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Books > Medicine > Surgery > Critical care surgery
Die Verletzungen des Kniebandapparates haben in den letzten Jahren stetig zugenornrnen. Parallel dazu hat sich unser Wissen zur speziellen Anatomie dieses Gelenkes, Pathophysio- logie, Diagnostik und Therapie der Traumafolgen wesentlich erweitert. Weltweit ist man sich heute einig, daB eine Bandverletzung mit Instabilitat eine anatomische Rekonstruk- tion verlangt. Durch dieses Vorgehen kann in frischen Fallen eine Erfolgsquote von urn 90% erreicht werden. Weit vorsichtiger ist die Prognose bei der chronischen Instabilitat zu stellen. Die iiberaus zahlreichen operationstechnischen Verfahren, die im Verlaufe der Jahre durch die Literatur gegangen sind, verraten eine gewisse Unsicherheit und Unzufriedenheit mit dem jeweils Erreichten. Wir selbst hatten mit ortsstandigem Bandersatz recht giinstige Friihergebnisse, muBten aber bei Spatkontrollen, wie viele andere, wieder eine groBere Zahl von Sekundar- instabilitaten - wohl durch zunehmende Dehnung der Strukturen - feststellen. Seit iiber 8 Jahren beschaftigen wir uns deshalb in engem Kontakt mit Zentren in England (Jenkins), Frankreich (Lemaire), Siidafrika (Strover) und den USA (Alexander, Weiss) mit dem Bandersatz durch Kohlenstoffasern. Dieses Material besitzt hervorragende biomechanische Eigenschaften und eine auBer- ordentlich hohe Biokompatibilitat, leider aber auch eine hohe Fragilitat bei Kriimmungiiber einen kleinen Radius. Die Beschichtung der Bander, ihre Einscheidung bei intraarticularer Anwendung und operationstechnische Besonderheiten vermogen die Rupturgefahr signi- fikant zu senken. Wir sind weit davon entfernt, die Kohlenstoffaserbander als das heute einzig "wahre" Material zu empfehlen, werden aber durch die festgestellten Dauerergebnisse ermutigt, auf diesem Gebiete weiterzufahren.
Die Durchblutung der Knochen unter verschiedenen Bedingungen ist seit Ende des vorigen lahrhunderts Gegenstand intensiver Forschung. Man weiB seit langem, daB eine ausreichende Durchblutung der Knochenfragmente neben ihrer sicheren Fixation die wichtigste Bedin- gung fUr eine ungestbrte Heilung von Knochenbrtichen ist. Die zunehmende Anwendung verschiedener Osteosyntheseverfahren und die unterschiedlichen Auffassungen zwischen den Anhangern einer konservativen und einer operativen Knochenbruchbehandlung haben die Beantwortung der Fragen der Knochendurchblutung und ihre Veranderungen nach Knochenbriichen und nach Osteosynthesen noch mehr in den Mittelpunkt des Interesses geriickt. Die groBe Zahl der bisher angewandten Methoden zur Messung der Knochendurch- blutung zeigt, daB keine dieser Methoden voll zufriedenstellende Ergebnisse liefem konnte. Die qualitativen MeBmethoden weisen zahlreiche Unsicherheitsfaktoren auf und gestatten wegen der Manipulation am GefaBsystem meist nur eine Messung an jedem Versuchstier. Mit Hilfe der qualitativen Methode konnten hervorragende Darstellungen des GefaBsystemes der einzelnen Skelettabschnitte gewonnen werden, ebenso konnten wichtige Erkenntnisse tiber den Stoffwechselumsatz erzielt werden, Messungen der flow-Werte waren aber nicht mbglich. Wir suchten eine Methode, die an jedem Versuchstier mehrere zeitlich getrennte Mes- sungen ermbglichte, der Beobachtungszeitraum sollte der Zeit der knbchernen Regeneration angemessen sein. SchlieBlich sollte das MeBverfahren keinen EinfluB haben auf die Regula- tion des Kreislaufes und der regionalen Durchblutung. Die tracer-microspheres Methode erschien uns geeignet, diese Bedingungen zu erftillen, urn die flow-Werte der Knochendurchblutung der verschiedenen Regionen der Knochen unter verschiedenen Bedingungen tierexperimentell zu untersuchen. GieBen, Mai 1985 K.-G. Kunze Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 2 Methoden zur Bestimmung der Durchblutung des Knochens ......... . 3 3 Die "tracer-microspheres" Methode ......................... .
