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Mit der vorliegenden Darstellung von Knochenerkrankungen und
Kalziumphosphat-StoffwechselstOrungen wenden wir uns an die
Kollegen, die sich tiber die Osteologie aus intemistischer Sicht
infor mieren wollen. Der interdisziplinare Charakter dieses
Gebietes wird deutlich durch seine engen Beziehungen zu anderen
Teilgebieten dieses Faches, insbesondere zur Endokrinologie, zur
Gastroentero logie und zur Nephrologie. Daneben bestehen
Verbindungen zu an deren medizinischen Fachrichtungen, von denen
nur die Padiatrie, Orthopadie, Radiologie und Pathologie genannt
seien. Dieses Buch ist Ausdruck unserer jahrelangen gemeinsamen
Arbeit in der Abteilung Klinische Osteologie der Medizinischen
Klinik der Universitat Hamburg, die uns taglich mit den
vielfaltigen osteologi schen Problemen konfrontierte und uns auch
wissenschaftlich begei sterte. Diese Abteilung wurde vor rund 20
lahren durch den damali gen Direktor der I. Medizinischen Klinik,
H. BARTELHEIMER, gegriin det. Er hatte vorher in Kiel und Berlin
zusammen mit seinem Mitarbeiter Schmidt-Rohde Knochenerkrankungen
bearbeitet und durch die routinemal3ige EinfUhrung der
Knochenbiopsie am Bek kenkamm dieses Gebiet als Spezialfach der
Inneren Medizin eta bliert und ihm richtungsweisende Impulse
gegeben."
Das Wissen um die Gefahren des persistierenden und uber langere
Zeit nicht ausreichend behandelten hohen Blutdrucks ist medizini-
sches Allgemeingut. So ist heute der um die Gesundheit und das
Wohlergehen seiner Patienten besorgte Arzt bemuht, den Hoch- druck
- in der Mehrzahl der Falle handelt es sich um einen soge- nannten
primaren, essentiellen Hochdruck - durch moeglichst ne-
benwirkungsarme nicht-pharmakologische oder pharmakologische
Intervention zu beherrschen. Die Motivation zur konsequenten Be-
handlung ergibt sich aus der Erkenntnis der verheerenden Folge-
krankheiten eines dauernd erhoehten Blutdrucks, die sich am Herz-
muskel und den Herzkranzgefassen, am Gehirn und an den Nieren
manifestieren koennen. Die Auseinandersetzung mit den Fragen des
hohen Blutdrucks, der die Resultante einer Anzahl von fehl
gesteuerten Regulationsmecha- nismen ist, gewinnt an Bedeutung vor
dem Hintergrund pathomor- phologischer und -physiologischer
Zusammenhange. Mit zuneh- mendem Wissen und Verstandnis um diese
Zusammenhange wird auch die Bereitschaft des behandelnden Arztes
steigen, nicht nur den Blutdruck selbst zu senken, sondern auch
zahlreiche andere Faktoren zu berucksichtigen. Gemeint sind hier
besonders Risiko- faktoren, die zur Entwicklung der Atherosklerose
beitragen und mit erhoehtem Blutdruck einhergehen, sowie ihre
Beeinflussung im posi- tiven wie im negativen Sinn durch
Intervention.
