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Ein didaktisches Grundproblem, das in vielem noch als ungelost zu
be- trachten ist, steIlt die befriedigende, rational begriindete
und den ganzen Stoff erfassende Systematik der Dermatosen dar.
Einzig befriedigend ist die kausalgenetische Einteilung, d. h. die
RtickfUhrung von Hautkrank- heiten auf Erreger bzw. versHindliche
Grundgegebenheiten. So bleibt nach wie vor das tibersichtlichste
Kapitel injeder Krankheitslehre das der erregerbedingten
Krankheiten, seien sie durch banale oder besondere Keime
einschlieBlich der Viren (hierher gehOren dann auch die Ge-
schlechtskrankheiten), durch Pilze oder durch Parasiten
(Epizoonosen) verursacht. Die Fortschritte auf dem Gebiet der
Mykologie haben man- ches aus dem Topf des Ekzems herausnehmen
lassen (so z. B. das sog. Ekzema marginatum). Das Ekzemkapitel ist
dort am plausibelsten, wo es sich mit dem der Allergie deckt.
EinigermaBen verstiindlich sind femer die Erbkrankheiten, seien es
nun die Keratosen oder benigne oder mehr maligne Systemkrankheiten,
auch dann, wenn der genetische Code der zugrunde liegenden StOrung,
meist in Form eines Enzymdefektes, noch ungekliirt ist. Hier wird
zwar das Verstiindnis sozusagen urn eine Dimen- sion
zurtickverlegt, aber die UmsHinde der Verursachung sind plausibel,
wenn auch der Grund, warum es zu solchen GenstOrungen kommt, vor
allem im FaIle der plotzlichen Mutationen, ungekliirt bleibt. Dies
trifft auch fUr viele solitiire und systemische Tumorkrankheiten
zu. Gerade die Storungen der Immunglobuline in der breiten Skala
von klini- schen Erscheinungen verschiedenster Auspriigung (z. B.
Purpura, Ulcera, Ablagerungen, Tumoren usw. ) hat viele bislang
ungekliirte und nicht rubrizierbare Zustiinde unserem Verstiindnis
und auch einer kausalen Betrachtung niihergebracht.
In der Ordnung fur die Weiterbildung zum Facharzt fur Haut-und
Geschlechts- krankheiten ist festgelegt, dass der in Ausbildung
befindliche Dermatologe sich ein halbes Jahr praktisch mit dem
Gebiet der Dermataroentgentherapie zu be- schaftigen hat. In dieser
Zeit muss er die notwendigen Kenntnisse und Erfah- rungen erwerben,
die ihn befahigen sollen, selbstandig und erfolgreich Dermata-
roentgentherapie zu betreiben. Zu seiner Information wahrend der
Ausbildung, aber auch spater in der Praxis stehen ihm zur Zeit
lediglich Quellen von band- buchartigem Charakter zur Verfugung,
wahrend ein kurzgefasster Leitfaden zur raschen und zuverlassigen
Orientierung fehlt. Auch der Radiologe wird als
Dermataroentgentherapeut vielfach in Anspruch genommen und sollte
sich ad hoc in einem Schreibtisch-oder Taschenbuch uber modernes
Vorgehen in der Roentgentherapie von Dermatosen und Hauttumoren
informieren koennen. Dem vielseitigen Wunsch nach einer
kurzgefassten und auf die praktischen Bedurfnisse orientierten
Darstellung der Dermataroentgentherapie verdankt der vorliegende
Leitfaden fur die Praxis seine Entstehung. Er ist ganz auf die
roentgentherapeutische Tatigkeit des Dermatologen zugeschnitten.
Spezialverfahren, die fur den Radiologen oder den Kliniker von
Bedeutung sein moegen, nicht aber fur den Dermatologen in der
Praxis, wie die Behandlung mit offenen Isotopen, Kobaltbombe usw.,
finden sich bewusst ebenso wenig aus- fuhrlicher besprochen wie
etwa die Roentgentiefentherapie.
Es ist experimentell gut gesichert, daB Fasern der quergestreiften
Skelet- muskulatur von ein und demselben S?ugetier morphologische,
histochemische und biochemische Unterschiede aufweisen und daB sich
solche Muskelfasern sowohl verschieden sehnell kontrahieren als
auch verschieden schnell ermiiden. Die Auf- gabe der vorliegenden
Untersuchung ist es, iiber die beim Menschen morpholo- gisch
unterscheidbaren Fasertypen und ihre V erteilung in einigen Muskeln
so- wie iiber verschiedenartiges Kontraktionsverhalten kleiner
Faserbiindel AufschluB zu geben. Es w?re - abgesehen von einer
Forderung der deskriptiven und funktionellen Morphologie - auch
fiir klinische Fragestellungen wiinschenswert, hieriiber AufschluB
zu erhalten, da z. B. bei der Maus die erbliche Muskeldystro- phie
bevorzugt sog. weiBe (schnelle) Muskeln bef?llt (Brust, 1966;
Shafiq et al., 1969). Zahlreichen elektronenmikroskopischen
Untersuchungen von pathologisch ver- ?nderten Skeletmuskeln des
Menschen stehen als Vergleichsmaterial bisher nur wenige Arbeiten
iiber "normale" menschliche Muskelfasern gegeniiber (Van Bree- men,
1960; Berendes und Vogell, 1960; Dietert, 1965; Brandt und Leeson,
1966; Shafiq et al., 1966; Schmalbruch, 1967a) Nach einer
Darstellung der bisher be- kannten morphologischen und
physiologischen Befunde, die eine Unterscheidung verschiedener
Skeletmuskelfasertypen bei S?ugetieren nach zahlreichen Merk- malen
ermoglicht haben, wird deshalb anhand eigener Untersuchungen die
elek- tronenmikroskopisch darstellbare Struktur menschlicher
Skeletmuskelfasern beschrieben. Auch die menschlichen
Skeletmuskelfasern sind uneinheitlich, be- sonders im Hinblick auf
ihren Gehalt an Mitochondrien. Verschiedene Muskel- typen lassen
sich deshalb nach ihrem relativen Gehalt an mitochondrienarmen und
mitochondrienreichen Fasern differenzieren.
