtze werden aufgezeigt.
Das Buch enthAlt die BeitrAge der Tagung "Neurowissenschaft und
Ethik," die 1986 in Jakobsberg bei Bonn auf Einladung des
Bundeskanzlers stattfand und sich mit den ethischen Fragen befaAte,
die in den sich rasch entwickelnden Neurowissenschaften und der
Neuromedizin eine Rolle spielen und schon jetzt in die Affentliche
Diskussion eingetreten sind. Nach einer eingehenden Darstellung der
molekularen Biologie, der Struktur und Funktion neuronaler
SignalA1/4bertragungsprozesse sowie der Prinzipien neuronaler
Netzwerke werden Probleme neurogenetischer Krankheiten, der
Intensivmedizin und der Neurochirurgie vorgestellt. Auf dieser
Grundlage werden offene ethische Fragen zu dem Problem der
Erforschung und Behandlung von Nerven- und Geisteskrankheiten
behandelt und in einer abschlieAenden Empfehlung formuliert.
Bekanntlich ist nach jahrelangen Diskussionen iiber eine moderne,
effektive und zweckma8ige Ausbildung der Medizi ner am 28. Oktober
1970 die Approbationsordnung fUr Arzte im Bundesgesetzblatt
veroffentlicht worden. Sie ist seit dem Winter-Semester 1972173 die
Grundlage fUr die Ausbildung zum Arzt an den Universitaten der
Bundesrepublik Deutsch land. Ziel dieser Approbationsordnung war:
a) eine Verkiirzung des Studiums, b) eine Straffung des
Unterrichts, c) eine Anpassung der Unterrichtsinhalte an die
praktischen Bediirfnisse, d) eine Objektivierung der Priifungen und
e) im Ganzen eine qualitative Verbesserung der iirztlichen
Ausbildung. In den letzten Jahren hat erneut eine rege Diskussion
fiber die Zielsetzungen und ihre Verwirklichung eingesetzt. Nach
heute weitgehend iibereinstimmender Meinung ist durch verschiedene
Faktoren bedingt eine qualitative Verbes serung insbesondere in den
praktisch-klinischen Teilberei chen nicht erreicht worden. Als
Griinde werden die standig steigenden Zahlen der Medizinstudenten,
die Anderung des Lernverhaltens der Studenten, die Ausrichtung der
Priifun gen auf die schriftliche Form, die Hauptvodesungen
lediglich als Angebot usw. diskutiert. Auch nach der
zwischenzeitlich erfolgten 5. Novellierung der Approbationsordnung
ist eine schriftliche Priifung nach dem 2. klinischen Abschnitt
obliga torisch vorgeschrieben. Hierbei hat die okologische Facher
gruppe eine angemessene Beriicksichtigung gefunden.
Wer sich mit der Entwicklung des Gesundheitszustands und der
Gesundheitsversor- gung in unserer Gesellschaft befasst, wird
zunachst sicher eher eine objektivistische Perspektive bevorzugen.
Er wird Z.B. auf die Errungenschaften der modernen Hygiene und
Medizin eingehen, ferner auf den Ausbau der Krankenanstalten und
des Netzes von Arztpraxen, und schliesslich wird er die Entwicklung
des Krankenversicherungs- wesens schildern, das zum mindesten in
unserem Lande eine weitgehende Versorgung auch der unteren
Einkommensschichten ermoeglicht. Allerdings wird er nicht nur Posi-
tives berichten. Unser Gesundheitssystem ist ins Gerede gekommen.
Kritisiert wird einerseits die explosive Kostenentwicklung. Dabei
taucht die Frage auf, ob die partiell, aber eben nur partiell von
Marktmechanismen abgekoppelte Gesund- heitsversorgung nicht in
Gefahr gerat, der Verschwendung anheim zu fallen. Denn der Patient,
der fur fast alle in Anspruch genommenen Leistungen versichert ist,
hat kei- nen Anlass, sich sparsam zu verhalten. Dass er langfristig
durch seinen Aufwand zur Erhoehung der Versicherungsabzuge
beitragt, bestimmt nicht sein aktuelles Handeln. Dadurch bremst er
aber auch nicht das Verhalten seiner Partner, die durchaus oekono-
mische Wachstumsinteressen verfolgen, z.B. die pharmazeutische
Industrie oder auch manche AErzte, die z.B. durch Anschaffung
teurer technischer Gerate ihre Angebotspa- lette vergroessern und
zu nutzen versuchen; d.h. die Regulierung des Angebots durch die
Nachfrage funktioniert nicht. Zum anderen wird immer wieder
behauptet, dass trotz eines scheinbar luckenlosen sozialen Netzes
in der Gesundheitsversorgung soziale Ungleichheit existiere.