Das "Wunder der Hand" als Informations- und Ausfiihrungsorgan unseres Gehirns ist die Grundlage der menschlichen Kultur und Zivilisation. Berichte uber die Wiederherstellung ihrer Funktion nach Verletzung oder verstummelnden Erkrankungen durchziehen die Geschichte der Medizin von Anbeginn. Versuche, abgetrennte Hande oder Teile davon zu replantieren, wurden schon im Mittelalter unternommen. Erst die Entwicklung mikro- vascularer Operationstechniken jedoch liess vor nunmehr 20 Jahren mit der Replantation eines abgetrennten Daumens durch Komatsu und Tamai diesen Traum wahr werden. 10 Jahre spater gelang dasselbe Herrn Landsleitner in unserer Klinik. Nach einem langeren Studienaufenthalt an den fiihrenden Replantationszentren Australiens, insbesondere bei O'Brien am St. Vincent's Hospital in Melbourne widmete er sich mit besonderer Liebe zum Detail der Subspezialitat mikrovasculare Chirurgie. Die Erfahrungen der ersten 6 Jahre Tatigkeit auf diesem Gebiet hat er im klinischen Teil zusammengefasst. Gepragt von der Schule Hegemanns, dem die Indikation zur Opera- tion immer ganz besonders am Herzen lag, hielt Herr Landsleitner sich an dessen Maxime: , Man darf nicht alles operieren, was man operieren kann", oder wie Brug, vom selben Chirurgengeblut, es spater formulierte: "Die Indikation wird nicht bestimmt von dem mit modernsten Mitteln technisch Machbaren, sondern vom funktionell Sinnvollen und mensch- lich Zumutbarem". Die strenge praeoperative Beurteilung der Replantationswurdigkeit bescherte deshalb auch keine schlagzeilenmachenden sensationellen Zahlen gelungener Anheilungen von replantierten Amputaten, sondern eine erstaunliche funktionell brauchbare Wiederher- stellungsquote von 86%. Im experimentellen Teil werden fiir die Zukunft richtungsgebende Wege aufgezeigt zur Erweiterung des Spektrums der Replantationsfahigkeit von peripheren Extremitatenab- schnitten durch mikrovasCulare Defektuberbruckung bei Quetsch- und Ausrisstraumen.
In kaum einem wissenschaftlichen Zweig ist der Unterschied zwi- schen "numerischem" Wissen und der Erfahrung groBer als in der Medizin. Obwohl weitgehend "mechanistisch" orientiert, sieht sich auch der orthopadisch tatige Arzt oft in diesem Zwiespalt gefangen. Offensichtlich ist jedoch, daB eine integrale Berufs- auslibung beide Parameter erflillt haben will. Die angelsachsi- schen Ausbildungszentren erkannten, daB das reine Beherrschen von Fakten zum Rlistzeug jedes Or tho paden gehort, und legen ent- sprechend Wert auf diese Basis in den ersten Ausbildungsjahren. In unseren Breiten ist - oder war zumindest in der Vergangenheit - die Mitteilung der Erfahrung ebenso wichtig wie geschatzt. Aber die Freiheit, jeweils das zu libernehmen, was der Vorgesetz- te und Berufsaltere im taglichen Leben des Berufs mitgibt und vorlebt, erfordert ein beachtliches MaB an E+/-nsatzbereitschaft, Aufnahmevermogen und Offenheit des Schlilers. Forderungen, die in unserem Zeitalter der "Erledigungsmedizin" oft kaum zu er- bringen sind. Der vorliegende Fragenkatalog versucht sich deshalb zwischen diese beiden Extrempositionen zu stellen. Die den meisten Fra- gen beigefligten Kommentare vermitteln zusatzliches Sachwissen.
Das Kompartment-Syndrom ist ein wiehtiges und haufiges Krankheitsbild, das erstaunlich vielen Arzten unbekannt ist. Gerade bei den "High risk" Patienten - Geflillverletzungen, direkte geschlossene Unterschenkelbriiche mit Weichteilschaden, Pilon-Frakturen," allge meine Hypoxie beim Schwerverletzten - werden die ersten Symptome nieht beachtet oder fehlgedeutet. Einschlagige eigene Erfahrungen, nicht zuletzt als Gutachter, berechtigen zu dieser Aussage. Dabei spielt der Zeitfaktor ftir die Prognose eine entscheidende Rolle. Beim manifesten Kompartment-Syndrom kann es schon nach 3-4 Stunden zu irreversiblen neuromuskularen Schaden kommen. Bei Unterschenkelbriichen die rund 40% aller Schaft briiche langer Rahrenknochen ausmachen, ist das Kompartment-Syndrom nach der Throm bose die haufigste Komplikation. Funktionelle Defizite im Rahmen der Frakturbehandlung vor allem nach Unterschenkelbriichen sind zum erheblichen Teil durch libersehene Kom partment-Syndrome bedingt. Flir dieses Krankheitsbild waren im deutschen Sprachraum bis vor kurzem eine Vielfalt von Synonymen in Verwendung. Am haufigsten wurde von einer Volkmannschen ischa mischen Kontraktur gesprochen, die allerdings nur den Endzustand dieses Krankheitsbildes beschreibt. Wir haben uns flir den Terminus Kompartment-Syndrom - entsprechend dem englischen Ausdruck "Compartment-syndrome" - entschieden, er hat sieh inzwischen allgemein durchgesetzt."
