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Die immunsuppressive Therapie der chronisch-aktiven Hepatitis (CAH)
wird nach wie vor kontrovers diskutiert. Dies betrifft sowohl die
Indikation zu einer immunsuppressiven Therapie der CAH als auch die
Wahl der Medikamente, ihre Dosierung und die Dauer ihrer Anwendung.
Die Griinde sind einerseits theoretische Uberlegungen, andererseits
unterschiedliche, zum Teil widersprfichliche, praktische
Erfahrungen. Das gilt vor allem fUr die Anwendung einer
immunsuppressiven Therapie bei virusbedingter chronisch-aktiver
Hepatitis, insbesondere der chronisch-aktiven Hepati- tis B. Diese
Situation hat dazu gefiihrt, daB besonders hepatologisch inter-
essierte Kliniker einen Teil ihrer Patienten mit CAH sowohl im
Rahmen klinischer Studien mit immunsuppressiver Therapie behandelt
haben, als auch darfiberhinaus Erfahrungen gesammelt haben, die
sich aus der Beob- achtung einer Reihe von Patienten ergibt, bei
denen auBerhalb klinischer Studien auf Grund einer ganz auf den
einzelnen Patienten gerichteten Indi- kationsstellung eine
immunsuppressive Therapie durchgeffihrt worden ist. Angesichts
dieser Situation schien es sinnvoll zu sein, eine beschrankte Zahl
von klinischen Hepatologen zu einer Aussprache zusammenzufUhren mit
dem Zweck, eine Standortbestimmung fiber die immunsuppressive The-
rapie der chronisch-aktiven Hepatitis zu versuchen und die damit
verbunde- nen noch vielen offenen Fragen und Probleme zu
diskutieren. Eine solche Aussprache fand 1983 in Wfirzburg statt.
Der vorliegende Band enthalt die dort gehaltenen kurzen Referate
und die zwar redigierte, aber in ihren wesentlichen Inhalten
festgehaltene Diskussion. Einen breiten Raum hat die Frage nach der
Berechtigung einer immun- suppressiven Therapie der CAH infolge
einer Hepatitis-B-Virus-Infektion eingenommen. Hier hat sich in den
letzten Jahren ein gewisser Wandel der Auffassung angebahnt.
Proximal-selektive Vagotomie (PS V respektive SPV) als chirurgische
End- loesung fur das Problem des Gastroduodenalulkus nach einem
Jahrhundert an sich erfolgreicher chirurgischer Therapieversuche -
Illusion oder Pana- zee? Jeder Gastroenterologe weiss um die
Langzeitprobleme des Gastroduode- nalulkus - somatischer Ausdruck
einer Krankheitsanlage. Medikamentoese und chirurgische Therapie
der Neuzeit mit ihrer wirksamen, aber doch nur symptomatischen
Sekretionskorrektur am Endorgan - heilen sie die Krankheit oder
beseitigen wenigstens die Symptome auf Dauer? Wo steht in diesem
Rahmen die organerhaltende chirurgische Therapie der proximal-
selektiven Vagotomie? Die Beurteilung respektive Objektivierung
neuer Heilverfahren - vor allem in der Chirurgie - hat einem
besonderen "Anforderungsprofil" zu genugen. Die Studie von Claude
Muller und Sebastiano Martinoli durfte diesem Profil weitgehend
entsprechen, so dass der Kliniker neugierig die Resultate und der
an Statistiken medizinischer Richtung Interessierte kri- tisch die
Methodik studieren wird. Prospektiv sollte eine solche Studie sein
- die vorliegende Arbeit uberblickt die Funfjahresresultate; vom
Patientengut her lasst sich sogar eine Ergan- zung durch die
Zehnjahresresultate erhoffen. Die Studie ist multizentrisch,
umfasst sie doch acht chirurgische Abteilungen mit akademischen
Lehrverpflichtungen; sie ist grenzubergreifend - funf deutsche,
eine franzoesische und zwei schweizerische Universitatskliniken
respektive akademische Krankenhauser haben teilgenommen. An den
Operationen dieser Studie sind 89 verschiedene Chirurgen -, zum
grossen Teil noch in der Ausbildung begriffen - beteiligt, so dass
die Res- tate reproduzierbar erscheinen. . Soweit die klinischen
Resultate nicht durch Zahlen objektivierbar sind, wurden sie nicht
vom Chirurgen, sondern vom gastroenterologischen Inter- nisten
beurteilt.