In den vergangenen 61ahren haben sich die beiden Autoren mit
Methoden zur friihzeitigen Erkennung eines erhOhten Risikos der
schwangerschaftsbedingten Hy- pertonie bzw. Gestose klinisch und
experimentell befaBt. Sie griffen Hinweise aus der Literatur auf,
erprobten und modifizierten einzelne Tests und verglichen deren
Aussagekraft in der sekundaren Pravention hypertensiver
Komplikationen wah- rend der Schwangerschaft. Insbesondere
beschiiftigten sich die Autoren mit der von ihnen als
Angiotensinbelastungstest benannten Methode, die intensiv
fiberpriift und schlieBlich aufgrund der Erfahrungen bei fiber 350
Erstgebiirenden vereinfacht werden konnte. Es konnte dariiber
hinaus belegt werden, daB die vaskulare Emp- findlichkeit
gegenfiber exogenem Angiotensin-II-amid durch verschiedene Phar-
maka deutlich verandert werden kann. So hat sich beispielsweise
gezeigt, daB so- wohl L-Dopa als auch Theophyllin die
Angiotensinempfindlichkeit vermindern konnen. Ein wesentlicher
Aspekt der vorliegenden Studie ist jedoch die auf diesem Sektor
neue Berechnung von Parametern der Voraussagekraft von Friiherken-
nungsmethoden. Die Umsetzung der wissenschaftlichen Ergebnisse in
die Praxis hat gezeigt, daB eine wochentliche Blutdruckkontrolle
bei Schwangeren mit aufflil- lig hohem mittlerem arteriellem Druck
im 2. Trimenon oder mit niedriger Angioten- sinpressordosis eine
friihzeitige Erkennung der schwangerschaftsbedingten Hyper- tonie
bzw. leichten Gestose erlaubt, so daB der Dbergang in eine schwere
Gestose vermieden werden kann. In den vergangenen lahrzehnten sind
nur wenige Arbeiten auf dem Gebiet der Gestoseforschung erschienen,
die einen wesentlichen klinischen Fortschritt haben erkennen
lassen. Die vorliegende Monographie gehOrt zu diesen Arbeiten. Auf-
grund der Ausweitung der pathophysiologischen Kenntnisse ist es den
Autoren ge- lungen, einen Durchbruch in der Friiherkennung der
Gestose zu erzielen.
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1m November 1980 wurde in der Technischen Hochschule Darmstadt eine
Fortbildungs- veranstaltung "Wertigkeit der Szintigraphie,
Sonographie und Computer-Tomographie in der urologischen
Tumordiagnostik" und im Januar 1982 im Maritim-Hotel ein Sym-
posium "Intravesikale Chemotherapie und transurethrale Verfahren
zur Behandlung und Rezidivprophylaxe des Blasen-Karzinoms"
veranstaltet. Nun konnen wir die Beitrage und Diskussionen der
dritten Fortbildungsveranstaltung in Darmstadt im November 1982
"Klinik und Nachweismethoden der Mikrohamaturie" in gedruckter Form
vorlegen. Der Firma Madaus-Diagnostik Koln danke ich fUr die
Organisation dieser Veranstaltung und die Obemahme aller Kosten.
Schon im 11. Jahrhundert hielt man ffir die sogenannte Uroskopie,
d.h. den Nachweis der Hamaturie, den Morgenurin am geeignetsten, da
man der Auffassung war, d wiihrend des Schlafes das ganze Wesen des
Menschen im Harn zuriickgehalten und so- mit nicht durch die 5
Sinne verausgabt wurde. Da ffir den mittelalterlichen Arzt alles
bedeutungsvoll war - zumal es belanglose Zuflilligkeiten im
gottlichen Kosmos nicht geben durfte -, hatte ihm keine Struktur
des Urins, weder die Fiirbung noch die Kon- sistenz zu entgehen.
Die damalige Medizin sah ihren Kosmos sozusagen im Hamglas. Somit
hatte die Uroskopie bereits im Mittelalter eine derart
beherrschende Stellung er- langt, d sie zur wichtigsten iirztlichen
Untersuchung, das Uringlas gewisserm n zum einzigen
Sprechzimmerinventar des Arztes wurde. Und da der Urin fUr das
Abbild des ganzen Menschen gehalten wurde, brauchte der Arzt den
Kranken noch nicht ein- mal zu sehen, urn eine Diagnose oder
Prognose zu stellen.