Die Vielzahl schwerer SChadel-Hirn-Verietzungen mit oft ungiinsti- ger Prognose stellt aile an der Versorgung solcher Verletzter Beteilig- ten vor schwere Aufgaben .. Zur Verbesserung der Heilungs- und Uberlebenschancen muB unser Bemuhen auf ein luckenloses Inein- andergreifen aller organisatorischen und medizinischen MaBnah- men yom Unfallort uber den Transport bis zur Spezialabteilung ge- richtet sein. Die chirurgisch-technischen Moglichkeiten der operativen Behand- lung sind ausgereift und lassen grundsatzliche Verbesserungen in ab- sehbarer Zeit kaum erwarten. Ebenso hat die instrumentelle Diagno- stik lebensbedrohlicher Verletzungsfolgen seit EinfUhrung der axia- len Computertomographie und der Hirndruckmessung einen hohen Stand erreicht. Nicht immer und uberall aber steht dieses technische Optimum zur Verfugung. Zudem gelangt nur der kleinere Teil der Verletzten primar in eine entsprechend ausgestattete Spezialabtei- lung. Hauptanliegen dieses Kompendiums ist es, dem mit der Primarver- sorgung Schadel-Hirn-Verletzter konfrontierten Arzt Anregungen und praktische Hinweise fUr die Akutversorgung, Differentialdia- gnose und Indikationsstellung zu weiterfuhrenden MaBnahmen zu geben. Dabei wurde besonderer Wert auf die SofortmaBnahmen ge- legt, da schon in dieser Phase die Weichen fUr den weiteren Verlauf gestellt werden. Der Bedeutung der axialen Computertomographie entsprechend, wurden von den wichtigsten Verletzungsfolgen entsprechende Bei- spiele zur Illustration ausgewahlt. Fur die Uberlassung des Bildma- terials danke ich Herrn Prof. Dr. K. Voigt, Direktor der Neuroradio- logischen Abteilung der Eberhard-Karls-Universitat Tubingen. Fur den Interessierten wurde eine begrenzte Auswahl weiterfuhrender Literatur zusammengestellt.
Der Bundesrat heiSt die Teilnehmer an der 4. Deutsch-Osterreichisch-Schweizerischen Un- falltagung, die zum zweitenmal in der Schweiz stattfindet, herzlich willkommen. Ein be- sonderer GruB sei an die Besucher aus Deutschland und aus
Die Diskussion dariiber setzte gleich nach dem 2. Weltkrieg ein. V gl. Hempel H (1957) Kapitulation vor der Geschichte? 2. Aufll. Vandenhoeck, G6ttingen (= Kl. Vanden- hoeck-Reihe 27). Wittram R (1958) Das Interesse an der Geschichte. Vandenhoeck, G6ttingen (= Kl. Vandenhoeck-Reihe 59/60/61). Zur neueren Diskussion vgl. Liibbe H (1977) Wozu Geschichte? Eine geschichtswissenschaftstheoretische und kulturelle Krisenfrage. Dtsch Universitatsz 32:542-545 2 Vgl. Krafft F (1981) Naturwissenschafts- und Technikgeschichte in der Bundesrepu- blik Deutschland und in West-Berlin 1970-1980. Akademische Verlagsgesellschaft, Wiesbaden (= Sonderheft der Berichte zur Wissenschaftsgeschichte 1981) 3 Zur Geschichte der Deutschen Gesellschaft fUr Unfallheilkunde vgl. Maurer G (1972) 50 Jahre Deutsche Gesellschaft fUr Unfallheilkunde, Versicherungs-, Versorgungs- und Verkehrsmedizin. In: Monatsschr Unfallheilkd 75:433-441. Probst J (1982) 60 Jahre Deutsche Gesellschaft fUr Unfallheilkunde. Demeter, Grafelfing. Ich danke dem Ver- fasser flir die Einsicht in die Druckfahne und fUr die Zurverfligungstellung der An- sprache der Vorsitzenden der Gesellschaft von 1950-1981 4 Vgl. Blumenberg H (1973) Der Proze der theoretischen Neugierde. Suhrkamp, Frankfurt (= Suhrkamp taschenbuch wissenschaft 24) 5 Vgl. Maurer G (wie Anm. 3) S 441 6 Reinwein H (1960) Er6ffnungsansprache des Vorsitzenden. Hefte Unfallheilkd 62: 1-8 (= Beihefte zur Mschr. Unfallheilk. ) Zitat S 7; Reinwein zitiert Hallers Gedicht "Ge- danken iiber Vernunft, Aberglauben und Unglauben" nach Hufeland, der nicht ganz korrekt zitiert. Vgl. Hufeland CW (1975) Die Kunst, das menschliche Leben zu ver- langern. Makrobiotik. Bearbeitet und fUr die heutige Zeit herausgegeben von Roth- schuh KE.
Katastrophenmedizin dient der Rettung vitalbedrohten menschlichen Lebens sowie der Begrenzung von Gesundheits schaden bei auBerordentlichen Schadensfallen, die primar mit den vorhandenen medizinischen Mitteln nicht zu bewaltigen sind. Zur Lasung dieser Aufgabe sind A.rzte, Hilfskrafte und Laienhelfer natig, daruber hinaus jedoch auch die Bereitstel lung aller materiellen Hilfsmittel, die Rettungsorganisationen und staatliche Einrichtungen einschlieBlich Krankenhauser an bieten kannen. Rettungs- und Notfallmedizin allein kannen keinesfalls katastrophenmedizinische Probleme lasen. Aus medizinischer Sicht sind Art, Zeitpunkt und AusmaB einer Katastrophe unbekannte GraBen. Es kann sich z. B. urn ein Eisenbahnungluck, eine Uberschwemmungskatastrophe, ein Erdbeben oder auch urn einen nuklearen Unfall handeln. Gemeinsam ist allen Katastrophenjedoch die Tatsache, daB in der ersten Phase eine groBe Anzahl hilfsbedurftiger Men schen versorgt werden muB. In dieser Zeit herrscht in aller Regel eine vollkommene Desorganisation und Mangel an Mit teln fUr Transport, Unterbringung und auch medizinischer Erstversorgung. Der Sichtung kommt uberragende Bedeutung zu. In der nachsten Phase der medizinischen Versorgung im Lazarett und Krankenhaus m"\lB. auf die Art der Katastrophe medizinisch eingegangen werden. Diese vielfaltigen medizini schen und organisatorischen Aufgaben sind nur gemeinsam las bar. In der Bundesrepublik Deutschland wurde in dieser Hinsicht aus den verschiedensten, z. T. irrationalen Grunden zu wenig getan."