Auf Anregung von studentischer Seite wurde der Schwerpunkt die- ses
Buches auf die Symptomatik gelegt und damit dem Bedurfnis nach mehr
Praxisbezug Rechnung getragen. Bei der Konzeption habe ich mich von
der traditionellen Meinung leiten lassen, nach welcher Anamnese und
koerperlicher Befund fur die diagnostische Strategie das
entscheidende Gewicht besitzen und die technischen Untersuchungen
der Bestatigung dienen. Am An- fang der Kapitel steht ein kurzer
Abriss der Pathophysiologie, der zum Verstandnis des jeweiligen
Symptoms beitragen soll. Es folgt ein Abschnitt uber die Klinik, in
dem auf Gesichtspunkte der Anam- neseerhebung und der koerperlichen
Untersuchung eingegangen wird; kurzgefasste Beispiele wichtiger
Krankheitsbilder schliessen sich an. Danach wird die Diagnostik bei
den jeweiligen Symptomen abgehandelt, z. T. in schematisierter
Form. Zur Erganzung des Textes finden sich ausgewahlte
Literaturangaben an den Kapitelenden. Ziel der Darstellung ist, in
geraffter, anwendungsbezogener Form die wesentlichen Kenntnisse
uber gastrointestinale Beschwerden und diagnostische
Schlussfolgerungen zu vermitteln. Vieles wird da- her in
UEbersichten und Tabellen zusammengefasst. Andererseits lie- ssen
sich, um Zusammengehoeriges klar und moeglichst vollstandig zu
erfassen, Wiederholungen nicht vermeiden. Besonderes Gewicht er-
hielten sinnlich wahrnehmbare Merkmale: deshalb erfolgte auch die
Aufnahme des Kapitels uber dermatologische Veranderungen (Kap. 10)
mit ausfuhrlichem Bildteil, welche bisher in der deutsch-
sprachigen gastroenterologischen Literatur weitgehend ausgespart
blieben. Typische technische Befunde, z. B. im Rahmen der Roent-
genuntersuchungen oder der Endoskopie, werden bewusst nicht ge-
zeigt, sie koennen der Vielzahl der einschlagigen Lehrbucher
entnom- men werden.
Das kolorektale Karzinom gehort beziiglich seiner Hliufigkeit, der
Thera- piemoglichkeiten sowie der Friiherkennung und Prlivention zu
den wich- tigsten und interessantesten Malignomen des Menschen.
Atiopathologi- sche Aspekte und FriiherkennungsmaBnahmen werden
ausgiebig, teil- weise kontrovers diskutiert. Dabei sind die
Diskussionen nicht immer durch notwendige Sachkunde und
Informationsaustausch gekennzeichnet. Der Meinungsaustausch am Ende
von KongreBreferaten ist oft kurz und oberfllichlich, Darstellung
und Gegendarstellung in Fachzeitschriften flih- ren hliufig nicht
zu einem allgemein verstlindlichen Ergebnis und prakti- schen
Konsequenzen. Es war daher naheliegend und beabsichtigt, Vertreter
aller Fachdiszi- plinen an einem Tisch zu vereinen und nach kurzen
EinfUhrungsreferaten grundlegende Diskussionen zu flihren. In dem
angestrebten und hiermit vorliegenden Buch sollten neben den
Vortrligen auch die Diskussionen zum Abdruck kommen. Kolorektale
Karzinome sind aufgrund ihrer Morbiditats- und Mortali- tlitsraten
ein wichtiges Problem der Volksgesundheit. Chirurgische Be-
handlungsverfahren setzen eine gesicherte Diagnose im Vor- oder
Friihsta- dium voraus. Die Problematik der Erkennung und Behandlung
kolorekta- ler Karzinome sei durch die Aussagen von Chirurgen
erhellt: "Die opera- tiven Verfahren haben einen solchen Standard
technischer Reife erlangt, daB hier wesentliche Fortschritte nicht
mehr zu erzielen sind" (WINKLER).