Die in Klinik und Praxis Uiglich mehrfache Konfrontation mit
Patienten mit einem Harnblasen-Karzinom, dem zweithaufigsten
Karzinom im Urogenitaltrakt, das in einem GroBteil der Faile nur
noch pailiativ zu behandeln ist, war Motivation fUr dieses zum
10-jahrigen Bestehen der Urologischen Klinik Darmstadt
stattfindende Sympo- sium: "Intravesikale Chemotherapie und
transurethrale Verfahren zur Behandlung und Rezidivprophylaxe des
Blasenkarzinoms". Da sich das Spektrum der endoskopischen Eingriffe
beim Blasenkarzinom doch in letzter Zeit erheblich erweitert hat,
erschien es zweckmaBig, den Stellenwert dieser konservativen
("blasenerhaltenden") Therapiemodalitaten zu tiberprtifen. 99 %
ailer Blasentumoren sind primar epitheliale Tumoren und tiber 95%
sind urothe- lialen Ursprungs, weil gerade das Dbergangsepithel der
Blase eine ausgepragte Prolife- mtionstendenz aufweist:
Hyperplasie, Dysplasie oder Atypie bis zum eigentlichen Carcinoma
in situ kennzeichnen die Schritte der tumoralen Histogenese.
Charakte- ristisch ist das multifokale Vorkommen mit Beteiligung
der gesamten Blasenschleim- haut im Sinne der panurothelialen
Erkrankung und die groBe Rezidivhaufigkeit von etwa 2/3 aller
oberflachlichen Harnblasentumoren mit Progression von
Infiltrations- tiefe und Differenzierungsgrad als mbglicher
Ausdruck der fortgesetzten Exposition des Urothels fUr im Urin
ausgeschiedene Kanzerogene. FUr klinische BedUrfnisse sei deshalb
die Annahme erlaubt: Blasentumor ist gleich Malignom; denn etwa 50%
der Patienten mit einem "Papillom" sterben im Verlauf von 15 Jahren
am fortgeschritte- nem Blasenkarzinom. Daher wird im TNM-System die
Bezeichnung T, Go-Urothel- A karzinom verwendet.
Unter Anwendung von einfachen Quotienten mit den lithogenen
Variablen im Zahler und den litholytischen im Nenner sowie
komplexchernischen und diskrirninanzanaly- tischen Verrechnungen
von Harnparametern gelingt es, Kollektive von Kontrollpro- banden
und rezidivierenden Kalziumoxalatsteintragern signifikant zu
unterscheiden und eine relative Aussage zur Steinblldungsgefahrdung
zu erhalten. Den groBten Grad an Plausibilitat sehen wir in der
diskriminanzanalytischen Verrechnung von Variablen, die unter
Berticksichtigung ihrer gegenseitigen Korrelationen und dem MaB der
Unent- behrlichkeit multivariat auf ihre Trenneigenschaften
iiberpriift werden. Literatur 1. Achilles, W., G. A. Cumme und M.
Scheffel: Investigation of complex chemical-equilibria in urinary
systems with respect to calcium oxalate formation. In: H. Fleisch,
W. G. Robertson, L. H. Smith and W. Vahlensieck; Urolithiasis
Research Plenum Press, New York .-London 1976, S. 229. 2. Ahrens,
H. and 1. Lauter: Mehrdimensionale Varianzanalyse: Akademie-Verlag,
Berlin 1974. 3. Bach, D., M. Rohde, W. Schneeberger, W. Hamm, W.
Dewes, W. Vahlensieck und W. Ziliken: Circadiane Ausscheidung von
Calcium, Magnesium und Harnsaure irn Urin von Calcium-
oxalatsteintragern unter Standardkost; In: W. Vahlensieck and G.
Gasser Pathogenese und Klinik der Harnsteine VI, Steinkopff Verlag,
Darmstadt 1978, S. 274. 4. Berg, W., B. Gutsche, F. Schafer und G.
Beck: Eine modifizierte Methode zur quantitativen
Oxalsaurebestimmung im Harn Zschr. Urol. Nephrol. 72 323 (1979). 5.
Brundig, P., W. Berg, J. Naumann, H. Hoppe, G. A. Cumme, W.