Im Handbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten von J. JADASSOHN
wurden die Erbkrankheiten der Haut von H. W. SIEMENS abgehandelt.
Seit 1929 ist die Literatur auf diesem Gebiet gewaltig angewachsen,
jedoch im deutschen Schrifttum nie mehr zusammenfassend dargestellt
worden. Bei Planung des Gesamtwerkes war zunachst vorgesehen, die
Erbkrankheiten in einem Beitrag von etwa 28 Seiten abzuhandeln. Der
um die Erblichkeitspathologie verdiente H. W. SIEMENS hatte sich
bereit erklart, diesen unter der Voraussetzung zu uber nehmen, dass
es gelange, einen Mitarbeiter zu finden, der in der Lage ware, das
gewaltige, vornehmlich durch amerikanische Forschungsergebnisse
angewachsene Wissen zu ubersehen und zu bearbeiten. Da dies
misslang, wurde-gerade auch im Hinblick auf die grossen
Fortschritte des Wissens um die Erblichkeits forschungen in der
Dermatologie - von A. MARCHIONINI und H. A. GoTTRON im Jahre 1962
beschlossen, einen ganzen Band der Erblichkeitsforschung zu widmen
und U. W. ScHNYDER als Mitherausgeber heranzuziehen. War es vor 35
. Jahren noch moglich, die Erbkrankheiten der Haut in einem
einzigen Beitrag abzuhandeln, so ergab sich nun die Notwendigkeit,
den Stoff in ver schiedene Kapitel zu unterteilen. Um
Uberschneidungen zu vermeiden, wurde weitgehend darauf Rucksicht
genommen, dass seltene Krankheitsbilder jeweils nur von einem, und
zwar demjenigen Autor abgehandelt wurden, der diese aus eigener
Anschauung kennt. Diese Aufgliederung bedingt gelegentlich, dass
solche seltenen Krankheitsbilder oder Syndrome nicht immer dort
abgehandelt werden, wo dies auf Grund der ublichen Einteilung
vermutet werden konnte. Im speziellen Teil werden eingangs
Synonyma, klinisches Bild und fur die Erbbiologie wichtige
Laboratoriumsbefunde lehrbuchmassig aufgefuhrt."
Das Interesse fur die Physiologie und Pathologie der Nagel nimmt
innerhalb der Dermatologie einen nur bescheidenen Raum ein, und
viele Probleme warten noch auf eine Loesung. Entgegen aller
Vermutung sind Nagelaffektionen nicht selten, besonders nach
Bekanntwerden der ersten Erfolge der Griseofulvin-Therapie sahen
sich viele Patienten veranlasst, arztlichen Rat fur
Nagelerkrankungen zu suchen, die sie sonst unbe- achtet gelassen
hatten. Unter den wenigen Veroeffentlichungen uber die Haufigkeit
von Nagelerkrankungen finden sich die Angaben von O'DoNovAN (1938),
wonach unter 6894 Patienten, die 1937 im London Hospital erstmalig
untersucht wurden, nur 21 Patienten wegen Erkrankung der Nagel
gekommen waren. Das eigene Beobachtungsgut erstreckt sich auf 794
Patienten, die in den letzten 7 Jahren verschiedene poliklinische
Abtei- lungen konsultiert hatten. Eine Zusammenstellung und
Trennung in einzelne diagnostische Untergruppen findet sich in den
Tabellen 1 und 2. Tabelle 1 Chronische Paronychie 244 Onychomykose
170 Missbildungen nach Trauma 124 Psoriasis 77 Periphere
Kreislaufstoerungen 77 Ekzeme 17 Erworbene Nagelerkrankungen 57
Entwicklungsstoerungen 28 Tabelle 2 Die Gruppe der erworbenen
Nagelerkrankungen lasst sich weiter auf- teilen in: Onycholyse
(idiopathisch) 15 Tumoren im Nagelbereich 12 Akute Paronychie 7
Lichen ruber pI anus 7 Mediane Nageldystrophie 4 Andere Ursachen 12
Diese Arbeit beruht zumeist auf persoenlicher Erfahrung, lediglich
das Kapitel 8 wurde unter weitgehender Zuhilfenahme der Literatur
VIII Einfuhrung geschrieben. Dabei stehen praktische Gesichtspunkte
im Vordergrund, um zu zeigen, wie Nagelerkrankungen diagnostiziert
und atiologisch in wesentlichen Punkten abgeklart werden koennen.
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