Da die enorme Zunahme medizinischer Information jetzt auch in der
Kinderheilkunde dazu gefUhrt hat, daB das facharztliche Wissen etwa
alle acht Jahre zur Halfte erneue rungsbedurftig ist, neigen viele
Kollegen zur Resignation. Die offensichtliche Unmoglichkeit alle
neuen Erkenntnisse schnell zu verarbeiten, fUhrt zu einer Art
Informationsab wehr. Man zieht sich auf die "eigenen Erfahrungen"
zuruck und beruhigt sein Gewissen durch die Annahme einer simpli
fizierten, oft durch bestimmte Interessenkreise manipulierten
Fortbildung. Das Bedurfnis nach laufender Fortbildung und nach Ober
sicht tiber das eigene Fachgebiet sollte aber nicht erlahmen.
Unsere Fortbildung sollte nicht nur dem Zufall uberlassen bleiben.
Allerdings ist es auch dem Fortbildungswilligen he ute neben seiner
Tatigkeit in Klinik und Praxis kaum mehr moglich, aus dem Meer der
Informationen das Wichtigste alleine herauszusuchen. In dieser Lage
bietet die mit diesem Band beginnende Reihe eine Hilfe an.
Zahlreiche in der Kinderheilkunde auf Spezial gebiete konzentrierte
Kollegen haben sich bereit erklart, aus ihrem Fachgebiet fUr die
Fortbildungswilligen die wichtigsten Fortschritte fUr Klinik und
Praxis zu selektionieren, so daB sich der Leser auf ihr Fachwissen
stUtzen kann. Verlag und Herausgeber bemuhen sich zusatzlich, diese
Informationen so darzubieten, daB man sie ohne Zeitverlust und ohne
die Lekture unwesentlicher Einzelheiten aufnehmen und sich
einpragen kann. Diese Fortschrittsberichte sollen in unregelmaBigen
Abstanden erscheinen und aus allen Spezial gebieten der
Kinderheilkunde in gedrangter und systemati scher Form das
Wichtigste zur Darstellung bringen."
Die Peristaltik zahlt zu dem jUngsten Zweig des Gesamtkomplexes der
Durch- stromung physiologischer GefaBe. Sowohl in der Biomechanik
als auch in der Physiologie sind diesbezUglich umfangreiche
Untersuchungen innerhalb der letzten fUnfzehn Jahre durchgefUhrt
worden. Insbesondere wurde versucht, eine peristaltische Stromung
im Experiment und als mathematisch- physika- lisches Modell
nachzubilden. Speziell in letzter Zeit sind umfangreiche
experimentelle und zahlreiche theoretische Arbeiten veroffentlicht
worden, wobei es auBerst schwierig und aufwendig ist, das Problem
in voller All- gemeinheit zu erfassen. Deshalb mUssen in den
meisten Fallen Vereinfachungen getroffen werden, urn den Aufwand
fUr die experimentellen und theoretischen Untersuchungen nicht zu
groB werden zu lassen. Bisher scheint noch keine Veroffentlichung
bekannt zu sein, die den Themen- kreis Peristaltik in
Ubersichtlicher Form darste11t. Mit diesem Buch soll versucht
werden, diese LUcke zu sch1ieBen. Es 5011 eine Obersicht vermit-
teln bezUg1ich 1. der Beschreibung des Phanomens Peristaltik 2. des
Auftretens der Peristaltik in der Physiologie 3. der
experimente11en Untersuchungen in der Physiologie 4. der
Nachbildung einer perista1tischen Stromung im Experiment 5. der
theoretischen Mode11e zur Peristaltik 6. der Grundgleichungen
derStromungs- und Elastomechanik 7. der Losungsmethoden der
entsprechenden Gleichungen. In einem umfangreichen
Literaturverzeichnis sind entsprechende Arbeiten, bzw. Aufsatze
Uber die oben aufgefUhrten Punkte zu finden. Die einzelnen Kapite1
sind absichtlich re1ativ kurz geha1ten, da auf die entsprechende VI
Literatur verwiesen werden kann. Die vorliegende Arbeit entstand am
Institut fUr Mechanik (Prof. Dr.-lng.
