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Mit dem Auftreten von Schwingungen an spanenden Werkzeugmaschinen
wird insbesondere die erreichbare Zerspanleistung und die
WerksttlckqualiUit erheblich beeintrlichtigt. Das wirft vor aHem
fUr den Einsatz von Maschinen in der Produktion erhebliche
betriebsorganisatorische Probleme auf. 1m Rahmen der stlindig
steigenden Anforderungen an die Leistungsflihigkeit und Genauigkeit
der Werkzeugmaschinen ist es daher erforderlico, das dynami- sche
Verhalten der Maschinen zu verbessern. Die Anregung der
Schwingungen hat entweder ihren Ursprung in der Fremd- erregung
oder in der Selbsterregung, dem sog. regenerativen Rattern, wo- bei
aIle Elemente der Maschine mehr oder weniger zu Schwingungen ange-
regt werden. Bei der Fremderregung handelt es sich um erzwungene
Schwin- gungen, wlihrend bei der Selbsterregung im allgemeinen ein
Bauteil der Maschine zu Schwingungen mit seiner Eigenfrequenz
angeregt wird. Die Beseitigung der Schwingungsanregung bereitet
stets gro13e Schwierig- keiten. Die Anregung durch fremderregte
Schwingungen von au13en lli13t sich teilweise durch die sog. Aktiv-
und Passiv-lsolierung beheben. Handelt es sich dagegen um
Schwingungen, die ihren Ursprung z. B. in Unwuchten, Lagerfehlern,
Zahneingriffen oder wechselnden Schnittkrliften haben, ist eine
Ausschaltung der ErregerqueHe nur z. T. durch Auswechseln der Ele-
mente durchfUhrbar. Auch auf eine nachtrligliche Versteifung des
Systems, die bei entsprechender Auslegung eine Verbesserung des
dynamischen Ver- haltens bewirkt, mu13 in den meisten Flillen wegen
des hohen konstruktiven und finanziellen Aufwandes verzichtet
werden.
Urn 1885 wurden zum ersten Male LochstUcke im Schragwalzverfahren
nach Mannesmann hergestellt. Kurze Zeit spater gelang Ehrhardt die
Erzeugung von Luppen aus Blacken mit quadratischem Querschnitt
durch seitliches Lochen auf einer Presse. Dieses Verfahren wurde
durch den Bau starkerer Pressen dahingehend verbessert, daB man das
seitliche Lochen weitgehend durch steigendes Lochen von Rund
blacken ersetzte, wodurch die Lange der Luppen vergraBert werden
konnte. Beim Lochen von Blacken auf einer Presse bedarf es zu ihrem
Ein fUhren in den Aufnehmer einer Differenz zwischen BlockauBen-
und Aufnehmer-Innendurchmesser. Diese rouB vor dem Lochen beseitigt
werden, da der Lochdorn anderenfalls verlaufen und damit die Wand
starke der Luppe ungleichmaBig werden kann. Dem eigentlichen
Lochvorgang geht also ein Anstauchvorgang vor aus, der dem
Verformen in einem Gesenk ohne Gratbahn gleicht. tiber die fUr
diesen Anstauchvorgang benotigte Kraft und Uber die bei einer
bestiwmten Kraft zu erreichende FormfUllung ist nur we nig bekannt.
Es erscheint daher notwendig, die Vorgange beim An stauchen in
einem Aufnehmer systematisch zu untersuchen, urn den Kraftbedarf
und die FormfUllung beim Pressen zu ermitteln und zu optimieren. 1m
Rahmen dieser Arbeit werden erstmalig fUr Stahlbolzen die An
stauchkrafte beim Lochvorgang gemessen. Dabei wird der Kraftbe
darfsverlauf bis zum vollstandigen Anlegen des Blockes an die
Aufnehmer-Innenwand unter BerUcksichtigung verschiedener Parame ter
erfaBt. Die Untersuchungsergebnisse sollen die Moglichkeit geben,
Loch- und Rohrstrang-Pressen hinsichtlich des K aftbedar fes zu
dimensionieren bzw. in der Fertigung Pressen optimal ein zusetzen."
Der Bericht schlieBt an den Forschungsbericht Nr. 2143 "Numeri-
sche Optimierung der Bearbeitungsbedingungen wahrend des Dreh-
vorganges" des Landes Nordrhein-Westfalen an und enthalt weiter-
reichende Ergebnisse, die bei der Untersuchung des Drehens mit
erhohten Schnittbedingungen gewonnen wurden. Einige der im For-
schungsbericht Nr. 2143 bereits vorgestellten Ergebnisse sind aus
GrUnden der Obersicht und Vollstandigkeit in diesem Bericht in
gekUrzter Form enthalten. Die industrielle Fertigung ist einem
standigen Rationalisierungs- prozeB unterworfen, um trotz
steigender allgemeiner Kosten die Forderung nach wirtschaftlicher
Fertigung erfUllen zu konnen. Dp.r Einsatz numerisch gesteuerter
Werkzeugmaschinen hat zu einer be- achtlichen Reduzierung der RUst-
und Nebenzeiten gefUhrt und eine teilweise Verlagerung dieser
Zeitanteile so ermoglicht, daB sie wahrend der Hauptzeiten der
Maschinen anfallen (11. Dem relativ groBen Hauptzeitanteil der
Fertigungszeit muB nun durch die Er- mittlung optimaLer
Schnittbedingungen besondere Bedeutung beige- messen werden, um die
relativ teuren NC-gesteuerten Maschinen in weiten Bereichen der
Fertigung wirtschaftlich einsetzen zu konnen. Ausgehend von der
mathematischen Beziehung fUr die Fertigungsko- sten pro StUck bzw.
Fertigungszeit pro StUck und der Bestimmungs- gleichung fUr die
Standzeit als Funktion der Schnittgeschwindig- keit
(Taylor-Standzeitgleichung) lassen sich die optimalen Stand-
zeitwerte entsprechend der betriebspolitischen Zielsetzung nach den
in Abb. 1 angegebenen Gleichungen berechnen. Diese beiden
Gleichungen lassen unter anderem erkennen, welchen EinfluB die mit
zunehmender Automatisierung ansteigenden Maschi- nenkosten, die
durch Werkzeugschnellwechseleinrichtungen sinken- den
Werkzeugwechselzeiten und die durch den zunehmenden Einsatz von
Wendeschneidplatten gUnstige Entwicklung der Werkzeugkosten auf die
optimalen Standzeitwerte ausUben.
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