Achilles und H.-J. Schneider: Kalzium-Oxalat-Aktivitatsprodukte und
diskriminanzanalytische Verrechnungen von Harn- parametern als
Grundlage eines Kalzium-Oxalat-Screening-Programmes; Urologe A.
1954 (1980).
1. 1. Historische Entwicklung zum Aldosteronnachweis Bereits Mitte
des vorigen Jahrhunderts wurde die lebensnot- wendige Bedeutung der
Nebenniere durch Beobachtungen und Versuche von ADDISON (1855) und
BROWN-SEQUARD (1856) erkannt, wonach pathologische Zerstorung der
Nebenniere bzw. Adrenal- ektomie den Tod zur Folge hatte. Die zu
Beginn dieses Jahr- hunderts diskutierte Frage, ob das
Nebennierenmark oder aber die Nebennierenrinde das essentielle
Organ sei, wurde von WHEELER u. VINCENT (1917) zugunsten der
Nebennierenrinde beantwortet. In der Folgezeit konnte eine Reihe
von Steroiden isoliert werden, deren Wirkung haupts chlich auf den
Kohlenhydr- und Proteinstoffwechsel und in schw cherem AusmaB auf
den Elektrolythaushalt zielte. Als sich SELYE 1946 fur eine Un-
terteilung der adrenalen Steroide in Glucocorticoide und
Mineralocorticoide aussprach, fehlte noch der Nachweis eines
Corticoids mit dominierendem EinfluB auf die Natrium- -und
Kaliumausscheidung. Erst Anfang der fllnfziger Jahre wurde von drei
in London und Basel kooperierenden Arbeitsgruppen ein auf den
Mineralstoffwechsel stark wirkender Nebennierenrinden- extrakt in
kristalliner Form isoliert (SIMPSON, TAIT, WETT- STEIN, NEHER, EUW
und REICHSTEIN, 1953). Die vor ihrer Konstitutionsaufkl rung durch
SIMPSON et al. (1954) provi- sorisch mit "Electrocortin"
bezeichnete Substanz erwies sich als ein 18-Aldehyd des
Corticosterons, worauf ihr der end- giiltige Name "Aldosteron"
gegeben wurde. 2 1. 2. Nebennierenrindenhormone und physische
Leistungsf higkeit - Aldosteron, ein Stiefkind des
ProblembewuBtseins? Bei Untersuchung der Wechselbeziehungen von
kBrperlicher Belastung und Nebennierenrindenhormonen wurde dem
Aldosteron als sogenanntem Mineralocorticoid zun chst weniger
Beachtung geschenkt.
1m 17. Band der Monographienreihe "Fortschritte der Urologie und
Nephrologie" finden sich die 62 Referate und die
Diskussionsbemerkungen des VIII. Symposiums in der Reihe der
Harnsteinsymposien Bonn!Wien, das vom 19.-21. Marz 1981 in Bonn
abgehalten wurde. 1m In den ersten 9 Referaten werden
epidemiologische Fragestellungen behandelt. 2. Abschnitt mit
insgesamt 21 Vortragen werden pathogene tisch bedeutsame Aspekte
erortert. In den 16 Vortragen zur Diagnostik sind sowohl neue
Untersuchungsmethoden wie auch Methoden zur Optimierung und
Standardisierung der Untersuchungsprogram- me dargestellt. In den
abschlieBenden 16 Kapitel tiber die Therapie finden sich zahl-
reiche Hinweise auf neue Behandlungsmoglichkeiten und kritische
Analysen der bis- herigen Behandlungsmethoden. Der Bericht
vermittelt einen umfassenden Oberblick zu allen Problemen der
Klinik und zum Stand der Harnsteinforschung. Bonn W. Vahlensieck
Harnsteinsymposien Bonn - Wien Organisation: W. Vahlensieck, Bonn
G. Gasser, Wien Advisory Board: C. Amiel (Paris), L. Andersson
(Stockholm), O.L.M. Bijvoet (Leiden), L. Cifuentes Delatte
(Madrid), P. Deetjen (Innsbruck), H. Fleisch (Bern), W. Lutzeyer
(Aachen), W. G. Robertson (Leeds), G. A. Rose (London), G.