Zu Ehren des 65. Geburtstages von Maurice E. MUller und J org Rehn fand vom 3.-5. 3. 1983 auf der Reisensburg die 16. Arbeitstagung zur klinischen Trauma- tologie statt. Hierbei befaJl, ten sich 46 Spezialisten aus den Gebieten der Chirurgie, Neurologie, Ortho- padie, Physikalischen Therapie und Unfallchirurgie rnit den Fragen der Biomechanik, Pathophysiologie, Diagnostik, operativen und konservativen Therapie sowie der Nach- behandlung von Spatschaden nach Verletzungen des Schultergtirtels. Die Thematik betraf sowohl die Folgen knocherner Verletzungen an Clavicula, Scapula und proximalem Humerus als auch die Spatschaden nach Traumatisierung der zwischengeschalteten Gelenke sowie der Nerven dieser Region. Die entsprechenden Probleme wurden in Dbersichtsreferaten dargestellt, die interessie- renden Fragen anschlieBend in ausgiebig und offen geftihrten Diskussionen erarbeitet. Durch die Kugelgestalt des Schultergelenkes und die Kompensationsmogllchkeiten in den Nebengelenken des Schultergtirtels stellen die rein knochernen Verletzungsfolgen funktionell das kleinere Problem der Spatschaden dieses Korperabschnittes dar. Bei ge- gebener Indikation erlauben die modernen Verfahren einer winkelgenauen Korrektur, libungsstabilen Osteosynthese und ggf. Knochentransplantation meist die Wiederherstel- lung anatomischer Skelettverhaltnisse. Weitaus groBere Funktionsbehinderungen und therapeutische Schwierlgkeiten gehen von den Weichteilschaden aus. Dies betrifft sowohl die schmerzhafte wie die schmerzarme Schultersteife, die chronischen Verrenkungen der Schllisselbeingelenke als auch die Folgen einer habituellen Schulterluxation. Die operative Arthrolyse des Schultergelenkes ist ein nlitzlicher, aber difiziler Behandlungsschritt, der eine genaue Vordiagnostik erfordert. Das- selbe gilt fur die geschlossene Schultermobilisation. Bei den chronischen Verrenkungen der Schllisselbeingelenke basiert die Operations- indikation auf einem genauen Abwagen der tatsachlichen Behinderung.
Der Autor, Privat-Dozent Dr. L. von Laer, Leiter der Kindertraumatologischen Abteilung der Kinderchirurgischen und Orthopadischen Klinik, hat in minutioeser Arbeit retrospektiv das grosse Krankengut von kindlichen Frakturen der letzten 20 Jahre ausgewertet und im Hinblick auf die moeglichen Spatfolgen nach Wachstumsabschluss analysiert. Diese Arbeit darf als erste konsequente und umfassende Studie uber die Phanomene der Spontankorrektur verbliebener Fehlstellungen und der posttraumatischen Wachstumsstoe- rungen nach Frakturen im Kindesalter bezeichnet werden. Die kritische Beurteilung dieser Phanomene im Bezug auf deren primare oder sekundare therapeutische Beeinflussbarkeit deckte dabei neue Erkenntnisse auf, die als Basis fur ein zukunftiges differenziertes Behandlungskonzept dienen werden. Insbesondere wird auch gezeigt, dass konservative und operative Behandlungsmoeglich- keiten heute ihre klare Indikation haben und fur jeden Frakturtyp und jeden einzelnen Patienten gegeneinander abgewogen werden mussen. Die Kenntnisse des Ablaufs von Korrekturmechanismen, wie auch der Folgen von Wachstumsstoerungen sind dafur wichtige Voraussetzung. In dieser Monographie werden bestehende Lehrmeinungen kritisch bewertet und auch in Frage gestellt. So wird sie auch als Basis und Ausgangspunkt fur weitere klinische und experimentelle Untersuchungen in der naheren Zukunft herangezogen werden. Fur Kinder- chirurgen, Orthopaden und Unfallchirurgen stellt dieses Buch eine wesentliche Bereicherung und Stimulation dar.