Angehoerige hoeherer Schichten hatten bessere Chancen, etwas fur
ihre Gesundheit zu tun, als etwa Arbeiter und Arbeiterfrauen.
Die Entstehungsbedingungen psychischer Stoerungen im Sinne
normabweichender kognitiver und/oder emotionaler Prozesse lassen
sich u.a. als Folgen von Uber- oder Unterstimula- tion auffassen,
wobei zwischen sogenannten "inneren" und "ausseren" Reizen
unterschieden werden muss (STEINGRUBER, 1976). Zu den inneren
Reizen gehoeren beispielsweise spezifische Stoffwechselstoerungen,
wobei als besonders markantes Bei- spiel die Phenylketonurie (PKU)
dienen kann, bei der ein isolierter Enzymdefekt ohne rechtzeitige
therapeutische Intervention im Sauglingsalter zu schweren,
bleibenden Intelligenzdefekten fuhrt. Als aussere Reize koennen
Umwelteinflusse im weitesten Sinne gelten, also sozio-kulturelle,
familiare, sowie physiko- chemische Faktoren, deren Einwirken
wahrend pra-, peri-, oder fruhen postnatalen Entwicklungsstadien
mit langanhalten- den bis irreversiblen Stoerungen der
geistig-seelischen Ent- wicklung verbunden sein koennen.
Beispielhaft sei hier auf das von SPITZ (1945, 1946) zuerst
beschriebene Hospitalis- mus-Syndrom bei maternal deprivierten
Kleinkindern, sowie auf die von BRONFENBRENNER (1968) klinisch, von
ROSENZWEIG und SENNET (1969) im Tiermodell verifizierte
Retardierung der mentalen Entwicklung bzw. der Hirnreifung durch
Mangel an sensorischer Stimulation in fruhen Entwicklungsstadien
verwiesen.
Als Starungs- und Belastungsfaktor hat der AlkoholmiBbrauch nicht
nur 1m privaten Bereich, vor allem im Zusammenhang mit
Verkehrsunfallen, elne wachsende Bedeutung erlangt. Auch in der
betrlebl ichen Praxis zelgt die schleichende Wirkung der
Alkoholabhangigkeit - in allen hierarchischen Stufen - ihre
verheerende Wirkung. Von der Lelstungs- minderung Uber den
Lelstungsmangel bis zur krankheitsbedingten Ar- beitsunfahigkeit
werden die Folgen dieser gefahrvollen Entwicklung sichtbar. FUr die
Volkswirtschaft bedeutet jeder Alkohol iker rund eine halbe Million
an Kosten und Kostenfolgen, fUr den Betrieb ein personal- pol
itlsches, betrlebswirtschaftl iches und arbeitsrechtl iches
Problem. Die besondere Schwierigkeit Iiegt fUr die Betriebspraxis
in der Nei- gung der Arbeitskollegen eines alkoholabhangigen
Arbeitnehmers, dessen Eigenschaften und Schwachen magI ichst nicht
zutage treten zu lassen. Diese miBverstandene Sozil-haltung des
betriebl ichen Umfeldes erschwert das FrUherkennen der beginnenden
Alkoholabhangigkeit und damit die rechtzeitige Hilfe. Die vorl
iegende Monographie, die als eine yom Verein der Farderer und
Freunde fUr den Fachbereich Wirtschaft der Fachhochschule
DUsseldorf e. V. unterstUtzte Diplom-Arbeit entstanden ist, zeigt
nicht allein die Typologie des Alkohol ismus und dessen
Verlaufsphasen mit den Folgewirkungen. Der Schwerpunkt der
Untersuchung Iiegt auf der Entwicklung personalpol itischer
Verhaltensregeln. Dabei werden wissenschaftl iche Erkenntnisse
ebenso nutzbar gemacht wie empirisch gewonnene Erfahrungen einiger
Unternehmen, die auf diesem Gebiet w!chtlge Pionierleistungen
erbracht haben.