Rutishauser (Basel), H.-J. Schneider (Jena), P.O. Schwille
(Erlangen). Fortschritte der Urologie und Nephrologie
Inhaltsverzeichnis Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . v . . . . . . . . . . . . . Inzidenz,
Pravalenz und Mortalitat des Harnsteinleidens in der Bundesrepublik
Deutschland W. Vahlensieck, A. Hesse und D. Bach, Bonn
....................... . The Prevalence of Urinary Stone Disease
in Practising Vegetarians W.G. Robertson, M. Peacock, D.H. Marshall
and R. Speed, Leeds. . . . . . . . . . . 6 Das HarnsteinIeiden bei
Gastarbeitern - eine epidemiologische Studie H. Toggenburg, Ch.
Horica und K. Bandhauer, St. Gallen. . . . . . . . . . . .. . . 15
.
In einer prospektiven Studie in der Bevolkerung der Stadt Munster
und Umgebung wurde versucht, das moderne diagnostische
Instrumentarium der Nephrologie fur eine erfolgreiche Fruherkennung
und Besserbewertung von Nierenschaden einzusetzen. Gleichzeitig
wurde versucht, eine zuverlassige Zahl uber tatsachliche
Nierenschaden mit besonderer Berucksichtigung der bakteriellen
Infektionen in der Bevolkerung zu erzielen. Dabei wurde
nachgewiesen, daB insgesamt in der Bevolkerung Nierenschaden,
primar und sekundar in ungewohnlicher Haufigkeit (30 %),
existieren. Eine bakterielle Besiedelung der ableitenden Harnwege
konnte nur bei 3,7 Prozent der unt- suchten Bevolkerungsgruppe
nachgewiesen werden, wobei nur bei der Halfte dieser Probanden
Hinweise auf eine tatsachliche Erkrankung der Nieren oder des
ableitenden Harntraktes erfaBt wurden. Diese Er- gebnisse legen
nahe, die bisher ublichen Vorsorge- untersuchungen durch die
molekulargewichtsbezogene Proteinanalyse zu erweitern und auf eine
groBere Bevolkerungsgruppe auszudehnen, um behandelbare
Erkrankungen der Nieren und der ableitenden Harn- wege rechtzeitig
zu erkennen. Eine prazise Aussage uber den besten Zeitpunkt einer
solchen Vorsorge- untersuchung erhoffen wir von der abschlieBenden
Analyse der Population im Kindergartenalter hier im Einzugsbereich
der Stadt Munster. - 26 - Abb.: 1 a + b Molekulargewichtsbezogene
Proteinanalyse (PAGE) im Urin 1 normales Muster 2 TubulusUision 3
glom. und tubulare Lasion 4 Serum-Kontrolle 2 4 Immunglobuline
Transferrin Albumin niedermolekulare Proteine 3 4 - 27 - TAB ELL E
N Geschlechtsverteilung n = % 537 51,0 mannlich weiblich 515 48,9
0, 1 keine Angabe 2 Total 1054 100,0 ( POP 78 / 80 ) Tab.
Dieses Buch hat sowohl einen soliden Rumpf als auch beschwingte
Flugel. Gesicher- tes klinisches Wissen ist mit letzten
wissenschaftlichen Erkenntnissen zu einer ausser- ordentlich
anregenden Lekture fur den Kinderarzt sowohl als auch fur den
Urologen, den Radiologen und den Mikrobiologen gemischt. Das Buch
gibt praktische, klini- sche Information, bringt uns in die
Werkstatt des Wissenschaftlers und ladt ein zum Nachdenken.