Bine prophylaktische Frtihbeatmung soll in einem Schockzustand die Progredienz von Ver- iinderungen in der Lunge abbremsen oder verhindern. Differenzierte Atem- und Beatmungs- therapien sollen vor allem sekundare Lungenveranderungen vermindern oder verhindern. Solche Veranderungen sind vor allem Atelektasen und Dberbllihung von Alveolen. Bei jedem Schockzustand wird eine differenzierte Atemtherapie notwendig werden. In Abhangigkeit von gleichzeitig vorhandenen Triggerfaktoren wird man eine prophylaktische Frtihbeatmung einsetzen. Diese dient der Prophylaxe eines ARDS, wir sprechen von Frtih- beatmung, weil sie zu einem Zeitpunkt eingesetzt wird, bei dem noch keine respiratorische Insuffizienz vorhanden ist. 1st eine respiratorische Insuffizienz vorhanden, so konnen wir dann nur noch von einer prophylaktischen Beatmung sprechen. In der Vielzahl der Methoden fUr eine differenzierte Atemtherapie steht die CPAP-Atmung im Vordergrund. Eine differenzierte Beatmung wird nach einem sogenannten "step to step approach" durchgefiihrt. Literatur 1. Baum M, Benzer H, Mutz N, Pauser G, Tonczar L (1980) Inversed Ratio Ventilation (IRV). Anaesthesist 29:592 2. Benzer H, Baum M, Coraim F, Haider W, Pauser G, Mutz N (1982) Therapie der post- traumatischen respiratorischen I nsuffizienz. In: Der polytraumatisierte Patient. INA, Thieme, Stuttgart, S 79 3. Benzer H, Baum M, Duma St, Mutz N, Scherzer W (1982) Konventionelle Beatmungs- therapie versus neue therapeutische Konzepte. In: Das Thoraxtrauma. Bibliomed, Melsungen 4. Benzer H, Coraim F, Mutz N, Geyer A, Pauser G (1979) Probleme der "repiratorischen" Beatmung bei der Schocklunge. In: Akutes progressives Lungenversagen. INA, Thieme, Stuttgart, S 263 5.
Bis heute hat noch Hingst nicht in allen Krankenhausem ein Handchirurg als Spezialist seine Lebensstellung gefunden. So hat sich auch noch nichts daran geandert, daB fUr jeden handverletzten Patienten der erstbehandelnde Chir- urg Schicksa1. bedeutet. Es besteht deshalb sowohl fUr den lernenden als auch fur den fertigen Chirurgen eine Notwendigkeit, sich moglichst breite diagno- stische und therapeutische Grundkenntnisse der Handchirurgie anzueignen. Viele Akutsituationen der Handchirurgie sind gar nicht so kompliziert, wie manche meinen, andere Probleme wiederum sind nieht zu meistern, ohne sich zuvor intensiver mit ihnen beschaftigt zu haben. Wenn Allgemeinchirur- gen, die aus personlicher Zuneigung und mit Erfolg Handchirurgie betreiben, diese Materie einmal ubersichtlich und praktikabel darstellen, so durfte das ein besonders nutzliches und fruchtbares Buch abgeben. 5 Auflagen in 10 Jahren sprechen fur sich selbst! Mein friiherer Oberarzt Mittelbach hat es auf sich genommen - gestiitzt auf eine griindliche Ausbildung bei Hilgenfeldt in Boehum und aufbauend auf einer 10-jahrigen Erfahrung mit dem groBen Operationsgut der Ludwigs- hafener Chirurgischen Klinik - trotz stiirkster Inanspruehnahme aus der Pra- xis fUr die Praxis dieses "Vademecum" zu schreiben und weiter zu entwik- keln. Fur den praktisch tatigen Chirurgen, insbesondere aber fUr den Assi- stenzarzt, werden hier die wesentlichen Gesichtspunkte der Behandlung von Handverletzungen ubersichtlich dargestellt. Die didaktisch geschickte und unorthodoxe Ausbreitung der Materie sowie einfache und einpragsame Zeichnungen, die lange Textbeschreibungen ersetzen, gestatten dem Leser schnelles Orientieren.
Aus heutiger Sicht entsprach das erste Symposion tiber den " Verriege1ungsnage1" am 30.4. 1977 in StraBburg einer Bestandsaufnahme, der damit - sozusagen im A11eingang- vor all em in der BG-Unfallklinik Frankfurt am Main, im Centre de Traumato1ogie et d 'Orthopedie in StraBburg und in der I. Universitiitsklinik fUr Unfallchirurgie, Wien, ge- wonnenen Erfahrungen; hier wurden die Voraussetzungen fUr eine enge und effektive Zusammenarbeit dieser drei Kliniken geschaffen. Das zweite Symposion zum Thema, am 3. 2.1978 in Wien, lie bereitsdie Konsequenzen erkennen, die sich in einer einheitlichen Indikationsstellung, einer zunehmend standardi- sierten Operationstechnik aber auch in Kritik, in methodischen und instrumentellen Ver- besserungen wiederspiege1ten. Dieses dritte Verriege1ungsnage1-Symposion fand nun 10 Jahre nach der Inauguration des Verfahrens durch Klemm und Schellmann statt, die ihrerseits stets auf die geistige Urheberschaft Ktintschers hingewiesen haben. Die das Symposion ausrichtende BG-Unfallklinik Frankfurt am Main tiberblickt bis heute 1 000 Osteosynthesen mit einem Verriege1ungsnage1, verfUgt somit tiber ausreichende Erfahrungen im Hinblick auf Indikationsstellung, Operationstechnik und Einsatz von Hilfs- mitte1n. Durch stiindige Nachuntersuchung der Patienten konnte die gro e Erfo1gssicherheit der Methode dokumentiert, durch die Analyse von Fehlsch1iigen auch der Grenzbereich fUr die Indikationsstellung bestimmt werden. Ohne Zweifel ist das Verfahren noch weiter entwicklungsfahig. A1s echter Mangel ist z.B. die Abhiingigkeit von stiindigen Rontgenkontrollen wiihrend des Operationsab1aufes zu sehen. Der vorliegende Bericht weist den status praesens fUr die Osteosynthese mit dem Ver- riege1ungsnage1 aus und 1ii t die Schwerpunkte fur die weitere Arbeit erkennen, die vor aHem in der Entwicklung von rontgenstrah1enunabhangigen Zieleinrichtungen zu sehen sind.