=------==-==-= 1. 1 Arbeitsmedizinische Bedeutung der
Vinylchlorid-Krank- heit Vinylchlorid (VC) wurde 1835 erstmals und
seit 1912 im groBtechnischen Verfahren synthetisiert (110). Bei
nor- mal em, atmospharischem Druck und Zimmertemperatur ist
Vinylchlorid ein farbloses Gas. 1914 wurden organische Peroxyde als
Polymerisationskatalysatoren fur Vinylchlorid eingefuhrt, und 1928
begann die Polymerisation von Vinyl- chlorid zu Polyvinylchlorid
(PVC) im groBtechnischen Ver- fahren (63). VINYLCHLORID hat die
Strukturformel: = POLYVINYLCHLORID hat die Strukturformel: R - [ -
t-J. R Die Vinylchlorid-Krankheit ist ein herausragendes Bei- spiel
fur eine schwerwiegende Erkrankung, die nach chro- nischer
Exposition gegenuber einer jahrelang als unge- fahrlich geltenden,
weltweit verarbeiteten Substanz ent- stehen kann. Das
Krankheitsbild der Vinylchlorid-Krank- heit ist von komplexer Natur
und hat in schweren Fallen eine letale Prognose. Weltweit waren ca.
50. 000 Personen einer Exposition gegenUber Vinylchlorid
ausgesetzt, bei ca. 500 dieser Arbeitnehmer wurde eine
Vinylchlorid-Krank- heit diagnostiziert. Bei ca. 50 dieser
Patienten wurde ein Hamangioendotheliom der Leber gefunden (42).
Die - 2 - Latenzzeit fur das Auftreten dieses bosartigen Turnors
seit dem Beginn der Vinylchlorid-Exposition betr gt nach den bisher
vorliegenden Daten durchschnittlich 19 Jahre und reicht von 6 - 36
Jahre. Die FrUhdiagnose eines Ham- angioendothelioms der Leber ist
schwierig zu stellen, die Uberlebenszeit seit Diagnosestellung betr
gt bisher o - 19 Monate, im Durchschnitt lediglich 3 Monate (siehe
Kapitel 4. 1). Mit dem Auftreten dieser Malignome bei weiteren
Patien- ten muB nach entsprechender Latenzzeit noch gerechnet
werden.
Larm ist eine unerwunschte, keineswegs immer vermeidbare
Erscheinung des technischen Fortschritts; er gefahrdet in
zunehmendem Masse Wohlbefinden und Gesundheit der Menschen. Wir
wissen, dass es physiologisch gesehen keine Ge wohnung an Larm
gibt. Das Wesen der Larmbelastigung aufzuhellen und die Grenzen der
Zumutbarkeit von Larm nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten zu
bestimmen, ist eine Aufgabe, die noch weitgehend vor uns liegt; sie
hat nicht zuletzt auch fur gesetzgeberische Massnahmen auf dem
Gebiet der Larmbekampfung grosse Bedeutung. Ich begrusse deshalb
diese Schrift. Sie wird neue und wertvolle Anregungen zur
Erforschung des Larms und seiner Auswirkungen auf den Menschen
geben. Bonn, 28. Juli 1967 KATE STROBEL Bundesminister fur
Gesundheitswesen Die experimentellen Untersuchungen der
vorliegenden Arbeit wurden zu einem grossen Teil im
Max-Planck-Institut fur Arbeitsphysiologie, Dortmund, durchgefuhrt.
Ich mochte die Arbeit dem Direktor des Institutes, meinem verehrten
Lehrer, Herrn Professor Dr. med. Dr. med. h. c. Gunther Lehmann
widmen. INHALT v Geleitwort von Frau Bundesminister KATE STROBEL -
Bad Godesberg 1 1. Einleitung 2. Untersuchungen zur Bestimmung
extraauraler Schallwirkungen (Literaturubersicht) . . . . . . . . .
. . 2 2. 1. Herz und Kreislauf unter dem Einfluss von Schallreizen
4 2. 2. Untersuchungen der peripheren Durchblutung 8 2. 3.
Untersuchungen anderer vegetativer Funktionsanderungen 25 3.
Experimentelle Ermittlung von Grenzwerten fur die vegetative
Belastbarkeit bei Schalleinwirkung 33 3. 1. Fragestellung 33 3. 2.
Methode. . 34 3. 3. Ergebnisse und ihre mathematische Auswertung 37
3. 4. Besprechung der Ergebnisse . . . . 43 3. 5.
Arbeitsmedizinische Bedeutung der Ergebnisse 46 4. Zusammenfassung
. 62 5. Anhang: Bestehende Masssysteme 62 Literatur. . . . . . . 68
Sachverzeichnis 71 1."