Die offenbar zunehmende Haufigkeit von Harnblasentumoren laf, t es
gerechtfertigt erscheinen, einen zusammenfassenden Uberblick iiber
alle damit verbundenen Pro bleme zu versuchen, zumal die Literatur
unter Einbeziehung der verschiedenen Fach gebiete fast
uniibersehbar geworden ist. Zur Inzidenz ist die Frage der Zunahme
dieser Tumoren sowohl im Hinblick auf die gesteigerte
Lebenserwartung als auch auf die mogliche Identifizierung neuer
kanzerogener Substanzen zu klaren und zu erortern, inwieweit hier
praventivmedi zinische Maf, nahmen zu einer Verminderung der
Manifestation und schlief, lich auch zu einer Friiherkennung
beitragen konnen. Von Bedeutung ist in diesem Zusammen hang auch
die Darstellung der Geschlechtsverteilung, der Symptomatik sowie
der modernen diagnostischen Verfahren. Abgesehen von der
Friiherkennung, der Histo logie, dem Malignitatsgrad und dem nach
dem TNM-System zugeordneten Stadium des Tumors haben Art und Umfang
der Behandlung fUr die Prognose eine entschei dende Bedeutung.
Wahrend iiber die operativen Maf, nahmen (TUR, Kryo-oder
Laser-Therapie, Teil resektion oder Zystektomie) beziiglich
Indikation und Technik weitgehend Uberein stirn mung besteht, sind
viele Fragen der Bestrahlungsbehandlung und insbesondere einer
adjuvant en medikamentOsen Therapie noch offen. In eigenen
tierexperimentel len Untersuchungen wurden Harnblasentumoren bei
der Ratte durch ein chemisches Karzinogen (FANFT) induziert und die
lichtmikroskopischen sowie ultrastrukturellen Veranderungen wahrend
der Karzinogenese eingehend dargestellt. Unter Zugrunde legung
dieses experimentellen Systems wird ein eigenes Konzept zur
Prophylaxe und Therapie dieser Harnblasentumoren gepriift; die
mogliche klinische Bedeutung dieser Behandlungsform wird
diskutiert. Gestiitzt auf die bisherigen Ergebnisse dieser Unter
suchungen und unter Beriicksichtigung der bereits vorliegenden
klinischen Erfahrun gen wird abschlief, end ein an dem TNM-System
orientierter Behandlungsplan fUr Harnblasentumoren vorgestellt."