Avascular fragments and necrotic bone are the main causes of early bone infection and nonunion after internal fracture fixation. Autologous cancellous bone transplantation is indicated, to stimulate callus formation at the noninfected fracture side, 2 weeks after incision, drainage and refixation of the fracture by external device. In 113 patients 209 cancellous bone transplantations were performed. Noninfected wound healing and sound union of fracture was reached in 94%, full weightbearing was possible in 90% of patients within 1 year. Average hospital stay was 85 days/patient. Literatur 1. Burri C (1979) Posttraumatic Osteitis, 2. Aufl. Huber, Bern Stuttgart Wien 2. Schmit-Neuerburg KP, Labitzke R (1980) Ergebnisse zur Spongiosaplastik beim Infekt. In: Hierholzer G (Hrsg) Die posttraumatische Knocheninfektion. Springer, Berlin Heidel- berg New York 3. StUrmer KM, Schuchardt W (1980) Neue Aspekte der gedeckten Marknagelung und des Aufbohrens der Markhi: ihle im Tierexperiment. Unfallheilkd 83:433 Die Stabilisierung der fruhinfizierten Fraktur mit auEeren Spannern H. Kraumann Chirurgische Abteilung des Bezirkskrankenhauses, Mlada Boleslav, CSSR In den Jahren 1976 bis 1979 wurden von uns 23 offene Frakturen des Unterschenkels mit einem Infekt mit auBeren Spannern eigener Konstruktion behandelt (Abb. 1). Davon waren 3 Frakturen I. Grades, 11 Frakturen II. Grades und 9 Frakturen III. Grades. Bei 14 Frak- turen wurde die Stabilisierung durch eine Spongiosaplastik vom Beckenkarnm erganzt. Seit 1978 kleben wir die Spongiosaspane mit eigenem Plasma des Patienten.
Vom 18. - 20. Februar 1982 fand auf Schlo Reisensburg die 15. Arbeitstagung zur k1inischen Traumatologie statt. 45 Fachleute beschliftigten sich mit der Problematik von Verletzungen des Schultergiirtels, wobei in Vortriigen und ausgiebigen Diskussionen die Biomechanik, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie sowie die Nachbehandlung der Traumafolgen in diesem wichtigen Skelettabschnitt abgehandelt wurden. Die The- matik umf te die Frakturen von Oavicu1a, Scapula und Humeruskopf sowie die Luxa- tionen an den Gelenken des Schultergiirtels. Ein spezielles Gewicht wurde auf die Weich- teilverletzungen, insbesondere die Ruptur der Rotatoren am Schultergelenk sowie auf die Verletzungen von Gef!i&n und Nerven gelegt. Es hat sich dabei gezeigt, auch Experten liber banale und alltagliche Probleme, wie z. B. die Oaviculafraktur, ausgiebig diskutieren konnen. Die Indikationen zum opera- tiven Vorgehen bei Briichen des Schllisselbeines, des Schulterblattes und des Oberarmkopfes konnten klar erarbeitet werden. Die Osteosynthese an der Scapula setzt eine genaue Ana- tomiekenntnis voraus, auch partielle Nervenschadigungen sollten vermieden werden kon- nen. In der Behandlung der Humeruskopffraktur scheint sich eine Tendenz zur vermehrten Anwendung, halboffener" Verfahren abzuzeichnen, indem die geschlossene Spickdraht- osteosynthese aus guten Griinden wieder vermehrt Anwendung fmdet. Viel zu wenig be- kannt ist auch heute noch die Diagnostik der Rotatorenverletzungen, bier bringt die friihe Arthrograpbie eine signifIkante Entscheidungshilfe fUr aktives Handeln. Diese hliufIg liber- sehene Verletzung fiihrt in vielen Fallen zu einem Dauerschaden, der bei richtiger Dia- gnostik und adaquatem technischen Vorgehen vermieden werden kann.