Der Produktionsfaktor Arbeit behalt trotz steigender Teehnisierung
und Auto matisierung aueh heute seine groBe Bedeutung. Da naeh der
Statistik die Zahl der zur Verfiigung stehenden Arbeitskrafte in
den naehsten Jahren annahernd gleieh bleibt, ist besonders in bezug
auf die erhohten Anforderungen an den Mensehen, den
Arbeitsbedingungen und der Betreuung in den Betrieben gesteigerter
Wert beizu messen. Auf dem arbeitsmedizinisehen Sektor kann dureh
starkere Bekampfung der Berufskrankheiten, Verbesserung der
werksarztliehen Dienste und der arbeitsme- zinisehen Einriehtungen
der Betriebe die Gesundheit der Arbeitskrafte gefordert und damit
ihr Arbeitseinsatz verbessert werden. Eine solehe Hebung des
Gesundheits standes dient nieht nur dem personliehen W ohlergehen,
sondern aueh dem der Familie, des Betriebes und damit dem
Volksganzen. Die Studienreise fuhrte auf Anregung des
Bundesministeriums fur Arbeit und Sozialordnung Staatliehe
Gewerbearzte, Werksarzte und Vertreter der Mini sterien im Herbst
1963 in die USA. Sie hatte das Ziel, Anregungen fur eine Ver
besserung der werksarztliehen Dienste, Einriehtungen und der
arbeitsmedizinischen Bemuhungen uberhaupt zu erhalten. Mogen die
Ergebnisse der Studienreise dazu beitragen, die Diskussion uber den
Ausbau der Arbeitsmedizin zu befruchten und Staat und Wirtsehaft
die Bedeutung dieser Fragen zu veransehauliehen. Die Ergebnisse
waren nur dureh die Aufgesehlossenheit und das Entgegenkommen der
besuehten Institute, Behorden und Firmen in den USA moglieh. Wir
moehten daher allen amerikanischen Institutionen und Betrieben fur
ihre Bereitsehaft zum Erfahrungsaustausch danken. Gleiehen Dank
ubermitteln wir auch den Teilnehmern der Studienreise, die die
Erstellung dieses Berichtes ermoglieht haben. Unser Dank gilt
ferner dem Bundesminister fur Wirtschaft fur die finanzielle
Unterstutzung der Studienreise."
In einem fruheren Forschungsbericht haben wir (GRAF, PIRTKIEN,
RUTEN FRANZ und ULiCH [17]) uber nervoese Belastungen berichtet,
die den arbeitenden Menschen bei Nacht- und Schichtarbeit
betreffen. Damals konnte gezeigt werden, dass als Ursache dieser
speziellen Belastungsform die Diskrepanz zwischen der endogen
gesteuerten Tagesperiodik physiologischer Funktionen und der
zeitlichen Lage von Arbeitsanforderungen angesehen werden muss. Die
nervoese Belastung von Nacht- und Schichtarbeit liegt darum in der
Tat sache begrundet, dass es eine Angleichung der
24-Stunden-Periodik von Koerper funktionen unter diesen Bedingungen
nicht gibt, da die entscheidenden Zeitgeber fur die Tagesperiodik
physiologischer Funktionen beim Menschen: Zeitbewusst sein und
sozialer Kontakt [1,27] bei Nacht- und Schichtarbeit nicht geandert
werden koennen. Aus diesem Grunde findet keine Synchronisation
zwischen zeitlicher Lage der Arbeitsanforderungen und dem Tagesgang
der physiologischen Funktionen statt. Der Arbeiter ist vielmehr
gezwungen, durch Ruckgriffe auf Einsatzreserven eine im
wesentlichen durch Willenseinflusse gesteuerte Anhebung der physio
logischen Leistungsbereitschaft zu vollziehen, um den - vor allem
bei Nacht arbeit - relativ zu seiner momentanen
Leistungsbereitschaft notwendigerweise uberhoehten
Arbeitsanforderungen entsprechen zu koennen. Ein ahnlicher Vorgang
kann mit im Spiel sein, wenn der arbeitende Mensch bei
taktgebundener Arbeit gezwungen ist, sich mit dem starren
Arbeitstakt eines Bandes auseinanderzusetzen. In mehreren
vorausgegangenen Veroeffentlichungen hat der eine von uns (GRAF
[9,10, 11, 12, 13, 16]) gezeigt, dass diese Problematik nicht nur
bei taktgebundener Arbeit auftritt, sondern auch bei freier Arbeit,
insbesondere bei Akkordarbeit, vorkommen kann.