Infektionen der Niere und des Harntrakts gehoeren zu den haufigsten
bakteriellen Erkrankungen in Gesellschaften mit hohem Stand der
Koerperhygiene. Die Pyelone- phritis im breitesten Wortsinn wurde,
nachdem sie wahrend der ersten Dekaden die- ses Jahrhunderts nur
wenig wissenschaftliche Beachtung fand, in letzter Zeit ein blu-
hendes und bedeutendes Forschungsfeld. Der Grunde hierfur sind
viele; zum Beispiel sind die Kosten, welche der Gesellschaft und
dem einzelnen Kranken durch diese Krankheit entstehen, erheblich;
die Auswirkungen der Krankheit koennen das Wohl- befinden des
Betroffenen uber Jahrzehnte beeintrachtigen und sich sogar gegen
die Kinder erkrankter Mutter wenden. Hieruber hinaus mussen wir
eingehender untersu- chen, ob einige Probleme bakterieller
Infektionen von Nieren und Harnwegen, denen wir in unserer
taglichen Arbeit gegenuberstehen, iatrogen sind; setzen wir
beispiels- weise Antibiotika und Operationen in der richtigen Weise
ein? Ein anderer Grund fur das Interesse an der Forschung besteht
einfach darin, dass es sich um eine faszinieren- de Krankheit
handelt, bei der die Pathogenese sowohl der Infektion selbst als
auch ei- nes Nierenschadens ein Ratsel bleibt.
Nach Einfiihrung einer neuen diagnostischen Methode in die Klinik
kann hiiufig erst nach vielen Jahren Uber die Wertigkeit des
Verfahrens geurteilt werden. Dies trifft in hohem Ma e fUr die
perkutane Nierenbiopsie zu Anderungen der Punktionstechnik und die
VerOffentlichung von Einzelergebnissen und Komplikationen haben die
Indikationsstellung wesentlich beeinflu t. In der vorliegenden
Abhandlung soll die Stellung der Nierenbiopsie bei der Dia- gnostik
von Nieren-und Hochdruckkrankheiten nach fast 25-jiihriger
Erfahrung dar- gestellt werden. Zur Uberpriifung dieser
diagnostischen Methode war eine moglichst vollstiindige
Literaturiibersicht sowie die Auswertung eigener Ergebnisse
erforderlich. Umfangreiche praktische Hinweise sollen der
Verbesserung der Technik sowie der Erkennung, Beurteilung und
Therapie moglicher Komplikationen dienen. Die Auswertung der
eigenen Ergebnisse gibt Hinweise auf den Wert und die Grenzen der
diagnostischen Nierenbiopsie und erleichtert somit die Indikations-
stellung. FUr ihre Grundlage dieser Arbeit ist meine
Habilitationsschrift von 1976 gewesen. UnterstUtzung und Beratung
bin ich Herrn Prof. Dr. fl. J. l)engler und Herrn Prof. Dr. W.
Vahlensieck zu Dank verpflichtet. Mein Dank gilt ferner Frau Dr. G.
Tfilden- brandt fUr die statistische Aufbereitung der umfangreichen
Daten. Der Uberwiegende Anteil der Nierengewebszylinder wurde
dankenswerterweise von Herrn Prof. Dr. A. Bohle beurteilt. Bonn,
Juni 1979 U. Frotscher VII INHALT V Zweck und Ziel der Sammlung
..... . VI Vorwort ............... . Historie der Nierenbiopsie ...
1.