Die Organisatoren der 4. Deutsch-OEsterreichisch-Schweizerischen Unfallchirurgentagung vom 08. -11. Juni 1983 in Lausanne haben versucht, diese Veranstaltung so zu gestalten, dass sie moeglichst allen, die sich mit Unfallpatienten befassen, etwas bietet: Die Hauptthe- men sind weit gestreut, sie bringen UEbersichtsreferate und Rundtischgesprache zu den Ver- letzungen des Abdomens, des Gesichtes, der Schulterweichteile, der Wirbelsaule, des Knor- pels, aber auch zur Katastrophenmedizin und zu psychischen Unfallfolgen. Daneben stehen in zwei Parallelsitzungen die Experimentelle Traumatologie und Neue Erfahrungen uber Diagnostik, Operationstechniken, Instrumente und Implantate auf dem Programm. Auf den bisherigen nationalen und internationalen Tagungen wurden die Ergebnisse der unfallchi- rurgischen Forschung an einem, maximal an zwei Halbtagen abgehandelt, die Mehrzahl der Anmeldungen konnten bei der zur Verfugung stehenden Zeit gar nicht angenommen wer- den. Da aber gerade die Forschung auf diesem Gebiet in unseren drei Landern weltweite Anerkennung gefunden hat, schien es mehr als gerechtfertigt, der Darstellung der Ergebnisse in der experimentellen Traumatologie einen weiten Raum zu gewahren, um den heutigen Stand einem breiten Kreis zuganglich zu machen und Anregungen fur die Zukunft zu geben. Die Programmgestaltung machte es moeglich, dass samtliche Anmeldungen zum Thema ex- perimentelle Traumatologie ins Programm aufgenommen werden konnten, diese Tatsache gilt auch fur Neue Erfahrungen uber Diagnostik, Operationstechniken, Instrumente und Implantate. Dieses zweite Hauptgebiet der Parallelsitzungen sollte allen unfallchirurgisch Tatigen - auch aus kleineren Krankenhausern und aus der Praxis - ermoeglichen, spezielle Probleme aufzugreifen und darzustellen.
In der Bundesrepublik Deutschland erleiden jahrlich 9.500 bis 10.000 Menschen schwere Verbrennungen oder Verbruhungen. Etwa 1.250 Verletzte bedurfen einer Intensivbehand- lung, fur die 138 "Spezialbetten" benoetigt werden. Diese Zahlen entstammen einer Denkschrift des Hauptverbands der Gewerblichen Berufs- genossenschaften. Tatsachlich verfugt die Bundesrepublik nur uber etwa 48 Betten in Spe- zialabteilungen fur Brandverletzte. Diese sind fast ausschliesslich von den Berufsgenossen- schaften erstellt worden, decken aber nicht einmal ein Drittel des Bedarfs, namlich fur gesetzlich versicherte Arbeits-und Wegeunfalle. Zwei Drittel aller Verbrennungen und Ver- bruhungen ereignen sich namlich in Haushalten, in der Freizeit und im Verkehr. Fur sie fehlt es an optimalen Behandlungsmoeglichkeiten. Die Bundesrepublik ist im Hinblick auf die Versorgung von Schwerbrandverletzten ein unterentwickeltes Land: Schweden, Dane- mark, Holland, Frankreich, England, die Schweiz, OEsterreich, die CSSR und Jugoslawien verfugen zum Teil bereits seit 20 Jahren uber ausreichende Behandlungszentren. Welche Grunde haben zu dieser Situation gefuhrt? 1. Schwerbrandverletzte haben keine Lobby. Entweder sie sterben oder sie werden -mehr oder weniger erfolgreich -"wiederhergestellt". Sie sind nicht chronisch krank oder pfle- gebedurftig, wie etwa Schadel-Hirn-Verletzte, Querschnittsgelahmte oder Multiple-Skle- rose-Kranke, und deshalb verschwinden sie - auch nach Brandkatastrophen -bald aus dem Bewusstsein der OEffentlichkeit.
Die Operationsschwester, die technische Operations- assistentin, die Stationsschwester und die Physiothe- rapeutin einer Klinik fur orthopadische Chirurgie sind heutzutage nicht mehr allein Helferinnen und Diene- rinnen wie ihre Kolleginnen fruher. Die Vertiefung des Fachgebiets bis zu zahlreichen Subspezialitaten hat das nichtarztliche Klinikpersonal zum Mitarbeiter mit gehobener Verantwortung heranwachsen lassen. Dazu sind nun aber fachliche Kenntnisse erforderlich, welche wahrend der ublichen Berufsausbildung nicht oder nur teilweise vermittelt werden. Im Operationssal, auf der Station und in der Physio- therapie muss genau bekannt sein, worum es beim orthopadischen Patienten geht, weshalb und wie eine Operation durchgefuhrt wird und welche Weiter- bzw. Nachbehandlung angebracht ist. Solches Wissen wird in der Klinik fur Orthopadische Chirurgie des Kan- tonsspitals St. Gallen den angehenden Operations- schwestern und technischen Operationsassistentinnen systematisch vorgetragen, den anderen Berufsgruppen bis dahin nur sporadisch. Herr Dr. Dieter Grob hat den Inhalt dieses Unterrichts im vorliegenden Klinik- taschenbuch niedergelegt in der Vorstellung, dass nicht nur in speziellen Schulen oder Kursen, sondern auch im Selbststudium jenes Mass an Wissen erworben werden kann, das zur reibungslosen Zusammenarbeit an einer modernen orthopadischen Klink erforderlich ist. Die Darstellung des Stoffes ist ausgesprochen praxis- nah gehalten und die Abbildungen des Autors tragen zur Anschaulichkeit bei.