3 During rest ab out 0,02 cal per minute are released from 1 cm
muscle matter, whilst with extreme work load this is elevated to 50
times the resting value, i. e. approximately 1 caljmin. Aretention
of this heat would mean an increase of body temperature by 1 C per
min. As the heat con duction in the body tissues is rather bad, the
heat release is almost solely effected through the blood flow. The
circulation is regulated through the 3 3 oxygen consumption. A
blood circulation of ab out 1 cm per cm muscle and minute, which is
the upper limit under practical conditions, suffices to release 1
caljmin, provided that there is a difference in temperature of 1 C
between the blood entering the -muscle and the interior of the
muscle itself. Due to the relatively high circulation necessary to
cover the oxygen demand the muscle is not in danger of being
overheated, even with extreme work loads. Even if this circulation
is interrupted there is no such danger, since at the same time the
oxygen supply and, consequently, the heat production are
discontinued. It is far more difficult, however, to maintain the
heat balance of the whole body. A work load of 10 kcaljmin, which a
healthy man is able to maintain for two hours, means an increase of
body temperature by 5 C within 30 minutes unless the heat is
released from the body. This, however, means a dangerous
overheating of the body."
Es ist eine allgemeine Erfahrung, daB langeres Stehen oder
langsames Herumgehen die Beine bis zu schmerzhaften Sensationen
anschwellen laBt. Das beruht auf der Wirkung der Schwerkraft auf
das Blut: 1. Die Weite der BeingefaBe nimmt bei langerem Stehen
durch Ermtidung der Vasokonstriktoren zu und vermehrt die
Blutftillung dieser GefaBe. 2. Der hydrostatische Druck in den
Beinkapillaren ist beim Stehen erhoht und ftihrt zu einer
vermehrten Wasserfiltration in die Gewebe. Die Polge ist, daB das
zirkulierende Blutvolumen abnimmt und der Druck im linken V orhof
zurtickgeht. Zur Erhaltung eines ausreichenden Herz-Minuten V
olumens und des Blutdruckes wird die Pulsfrequenz auf hohere Werte
reguliert. Diese indirekte Wirkung des Stehens auf die Pulsfrequenz
wird als Test fUr Herz funktion und GefaBtonus arztlicherseits
verwendet. Die Erhohung der Puls frequenz erlaubt jedoch nicht, zu
differenzieren, ob die Ursache durch Schwache oder Ermtidung des
GefaBtonus, oder durch Schwache oder Ermtidung des Herzens zustande
gekommen ist. Man hat sich daher schon langer um die unmittel bare
Messung des Beinvolumens bemtiht. ATZLER und HERBST (1923)
bestimmten das Volumen von PuB und Unterschenkel direkt durch
Eintauchen in ein stiefelformiges Wasserbad. Sie verfolgten damit
Volumenanderungen nach langerem Stehen und Sitzen, nach Gehen und
Ruhen mit hochgelagerten Beinen. Die Hoffnung der Autoren, daB ihre
nicht sehr zahl reichen Versuche zu einer Verwendung der Methode in
anderen Instituten und auch in Kliniken anregen wtirde, hat sich
nicht erftillt. Die Methode und die Resultate wurden weder erganzt
noch tiberprtift."
Arbeitsphysiologische Untersuchungen am Arbeitsplatz dienen dem
Zweck, die koerperliche Belastung des Menschen bei seiner
Berufsarbeit festzustellen. Auf Grund der Ergebnisse lassen sich
Mittel und Wege zeigen, die einen rationellen und schonenden
Einsatz der menschlichen Arbeitskraft gestatten. Derartige
Untersuchungen wurden in der Industrie schon in grosser Zahl
durchgefuhrt. Auch uber die bergmannische Arbeit liegen einige
Ergebnisse aus fruheren Jahren vor [1, 2, 6, 10, 11, 14], die sich
jedoch auf reine Handbetriebe bezogen. Durch die starke
Mechanisierung der letzten Jahre anderten sich die
Arbeitsbedingungen der Bergleute erheblich. Es stellte sich die
Frage, ob der Einsatz von Maschinen ausser der Leistungsstelgerung
auch eine Abnahme der koerperlichen Belastung der Berg leute zur
Folge hatte. Zur Beantwortung dieser Frage fuhrten wir von April
1959 bis Marz 1961 in mehreren Zechen des Oberbergamts bezirkes
Dortmund eine arbeitsphysiolo gische Untersuchungsreihe durch. Da
in der zur Verfugung stehenden Zeit nicht alle Arbeitsformen des
Untertagebetriebes untersucht werden konnten, beschrank ten wir uns
auf Arbeitsplatze im Streb, weil dort die Zahl der Bergleute am
groess ten ist, die mit der Mechanisierung in irgendeiner Form zu
tun haben. Bei der Aus wahl der Arbeitsplatze mussten die
verschiedenen Grade der Mechanisierung be rucksichtigt werden.
Weiter war erforderlich, mehrere Bauarten mechanisierter
Arbeitsmittel, die dem gleichen Zweck dienen, kennenzulernen. Reine
Versuchs betriebe wurden in die Unle::suchungen nicht einbezogen.
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