Dieser Buchtitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer
Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfangen des Verlags
von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv
Quellen fur die historische wie auch die disziplingeschichtliche
Forschung zur Verfugung, die jeweils im historischen Kontext
betrachtet werden mussen. Dieser Titel erschien in der Zeit vor
1945 und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen
Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
""Hepatitis B" is one of the world's most common viruses--and one
of the top ten killers. Unlike much else in our often gloom-filled
world, it looks likely that HBV will be effectively controlled, and
possibly eradicated, within the next decade. If so, Baruch Blumberg
will deserve a large share of the credit. But this book is much
more than a scientific success story. It vividly conveys the
existential adventure of science: the surprises, disappointments,
exhilaration, and dull routines whose results serve us all so
well."--Robert M. May, President of the Royal Society
"A thoroughly engaging history of one of the most important
medical discoveries of the century, recounted with keen insight,
lively wit, and remarkable humility. Rarely is one afforded such an
opportunity to learn firsthand from a world-class scientist how new
paradigms in biology result from relentless questioning and
intellectual passion."--Jerome Groopman, Professor of Medicine,
Harvard Medical School, author of "The Measure of our Days"
"A pioneer in the field, Blumberg has a unique insight and
perspective. He clearly presents a superb account of the story of
hepatitis B virus discovery and argues, interestingly, how such a
discovery can mirror the general process by which scientific ideas
evolve, including the contributions of chance, good fortune,
intelligence, and hard work."--Tonse N. Raju, Professor of
Pediatrics, University of Illinois at Chicago, author of "The Nobel
Chronicles"
"Baruch Blumberg, Nobel-prize winner for his discovery of the
hepatitis B virus, has never before woven all the strands of the
story into a full tapestry. What makes the story doubly fascinating
is the world-wide public healthimportance of hepatitis B, as much
of a killer as AIDS. Blumberg is an eloquent writer giving a
fascinating account. General readers and experts alike will find
this an enjoyable book, not least for the vivid touches that feel
first-hand."--Jenny Stanton, History Group, London School of
Hygiene and Tropical Medicine
In dem vorliegenden Buche "Die Leberkrankheiten" habe ich vor allem
meine personlichen Erfahrungen niedergelegt; nur wer sich ganz in
die Leber pathologie vertieft, wird sich auf diesem Gebiete
zurechtfinden, von dessen Schwierigkeit das schier uniibersehbare
Schrifttum Zeugnis legt. Ganz unvorbereitet bin ich an diese
schwierige Aufgabe nicht herangetreten; denn bereits seit iiber
drei Jahrzehnten bringe ich der Leber und den mit ihr in
Zusammenhang stehenden Organen besondere Aufmerksamkeit entgegen.
Zu niichst war es mir moglich, durch die Darstellung der
Gallenkapillaren unsere Kenntnisse iiber den histologischen Aufbau
der Leber weitgehend zu fordern; diese Studien fanden ihre
Fortsetzung in meinen Arbeiten iiber die Patho genese des Ikterus,
die sich zuerst auf rein morphologischem Gebiete be wegten. Als ich
dann Gelegenheit hatte, meine Erfahrungen auf die Klinik zu
iibertragen, war ich stets bemiiht, immer Hand in Hand mit der
pathologischen Anatomie und der physiologischen Chemie zu arbeiten;
so entstand eine durchgreifende Kliirung des Ikterusproblems, die
nunmehr allgemeine Aner kennung gefunden hat. 1m weiterep Verlaufe
kam ich immer mehr zu der "Oberzeugung, daB es sich bei den
Leberkrankheiten nur selten um Storungen der Leber allein handelt;
einen gewissen AbschluB fanden diese Untersuchungen in dem Buche,
die "Hepato lienalen Erkrankungen," in dem ich die Bedeutung des
reticuloendothelialen Systems im Rahmen der Leberpathologie
aufzuzeigen bestrebt war. Die Bedeutung der Milz fiir die klinische
Betrachtungsweise erfuhr durch die Analyse des Hiimo
globinstoffwechsels eine wesentliche Klarung, wodurch auch die
Beziehungen des Leber-Milz-Apparates zum Knochenmark und damit
viele Erscheinungen im Gefolge gewisser Leberkrankheiten unserem
Verstiindnis niihergeriickt wurden."
Dieses Buch ist fiir praktische Arzte bestimmt. Hierin liegen seine
Besonderheiten, seine Verpflichtungen und seine Schwierigkeiten.