Begriissung und Einfuhrung G. Gasser; Wien Meine Damen, meine
Herren Wir sind der heutigen Einladung zu einem Rundtischgesprach
uber Urol gefolgt, und ich mochte Sie aUe recht herzlich willkommen
heissen. Es erscheint mir angebracht, dass wir heute bei der
Begrussung einmal den umge kehrten Weg einschlagen, und als
Eingeladene die Einladenden - namlich Herrn Hoyer und seine
Mitarbeiter - zuerst begrussen, weil die Anregung zu diesem Rund
tischgesprach - das schon langst hatte stattfinden mussen -
eigentlich von uns aus gegangen ist. In wirklich selbstloser Weise
hat die Firma Hoyer GmbH & Co. - insbesondere Herr Ziemer - uns
bisher bei der Gestaltung, der Organisation und der Finanzierung
der Harnsteinsymposien Bonn - Wien unterstutzt und dadurch die
ersten Voraus setzungen fur die Durchfuhrung der Symposien
geschaffen. In aU den Z4UUckliegenden Jahren bis heute ist aber von
seiten der Firma Hoyer oder von Herrn Ziemer nie der Versuch
gemacht worden, die Symposien in ihrem Inhalt zu beeinflussen oder
Vortrage und Diskussionen mit dem Ziel der Werbung fur die eigenen
Praparate einzuschleusen. Auch dieses. Rundtischgesprach ist nicht
auf Verlangen der Firma Hoyer zustan degekommen. Es wurde vielmehr
von mir bei Gelegenheit des Deutschen Urologen kongresses im
vergangenen Jahr in Essen angeregt. Ich hoffe nun, dass dieses
Gesprach fur aUe Beteiligten neue Erkenntnisse auf dem Sektor der
so schwierig zu beurteilenden medikamentosen Therapie des Harn
steinleidens bringen wird. In diesem Sinne durfen wir jetzt Herrn
Ziemer bitten, uns einen Uberblick uber das Praparat Urol zu
geben."
2 gestellt, und muss man wohl fur ganz Europa kalkulieren, wobei
die Erkrankungs haufigkeit bei Frauen etwa bei der Halfte, d. h.
also bei etwa 7%, anzusetzen ist. Das sind m. E. auch
gesundheitspolitisch beeindruckende Zahlen, die einerseits Anlass
zu weiteren Querschnittserhebungen sein sollten, zum anderen aber
auch absolut die Bemuhungen verschiedener Arbeitsgruppen um ein
Screening mittels Untersuchung der Kristallurie zur Eruierung
potentieller Steinbildner rechtfertigen. Tab. 1: Ausschlaggebende
Faktoren rur die Therapie und Metaphylaxe von Harnsteinen I.
Steingrosse und Steinlokalisation 11. Steinzusammensetzung 111.
Pathogenese l. Harnabflussstorung a) Angeborene oder erworbene
Engen b) Funktionelle Storungen 2. Disponierende
Urin-pH-Veranderungen 3. Disponierende Urinkonzentrationen 4.
Verminderung von Inhibitoren der Steinbildung 5. Disponierende
Ausscheidung lithogener Substanzen Diese Haufigkeit des
Harnsteinleidens induziert, dass wir uns auf zukunftigen Symposien
auch wieder mehr mit den Problemen einer optimalen Harnsteinaustrei
bung sowie der instrumentellen und operativen Harnsteinsanierung
beschaftigen mussen. Es ist im Auge zu behalten, dass dies - wie in
der Tabelle dargestellt - nach wie vor der erste Faktor
ausschlaggebender Faktoren fur die Therapie und Metaphy laxe von
Harnsteinen ist. Neue Erkenntnisse zur Urodynamik und neue
Praparate zur Steinaustreibung mussen gesichert und Allgemeingut
werden, wie etwa die Tat sache, dass man statt mit kompliziertem
Behandlungsschema zur Steinaustreibung auch mit der alleinigen
Anwendung von 3 x taglich 2 Kapseln Urol in uber 80% der Falle
Harnleitersteine zum Abgang bringen kann. Verbessertes Gerat wie
die Steffens Schlaufenschlinge muss ebenso gelaufig sein wie der
derzeitige Stand der Bemuhungen um die Zertrummerung der Harnsteine
durch Ultraschall ohne Korperberuhrung ."