Eine Analyse von 300 Fahrzeug-Fu ganger-Kollisionen mit 150 Obduktionsfallen und 150 klinischen Fallen zeigte, d die in der forensischen Pathologie iibliche Rekonstruktion der Ansto richtung aus Messerer-Briichen am Unterschenkel auch aus klinisch erstellten Ront- genbildem moglich ist, wenn Aufnahmen in mindestens zwei Ebenen, moglichst vor und nach der Frakturversorgung, vorliegen. Aus der Richtung der Bruchkeile oder Bruchtra- peze konnte die Ansto richtung bestimmt werden. Der Messerer-Keil zeigt mit der Spitze des Dreiecks die Richtung der Gewalteinwirkung an. Die Ansto hohe lie sich in Verbindung mit den Weichteilbefunden ermitteln, die aber in den klinischen Fallen meist schlecht dokumentiert waren. Die Kollisionsgeschwindigkeit konnte nur aus technischen Parametem errnittelt werden. Die Verletzungen am rechten oder linken Bein ergaben keine Hinweise darauf, von welcher Seite der Ansto erfolgte, da immer das Standbein die schwereren Verletzungen aufwies. Bei Kindem lagen infolge der Kbrpergrb e und des anderen Bruchverhaltens kindlicher Knochen Besonderheiten vor, die aber trotzdem in vie len Fallen eine sichere Rekonstruktion ermbglichten.
Nach dem 2. Weltkrieg haben Unfallverletzungen in Fabriken und Gewerbebetrieben, beim Hoch-und Tief bau, im Verkehr, beim Sport und im Haushalt trotz aller Schutzvorkehrungen (VerhiitungsmaBnahmen) von J ahr zu J ahr in ungeahntem AusmaB an Zahl und Schwere zugenommen. Etwa ein Drittel der Betten in Chirurgischen Kliniken und Krankenhausabteilungen sind mit Unfallverletzten belegt. Die absolute Zahl der Unfalle wird - wenn auch nicht so erheblich wie in den letzten Jahren - auch in der Zukunft noch steigen. Nicht a1lein diese Tatsachen, sondern auch die Wand lung in der Behandlung von Unfallverletzten von den friiher weitgehend konservativen MaBnahmen zu einem jetzt haufiger operativen Vorgehen haben zu einer in tensiveren Beschaftigung zahlreicher Chirurgen mit der U nfa1lchirurgie und damit zu einer Spezialisierung gefiihrt. Bei aller Spezialisierung muB aber die Unfall chirurgie schon im Hinblick auf ihre eigene Entwicklung ein integrierter Bestandteil im Rahmen der Gesamt chirurgie und jeder chirurgischen Ausbildung von Stu denten und Assistenten bleiben. Die Leiter von unfallchirurgischen Abteilungen in deutschen Universitatskliniken haben sich - wie ich glaube erfolgreich -bemiiht, fiir den Unterricht und fiir das praktische Arbeiten von Studenten und Assistenten in der Traumatologie ein einheitliches Skriptum zu schaffen, in dem die Grundziige unfa1lchirurgischen Denkens, Entscheidens und Handels in gedrangter Form dargestellt sind. Der Verpflichtung, akute unfa1l chirurgische Situationen zu erkennen und geeignete SofortmaBnamen zu ergreifen, kann sich kein Arzt entziehen."
Vom 19.-21. Februar 1981 fand auf Schlo Reisensburg die 14. Arbeitstagung zur kli- nischen Traumatologie statt. 43 Fachleute beschaftigten sich mit der Problematik der Ellbogenverletzungen, wobei in Vortriigen und ausgiebigen Diskussionen die Biomechanik, Pathophysiologie, Diagnostik, Therapie und Nachbehandlung der Traumafolgen an diesem wichtigen Gelenk abgehandelt wurden. Die Thematik umf te die Frakturen am distalen Humerus, am Olecranon sowie am Radiuskopfchen, die Begleitverletzungen von Muskeln, Sehnen und Nerven sowie der Gefa e, die Luxationen, die spezielle Problematik beim Kind sowie die Behandlungsrichtlinien bei Folgezustiinden, wie Pseudarthrosen und Gelenksteife. Das Ergebnis, d dislocierte Frakturen im Bereich des Ellbogengelenkes mit stabiler Osteosynthese nach den Prinzipien der AO - mit Sicherheit beim aktiven Menschen - zu versorgen sind, tiberrascht wohl nicht mehr allzusehr. GrofJes Gewicht wurde auf die spe- ziellen Indikationsstellungen zum operativen Vorgehen beim Kind sowie die Therapie der Luxationen gelegt. Hier scheinen sich neue therapeutische Konzepte anzubahnen, die auf eine Frtihmobilisation hinauslaufen. Die Diskussionen urn die Behandlung von Folgezustiinden zeigen, d verschiedene Mog- lichkeiten schlechte Ergebnisse nach konservativer oder operativer Therapie entscheidend zu verbessem vermogen. Hier kann durch einen Sekundiireingriff, die Arthrolyse, Arthro- plastik oder in seltenen Fallen gar durch eine Alloarthroplastik oder aber eine Arthrodese noch vieles flir den Patienten erreicht werden. |
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