Los gelOst von dem Ballast der wissenschaftlichen Literatur, die
auch fiir den Kenner kaum iibersehbar ist, solI nach Moglichkeit
ein klares und hinreichend erschOpfendes Bild unserer heutigen
Kenntnisse auf dem hier behandelten Gebiete vermittelt werden. Dies
setzt zugleich voraus, daB die Ergebnisse der
Laboratoriumsforschung in den Rahmen der klinischen Darstellung
fest eingebaut werden, und daB die Faden, die dauernd zwischen den
Beobachtungen am Krankenbett und im Experi ment zu fruchtbarer
Verkniipfung hin- und hedaufen, ZUlli Nutzen einer vertieften
klinischen Betrachtungsweise aufgezeigt und entwirrt werden. "Die
Medizin wird Wissenschaft sein, oder sie wird nicht sein. Das gilt
auch fiir die Therapie" (NAUNYN). Ich bin bemiiht gewesen, diesen
Forderungen gerecht zu werden. Ob dieses Ziel erreicht worden ist,
muB ich dahingestellt sein lassen. Der Kenner der Literatur wird
jedenfalls leicht ersehen, daB auch ohne die Nennung von Namen die
fiir die Entwicklung unserer Kenntnisse und Anschauungen wichtigen
Ergebnisse der Weltliteratur entsprechend dem begrenzten Raum
beriicksichtigt worden sind. Die im Verzeichnis des Schrifttums an
gefiihrten Arbeiten - nach Moglichkeit unschwer zuganglich - sollen
den Weg zur Literatur der Einzelgebiete erleichtern. Ham burg, im
Mai 1934. Der Verfasser. Inhaltsverzeichnis. AIlgemeiner Tell.
Seite I. Einfiihrung in das Wesen klinischer Le berpathologie ."
In den vorliegenden, ftir den praktischen Arzt be.stimmten
AusfUhrungen soll die Symptomatologie, Differentialdiagnose und
Therapie del' regelmallig odeI' unt-er bestimmten Umstanden mit
Gelbsucht einhergehenden Erkrankungen dal'gestellt werden. Von
diesem Ge.sichtspunkte aus ist eine gewi, sse Beschran kung de, s
Themas geboten. Eine Besproohung del' Ergebnisse del'
experimentellen Forschung, welche sid in den letlzten Jahrzehnten
bemtiht hat, die Pathogenese des Icterus zu klaren und in seinen
verschiedenen Er, sch-einungsJ1ormen .zu studieren, soll nul'
insoweit Platz finden, als e.s fUr dais Verstandnis del' Krankheit
am Krankenbette notwend g ist. Dies urn so mehr, als ja viele, wir
konnen sagen, fast die meilSten del' aufgestellt'8n
Icterustheorien, soweit sie bis, auf die Bildung des
GaUenfaI1bstoffes zurtickgreifen, vielfach di, skutiert und
bestritten .sind und vOilleiner einheitlichen Auff.a, ssung
gegenwartig uoch keine Rede sein kann. Das gIeiche gilt fitr andere
Probleme, die uns in diesem Zusammen hange interessieren, VOl' aHem
fUr die Frage del' Steinbildung. Auch hier wird es OOi del' vollig
ungekliirten Lage fUr un sere nul' prakUschen Z weeke bessel' sein
von theoretischen Aus einandersetzungen .arbzusehen und bInG das
klini, sch Wesentliche hervorzuheben. Aus gl'8ichen Grtinden mu.Gte
mit Rticksicht auf die geringen, dem praktischen Arzte in diesel'
Hinsieht zur Ver ftigung stehenden Moglichkei, ten auf die
Schilderung komphzierter laboratoriumsmailiger Unt'8I1suchungen.
verzichtet werden. Auch in diesem Punkte, solI nul' dasjenige
hervorgehoben werden, was yom praktischen Arzt selbst durchgefUhrt
werden kann."
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