Morphologisch zeigten die Daunomycin-Nephrose und die
Antinierenserum-Nephritis unterschied liche Reaktionsmuster: 1) die
Veranderungen waren bei der DMS erheb lich schwerer und diffus
ausgebildet, 2) entzundliche Veranderungen ( leukozytare,
monozytare und lymphozytare Infiltrationen fehlten bei der DMS, 3)
die Basalmembranen waren bei der DMS im ganzen verdickt mit
zusatzlichen spindeI formigen Auftreibungen, die ANS ging nur mit
lokal verdickter Basalmembran einher, 4) Podozyten wiesen bei der
DMS vermehrte Zelleinschlusse und Vakuolen auf, Fusschen fortsatze
verschwanden, die Zellen bildeten einen tuchartigen Belag auf dem
Kapillar konvolut gegenuber 11 nur 11 fokalen Veran derungen mit
unregelmassig gerippt gestalteter Zelloberflache und vereinzelt von
dem Kapillar konvolut abgehobenen Fusschenfortsatzen bei der ANS,
5) proliferative Veranderungen traten hingegen bei der DMS in den
Hintergrund. Stoffwechselversuche Utilisation von Fettsauren durch
Nierenrinden schnitte ( Daunomycin-Nephrose ) Inkubiert man
Nierenrindenschnitte von gesunden und an Daunomycin-Nephrose
erkrankter Ratten in Fettsauren ( Abb. 14 ), die unter
physiologischen Bedingungen als bevorzugte Energiequelle dienen (
Nieth und Schollmeyer 1966, Weidemann und Krebs 1969 ), so findet
sich gegenuber der endogenen Atmung - 4- ohne zugesetztes Substrat
ei n Anstieg im Sau erstoffverbrauch mit allen getesteten Sauren.
Die Erkrankung hatte jedoch keinen Einfluss auf den
Sauerstoffverbrauch. Die 14COz-Freisetzung der 14 - markierten
Fettsauren als Indikator. c1 fur die vollstandige Ver br ennung der
j ewei l i gen Fettsaure zeigt e bei Nierenrindenschnitten ge
sunder und kranker Tiere keine statistisch sig nifikanten, unt
erschiedlichen Werte."
Das Problem kurzgefaBter Lehr- und Tasmenblicher eines Fachgebietes
liegt in der Stoffauswahl. Dabei besteht die Hauptgefahr darin,
groBe Dbersichtwerke proportional zu ver- kleinern in der Hoffnung,
dann eine didaktism anspremende Darstellung zu erhalten. Dies
gelingt in aller Regel nicht. Der Autor dieses UTB-Taschenbuches
ist der gesmilderten Gefahr auch ausgezeichnet entgangen, insofern
als er eindeu- tige Akzente gesetzt und sein Buch aum so
strukturiert hat, wie es die Bedlirfnisse der Praxis verlangen.
Entspremend dem banalen aber nun einmal zutreffenden Satz, daB
haufige Krankheiten haufig sind, hat er die Glomerulonephritiden
und die intestitiellen Nephritiden besonders ausflihrlich dar-
gestellt. Andererseits ist das gesamte Krankheitsmuster ne-
phrologischer Erkrankungen in einer knapp kommentierten Systematik
der Nierenerkrankung" dargestellt, so daB der Dberblick liber das
Fach nicht verloren geht. Aus ihr werden auch die mannigfachen
Verknlipfungen der Nephrologie zu anderen Teilgebieten der inneren
Medizin und anderer Diszi- pline ersimtlich. Besonderer Wert ist
auf Auswahl, Temnik und Bewertung nephrologischer
Untersuchungsmethoden gelegt, wobei konse- quent der Weg yom
Symptom zur zugrunde liegenden Erkran- kung beschritten wird. Die
ausfiihrlime Darstellung der chronischen Niereninsuf- fizienz ist
nicht nur aus den langjahrigen Erfahrungen des Au- tors in der
Haemodialysebehandlung verstandlich, sie ist auch sachlim
gerechtfertigt, da heute immer mehr Krzte zahlreicher Disziplinen
mit entsprechenden Patienten befaBt werden. Die Diktion des Buches
ersmeint mir erfreulim prazise, ein- deutig in ihrer Stellungnahme
und didaktisch engagiert. Der Bezug zur Praxis ist allenthalben
gewahrt, ohne daB die Wis- senschaftlimkeit der Darstellung
darunter litte. 1ch wlinsche diesem Tasmenbuch eine weite
Verbreitung.
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